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Windfall auf Netflix: Die Erklärung zum starbesetzten Thriller
Ein kriselndes Ehepaar, ein unbeholfener Einbrecher und eine mehr als verzwickte Situation: Im neuen Netflix-Thriller „Windfall” mit Jesse Plemons, Lily Collins und Jason Segel steuert eine recht harmlose Geiselnahme auf eine gefährliche Eskalation zu. Wir beantworten Dir in unserer Erklärung zum Film alle Fragen, die nach dem Ende bei Dir auftreten könnten.
Seit dem Netflix-Start am 18. März ist klar: Dem bereits im Vorfeld des Films immer wieder gezogenen Vergleich zu Alfred Hitchcocks Thrillern wird Windfall ehrlicherweise nicht wirklich gerecht. Dennoch hat das von Charlie McDowell („The Discovery”) inszenierte Kammerspiel 90 recht unterhaltsame Minuten zu bieten, was nicht zuletzt an den glänzend aufgelegten Stars Jesse Plemons, Lily Collins und Jason Segel liegt.
Da der Film bewusst nicht alles auserzählt und einige Dinge somit nur andeutet oder sogar ganz offenlässt, wollen wir an dieser Stelle einspringen und Dir bei womöglich auftauchenden Fragen auf die Sprünge helfen. Zudem erklären wir Dir, was das Ende von Windfall zu bedeuten hat.
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Die Handlung von Windfall: Darum geht es im Netflix-Film
Es sollte eigentlich nur ein unkomplizierter Einbruch werden: Doch gerade als sich der Dieb (Jason Segel) wieder aus dem Staub machen will, wird er von dem soeben bestohlenen Ehepaar (Jesse Plemons, Lily Collins) überrascht. Die beiden wollten lediglich einen entspannten Kurzurlaub in ihrem luxuriösen Sommerhaus verbringen, werden nun stattdessen aber als Geiseln gehalten.
Während der ungeübte Kleinkriminelle überlegt, wie er mit der unerwarteten Situation umgehen soll, sucht das Pärchen das Gespräch mit diesem, um weitestgehend schadlos aus der Sache herauszukommen. Dass die beiden offensichtlich Eheprobleme haben, können sie dabei jedoch nur bedingt kaschieren.
So steigert sich allmählich die Anspannung zwischen allen drei Beteiligten, was die anfangs noch kontrollierte Atmosphäre zunehmend in eine giftige verwandelt. Schnell wird klar, dass hier jede:r ein Geheimnis mit sich herumträgt und die Gut-Böse-Rollenverteilung nicht so eindeutig ist, wie es zuerst den Anschein hatte.
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Achtung, hier folgen Spoiler zu Windfall!
Das Ende von Windfall erklärt: Blutiger Showdown im Sommerhaus
Die lange Zeit nahezu gewaltfreie Konfrontation der drei Hauptcharaktere mündet letztendlich doch in einem tödlichen Finale: Nachdem der namenlose Einbrecher das Geld endlich erhalten und sich eigentlich schon verabschiedet hat, dreht er doch noch einmal um, um dem arroganten Ehemann seine Verachtung für diesen mitzuteilen.
Diese Ablenkung nutzt die gefesselte Frau, um sich heimlich von ihren Fesseln zu befreien. Dafür verwendet sie eine Glasscherbe des Fensters, das Stunden zuvor bei dem tödlichen Sturz des Gärtners zu Bruch ging. Als der Einbrecher schließlich mit seiner Wutrede fertig ist und sich beim Verlassen des Hauses kurz hinkniet, um sich (zum wiederholten Male) den Schuh zu binden, schnappt sich die befreite Frau eine Skulptur und schlägt den Dieb damit zu Tode.
Anstatt danach auch die Fesseln ihres Mannes zu lösen, erschießt sie diesen kaltblütig mit der Pistole, die der Einbrecher aus dem Haus entwendet hatte und mitnehmen wollte. Doch warum tut sie das überhaupt?
Geplanter Doppelmord oder Handlung im Affekt? Das hat die Tat der Frau zu bedeuten
Der Hauptgrund liegt vor allem darin, dass sie sich aus ihrer glücklosen Ehe befreien will. Wie die Streitgespräche zwischen den Verheirateten zuvor im Film offenbaren, sieht ihr steinreicher und narzisstischer Mann in ihr keine gleichberechtigte Partnerin. Für ihn ist sie eher ein Schmuckstück, dessen Ambitionen er belächelt. Widerwillig akzeptierte sie bisher diese Rolle in der gemeinsamen Ehe, was einer Art Selbstaufgabe gleichkam.
Sinnbildlich dafür steht das Rosen-Tattoo der Frau, das sich diese für ihren Mann schrittweise entfernen lässt, nur weil es dem Milliardär nicht gefällt. Offensichtlich brauchte es eine Extremsituation wie die Geiselnahme, damit sich die Frau ihrer persönlichen Lage bewusst werden konnte. Der Mord an ihrem Gatten ist demnach als Akt der Befreiung zu verstehen, um sich endgültig von dessen Einfluss lösen zu können.
Dass sie am Ende von Windfall die benutzte Waffe in die Hand des Einbrechers zurücklegt, könnte bedeuten, dass dessen Tötung rein zweckmäßig war, um diesem den Mord an ihrem Mann anzuhängen. Ihr markerschütternder Aufschrei nach dem ersten Schlag lässt jedoch eher darauf schließen, dass auch dieser Mord persönlich motiviert war.
Immerhin reagierte der Dieb ungewohnt gleichgültig auf ihr Tattoo-Bekenntnis und verriet kurz danach ihrem Mann, dass er Antibabypillen in ihrer Handtasche gefunden hätte. Die bittere Enttäuschung über diesen „Verrat” sowie die Erkenntnis, sich anscheinend in dem Einbrecher getäuscht zu haben, entlud sich schließlich in ihrem tödlichen Angriff. Gewissermaßen projizierte sie den Hass auf ihren Mann in diesem Moment auf den Kriminellen, weshalb auch dieser dran glauben musste.
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Opfer und Täter in einem: Was ist das Motiv des Einbrechers?
Im Laufe des Films wird es zwar immer wieder angedeutet, wirklich ausgesprochen wird es allerdings nie: Erst am Ende von Windfall gibt es recht eindeutige Hinweise zu den Beweggründen des Einbrechers, als dieser dem gefesselten Mann seine Meinung sagt.
Offenbar bestätigt sich die Vermutung des Milliardärs: Ebenjener entwickelte nämlich einen Algorithmus, der Unternehmen jede Menge Geld einspart, aber auch zur Entlassung zahlreicher „überflüssiger” Mitarbeiter:innen führt. Der Dieb macht in seiner Ansprache deutlich, dass er einer dieser Kollateralschäden ist und dadurch alles verloren hat. Er brach deshalb bei dem Tech-CEO ein, um einerseits Rache zu nehmen, aber auch aus Neugierde, um zu sehen, wer der Mann ist, der für sein Leid verantwortlich ist. Die ernüchternde Antwort darauf ließ ihn jedoch nur noch mehr an der Gerechtigkeit des Lebens zweifeln.
Viel mehr über die Hintergründe des Einbrechers verrät der Film allerdings nicht, was natürlich großen Interpretationsspielraum zu dessen Charakter ermöglicht. Unter anderem könnte die Tatsache, dass er mit dem Geld des Milliardärs untertauchen und ein neues Leben anfangen will, darauf hindeuten, dass er keine Familie hat und eher ein Einzelgänger ist. Dazu würde auch seine Aussage am Ende passen, als er meint: „Sie haben alles und ich habe gar nichts.” Nichtsdestotrotz bleibt dies nur Spekulation.
Ein Name sagt alles: Wer ist Debbie?
Falls Du Dich gefragt hast, was es mit der mysteriösen Debbie auf sich hat, die der Milliardär während des Videoanrufs mit seiner Assistentin erwähnt, haben wir hier ebenfalls eine Erklärung für Dich:
Um die 500.000 US-Dollar für den Einbrecher zu organisieren, ohne diesen zu verraten, erfindet der CEO in besagtem Anruf eine Geschichte, die aber offensichtlich auf einer schändlichen Wahrheit fußt. So gibt es folgenden Dialog zwischen ihm und seiner Mitarbeiterin April zu hören:
Er: „Debbie ist wieder da.”
Sie: „Moment, was? Trotz der Verschwiegenheitserklärung?”
Er: „Halt den Mund! Meine Frau ist hier. Mehr kann ich also nicht sagen.”
Es braucht nicht viel Fantasie, um zu ahnen, was hinter diesem kurzen Gespräch steckt: So hatte der Milliardär augenscheinlich eine Affäre mit einer gewissen Debbie, die höchstwahrscheinlich gegen eine hohe Bezahlung zusicherte, Stillschweigen darüber zu bewahren. Regisseur McDowell lässt offen, ob es sich dabei um den einzigen Seitensprung des Mannes handelte. Wenn man dessen sonstige Charakterisierung in Betracht zieht, lautet die Antwort darauf aber vermutlich: Nein.
Im weiteren Verlauf von Windfall spielt Debbie zwar keine Rolle mehr, jedoch wird auch dem Einbrecher in diesem kurzen Augenblick endgültig klar, welche Sorte Mensch er soeben bestohlen hat.
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Wie hat Dir Netflix’ Windfall und insbesondere das Ende gefallen? Verrate uns Deine Meinung zum Film in den Kommentaren!