Yorgos Lanthimos‘ beste Filme: Die Werke des Regisseurs im Ranking – Das ist unsere Top 10 von schlecht nach gut

Seit dem 4. Juli 2024 siehst Du „Kinds of Kind­ness“ von „Poor Things“-Regisseur Gior­gos „Yor­gos“ Lan­thi­mos auf der großen Lein­wand. Zum Kinos­tart nehmen wir seine bish­eri­gen Filme genauer unter die Lupe. Welche sein­er Streifen zu Yor­gos Lan­thi­mos‘ besten Fil­men zählen, erfährst Du jet­zt.

Absurde Szenar­ien, beein­druck­ende Büh­nen­bilder und schwarz­er Humor: Der griechis­che Filmemach­er und Schaus­piel­er Yor­gos Lan­thi­mos ist vor allem für seine sur­realen Filme bekan­nt. Doch hin­ter all dem Wahnsinn ver­birgt sich in seinen Werken eine tief­gründi­ge Auseinan­der­set­zung mit der men­schlichen Natur, unseren Beziehun­gen und der Gesellschaft.

Seit dem 4. Juli 2024 siehst Du „Kinds of Kind­ness“ – Yor­gos Lan­thi­mos‘ neuer Film. Der Antholo­gie-Streifen mit Emi­ly „Emma“ Stone („La La Land“) in einen der Haup­trollen beste­ht aus drei Episo­den. Aber der griechis­che Regis­seur hat noch mehr schräge Werke gedreht: Hier geben wir Dir eine Auswahl von Yor­gos Lan­thi­mos‘ besten Fil­men.

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Kinds of Kind­ness | Filmkri­tik: Ver­störend, rät­sel­haft und schw­er zu fassen

10) My Best Friend (2001): Regiedebüt von Yorgos Lanthimos

Obwohl kein­er sein­er Filme als „schlecht“ beze­ich­net wer­den kann, belegt Lan­thi­mos‘ Regiede­büt „My Best Friend“ den let­zten Platz in unserem Yor­gos Lan­thi­mos Film-Rank­ing. Der griechis­che TV-Star Lakis Lazopou­los schrieb das Drehbuch und führte Regie. Da  Lan­thi­mos nur als Co-Regis­seur fungierte, ist der Film weniger typ­isch für seine Arbeit. Den­noch zeigt er einige sein­er späteren Marken­ze­ichen wie ein starkes Schauspieler:innen-Ensemble und eine exper­i­mentelle Kam­er­aführung.

Die Komödie han­delt von dem Ver­sicherungs­mak­ler Kon­stadi­nos (Lakis Lazopou­los), der her­aus­find­et, dass seine Frau eine Affäre mit seinem besten Fre­und hat. Daraufhin zieht er durch Athen, um den Schock zu ver­ar­beit­en.

Kinds of Kind­ness strea­men: Ab wann läuft das filmis­che Trip­ty­chon im Heimki­no?

Der 50-jährige Regis­seur beim Dreh von Kinds of Kind­ness. — Bild: © 2024 Search­light Pic­tures, Atsushi Nishi­ji­ma

9) Kinetta (2005): Experimenteller Psychodramafilm

In „Kinet­ta“ erzählt der griechis­che Filmemach­er von einem Polizis­ten (Costas Xikomi­nos), einem Foto­geschäft-Angestell­ten (Aris Serve­tal­is) und ein­er Putzfrau (Evan­gelia Ran­dou). Alle drei sehnen sich danach, aus dem ein­töni­gen All­t­ag zu ent­fliehen. Deswe­gen insze­nieren sie an einem men­schen­leeren Ferienort für absurde, unaus­gereifte Filmideen diverse Mord­szenen – bis die Gren­zen zwis­chen Insze­nierung und Real­ität ver­schwim­men.

In dem frühen Werk von Lan­thi­mos lassen sich bere­its einige Merk­male sein­er Filme erken­nen, wie zum Beispiel die ungewöhn­liche Kam­er­aführung und die Absur­dität – wenn auch im frühen Sta­di­um. Der Streifen erhielt gemis­chte Kri­tiken von den Zuschauer:innen und hat lei­der eine ent­täuschend niedrige Bew­er­tung von 17 Prozent auf Rot­ten Toma­toes. Daher belegt Kinet­ta in unserem Rank­ing von Yor­gos Lan­thi­mos‘ besten Fil­men auch nur einen der unteren Plätze.

8) Alpen (2011): Eine ungewöhnliche Art der Trauerbewältigung

Der griechisch-sprachige Film „Alpen“ von Yor­gos Lan­thi­mos han­delt von ein­er Gruppe mit ein­er ungewöhn­lichen Geschäft­sidee: Sie imi­tieren Ver­stor­bene, um den Ange­höri­gen bei der Trauer­be­wäl­ti­gung zu helfen, dür­fen aber keine emo­tionale Bindung zu ihren Kund:innen auf­bauen. Was aber passiert, wenn sich eine:r der Mitarbeiter:innen doch stärk­er zu einem Kun­den oder ein­er Kundin hinge­zo­gen fühlt?

Lan­thi­mos erforscht in Alpen The­men wie Trauer und die men­schliche Nei­gung, nach einem Ver­lust nach Trost und Nor­mal­ität zu suchen. Kritiker:innen lobten die schaus­pielerischen Leis­tun­gen, bemän­gel­ten jedoch, dass der Film im Ver­gle­ich zu seinem Vorgänger „Dog­tooth“ weniger kraftvoll sei.

7) Bleat (Kurzfilm, 2022): Yorgos Lanthimos erste Zusammenarbeit mit Emma Stone

Das Dra­ma „Bleat” schrieb und insze­nierte Yor­gos Lan­thi­mos für die griechis­che Kun­st­s­tiftung NEO und die griechis­che Nation­alop­er. Die Haup­trollen des Schwarzweiß­films spie­len Emma Stone und der franzö­sis­che Schaus­piel­er Damien Bon­nard („Die Wüten­den – Les Mis­érables“).

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Der Stumm­film zeigt Emma Stone als trauern­den Frau in einem ein­fachen Haus, deren Real­ität durch schock­ierend lebendi­ge Träume verz­er­rt wird. Als diese Bilder immer authen­tis­ch­er wer­den, ist Stone gezwun­gen, sich mit ihren Sehn­sücht­en auseinan­derzuset­zen, die sie vor allen anderen ver­bor­gen hat.

6) Attenberg (2010): Bewegendes Drama über Identitätsfindung

Auf Platz 6 unseres Yor­gos Lan­thi­mos Film-Rank­ings fol­gt das Dra­ma „Atten­berg“, an dem er als Co-Pro­duzent und Schaus­piel­er beteiligt war. Regie führte Athi­na Rachel Tsan­gari. Der Film the­ma­tisiert das Erwach­sen­wer­den und wurde von Kritiker:innen als intel­li­gent, urkomisch, gut gespiel­ter und zutief­st berührend beze­ich­net.

Mari­na (Ari­ane Labed), die die Spezies Men­sch als selt­sam empfind­et, hat neben ihrem kreb­skranken Vater (Van­ge­lis Mourikis) nur ihre Fre­undin Bel­la (Evan­gelia Ran­dou) als Bezugsper­son. Sie ver­sucht, Mari­na bei der Suche nach ihrer Iden­tität zu helfen. Während Mari­nas Inter­esse an zwis­chen­men­schlichen Beziehun­gen langsam erwacht, neigt sich das Leben ihres Vaters jedoch dem Ende zu.

5) The Killing of a Sacred Deer (2017): Psychothriller über Moral und Gerechtigkeit

„The Killing of Sacred Deer“ han­delt von Mar­tin (Bar­ry Keoghan), der den Herzchirur­gen Steven Mur­phy (Col­in Far­rell) für den Tod seines Vaters ver­ant­wortlich macht. Um sich für seinen Ver­lust zu rächen, belegt Mar­tin den Arzt mit einem Fluch. Dieser kann nur gebrochen wer­den, wenn Steven eines sein­er Kinder oder seine Frau (Nicole Kid­man) tötet. Andern­falls wer­den alle inner­halb weniger Tage ster­ben.

Der Psy­chothriller wid­met sich The­men wie Moral, Sitte und Gerechtigkeit und kon­nte bish­er 80 Prozent der Kritiker:innen auf Rot­ten Toma­toes überzeu­gen. Ein weit­er­er Film von Yor­gos Lan­thi­mos, der ver­störend und fes­sel­nd zugle­ich ist.

4) The Lobster (2015): Eine bizzare Zukunftsvorstellung von Liebe

Die unkon­ven­tionelle Liebesgeschichte mit Col­in Far­rell („The Gen­tle­man“) und Rachel Weisz („Die Mumie“) spielt in ein­er Zukun­ft, in der Sin­gles ver­haftet und in ein Hotel gebracht wer­den. Dort müssen sie inner­halb von 45 Tagen eine:n Partner:in find­en. Gelingt ihnen das nicht, wer­den sie in Tiere ver­wan­delt und in den Wald ver­ban­nt.

Was wieder ein­mal absurd klingt, ist ein weit­er­er von den Kritiker:innen hochgelobter Geniestre­ich des griechis­chen Filmemach­ers. Der Film set­zt sich auf satirische Weise mit unseren gesellschaftlichen Nor­men rund um Liebe und Part­ner­schaft auseinan­der.

3) Dogtooth (2009): Ein verstörendes Familiendrama

Den Auf­takt unser­er Top 3 von Yor­gos Lan­thi­mos besten Fil­men macht das bizarre Psy­chodra­ma „Dog­tooth”. Abgeschot­tet von der Außen­welt wer­den die bei­den Töchter (gespielt von Agge­li­ki Papou­lia und Mary Tsoni) und der Sohn (Chris­tos Pas­salis) nach den stren­gen Regeln und Lügen erzo­gen. Ihre reichen Eltern (gespielt von Chris­tos Ster­gioglou und Michele Val­ley) brin­gen ihnen bei: Die Welt hin­ter der Garten­hecke ist ein gefährlich­er Ort. Allerd­ings begin­nt die schein­bar per­fek­te Idylle zu bröck­eln, als die älteste Tochter immer neugieriger auf die Außen­welt wird und auszubrechen ver­sucht.

Der griechis­che Satire­film über Macht und Kon­trolle brachte Yor­gos Lan­thi­mos inter­na­tionale Anerken­nung und 2011 eine Oscar-Nominierung für den besten aus­ländis­chen Film ein.

2) The Favourite (2018): Ein satirischer Blick auf Macht

Den zweit­en Platz von Yor­gos Lan­thi­mos‘ besten Fil­men belegt die his­torische Komödie „The Favourite“, die aus den Fed­ern der Drehbuchautor:innen Deb­o­rah Davis und Tony McNa­ma­ra stammt. Unter der Regie von Lan­thi­mos erhielt The Favourite zehn Oscar-Nominierun­gen. Der Film the­ma­tisiert auf satirische Weise die Form­barkeit des men­schlichen Charak­ters unter dem Ein­fluss von Macht. Die britis­che Schaus­pielerin Olivia Col­man („The Crown“) wurde für ihre Rolle als beste Haupt­darstel­lerin mit einem Oscar aus­geze­ich­net.

Der Film spielt im 18. Jahrhun­dert am Hof der kranken und lau­nis­chen Köni­gin Anne (Olivia Col­man). Um sie küm­mert sich ihre Ver­traute Sarah Churchill (Rachel Weisz). Als Sarahs Cou­sine Abi­gail (Emma Stone) am Hof ein­trifft, ent­bren­nt zwis­chen den bei­den Hof­damen eine erbit­terte Rival­ität um die Gun­st von Köni­gin Anne.

1) Poor Things (2023): Yorgos Lanthimos bester Film 

„Poor Things” ist für uns Yor­gos Lan­thi­mos‘ bester Film. Die Franken­stein-Komödie nach dem gle­ich­nami­gen Roman von Alas­dair Gray, erzählt die Geschichte von Bel­la Bax­ter (Emma Stone). Die ver­stor­ben junge Frau wird von dem Wis­senschaftler Dok­tor God­win Bax­ter (Willem Dafoe) wieder zum Leben erweckt. Allerd­ings mit einem Hak­en: Bel­la hat die geistige Reife eines Kindes. Unter sein­er Kon­trolle erkun­det Bel­la die Welt und ent­deckt ihre eige­nen Möglichkeit­en. Doch schon bald bren­nt sie mit dem Anwalt Dun­can Wed­der­burn (Mark Ruf­fa­lo) durch. Du begleitest die bei­den auf ein­er Bil­dungsreise rund um die Welt.

Eine Duo, was sich bewährt: Yor­gos Lan­thi­mos (links) arbeit­ete bere­its häu­fig mit der Schaus­pielerin Emma Stone zusam­men. — Bild: © 2023 20th Cen­tu­ry Stu­dios All Rights Reserved. Atsushi Nishi­ji­ma

Lan­thi­mos’ Werk stellt die Frage: Wie kann sich eine Frau frei von Scham und gesellschaftlichen Kon­ven­tio­nen entwick­eln? Poor Things ist wohl der bish­er erfol­gre­ich­ste Film des griechis­chen Filmemach­ers. Unter sein­er Regie wurde der Film 2024 mit vier Oscars aus­geze­ich­net, darunter für das beste Szenen­bild und als beste Haupt­darstel­lerin für Emma Stone.

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Dieser Film von Yorgos Lanthimos ist in Arbeit

Auch in Zukun­ft darf­st Du Dich auf weit­ere Filme von Yor­gos Lan­thi­mos freuen! Sein neuestes Pro­jekt heißt „Bugo­nia“ – ein Remake der süd­ko­re­anis­chen Komödie „Save the Green Plan­et“. Auch mit dabei sind Emma Stone und Jesse Ple­mons, die bere­its bei früheren Film­pro­jek­ten mit Lan­thi­mos zusam­mengear­beit­et haben.

Die Drehar­beit­en sollen bere­its diesen Som­mer in Großbri­tan­nien und New York begin­nen. Der Streifen wird voraus­sichtlich im Novem­ber 2025 in die US-amerikanis­chen Kinos kom­men.