Gal Gadot als Diana Prince in Wonder Woman 1984.
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Wonder Woman 1984 in der featured-Filmkritik: Amazonenprinzessin vs. die menschliche Wunderlampe

Won­der Woman muss wieder die Welt ret­ten, dies­mal in den bun­ten Achtzigern. Mit Maxwell Lord und Chee­tah ste­hen ihr dabei gle­ich zwei gefährliche Charak­tere gegenüber. Ob sich das Sequel lohnt und warum vielle­icht ein fad­er Beigeschmack bleibt, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu „Won­der Woman 1984“.

Nach­dem der Kinos­tart von Won­der Woman 1984 mehrmals aufgeschoben wurde, kön­nen die Fans der Super­heldin aufat­men. Seit dem 18. Feb­ru­ar gibt es den zweit­en Won­der-Woman-Solofilm bei Sky, das Du übri­gens auch ganz ein­fach mit GigaTV nutzen kannst. Wir ver­rat­en Dir, für wen sich der Film lohnt.

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Wonder Woman und der Traumstein 

Es ist 1984, knapp 70 Jahre nach den Ereignis­sen des erst Films und Diana Prince (Gal Gadot) trauert noch immer um den Piloten Steve Trevor (Chris Pine), der sich für sie geopfert hat. Nun arbeit­et sie zur Tar­nung als Anthro­polo­gin im Smith­son­ian Insti­tut und legt im Geheimen als Won­der Woman Kleinganoven das Handw­erk. Das ändert sich, als die neue schüchterne Mitar­bei­t­erin Bar­bara Min­er­va (Kris­ten Wiig) einen schein­bar wert­losen Stein unter­sucht, der die Fähigkeit hat Wün­sche zu erfüllen. Unbe­ab­sichtigt holt Diana mit dem soge­nan­nten Traum­stein ihren geliebten Trevor zurück und ver­schafft ihrer Kol­le­gin ungeah­nte Kräfte. Ungün­stig, dass eben­falls der Großin­dus­trielle Max Lord (Pedro Pas­cal) auf der Suche nach dem Stein ist. Als er ihn anwen­det macht er, so wie auch Bar­bara zuvor, eine durch­drin­gende Verän­derung durch, die die Welt in den Unter­gang stürzen könnte.

Warum sich der erste Won­der Woman lohnt und was Dich darin erwartet, liest Du in unser­er fea­tured-Filmkri­tik zu Won­der Woman.

Wonder Woman mit vollem Körpereinsatz im Kampf.

Won­der Woman (Gal Gadot) mit vollem Kör­pere­in­satz im Kampf. — Bild: 2020 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

Wonder Woman und die Affenpfote – Part I: Die Toten kehren zurück

Im Film lässt Regis­seurin und Co-Drehbuchau­torin Pat­ty Jenk­ins den Piloten Steve Trevor auf die  Par­al­lele zu der klas­sis­chen Schauergeschichte „Die Affenpfote“ hin­weisen. In dieser Geschichte erfüllt das titel­gebende Stück seinem Besitzer drei Wün­sche, die allerd­ings schreck­liche Begleit­er­schei­n­un­gen auf den Plan rufen. So erwachen in der Geschichte Tote wieder zum Leben, die bekom­men aber nicht ihren alten, gesun­den Kör­p­er wieder, son­dern bleiben kör­per­lich in dem Zus­tand, in dem sie sich bei der Erweck­ung befinden.

Das Szenario in Won­der Woman 1984 ist ähn­lich: Der Traum­stein erfüllt den sehn­lich­sten Wun­sch seines Besitzers, dafür ver­liert dieser allerd­ings seine größte Stärke. Wie zu erwarten, bringt Dianas Wun­sch Steve Trevor zurück, dessen Bewusst­sein daraufhin in den Kör­p­er eines vol­lkom­men unbeteiligten Mannes fährt. Was mit dessen Bewusst­sein passiert, bleibt übri­gens ungek­lärt, was bere­its in der englis­chsprachi­gen Fach­presse für einen kleinen Aufreger sorgte. Im Gegen­zug wird Diana zumin­d­est ein biss­chen schwäch­er. Waf­fen kön­nen sie von nun an zumin­d­est ver­wun­den, anson­sten ist aber alles im Lot.

Chris Pine als Wonder Womans große Liebe Steve Trevor.

Wieder mit dabei: Chris Pine als Won­der Wom­ans große Liebe Steve Trevor. — Bild: 2020 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

Wonder Woman und die Affenpfote – Part II: Von Wünschen und Wortspielereien

Die schüchterne Bar­bara möchte selb­st­be­wusster und cool­er wer­den. Sie ist zwar lieb und nett, trägt aber ungern haut­enge Klam­ot­ten, kann in Heels nicht laufen, hat eine Brille und wird von ihren männlichen Kol­le­gen nicht beachtet. Dass sie plöt­zlich zur über­men­schlich starken und schnellen Super­schurkin Chee­tah wird, ver­dankt sie der For­mulierung, dass sie mehr so sein will wie Diana. Da hat der Traum­stein direkt gedacht: Mehr Muck­is, engere Klam­ot­ten, mehr Make-up. Lassen wir mal so ste­hen. An dieser Stelle muss man allerd­ings her­vorheben, dass Schaus­pielerin Kris­ten Wiig trotz des vor Klis­chees über­bor­den­den Drehbuchs allen die Show stiehlt, auch der Haupt­darstel­lerin Gal Gadot.

Kristen Wiig als Barbara Minerva und Gal Gadot als Diana Prince in Wonder Woman 1984.

Bar­bara Min­er­va (Kris­ten Wiig) wird zur über­men­schlich starken und schnellen Super­schurkin Chee­tah. — Bild: 2020 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

Der Wah­n­witz dieses Wün­sch-Dir-was-Konzeptes wird vor allem in den Szenen mit Ober­schurke Max Lord klar. Mit­tler­weile selb­st zum per­son­ifizierten Traum­stein gewor­den, kann er nur noch Wün­sche ander­er Per­so­n­en erfüllen. Damit er seine Pläne, in denen es um irgend­was mit Weltherrschaft geht, trotz­dem umset­zen kann, gibt er Leuten die Hand und sagt etwas wie „Sie wün­schen sich doch auch, dass es funk­tion­iert, oder?“. Somit braucht er nur noch die Zus­tim­mung vom ver­wirrten Gegenüber und erfüllt sich seine Wün­sche selb­st. Das hat weniger mit Magie, als mehr mit Wort­spiel­erei zu tun. Schade.

Maxwell Lord (Pedro Pascal) ist der Oberschurke in Wonder Woman 1984.

Maxwell Lord (Pedro Pas­cal) ist der Ober­schurke in Won­der Woman 1984. — Bild: 2020 Warn­er Bros. Enter­tain­ment Inc. All Rights Reserved.

Wonder Woman 1984: Was Du nicht erwarten kannst

Wenn Du mit Won­der Woman 1984 ein Charak­ter­dra­ma erwartest, wirst Du ent­täuscht sein. Der Schw­er­punkt des Films liegt nicht auf der Gestal­tung oder Entwick­lung der Fig­uren. Und anders als es der Trail­er mit Slow-Motion-Action, Krawall und Blitzen ver­spricht, ist es auch keine Actionkost. Schnell wird klar, dass der Trail­er die aufre­gend­sten Szenen bere­its ver­brat­en hat. Wer ganz niedrige Ansprüche an Action hat, wird zweifels­frei an vie­len Stellen große Augen machen. Zum Beispiel dann, wenn Won­der Woman mit ihren Arm­reifen Vasen zer­schießt, mit ihrem Mul­ti­funk­tion­slas­so im Wind herum­fuchtelt oder zwei Minuten lang gegen Bar­bara alias Chee­tah kämpft.

GigaTV Film-Highlights

Wer Wert auf Action legt, der kön­nte sich fra­gen, ob Pat­ty Jenk­ins das Händ­chen für absurd bildge­waltige Action­szenen fehlt. Immer­hin wurde Won­der Woman auch in „Bat­man v Super­man“ und „Jus­tice League“ spek­takulär in Szene geset­zt. In den Teilen waren es allerd­ings ihre Regie-Kol­le­gen Zac Sny­der und Joss Whedon.

Als Entschädi­gung gibt es hier aber nochmal den Sound­track zum ersten Trail­er, der den Film so viel mitreißen­der wirken ließ, als er nun let­z­tendlich ist:

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Unnötig verkopfte Superhelden-Fantasie mit Starbesetzung

Won­der Woman 1984 muss sich zwangsläu­fig mit dem ersten Won­der-Woman-Film ver­gle­ichen lassen. Bei dem Ver­such, sich vom Vorgänger aber auch dem größeren DC-Fil­mu­ni­ver­sum zu emanzip­ieren, wirft Regis­seurin Pat­ty Jenk­ins so viel auf­dringlich moral­isierende Ideen und Szenar­ien zusam­men, dass keine davon so richtig aus­ge­goren erscheint. Charak­tere sind von jet­zt auf gle­ich böse, gut, ein­sichtig, unein­sichtig; ohne Mit­tel­maß oder Entwick­lung. Das ist beson­ders schade, weil die exor­bi­tante Laufzeit von zweiein­halb Stun­den genug Raum für Entwick­lun­gen geboten hätte.

Wer hinge­gen Won­der-Woman-Fan der ersten Stunde ist, kann vielle­icht darüber hin­wegschauen und hat seine helle Freude daran, wenn Prinzessin Diana die kun­ter­bunte Welt von 1984 ret­tet und gut gemeinte Monologe über Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit hält.

Won­der Woman 1984
Orig­inalti­tel: Won­der Woman 1984
Genre: Super­helden / Action
Bun­desstart: 18.02.2021 (Sky); Kinos­tart ste­ht aus
Laufzeit: 151 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren
Regie: Pat­ty Jenkins
Drehbuch: Pat­ty Jenk­ins, Geoff Johns, Dave Callaham
Vor­lage: „Won­der Woman“, Comic­fig­ur von DC Comics

Hast Du Won­der Woman 1984 schon gese­hen? Und welche Wün­sche hast Du für eine poten­zielle Fortsetzung? 

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