Auf dem Bild ist der Filmemacher Robert Eggers zu sehen, bekannt für seine atmosphärischen Werke. Er trägt einen schwarzen Rollkragenpullover und einen schwarzen Blazer, während er vor einem Hintergrund mit großen, gotischen Buchstaben posiert.
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The Electric State
Lily-Rose Depp in Nosferatu - Der Untote

Robert Eggers: Diese Filme sind vom Nosferatu-Regisseur – Hexen, Wikinger & ein Leuchtturm

Robert Eggers gehört zu den Regis­seuren, die his­torische Genauigkeit mit einem Sinn für das Unheim­liche verbinden. 2025 bringt er mit der Neu­ver­fil­mung von „Nos­fer­atu” einen der ältesten Hor­rork­las­sik­er zurück auf die Lein­wand. Auch seine bish­eri­gen Werke bestechen durch eine unver­wech­sel­bare Bild­sprache und eine inten­sive, düstere Atmo­sphäre. Wir geben Dir einen Überblick über die Spielfilme von Robert Eggers und stellen Dir den Regis­seur genauer vor.

Robert Eggers hat bish­er vier Lang­filme als Regis­seur umge­set­zt, die auf ganz unter­schiedliche Weise beein­druck­en. In ihnen zeigt er sein Gespür für Geschicht­en, die tief in die men­schliche Psy­che ein­tauchen, visuell spek­takulär sind und zugle­ich ein bek­lem­mendes Gefühl erzeugen.

Auch wenn Eggers’ Filme alle in ver­gan­genen Zeit­en spie­len, beweisen sie, wie zeit­los und faszinierend alte Mythen auch heute noch sein können.

Robert Eggers: Vom Kostümdesigner zum gefeierten Regisseur

Robert Eggers begann seine Kar­riere als Kostüm- und Büh­nen­bild­ner am The­ater, wo er ein Auge für his­torische Details und visuelle Gestal­tung entwick­elte. Schon früh arbeit­ete er an eige­nen Geschicht­en, die er dann als Autoren­filmer ver­wirk­lichen kon­nte. Das bedeutet, dass Eggers nicht nur Regie führt, son­dern auch die Drehbüch­er zu seinen Fil­men selb­st schreibt.

So war es bere­its bei seinen ersten Kurz­fil­men wie „Hansel and Gre­tel“ (2007) oder „The Tell-Tale Heart“ (2008) und so ist es auch nun bei seinen bekan­nten Spielfil­men. Dadurch ver­wirk­licht er jedes Pro­jekt von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung.

Seine Arbeit ist geprägt von aus­führlichen Recherchen über die his­torische Zeit, in der die Hand­lung spielt. In seinen Fil­men ver­mis­cht er den realen Hor­ror mit über­natür­lichen Ele­menten, die Raum für Inter­pre­ta­tio­nen lassen.

Es bleibt den Zuschauer:innen über­lassen, zu entschei­den, was wirk­lich geschehen ist und was den Fieberträu­men sein­er Fig­uren entspringt.

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1) The Witch (2015): Robert Eggers’ grausames Horrorfilm-Debüt

„The Witch” (Orig­inalti­tel: „The VVitch: A New-Eng­land Folk­tale”) erzählt die Geschichte ein­er puri­tanis­chen Fam­i­lie im Neueng­land des 17. Jahrhun­derts, die aus ihrer Gemeinde ver­ban­nt wird. Wie es scheint, waren die Ansicht­en des tief religiösen Vaters William (Ralph Ine­son) selb­st für die stren­gen Siedler:innen zu fanatisch.

Er, seine Frau Kather­ine (Kate Dick­ie) und seine Kinder, darunter seine Tochter Thomasin (Anya Tay­lor-Joy), ver­lassen die Zivil­i­sa­tion und bauen sich einen Hof am Rand eines düsteren Waldes.

Zu dem kar­gen Leben in der Iso­la­tion bre­it­et sich ein teu­flis­ch­er Schreck­en über die Fam­i­lie aus – in Form ein­er Hexe, die eine grausame Vor­liebe für Kinder hat. Als die Geschwis­ter begin­nen, sich gegen­seit­ig der Hex­erei zu beschuldigen, nimmt der Wahnsinn seinen Lauf.

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Echte Hexen, echter Schrecken

Robert Eggers set­zte bei seinem beein­druck­en­dem Debüt­film stark auf his­torische Authen­tiz­ität: Er recher­chierte jahre­lang his­torische Quellen und Gericht­sak­ten der Hex­en­prozesse, ließ seine Darsteller:innen in authen­tis­chem Früh­neuenglisch sprechen und die Sets mit authen­tis­chen Werkzeu­gen errichten.

Das Über­natür­liche in The Witch man­i­festiert sich – wie in den meis­ten Fil­men von Robert Eggers – in alp­traumhaften Visio­nen, Anspielun­gen auf alte Mythen und okkul­ten Ritualen.

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2) Der Leuchtturm (2019): Das klaustrophobische Seemannsdrama

Nach seinem Debüt wird auch Eggers’ zweit­er Spielfilm inten­siv und bek­lem­mend: In „Der Leucht­turm“ (Orig­inalti­tel: „The Light­house”) geht es um zwei Leucht­turmwärter, die die Auf­gabe haben, für vier Wochen einen Leucht­turm auf ein­er abgele­ge­nen Insel vor der Küste Maines zu betreiben.

Gle­ich zu Anfang stellt der alte See­mann Thomas (Willem Dafoe) klar: Nur er darf in der Nacht nach oben zum Licht gehen, der junge Ephraim (Robert Pat­tin­son) muss dafür tagsüber schwere Arbeit­en ver­richt­en. Dazu ver­fällt Thomas immer wieder in wahn­hafte Monologe über Reli­gion, Mythen und Männlichkeitsvorstellungen.

Die einzige Ablenkung, die sich den bei­den bietet, ist der Alko­hol. Als Ephraim ent­ge­gen den aber­gläu­bis­chen War­nun­gen von Thomas eine frev­el­hafte Tat bege­ht, bricht ein Sturm über die Insel here­in, der ihr Schick­sal auf dem Leucht­turm besiegelt.

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(Alp)-Traumhaftes Spiel von Dafoe und Pattinson

In diesem inten­siv­en Dra­ma bringt Robert Eggers seine Fasz­i­na­tion für düstere See­manns­geschicht­en zum Aus­druck. Die schwarz-weißen Bilder sind retro­haft im 4:3 For­mat gedreht, es dominieren starke Kon­traste und Schat­ten­spiele, die die psy­chol­o­gis­chen Kon­flik­te der bei­den Fig­uren wider­spiegeln. Her­aus­ra­gend sind die schaus­pielerischen Leis­tun­gen von Willem Dafoe und Robert Pat­tin­son, deren Fig­uren immer stärk­er dem Wahnsinn verfallen.

Eggers ließ sich von ein­er wahren Geschichte inspiri­eren: der Tragödie vom Smalls Leucht­turm aus dem Jahr 1801. Damals wur­den zwei Leucht­turmwärter auf ein­er wal­i­sis­chen Insel von einem gefährlichen Sturm eingeschlossen – ein Ereig­nis, das nur ein­er von ihnen überlebte.

Auch hier ergänzt Eggers das men­schliche Dra­ma mit mythis­chen und sym­bol­is­chen Visio­nen. Von der Leg­ende der Meer­jungfrauen bis zu Ver­weisen auf den Hor­ror-Autoren H.P. Love­craft – Robert Eggers lässt in diesem Film die Gren­zen von Real­ität, Wahnsinn und Fan­tasie meis­ter­haft verschwimmen.

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3) The Northman (2022): Die epische Wikinger-Sage 

„The North­man“ erzählt die Geschichte von Amleth (Alexan­der Skars­gård), dem Sohn eines Wikingerkönigs. Als Kind musste er zuse­hen, wie sein Vater Aur­vandil (Ethan Hawke) von dessen eigen­em Halb­brud­er Fjöl­nir (Claes Bang) ermordet wird. Amleth kann entkom­men und schwört Blutrache.

Jahre später gibt er sich als Sklave aus und lässt sich unerkan­nt in die Gefol­gschaft seines Onkels ein­rei­hen. Eine blinde Seherin (Björk) und ein Zauber­er (Ing­var Sig­urds­son) bekräfti­gen Amleth in sein­er Mis­sion. Wom­it er aber nicht gerech­net hat, ist, dass seine eigene Mut­ter (Nicole Kid­man) seinem Mord­plan im Weg steht.

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Schon Shakespeare war fasziniert

Wenn Dir der Name Amleth und die Geschichte irgend­wie bekan­nt vorkom­men, ist das kein Zufall. Robert Eggers hat sich für The North­man an der Geschichte ori­en­tiert, die bere­its William Shake­speare zu „Ham­let” inspiri­erte. Ursprünglich han­delte es sich hier­bei näm­lich um eine nordis­che Sage aus Dänemark.

Mit einem Bud­get von umgerech­net über 61 Mil­lio­nen Euro hat­te Robert Eggers für The Nort­man genug Ressourcen, um eine echte Wikinger­welt an nordis­chen Loca­tions zu bauen. Der Film wurde in Irland und Island gedreht und kon­trastiert beein­druck­ende Nat­u­rauf­nah­men bei Tag mit feuer­beleuchteten Szenen bei Nacht.

Wie es sich für ein Wikinger-Epos gehört, gibt es bru­tale Schlacht­en und Schw­ertkämpfe. Was diesen Film so beson­ders macht, ist aber ein magis­ch­er Real­is­mus, bei dem gruselige hei­d­nis­che Rit­uale mit Visio­nen von nordis­chen Göt­tergestal­ten verschmelzen.

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4) Nosferatu – der Untote (2025): Robert Eggers‘ neuer Blockbuster 

Robert Eggers war prak­tisch sein ganzes Leben lang von der Nos­fer­atu-Geschichte fasziniert. Bere­its im Alter von neun Jahren sah er Friedrich Wil­helm Mur­naus Ur-Hor­ror­film „Nos­fer­atu – Eine Sym­phonie des Grauens” (1922) im Kino und war nach­haltig beein­druckt von Max Schrecks furchter­re­gen­der Darstel­lung des Grafen Orlok. Knapp 100 Jahre später traut sich der geschichts­vers­essene Filmemach­er nun, dem Stumm­filmk­las­sik­er neues Leben einzuhauchen.

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Nos­fer­atu ist im Grunde genom­men die Geschichte von „Drac­u­la”, dem Vam­pir­fürsten, der eine neue Stadt heim­sucht und dort mit seinem Blut­durst und der Liebe zu jun­gen Frauen für Angst und Verder­ben sorgt. Mur­nau hat­te für seine Ver­fil­mung damals allerd­ings nicht die Rechte von Bram Stok­ers Roman­vor­lage erhal­ten und den Grafen Drac­u­la kurz­er­hand in Orlok umbe­nan­nt. Durch seinen expres­sion­is­tis­chen visuellen Stil und das furchter­re­gende Spiel von Max Schreck gilt Nos­fer­atu heute als Meilen­stein des Hor­ror­films.

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Wiederauferstehung eines Filmklassikers

Robert Eggers trans­portiert in sein­er Nos­fer­atu Neu­ver­fil­mung den Schwarz-Weißen Goth­ic-Look mit mod­er­nen filmis­chen Mit­teln in die heutige Zeit. Er ori­en­tiert sich eng an der Vor­lage und erzählt gle­ichzeit­ig die Geschichte – an der er mehrere Jahre gear­beit­et hat – neu.

In sein­er Ver­sion ste­ht die junge Ellen Hut­ter (Lily-Rose Depp) stärk­er im Vorder­grund – und „Es”-Darsteller Bill Skars­gård hat sich bei sein­er Ver­wand­lung in Graf Orlok laut Eggers so stark trans­formiert, dass er kaum noch wiederzuerken­nen ist.

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Du hast Nos­fer­atu – Der Untote bere­its gese­hen und noch ein paar Frageze­ichen über dem Kopf? Hier gibt es die Antworten: Das Ende und die Bedeu­tung von Robert Eggers’ Hor­ror­film erk­lärt.

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