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Der Prinz von Bel-Air: Das ist aus den Schauspielern geworden
Vor 22 Jahren flimmerte die letzte Folge der Hit-Sitcom Der Prinz von Bel-Air über die TV-Bildschirme. Wir begeben uns auf Spurensuche und blicken zurück auf die Karrierewege von Stars wie Will Smith oder Carlton Banks-Darsteller Alfonso Ribeiro seit dem Ende der Kultserie - was haben sie seitdem gemacht?
Will Smith (spielt Will Smith)
Niemand fragt sich wohl, was aus dem Prinzen selbst geworden ist. Denn nach dem Serienende von Der Prinz von Bel-Air wurde Will Smith zum globalen Superstar.
Das Der Prinz von Bel-Air-Serienfinale I, Done – Part 2 wurde am 20. Mai 1996 ausgestrahlt und für Will Smith bedeutete das erst den Start seiner Filmstar-Karriere: Schon im selben Jahr 1996 schaffte der Darsteller endgültig den Sprung ins Kino, spielte in Roland Emmerichs Alien-Invasion-Blockbuster Independence Day die Hauptrolle des Captain Steven Hiller. Independence Day war der kommerziell erfolgreichste Film des Jahres 1996 und bewies, dass sich das TV-Charisma von Darsteller Smith problemlos auf die Kinoleinwand übertragen ließ.
Suicide Squad, Bright & Co.: Will Smith bis heute erfolgreich
Der erste Men in Black folgte dann 1997 mit Smith neben Hollywood-Veteran Tommy Lee Jones und war wie Independence Day an der Kinokasse ein Mega-Hit. Tony Scotts Spionage-Thriller Der Staatsfeind Nr. 1 erschien im Jahr 1998 und wurde von Kritikern positiv aufgenommen. Ganz eindeutig: Will Smith spielte gegen Ende der Neunzigerjahre in rascher Folge in sehr erfolgreichen Filmen mit…
Und bis zum heutigen Tag zählt der charismatische Darsteller zu den beliebtesten Megastars der Welt. Smith spielte in seiner Karriere bisher in ganzen sechs Blockbustern mit, die allein in Nordamerika über 200 Millionen US-Dollar einspielten - ein riesiger Erfolg für einen Darsteller.
Nach Auffassung einiger Beobachter zeigt Will Smiths Karrieretendenz in den vergangenen Jahren nach unten, doch dagegen stehen auch immer wieder Hits wie etwa im Jahr 2016 der DCEU-Eintrag Suicide Squad. In diesem verkörpert Smith den Superschützen Deadshot an der Seite von „Harley Quinn“ Margot Robbie und Joker-Darsteller Jared Leto.
Was passiert, wenn ein Hauptdarsteller wie Will Smith auf aufregende Stoffe wie Training Day und Herr der Ringe trifft, zeigt Bright, ein Science Fiction-Fantasyfilm von Suicide Squad-Regisseur David Ayers.
Bright ist bei Netflix verfügbar (Link zur Anzeige), Suicide Squad ist bei Maxdome verfügbar (Link zur Anzeige).
So hat Der Prinz von Bel-Air Will Smith geprägt
Ohne die Hit-Sitcom Der Prinz von Bel-Air wäre das wohl alles so nie passiert. Für Will Smith war die TV-Serie die erste Schauspielerfahrung. Vor Serienstart hatte Smith seit 1985 gemeinsam mit DJ Jazzy Jeff (spielt in der Show Jazz, der immer vor die Tür gesetzt wird) Musik gemacht als Hip Hop-Duo DJ Jazzy Jeff & the Fresh Prince. Die Gruppe erhielt 1989 einen Grammy für den Song Parents Just Don’t Understand.
Der Song des Prinzen von Bel-Air
Und für das berühmte Prinz von Bel-Air Intro steuerten DJ Jazzy Jeff & the Fresh Prince auch die Musik bei, nämlich den Track Yo Home To Bel-Air. Der Vorspann wurde von Musikvideo-Regisseur Scott Kalvert inszeniert, der bereits beim Video zu Parents Just Don’t Understand im Jahr 1988 mit den Hip Hop-Künstlern zusammengearbeitet hatte.
Will Smith spielte wegen Steuerschulden in der Show mit
Dass Will Smith überhaupt in Der Prinz von Bel-Air mitspielte, ist womöglich seiner schlechten Zahlungsmoral geschuldet: Angeblich hatte der Darsteller vor Serienbeginn Steuerschulden in Höhe von 2,8 Millionen Dollar, weil er auf sein Einkommen als Musiker nicht sämtliche fälligen Einkommenssteuern gezahlt hatte.
Zum Start von Der Prinz von Bel-Air war Will Smith seiner Star-Legende nach sogar völlig bankrott und seine Vermögenswerte gepfändet. Der heutige Megastar musste während der ersten drei Prinz von Bel-Air-Staffeln, so heißt es, 70 Prozent seines Einkommens an die US-Steuerbehörde abdrücken!
Will Smith wäre fast gefeuert worden, weil er ein schlechter Schauspieler war
Als Schauspiel-Neuling hatte auch Will Smith es nicht leicht, und es wird berichtet, dass die Senderchefs des Der Prinz von Bel-Air-Kanals NBC Smith fast rausgeschmissen hätten, weil er ein so miserabler Schauspieler war. Doch die Serienmacher überzeugten die Verantwortlichen letztendlich, ihm doch noch eine Chance zu geben. Sie erkannten das riesige Potenzial des talentierten Darstellers – und die weitere Karriere von Will Smith gibt ihnen im Rückblick absolut recht!
Durch die Serie hat Will Smith seine Ehefrau kennengelernt
Und auch Will Smiths Privatleben wäre wohl ohne die Show deutlich anders verlaufen: Seit 1997 ist der Darsteller nämlich mit Jada Pinkett Smith glücklich verheiratet. 1998 wurde Sohn Jaden geboren, im Jahr 2000 Tochter Willow.
Das Paar lernte sich durch die Serie Der Prinz von Bel-Air kennen. Jada Pinkett sprach 1994 für die Rolle von Wills Serienfreundin Lisa Wilkes vor. Zwar erhielt sie nicht den Zuschlag, doch Will Smith und Jada Pinkett freundeten sich an, wurden ein Paar und heirateten schließlich an Silvester 1997.
Wer nach dem Prinz von Bel-Air noch nach weiteren unterhaltsamen Sitcom-Alternativen sucht, wird übrigens garantiert in unserem Mega-Überblick über sage und schreibe 17 aktuelle und sehr empfehlenswerte Serien fündig!
Alfonso Ribeiro (spielt Carlton Banks)
Alfonso Ribeiro spielt in Der Prinz von Bel-Air Carlton Banks. Gerade Will Smith macht sich oft über den spießig-ehrgeizigen und braven Streber Carlton lustig. Doch die Figur Carlton bekam dennoch immer wieder so manchen Ausreißer-Moment gegönnt.
Der Carlton Dance
Einer davon ist definitiv der legendäre „Carlton-Dance“. Für den ulkigen Tanz kombinierte Ribeiro nach eigener Aussage einen von Friends-Star Courteney Cox in einem Bruce-Springsteen-Musikvideo aufgeführten Tanz mit einer Performance des Komikers Eddie Murphy. Murphys Tanz trug den schönen Namen „The White Man Dance“, also auf Deutsch „Der Tanz des weißen Mannes“…
Thanks for introducing us to the cultural phenomenon known as the “Carlton Dance”! #tellamericanitsgreat @alfonso_ribeiro #HugANeighbour pic.twitter.com/1C9qeueK7W
— Lea (@CrayCrayRules) October 18, 2016
Alfonso Ribeiro gewann mit dem Carlton-Dance die TV-Show Let’s Dance!
Die deutsche TV-Promi-Tanzshow Let’s Dance firmiert in den USA unter dem Titel Dancing With The Stars. Und „Carlton“ Alfonso Ribeiro nahm an der 19. Staffel dieser Fernsehshow gemeinsam mit der Profi-Tänzerin Witney Carson teil. Doch nicht nur das! Er performte sogar seinen legendären Carlton-Dance in der Tanzshow und holte damit zum Schluss den Titel des Dancing Star!
„I’m not a dancing puppet.” Alfonso Ribeiro says he wants people to stop asking him to dance the Carlton: https://t.co/07CxO3qoo3 pic.twitter.com/jSMgVl0Ti4
— Good Morning America (@GMA) October 16, 2017
Carlton vs. Will Smith
Alfonso Ribeiro und Will Smith durften sich die Namen ihrer Figuren selbst aussuchen. Während sich Ribeiro für Carlton entschied, wählte Will Smith seinen echten Namen und machte sich damit auch außerhalb der Show ungleich populärer. Was viele nicht wissen: Will ist kurz für William, während seine Figur in der langen Form strenggenommen Willard heißt – ein kleiner, feiner Unterschied. Alfonso Ribeiro ist hingegen auch heute noch vielen Leuten eher unter seinem Serien-Namen „Carlton“ ein Begriff…
Tatyana Ali (spielt Ashley Banks)
Bei Fans nach wie vor beliebt ist Tatyana Alis Figur Ashley Banks, die kleine Serien-Schwester von Carlton. Darstellerin Ali war zu Serienbeginn gerade einmal elf Jahre alt und wuchs vor den Augen des US-Fernsehpublikums mit ihrer Rolle auf.
Nach Der Prinz von Bel-Air: Gold-Album und Musikkarriere
Was heutzutage nicht mehr so bekannt ist: Nach dem Show-Ende startete Tatyana Ali eine erfolgreiche Musikkarriere. Ihr Debüt-Album Kiss The Sky erreichte in den Vereinigten Staaten Gold-Status und die Single-Auskopplung Daydreamin’ schaffte es auf Platz 6 der US-Billboard-Charts.
Seit der Jahrtausendwende: Harvard-Abschluss und kleinere Rollen
Im Jahr 2002 erhielt Ali einen Abschluss von der renommierten Harvard-Universität, und ist seitdem regelmäßig als Schauspielerin beschäftigt – allerdings ohne in einträchtigen Filmen mitzuspielen. Auch als Sängerin ist Ali nach wie vor aktiv, brachte jedoch bis heute kein zweites Album auf den Markt. Im Jahr 2008 unterstützte sie den späteren US-Präsidenten Barack Obama in seinem Wahlkampf…
James Avery (spielt Philip Banks)
Den manchmal grummeligen, aber meistens liebenswerten Patriarchen der Familie Banks, Onkel Phil, liebten die Prinz von Bel-Air Zuschauer ebenso – und das nicht nur, wenn er Wills Kumpel Jazz hochkant aus dem Haus warf. Der Darsteller war auch als Sprecher vielbeschäftigt, lieh etwa von 1987 bis 1993 in 106 Episoden der Zeichentrick-Serie Teenage Mutant Hero Turtles Bösewicht Shredder seine markante Stimme.
James Avery verstarb am 31. Dezember 2013 mit 68 Jahren an den Folgen einer Herz-Operation.
Karyn Parsons (spielt Hilary Banks)
Karyn Parsons verkörpert in der Serie die versnobte ältere Tochter der Familie Banks, Hilary. Noch während der Ausstrahlung von der Prinz von Bel-Air ergatterte Parsons 1995 an der Seite von Komiker Damon Wayans die weibliche Hauptrolle in der Militärkomödie Auf Kriegsfuß mit Major Payne. Doch nach dem Serienende stagnierte die Karriere der Darstellerin, sodass sie zwischen 2002 und 2018 gar nicht in Film oder TV zu sehen war.
Joseph Marcell (spielt Geoffrey)
Der Brite Joseph Marcell spielt Geoffrey, den stets spöttischen Butler der Familie Banks. Marcell war nach dem Serienende von 2003 bis 2004 in 26 Folgen der US-Soap Reich und schön als Hudson mit dabei. Auch in der britischen Soap-Opera EastEnders ergatterte er im Jahr 2006 eine Rolle und war in sieben Episoden zu sehen.
Der klassisch ausgebildete Darsteller ist aber neben seinen TV-Engagements auch ein besonders renommierter Theater-Darsteller und Mitglied der berühmten Royal Shakespeare Company.
Butler Geoffrey hat auch einen Nachnamen!
Die von Joseph Marcell verkörperte Figur Geoffrey wird in Der Prinz von Bel-Air eigentlich fast immer nur Geoffrey genannt, doch hat dieser Geoffrey in der Serie auch einen Nachnamen - und der lautet „Butler”. Nein, hier ist uns kein Schreibfehler unterlaufen, Butler Geoffrey heißt tatsächlich Geoffrey Butler…
Daphne Reid und Janet Hubert (spielten beide Vivian Banks)
Ziemlich genau zur Hälfte der Prinz von Bel-Air-Laufzeit wurde Janet Hubert, die von 1990 bis 1993 „Tante Vivian“ spielte, gegen Daphne Reid ausgetauscht. Reid verkörperte Vivian Banks dann bis zum Serienende im Jahr 1996. Angeblich wurde Hubert nicht mehr besetzt, weil sie sich in Vertragsverhandlungen aus Sicht der Serien-Produzenten als zu schwierig erwies…
Beide Darstellerinnen sind seit dem Serienende unregelmäßig beschäftigt und waren nie wieder in solch großen Hits wie Der Prinz von Bel-Air zu sehen.
DJ Jazzy Jeff (spielt Jazz)
DJ Jazzy Jeff heißt mit bürgerlichem Namen Jeffrey Allen Townes und arbeitete vor Serienstart mit Will Smith schon als Musiker zusammen. Sie bildeten das Hip Hop-Duo DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince. Darsteller Townes hätte ohne Will Smith wohl nie bei Der Prinz von Bel-Air mitgespielt und so ist die Serie bis zum heutigen Tag auch sein einziges Schauspiel-Engagement geblieben.
DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince gingen 1997 getrennte Wege. Will Smith war danach als Solokünstler mit Hits wie Gettin’ Jiggy wit It oder Miami sehr erfolgreich. DJ Jazzy Jeff ist hingegen bis heute ein gefragter Musik-Produzent und war etwa auch am Soundtrack des NWA-Biopics Straight Outta Compton von 2015 beteiligt.
Die am meisten verwendete Szene: Onkel Phil schmeißt Jazz raus
Ein bei Fans mega-beliebter Running Gag war und ist die oft wiederholte Szene, in der Onkel Phil Jazz hochkant aus seinem luxuriösen Anwesen in Bel Air raus schmeißt – nachdem er die Familie auf die unterschiedlichsten Arten gestört oder entnervt hatte.
Was viele nicht wissen: Die lustige Einstellung, wie Jazz aus dem Haus fliegt, wurde lediglich einmal gedreht. Sie entstand nämlich nicht, wie die restlichen Innenaufnahmen von Der Prinz von Bel-Air, im Studio. Damit hier nie Kontinuitätsfehler auftraten, trug Darsteller Townes zu jeder Szene, in der aus dem Haus geworfen wurde, das Hemd aus der einmal gedrehten „Flugszene“.
Wer eher auf Teenie-Serien als auf Sitcoms steht, wird übrigens in unserem Guide die ultimativsten Teenie-Serien aller Zeiten finden. Ein würdiger Sitcom-Prinz-Ersatz?
Wird es ein Der Prinz von Bel-Air Revival geben?
Sogenannte Revivals sind derzeit schwer angesagt: Nach Jahren der Pause entstehen weitere Staffeln von beliebten Serien, so geschehen etwa mit Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI, Will & Grace oder Roseanne. Und wie sieht es mit Der Prinz von Bel-Air aus?
Die Besetzung der Hit-Serie traf sich im Jahr 2017 zumindest schon mal zu einer Reunion, und Will Smith teilte ein Foto dieser Zusammenkunft auf Facebook:
Lunch with my BFF’s… I missed my Uncle Phil today
Gepostet von Will Smith am Dienstag, 28. März 2017
Doch für eine tatsächliche Wiederauflage von Der Prinz von Bel-Air stehen die Chancen nach Aussage von Serien-Star Smith sehr schlecht. Während der Werbetour für den DC-Blockbuster Suicide Squad, in dem er mitspielt, erklärte der Hollywood-Liebling: „Ich denke nicht, dass wir es je machen werden. Wir werden es machen, wenn die Hölle zufriert“.
Der Prinz von Bel-Air ist bei Netflix verfügbar (Link zur Anzeige).