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Tanz der Unschuldigen bei Netflix: Ende und Handlung erklärt
In „Tanz der Unschuldigen“ werden bei Netflix fünf Mädchen als Hexen angeklagt, die sich einen gefährlichen Nervenkampf mit dem Inquisitor liefern. Doch was hat das Ende des Films zu bedeuten? Wir liefern Dir die Erklärung.
Die Hexenverfolgungen sind ein besonders finsteres Kapitel in der Geschichte des europäischen Mittelalters. Zehntausende unschuldige Frauen wurden während der Hochzeit aus religiösem Wahn, irrationaler Angst, persönlicher Rache und Aberglaube angeklagt, gefoltert und auf Scheiterhaufen verbrannt.
In Tanz der Unschuldigen bei Netflix droht dieses Schicksal auch fünf junge Mädchen zu ereilen, als sie einem fanatischen Richter in die Hände fallen. Die Gruppe angeblicher Hexen entwickelt jedoch einen riskanten Plan, um den Flammen der Inquisition zu entkommen.
Das Verwirrspiel findet seinen Höhepunkt im fieberhaften Finale von Tanz der Unschuldigen. Was aber passiert am Ende wirklich? Sind die Mädchen vielleicht doch Hexen? Was hat der letzte Ausruf des Richters zu bedeuten? Wurden die Anwesenden Zeugen eines echten Sabbats? Diese Fragen wollen wir hier für Dich klären.
Tanz der Unschuldigen kannst Du übrigens auch problemlos mit der entsprechenden Option über Vodafones GigaTV sehen.
Die Handlung von Tanz der Unschuldigen
Es ist das Jahr 1609 im Baskenland. Der Richter Rostegui (Alex Brendemühl) zieht im Auftrag König Felipes III. mit einem Notar (Daniel Fanego) und einer Gruppe Soldaten durch das Land und sucht nach Hexen. Keine Stadt, kein Dorf und vor allem keine Frau sind vor ihm sicher. Wer sich gegen ihn stellt, wird mit den angeblichen Hexen gleich mitverbrannt.
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Als Rostegui mit seiner Truppe in ein kleines Fischerdorf gelangt, hat er auch hier schnell seine Opfer gefunden: Ana (Amaia Aberasturi), Olaia (Irati Saez de Urabain), María (Yune Nogueiras), Maider (Jone Laspiur) und Katalin (Garazi Urkola) wurden bei Nacht dabei beobachtet, wie sie um ein Feuer tanzten. Für Rostegui steht ihre Schuld fest: Sie sind Hexen, die den berüchtigten Hexensabbat gefeiert haben.
Die fünf jungen Frauen werden eingekerkert und menschenunwürdigen Befragungen und Folter ausgesetzt. Um den Inquisitor bei Laune zu halten, beginnen die Mädchen einfach, Details über ihre angebliche Hexenwerdung, Satan und den Sabbat zu erfinden.
So wollen sie genügend Zeit herausschlagen, bis ihre Väter von See zurückkehren und ihnen helfen können.
Tanz der Unschuldigen: Verzaubert Ana den Inquisitor Rostegui?
Den jungen Frauen wird schnell klar, worum es Rostegui eigentlich geht: Der Richter ist nämlich regelrecht besessen davon, mehr über den mystischen Hexensabbat zu erfahren. Er will mehr Details über den Ablauf und vor allem eindeutige Beweise für die satanische Zeremonie sehen.
Die Mädchen versuchen dies auszunutzen, jedoch scheint es nur Ana zu gelingen, die Aufmerksamkeit des Inquisitors langfristig auf sich zu ziehen. Schon hier versuchen die Wachen, Anas Blick zu verdecken und sie zum Schweigen zu bringen. Sie werfen ihr vor, den Richter zu verhexen. Doch tut sie dies wirklich?
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Natürlich nicht. Es ist Anas Schönheit, ihr intensiver Blick und vermutlich auch ihre vermeintliche Furchtlosigkeit, die Rostegui in ihren Bann ziehen. Wohlbemerkt aber nicht in einen magischen, sondern einen von sehr viel animalischer Natur. Dies wird vollends entlarvt, als Ana vorspielt, von Luzifer übermannt zu werden und immer lauter zu stöhnen beginnt.
Rostegui steht unter keinem übernatürlichen Zauber. Er wird vielmehr von seinen eigenen sexuellen Gelüsten übermannt. Während sich der Priester, die Wachen und der Notar regelrecht schockiert von Anas Schauspiel zeigen, sieht man die Begierde in dem Richter wachsen. Er hindert seine Soldaten sogar daran, Ana zu stoppen.
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Dass die restlichen Anwesenden davon sprechen, dass Ana den Inquisitor verhext, sollte man dabei nicht ernst nehmen. Sie sind nämlich keine vertrauenswürdigen Zeugen. Sie offenbaren sich als Sinnbild für die Gesellschaft, deren Prüderie, fehlgeleitete Religiosität und fanatische Hysterie alles dem Teufel zuordnet, was für sie außerhalb der Norm liegt.
Der Hexensabbat: Was passiert beim Tanz um das Feuer?
Die Mitstreiter von Rostegui sind zunehmend besorgt über das Verhalten ihres Vorgesetzten, der für sie ein ungesundes Interesse an den Praktiken der Hexen und insbesondere Ana zeigt. Zwar lässt sich der Richter überzeugen, die jungen Frauen im Schnellprozess zum Tode zu verurteilen, vorher will er dennoch den Hexensabbat mit eigenen Augen sehen.
Dass es sich dabei längst nicht mehr um professionelles Interesse handelt, ist zu diesem Zeitpunkt klar. Also lässt Rostegui die Mädchen angekettet auf eine Waldlichtung bringen, wo er verschiedene Tiere, Objekte und Lebensmittel um ein großes Feuer versammelt hat. Alles Dinge, die Ana bei ihrem Verhör als essenziell für den Sabbat deklariert hat.
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Angeführt von Ana beginnen die Mädchen zu tanzen und mit steigender Lautstärke zu singen. Dabei scheinen sie sich zunehmend in eine Art Ekstase hineinzubewegen. Mit der Zeit wird der Inquisitor immer mehr von der Euphorie der Mädchen angesteckt und schließt sich ihnen unter den entsetzten Blicken seiner Männer sogar an.
Die Mädchen umringen ihn, umarmen und berühren ihren Peiniger, der vor Freude lacht und ganz in der Erfahrung aufgeht. Für die Soldaten der endgültige Beweis, dass die vermeintlichen Hexen den Richter verzaubert haben.
Gehirnwäsche und Ekstase: Der „Zauber“ erklärt
Doch auch hier handelt es sich um keinen Zauber. Die Mädchen spielen eine Rolle, in die sie sich bei dem Schauspiel zunehmend hineinzusteigern scheinen. „Scheinen“ ist hier ein wichtiges Wort, denn ganz klar wird nicht, ob sie das Ganze nur vorspielen oder sich wirklich in eine Art Ekstase singen und tanzen.
Egal ob gespielt oder nicht: Seinen Effekt scheint ihr Sabbat nicht zu verfehlen. Der Tanz der Unschuldigen wird zu einem Strudel der Euphorie, gegen den sich auch Rostegui nicht mehr wehren kann. Dabei verwechselt er jedoch unbändige, ansteckende Freude und Freiheit mit Magie.
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Sein Bedürfnis mit jungen, energetischen Frauen im Wald zu tanzen, kann schließlich nicht von ihm kommen, sondern muss ihm vom Teufel eingepflanzt worden sein. Sein eigener obsessiver Glaube führt also in Verbindung mit seinem Verlangen zu einer Art Gehirnwäsche. Erst durch seinen Glauben an Hexen hat er das Gefühl, sich so gehen lassen zu können.
Dass die Mädchen ihre Euphorie wiederum nur vorspielen, ist zwar diskutabel, aber sehr wahrscheinlich. Schließlich nutzen sie die erstbeste Gelegenheit zur Flucht und scheinen vom einen auf den nächsten Moment komplett klar. Also ist auch ihr Tanz keinesfalls ein Beweis für ihr vorgeworfenes Hexendasein.
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Das Ende erklärt: Fliegen die Mädchen am Ende weg?
Die Flucht der Mädchen endet an einer gewaltigen Klippe. Vor ihnen stehen der Inquisitor und seine Männer, hinter ihnen in der Tiefe brandet das Meer gegen die Felsen. Einen Moment halten sie sich noch an den Händen, im nächsten sind sie verschwunden. Von Rostegui hört man nur: „Sie fliegen.“
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Die Szene impliziert auf diese Weise, dass die Mädchen weggeflogen sein könnten. Wie echte Hexen eben. Das sind sie aber natürlich nicht. In Tanz der Unschuldigen wird schließlich von Anfang an vor Augen geführt, wie eng die eigene eingeschränkte Perspektive und der Glaube an nicht zwingend reale Tatbestände zusammenhängen.
Das Ende zeigt auf diese eindrucksvolle Weise nur ein letztes Mal, wie nicht nur die Mädchen den Richter, sondern dieser auch sich selbst davon überzeugt haben, dass es Hexen gibt. Selbst wenn fünf junge Frauen vor seinen eigenen Augen von einer Klippe springen, um ihm und dem Scheiterhaufen zu entkommen, glaubt er doch lieber daran, dass sie auf magische Weise weggeflogen sind.
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Tanz der Unschuldigen: Glauben die Mädchen am Ende selbst, dass sie Hexen sind?
Zum Schluss bleibt noch die Frage offen, ob die fünf Mädchen durch ihre traumatischen Erfahrungen und den schrecklichen Druck am Ende vielleicht selbst daran geglaubt haben, Hexen zu sein. Sind sie vielleicht sogar deshalb gesprungen?
Darauf gibt es aber nur wenig Hinweise. Die Mädchen planten von Anfang an, zusammen den Inquisitor hinters Licht zu führen. Dass sie selbst daran glaubten, scheint wenig plausibel, insbesondere, weil sie sich über die Details ihrer Sabbat-Lügengeschichte mehrmals belustigt haben.
Die einzige Wackelkandidatin ist die lockenköpfige Katalin.
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Die Jüngste in der Mädchengruppe scheint von Anfang an verwirrt von der Anklage. Sie könne sich nicht erinnern, am Hexensabbat teilgenommen zu haben und versteht auch nicht richtig, welche Strategie ihre Freundinnen verfolgen.
Mehr und mehr bekommt man den Eindruck, dass Katalin den Hexenschwindel ernst nimmt. Und Ana nicht nur als Hexe, sondern dank deren innerer Stärke auch als Vorbild sieht. Als sich die Mädchen dann zum Schluss auf den Sprung vorbereiten, sagt Katalin zu Ana: „Wir werden fliegen. Stimmt’s Ana?“
Dies weist darauf hin, dass sie womöglich wirklich daran glaubt. Insbesondere, weil Katalin in ihrer eigenen Sprache spricht, es also kein Teil des Schauspiels ist. Ihre spanischen Ankläger sprechen nämlich kein Baskisch.
Tanz der Unschuldigen: Der Netflix-Start des Films
Das historische Hexenprozess-Drama Tanz der Unschuldigen ist seit dem 11. März bei Netflix verfügbar. Wie immer kannst Du den Film auch problemlos mit Deinem Account über Vodafones GigaTV sehen.
Mehr aufregende Unterhaltung findest Du in unserer Übersicht der spannendsten Filme 2021 bei Netflix. Hier wirst Du garantiert fündig.
Was hältst Du von dem Ende von Tanz der Unschuldigen? Verrate uns Deine Meinung in den Kommentaren.