Der Cast von Things Heard & Seen
© Netflix
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Things Heard & Seen auf Netflix: Was hat das Ende des Grusel-Thrillers zu bedeuten?

Seit dem 29. April läuft der Film „Things Heard & Seen” bei Net­flix, welch­er Geis­ter-Thriller und Ehe­dra­ma miteinan­der verbindet. Wir lüften für Dich alle Geheimnisse der Romanadap­tion und liefern Dir die Erk­lärung zu dem mys­ter­iösen Ende des Films.

Nur fünf Jahre nach der Veröf­fentlichung von Eliz­a­beth Brundages Roman All Things Cease to Appear startet bei Net­flix bere­its die Ver­fil­mung des Werks. Seit dem 29. April läuft die Adap­tion unter dem Titel Things Heard & Seen beim Stream­ing-Dienst und ver­sam­melt Stars wie Aman­da Seyfried (Mank), James Nor­ton (Lit­tle Women), Natalia Dyer (Stranger Things), Rhea See­horn (Bet­ter Call Saul) und F. Mur­ray Abra­ham (Inside Llewyn Davis) vor der Kamera.

Der Film vom Regie-Duo Shari Springer Berman und Robert Pul­ci­ni übern­immt die mys­ter­iöse und unheim­liche Stim­mung der Vor­lage, lässt aber auch einige erk­lärende Details weg. Vor allem das Ende von Things Heard & Seen kön­nte manche Zuschauer:innen rat­los zurück­lassen. Erfahre hier, welche Rolle die Geis­ter im Film spie­len und was der finale Schlus­sakt zu bedeuten hat.

Things Heard & Seen kannst Du übri­gens auf Deinem Net­flix-Account auch mit Voda­fones GigaTV anschauen.

Die Handlung von Things Heard & Seen: Ein Umzug mit Folgen

Das Ehep­aar George (James Nor­ton) und Cather­ine Clare (Aman­da Seyfried) zieht im Jahr 1980 vom schick­en Man­hat­tan in einen beschaulichen Vorort New Yorks. George hat ein ver­lock­endes Jobange­bot als Pro­fes­sor an der dort ansäs­si­gen Uni­ver­sität angenom­men, weshalb Cather­ine ihre geliebte Stelle als Kun­strestau­ra­torin in der Großs­tadt aufgibt, damit die bei­den gemein­sam mit ihrer kleinen Tochter Fran­ny (Ana Sophia Heger) ein neues Leben begin­nen können.

Amanda Seyfried in Things Heard & Seen

Aman­da Seyfried als Cather­ine Clare — Bild: Netflix/Anna Kooris

Glück­licher­weise ste­ht in ihrem neuen Wohnort auch ein altes Haus zum Verkauf, das zwar ren­ovierungs­bedürftig ist, aber aus­re­ichend Platz für die kleine Fam­i­lie bietet. Doch schon kurz nach ihrem Einzug bemerken Cather­ine und Fran­ny eine geis­ter­hafte Präsenz im Haus: Stüh­le fall­en plöt­zlich um, Lam­p­en flack­ern und nachts riecht es merk­würdi­ger­weise nach Autoabgasen.

Die ohne­hin nicht sehr glück­liche Cather­ine wird zunehmend mis­strauisch bezüglich ihres neuen Heims und begin­nt damit, Nach­forschun­gen anzustellen. Dabei erhält sie aus­gerech­net Hil­fe von Georges Chef Floyd DeBeers (F. Mur­ray Abra­ham), der einen sech­sten Sinn für über­natür­liche Phänomene hat.

Stück für Stück erfährt Cather­ine so Dinge über die Ver­gan­gen­heit der Vorbe­sitzer des Haus­es, aber auch über ihren Ehe­mann George, die ihr völ­lig zu Recht Angst machen.

Für Fans von Spuk und Grusel: Das sind die 10 unheim­lich­sten Filmgeis­ter.

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Unheimliche Erscheinungen: Welches Motiv haben die Geister?

Cather­ine erfährt auf ein­er Din­ner­par­ty von der Mak­lerin Mare Laughton (Karen Allen), wie die direk­ten Vorbe­sitzer Cal und Ella Vayle zu Tode gekom­men sind. Dem­nach habe Cal seine Frau und sich selb­st mith­il­fe von Autoab­gasen getötet. Dank dieser Infor­ma­tion wird Cather­ine klar, dass Ella der durchs Haus wan­del­nde Geist ist.

Nach ein­er Séance mit Floyds Spiri­tis­ten­gruppe ist sie zudem davon überzeugt, dass Ella nichts Bös­es im Schilde führt, son­dern sie war­nen will. Ihr Geist scheint jedoch nicht der einzige zu sein, der sich im Haus der Clares aufhält. Obwohl er nie direkt erwäh­nt oder gezeigt wird, han­delt es sich bei der zweit­en Präsenz aller Wahrschein­lichkeit nach um Cal.

Bes­timmte Szenen – ein dun­kler Schat­ten sowie ein durchs Fen­ster here­in­stürzen­der schwarz­er Vogel – deuten darauf hin, dass dieser Ein­fluss auf George nimmt oder sog­ar von ihm Besitz ergreift. Dazu passt auch, dass George kurz vor der Ermor­dung Cather­ines sagt: „Bitte zwing mich nicht dazu.”

Der Cast von Things Heard & Seen

Noch kann George (James Nor­ton) lachen — Bild: Netflix/Anna Kooris

Allerd­ings kann am Ende nicht völ­lig klar gesagt wer­den, ob es tat­säch­lich Cals bös­er Geist ist, der George zu seinen schreck­lichen Tat­en treibt oder dieser ganz allein dafür ver­ant­wortlich ist. Schließlich erwies sich George schon vor ihrem Umzug in das neue Haus als skru­pel­los­er Mensch.

Ellas Motiv ist jedoch offen­sichtlich: Sie möchte Cather­ine vor George beschützen, damit ihr nicht das­selbe Schick­sal wider­fährt wie ihr. Doch auch sie kann Cather­ine let­z­tendlich nicht vor dem Tod retten.

Dunkle Vergangenheit: Was hat George getan?

Je länger die Clares in ihrem neuen Haus ver­weilen, desto deut­lich­er kommt der wahre Charak­ter von George zum Vorschein. Nicht nur, dass sich der Fam­i­lien­vater als ziem­lich­er Narzisst und Arro­gan­zling ent­pup­pt, er hat auch noch wesentlich schlim­mere Dinge auf dem Kerbholz.

Wie eine zufäl­lige Begeg­nung mit seinem früheren Vorge­set­zten Shel­by War­ren (Lewis Pay­ton Jr.) offen­bart, hat George das Empfehlungss­chreiben gefälscht, das ihm seine Pro­fes­sur am Sag­i­naw Col­lege über­haupt erst ermöglichte. 

Amanda Seyfried in Things Heard & Seen

Entschlüs­selt Cather­ine das Geheim­nis des Haus­es? — Bild: Netflix/Anna Kooris

Aber damit nicht genug: Um sein Geheim­nis zu schützen, geht er buch­stäblich über Leichen. Nach einem Gespräch mit Floyd, der den Betrug Georges nicht tolerieren kann und ihn melden will, ertränkt der Hochsta­pler seinen Chef im See.

Dieser ist allerd­ings nicht Georges erstes Opfer. Als Cather­ine erfährt, dass die wun­der­schö­nen Aquarelle in seinem Büro, die er immer für seine eige­nen Werke aus­gegeben hat, in Wahrheit von seinem ange­blich bei einem Boot­sunglück umgekomme­nen Cousin stam­men, wird auch ihr die wahre Natur ihres Mannes bewusst. So sieht es ganz danach aus, dass George seinen wesentlich tal­en­tiert­eren Cousin umge­bracht hat, um gewis­ser­maßen dessen Iden­tität anzunehmen.

George war also schon immer ein Blender und Soziopath, der sich um jeden Preis nach Anerken­nung sehnt und dem dafür abso­lut jedes Mit­tel recht ist. Durch seine Ent­larvung als Betrüger sieht er sein erschwindeltes Leben in Gefahr, was ihn let­z­tendlich bis zum Äußer­sten treibt.

Da auch seine Kol­le­gin Jus­tine (Rhea See­horn) von dem gefälscht­en Empfehlungss­chreiben weiß, will er sie eben­falls töten. Den von ihm provozierten Autoun­fall über­lebt die Pro­fes­sorin jedoch, wom­it es eine wichtige Zeu­g­in gibt, die Georges Lügenge­bilde endgültig zum Ein­sturz bringt.

Things Heard & Seen bei Netflix: Die Erklärung des Endes

Da auch George am Ende des Films klar ist, dass er für den Mord an Cather­ine belangt wer­den wird und nicht mehr in sein altes Leben zurück­kehren kann, ergreift er verzweifelt die Flucht: Er segelt bei starkem Unwet­ter aufs Meer hinaus.

Hier ver­schwim­men die Gren­zen zwis­chen Real­ität und Über­natür­lichem endgültig. Auf dem Höhep­unkt des Gewit­ters bricht der Him­mel auf und Cather­ines Stimme ertönt:

Der­jenige, der böse ist, wird let­z­tendlich durch das Böse bestraft. Diejeni­gen, die mit dem Bösen pak­tieren, siegen nie.

Kurz danach ver­wan­delt sich das Fir­ma­ment in eine Abwand­lung des Gemäldes The Val­ley Of The Shad­ow Of Death von George Inness, auf das schon zu Beginn des Films Bezug genom­men wurde. Das Kunst­werk ist auf dem Cov­er des Buchs abge­bildet, das George von Floyd geschenkt bekommt und welch­es Cather­ine später liest. Floyd erk­lärt ihr, dass das Bild eine Seele darstellt, die ins Jen­seits übertritt.

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Der sur­reale Hor­i­zont, dem George ent­ge­gensegelt, unter­schei­det sich aber in einem wichti­gen Detail ganz beson­ders von George Inness’ Gemälde. Das Kreuz am Him­mel ste­ht auf dem Kopf, was in Fil­men häu­fig als Sym­bol für den Teufel bzw. das Böse genutzt wird. Zudem bre­it­et sich vor Georges Boot im Wass­er plöt­zlich eine Lin­ie aus Feuer aus.

Die gesamte Szener­ie, ein­schließlich der Worte Cather­ines, lässt also nur den logis­chen Schluss zu, dass George auf dem Meer stirbt und direkt in die Hölle fährt. Die Feuer­lin­ie kön­nte dem­nach für den Schlund in die ewige Ver­damm­nis ste­hen, das umgekehrte Kreuz für den Antichris­ten, der ihn in der Hölle in Emp­fang nimmt.

George bekommt also endlich die gerechte Strafe für seine schreck­lichen Tat­en. Oder anders aus­ge­drückt: Das Böse gewin­nt nicht.

Hat Things Heard & Seen bei Dir Ein­druck hin­ter­lassen? Ver­rate es uns in den Kommentaren!

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