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Das Ende von Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes erklärt
Das heißerwartete „Hunger Games“-Spin-off „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ ist endlich da und erzählt die Vorgeschichte des skrupellosen Diktators Coriolanus Snow. Doch was hat das Ende des Films zu bedeuten? Und gibt es Verbindungen und Details, die auf die ursprüngliche Tribute von Panem-Reihe um Katniss Everdeen hinweisen? Wir haben uns die offenen Fragen nach The Ballad of Songbirds & Snakes angeschaut und liefern Dir mit unserer Erklärung die Antworten.
ACHTUNG: Der folgende Artikel enthält Spoiler zur Handlung und dem Ende von Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes.
Panem, 64 Jahren bevor Katniss Everdeen die Bühne der berühmt-berüchtigten Hungerspiele betreten wird: Die zwölf Distrikte sind noch immer vom Krieg und Leid der Dunklen Tage gezeichnet, wie die erste Rebellion gegen das Kapitol bezeichnet wird. Doch ein Sprössling einer einst einflussreichen Familie will sich nicht unterkriegen lassen und setzt alles daran, um an die Hebel der Macht zu gelangen. Sein Name: Coriolanus Snow (Tom Blyth).
Basierend auf Suzanne Collins gleichnamigen Prequel-Roman befasst sich Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes mit dem Aufstieg jenes jungen Mannes, der später als Präsident und Diktator zum Symbol der blutigen Hungerspiele werden wird. Es ist eine Geschichte voller Liebe, Freundschaft, Gier und Verrat – und die offenbart sich tatsächlich als so packend, dass sie dem schweren Erbe der beliebten Tribute von Panem-Reihe mehr als gerecht wird.
Das Ende des Films hält aber noch die eine oder andere Überraschung für Dich bereit. Insgesamt ist in diesen letzten Minuten nämlich nicht so ganz klar, was hier wirklich passiert. Wir versuchen für Dich, Licht ins Dunkel zu bringen.
The Ballad of Songbirds & Snakes: Diese Ereignisse führen zum Finale
Nach Coriolanus Verrat an seinem besten Freund Sejanus Plinth (Josh Andrés Rivera) und dem Mord an Mayfair Lipp (Laurel Marsden), der Tochter des Bürgermeister von Distrikt 12, wird die Luft zunehmend dünn für ihn und seine Geliebte Lucy Gray Baird (Rachel Zegler). Er fürchtet, genau wie Sejanus, als Verräter gehängt zu werden. Und Lucy Gray droht dasselbe Schicksal, da der Bürgermeister sie sowieso im Visier hat.
Schließlich war er es, der Lucy Gray als Tribut für die Hungerspiele vorschlug, um seiner Tochter einen Gefallen zu tun und die Ex-Freundin ihres Liebhabers Billy Taupe (Dakota Shapiro) aus dem Weg zu räumen. Nun, da Mayfair und Billy ermordet wurden, sieht der wutentbrannte Vater Lucy Gray als die Hauptverdächtige.
Als der Rebell Spruce (George Summer), der an jener verhängnisvollen Mordnacht anwesend war und die Tatwaffen des Verbrechens entsorgen wollte, von den Friedenswächtern geschnappt wird, fällt Lucy Gray eine Entscheidung. Sie will fliehen und dabei die gleiche Route nach Norden nehmen, die ursprünglich die Rebellen einschlagen wollten.
Obwohl Coriolanus eigentlich befördert wurde und als Offiziersanwärter in Distrikt 2 seinem Ziel, ins Kapitol zurückzukehren, einen Schritt näher gerückt wäre, will er sich Lucy Gray überraschend anschließen. Doch schon während sich die beiden auf den Weg machen und letzte Vorbereitungen treffen, bröckelt das Vertrauen zwischen den beiden Liebenden.
Wie kommt es zur Eskalation zwischen Lucy Gray und Coriolanus?
Lucy Gray weiß nicht, dass Coriolanus seinen Freund Sejanus wegen dessen Rebellenverbindungen an Dr. Gaul (Viola Davis) verraten hat. Als die beiden jedoch durch die Wälder laufen, begeht Coriolanus einen Fehler: Ihm rutscht heraus, dass er für den Tod von drei Menschen – also nicht nur von dem Tribut in der Arena und Mayfair – verantwortlich ist.
Lucy Gray bemerkt diese Abweichung sofort und dringt auf Coriolanus ein, wer die dritte Person gewesen ist. Seine schwache Erklärung, er habe sein altes Selbst gemeint, das er nun mit seinem Weggang töten würde, scheint sie jedoch nicht wirklich zu befriedigen.
Später beginnt es zu regnen und Lucy Gray und Coriolanus finden Zuflucht in der abgelegenen Hütte am See, wo sie zuvor schon viel Zeit verbracht haben. Unter einer Bodendiele findet er die Gewehre, die Sejanus für die Rebellen irrtümlich finanziert hatte und die bei den Morden an Mayfair und Billy benutzt wurden. Damit hält er den einzigen Beweis, der ihn mit der Tat in Verbindung bringt, in Händen – und damit auch den einzigen Grund, warum er seine Zukunft im Kapitol zurücklassen sollte.
Ob Lucy Gray wusste, dass die Tatwaffen hier versteckt wurden, ist nicht ganz klar. Fakt ist aber, dass sich in diesem Moment die Spannung zwischen den beiden verstärkt. Als sich Coriolanus umdreht und eines der Gewehre – geradezu einsatzbereit – in den Händen hält, erklärt Lucy Gray plötzlich, dass sie draußen Sumpfkartoffeln zum Essen sammeln will.
Ob es sich dabei um eine Ausrede handelt oder nicht, lässt sich auch hier nur schwer sagen. Dennoch wird man als Zuschauer:in das Gefühl nicht los, dass sie sich in diesem Moment bedroht fühlt und die Stimmung endgültig kippt. Vielleicht bestätigte seine Haltung mit der Waffe ihre (nicht unberechtigten) Zweifel, dass ihr Liebhaber einen weiteren Menschen getötet hat.
Auch Coriolanus wirkt misstrauisch, dass sie im strömenden Regen nach draußen will. Als sie nach einiger Zeit nicht zurückkehrt, ist er zunehmend davon überzeugt, dass sie ihn verraten wird.
Was passiert am Ende wirklich?
Die Ereignisse, die am Ende von Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes folgen, sind stark geprägt von der subjektiven Wahrnehmung von Coriolanus. Deshalb ist es äußerst schwer festzustellen, was in den Minuten, nachdem er die Hütte verlässt, wirklich vor sich geht.
Fest steht, dass Lucy Gray nicht am Seeufer ist, wo die Sumpfkartoffeln normalerweise wachsen. Dies scheint in Coriolanus den Verdacht zu erhärten, dass seine Geliebte ihn hintergehen will. Oder zumindest vor ihm auf der Flucht ist. Er begibt sich zunehmend manisch auf die Suche nach ihr in den umgebenden Wald, wobei er immer wieder ihren Namen ruft.
Als er auf dem Boden das Tuch seiner Mutter findet, das er Lucy Gray geschenkt hat, wird er von einer darunterliegenden, schwarzen Schlange gebissen. Auch wenn es dafür keinen Beweis gibt: Jetzt ist Coriolanus davon überzeugt, dass Lucy Gray ihm eine Falle gestellt hat und ihn töten will.
Die Schlange scheint nicht giftig, zumindest trägt Coriolanus von dem Biss keinen körperlichen Schaden davon. Jedoch wird nicht ganz aufgelöst, ob er im Folgenden unter einem halluzinogenen Einfluss steht oder sich selbst in einen zunehmenden Verfolgungswahn reinsteigert.
Jedenfalls nimmt er plötzlich umherfliegende Spotttölpel wahr, also die Vögel, die von Menschen Gesagtes realitätsgetreu wiedergeben können. Sie singen das „Lied vom Henkersbaum“ in der Stimme von Lucy Gray. Als er seine nun verhasste Geliebte zwischen den Bäumen zu sehen glaubt, eröffnet er das Feuer auf sie.
Ist Lucy Gray Baird tot?
Nach seinen Schüssen läuft Coriolanus zu der Stelle, wo er Lucy Gray gesehen hat. Von ihr fehlt aber jede Spur. Doch hat Coriolanus sie nun getötet oder konnte sie entkommen? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Ganz klar ist schließlich nicht einmal, ob sie in diesem Moment wirklich da oder nur ein Hirngespinst von Coriolanus war.
Letzten Endes bleibt ungeklärt, was mit Lucy Gray Baird geschehen ist. Coriolanus findet auf dem Waldboden, wo sie gefallen sein sollte, ein Schmuckstück. Möglicherweise hat er sie also tatsächlich erwischt und sie ließ das Accessoire fallen. Sie könnte sich trotz der Wunde außer Sichtweite geschleppt oder rechtzeitig versteckt haben, bevor er die Stelle erreichte.
Doch all das sind Hypothesen. Natürlich könnte es sein, dass Coriolanus Lucy Gray wirklich erschossen hat. Vielleicht ist sie in ihrem Versteck verblutet und ihrer Verletzung erlegen. Aber vielleicht hat er sie auch nur gestreift und sie konnte wohlbehalten entkommen. Außerdem kann es noch immer sein, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon alleine auf dem Weg Richtung Norden war, ohne sich um ihren im Wald wütenden Liebhaber zu scheren.
Letztendlich ist es vielleicht sogar bezeichnender, dass Coriolanus sich nicht einmal die Mühe macht, ihren Tod wirklich zu bestätigen. Nach einigen Blicken kehrt er schließlich zur Kaserne und in sein altes Leben zurück. Bedeutet sie ihm dann doch so wenig, dass es für ihn keinen Unterschied macht? Oder ist ihm die Ungewissheit lieber, damit er sich nicht damit auseinandersetzen muss, dass er möglicherweise seine große Liebe auf dem Gewissen hat?
Für den weiteren Weg von Coriolanus Snow hat es jedoch keinen Einfluss, ob Lucy Gray Baird nun tot ist oder nicht. Sein Weg führt zurück ins Kapitol.
Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes: Der wahre Erfinder der Hungerspiele
Wie ungewöhnlich es ist, dass Coriolanus mit Lucy Gray einen potenziellen losen Faden, der ihm schaden könnte, offen liegen lässt, zeigt sich auch in der letzten Szene des Films. Denn hier bekommt Dekan Casca Highbottom (Peter Dinklage) zu spüren, was den Gegner:innen des aufstrebenden jungen Mannes widerfährt.
Casca Highbottom hegt schon seit dem Anfang von Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes einen Groll gegen Coriolanus. Das liegt vor allem an der alten Feindschaft, die den Schulleiter mit dessen Vater Crassus Xanthos Snow verbindet. In diesem letzten Gespräch enthüllt Casca nun auch endlich, woher sein tiefer Hass gegen die Snows rührt.
Casca ist als Erfinder des Hungerspiele bekannt. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn wie dieser berichtet, waren die Hungerspiele nur ein Gedankenspiel, das ihm betrunken, während einer durchzechten Nacht, einfiel. Er hatte jedoch niemals vor, die brutalen Gladiatorenkämpfe zwischen Kindern wirklich umzusetzen. Hier kommt jedoch Coriolanus’ Vater ins Spiel.
Crassus Xanthos Snow nahm nämlich Highbottoms Schnapsidee und stellte sie ihren Vorgesetzten vor. Das war der Ursprung der Hungerspiele – und Casca wurde zu ihrem Erfinder erklärt. Casca Highbottom bereute seine ungewollte Mittäterschaft an den Hungerspielen sein Leben lang und wurde deshalb auch Morphin-abhängig, um seine Schuldgefühle zu betäuben.
Diesen Umstand nutzt Coriolanus in der letzten Szene von The Ballad of Songbirds & Snakes aus. Er vergiftet eine der Morphiumampullen, die er dem Dekan mitgebracht hat, und tötet damit seinen größten und mächtigsten Feind im Kapitol. Nun kann ihn niemand mehr aufhalten.
Gibt es Verbindungen zu der Tribute von Panem-Reihe und Katniss Everdeen?
Wie anfangs erwähnt, finden die Ereignisse von The Ballad of Songbirds & Snakes satte 64 Jahre vor der ursprünglichen Die Tribute von Panem-Reihe statt. Figuren wie die Heldin Katniss Everdeen sind damit natürlich noch lange nicht geboren, vermutlich noch nicht einmal ihre Eltern. Dennoch gibt es einige Querverbindungen und kleinere Verweise auf Personen und Ereignisse, die mehr als ein halbes Jahrhundert später eine Rolle spielen werden.
Ein solches Augenzwinkern ist zum Beispiel die Sumpfkartoffel in Distrikt 12, eben jene Pflanze, die Lucy Gray am Ende des Films sammeln gehen will. Früher im Film erzählt sie Coriolanus, dass diese auch unter einem anderen Namen bekannt ist, der für sie besser klingt: Katniss.
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Interessant ist dabei natürlich nicht nur der Ursprung des Namens der späteren Heldin Katniss Everdeen, sondern auch, was dieser bedeuten könnte. Da Lucy Grays Schicksal ungeklärt bleibt, könnte es schließlich sein, dass sie doch in Distrikt 12 geblieben ist. Vielleicht hat sie sogar eine Familie gegründet. Könnte Katniss am Ende sogar Lucy Grays Nachfahrin sein? Oder zumindest ihre Familie gekannt haben?
In diesem Zusammenhang ist auch ein weiteres Detail in The Ballad of Songbirds & Snakes spannend, nämlich das Lied vom Henkersbaum. In den Tribute von Panem-Filmen wird das Lied zum Symbol für den Widerstand gegen Präsident Snow. Katniss lernte das Lied aber einst von ihrem Vater, der es ihr und ihrer Schwester als Kind beigebracht hat.
Lucy Gray ist die Autorin hinter den Liedzeilen. Sie verfasste es als Reaktion auf die öffentliche Hinrichtung eines Mannes, der bei der Sabotage einer Mine aus Versehen drei Menschen tötete. Zieht man die Ereignisse am Schluss des Films in Betracht, haben bestimmte Zeilen im Lied aber eine ganz andere Bedeutung. Und einen anderen Adressaten:
Kommst du, kommst du,
Kommst du zu dem Baum,
Wo sie hängten den Mann, der drei getötet haben soll?
Wer damit wohl (noch) gemeint sein könnte? Kein Wunder, dass Snow das Lied so geärgert hat.
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