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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Pepsi, wo ist mein Jet? Die wahre und unglaubliche Geschichte hinter der Netflix-Doku

Die neue Dokuserie „Pep­si, wo ist mein Jet?” bei Net­flix beleuchtet den clev­eren Plan eines Mannes, der einen echt­en Kampf­jet mit Treuepunk­ten ergat­tern wollte. Die wahre Geschichte hin­ter der Doku find­est Du hier.

Es gibt Geschicht­en, es gibt ver­rück­te Geschicht­en – und es gibt die Geschichte von John Leonard und Pep­si. Kein Wun­der, dass Net­flix sich der unglaublichen Ereignisse während der 1990er-Jahre angenom­men und eine Dokuserie darüber in Auf­trag gegeben hat.

Regis­seur Andrew Ren­zi („Der Glücks­bringer – Liebe gibt es nicht umson­st”) set­zte die Idee für Net­flix um. Top­mod­el Cindy Craw­ford („Fair Game”), die damals in diversen Pep­si-Werbespots auf­trat, ist in der vierteili­gen Dokuserie mit dabei.

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Pep­si, wo ist mein Jet? kannst Du übri­gens auch mit Voda­fone GigaTV inklu­sive Net­flix anschauen. So genießt Du das volle Pro­gramm auf ein­er Plat­tform. Alle Infos dazu gibt es hier.

Pepsi, wo ist mein Jet? Die wahre Geschichte hinter der Dokuserie

Wer­bung kann irreführend sein. In Zeit­en des Inter­nets ist das teil­weise ziem­lich offen­sichtlich. Aber schon vorher mussten Unternehmen genau darauf acht­en, was sie in Wer­beanzeigen oder -spots ver­sprachen. Nie war das wichtiger als im Jahr 1996.

Damals veröf­fentlichte der Getränke­hersteller Pep­si zum alljährlichen Super Bowl einen Werbespot, der in die Geschichte einge­hen sollte. Darin ist ein Teenag­er zu sehen, der sich mor­gens auf den Weg zur Schule macht. Dafür nimmt er aber nicht das Fahrrad oder das Auto – son­dern einen Jet. „Har­ri­er Fight­er – 7.000.000 Pep­si Points” wird einge­blendet, als das Kampf­flugzeug auf dem Schul­hof landet.

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Damit bewarb Pep­si 1996 sein Treue­pro­gramm namens „Pep­si Stuff”. Kund:innen sam­melten Punk­te und kon­nten ver­schiedene Prämien abstauben. Üblich waren T-Shirts (80 Pep­si Points), Mützen (60) oder Son­nen­brillen (175). Für ein Moun­tain­bike waren 3.300 Pep­si Points fäl­lig. Aber stand auch ein echter Kampf­jet zur Debat­te? Das jeden­falls sug­gerierte der Werbespot, wenn auch zu exor­bi­tan­ten Kosten.

Lust auf True Crime mit Flugzeu­gen? Die wahre Geschichte hin­ter „Das Rät­sel um D.B. Coop­er” find­est Du hier.

Pepsi, wo ist mein Jet? So clever war der Plan von John Leonard

Es ist das Jahr 1996: Etwa 200 Mil­lio­nen US-Dol­lar (nach heutigem Wech­selkurs ca. 193.285 Euro) kostete die Wer­bekam­pagne damals. Pep­si hoffte, damit dem Branchen­riesen Coca Cola das Wass­er abgraben zu kön­nen. Im Konz­ern set­zte man auf Spek­takel, das mit dem Super Bowl-Spot auf die Spitze getrieben wer­den sollte.

Schließlich wurde auch der damals 20-jährige John Leonard auf die Wer­bekam­pagne aufmerk­sam. Ob er den Spot das erste Mal im Fernse­hen oder im Rah­men ein­er Testvor­führung sah, ist nicht gän­zlich klar. Er biss jedoch sofort an. Denn John begeis­terte sich schon lange für Flugzeuge und Kampf­jets und staunte nicht schlecht, als er den ver­an­schlagten Preis für den Har­ri­er Jet sah.

John Leonard in Pepsi, wo ist mein Jet

John Leonard (links) wit­terte ein echt­es Schnäp­pchen und wurde von Todd Hoff­man unter­stützt — Bild: Net­flix

Schließlich lag der Preis für das hochgerüstete Kampf­flugzeug damals bei etwa 23 Mil­lio­nen US-Dol­lar. John wit­terte ein echt­es Schnäp­pchen. Um die sieben Mil­lio­nen Pep­si Points zu sam­meln, musste er „nur” 16,8 Mil­lio­nen Dosen Pep­si kaufen, die etwa vier Mil­lio­nen US-Dol­lar kosteten.

Es gab allerd­ings eine Hin­tertür: Denn Pep­si ver­langte von den Kund:innen lediglich 15 Pep­si Points als Min­destanzahl der tat­säch­lich gesam­melten Punk­te. War diese Marke erre­icht, kon­nten Kund:innen jeden weit­eren Pep­si Point für zehn Cent dazu kaufen.

John Leonard verlangt den Jet – und Pepsi antwortet

Jet­zt war die Sache klar für John. Er stellte einen Busi­ness-Plan auf und fand tat­säch­lich einen Unter­stützer in Per­son von Todd Hoff­man. Der Mil­lionär war damals 40 Jahre alt und mit John befre­un­det. Er stellte das Geld zur Ver­fü­gung. Am 28. März 1996 schick­te John Leonard 15 Pep­si Points und einen Scheck über 700.008,50 US-Dol­lar an Pep­si – natür­lich inklu­sive Por­to – und fragte höflich nach dem Jet. Einige Wochen später bekam er eine Antwort und seinen Scheck zurück. Darin stand:

Das Pro­dukt, das Sie ver­langt haben, ist kein Teil der Pep­si Stuff Col­lec­tion. Es befind­et sich nicht im Kat­a­log oder in dem Bestell­for­mu­lar, und nur Kat­a­log-Mer­chan­dise kann im Rah­men des Pro­gramms ein­gelöst wer­den. Der Har­ri­er Jet in dem Werbespot ist […] ein­fach nur inkludiert, um eine witzige und unter­halt­same Wer­bung zu kreieren.

Eine klare Absage. Aber kein Grund für John Leonard, aufzugeben. Er zahlte rund 4.000 US-Dol­lar Gage an diverse Anwälte und schrieb erneut an Pep­si. Darin hieß es unter anderem:

Ihr Brief […] ist total inakzept­abel. Wir haben uns das Videoband der Pep­si Stuff-Wer­bung ange­se­hen […] und der neue Har­ri­er Jet wird dort klar für 7.000.000 Pep­si Points ange­boten. Unser Klient hat ihre Regeln expliz­it eingehalten.

Anschließend forderten die Anwält:innen die Her­aus­gabe des Jets. Doch Pep­si und die für den Spot ver­ant­wortliche Wer­beagen­tur behar­rten auf ihrem Stand­punkt. Also ging es vor Gericht.

Kampf­jets in Per­fek­tion: Unsere Kri­tik zu „Top Gun: Mav­er­ick” gibt es hier.

Pepsi, wo ist mein Jet? Ein kurzer Prozess mit klarem Ausgang

Der Prozess sollte die Frage klären, ob Pep­si Ver­trags­bruch began­gen hat­te. War der Werbespot tat­säch­lich ein binden­des Ange­bot? Wie so oft schlug der Prozess Wellen und viele Medi­en wur­den auf das The­ma aufmerk­sam. Im Zuge der Berichter­stat­tung äußerte sich auch John Leonard mit den Worten: „Ich möchte kein State­ment set­zen. […] Ich möchte ein­fach nur ein Flugzeug haben.”

Michael Davis in Pepsi, wo ist mein Jet?

Michael Davis verkör­pert John Leonard in der Net­flix-Serie — Bild: Net­flix

John Leonard wollte ein Flugzeug, Pep­si die Prozesskosten zurück. Drei ganze Jahre lang mussten alle Beteiligten bis zum Urteil warten. Und das fiel deut­lich aus: John Leonards Klage wurde abgewiesen.

Let­ztlich sah das Gericht drei Punk­te als erwiesen an:

  • Wer­beanzeigen fall­en generell nicht unter das Vertragsrecht.
  • Der Werbespot war offen­sichtlich ein Spaß.
  • Ein durch­set­zbar­er Ver­trag benötigt Unter­schriften bei­der Parteien.

Und ganz neben­bei war es Pep­si gar nicht möglich, den Har­ri­er Jet ein­fach so an eine Pri­vat­per­son zu übergeben. Laut US-amerikanis­chem Recht hätte das Flugzeug erst kom­plett demil­i­tarisiert wer­den müssen, was zur Flu­gun­fähigkeit geführt hätte. Das bestätigte sog­ar das Weiße Haus.

John Leonard und seine Anwält:innen gin­gen in Beru­fung, die aber eben­falls abgewiesen wurde. Pep­si änderte den Werbespot leicht ab. Nach dem Schriftzug „Har­ri­er Fight­er – 7.000.000 Pep­si Points” wur­den noch die Worte „Nur ein Scherz” einge­blendet. Sich­er ist sicher.

Harrier Fighter: Um welchen Jet ging es bei der Pepsi-Kampagne?

Im Werbespot war ein com­put­er­gener­iert­er Har­ri­er-Kampf­jet zu sehen. Die offizielle Beze­ich­nung des Flugzeugs lautet McDon­nell Dou­glas AV-8B Har­ri­er II. Dabei han­delt es sich um ein senkrecht­star­tendes Kampf­flugzeug, das 1985 in Dienst gestellt und bis 2003 pro­duziert wurde. Ins­ge­samt wur­den 323 Exem­plare des Har­ri­er II gebaut.

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Die meis­ten davon gin­gen an die Marine der US-amerikanis­chen Stre­itkräfte. Aber auch das ital­ienis­che und das spanis­che Mil­itär nutzten den Har­ri­er II. Das US Marine Corps set­zt noch bis 2025 auf dieses Kampfflugzeug.

Falls Dir der Har­ri­er II bekan­nt vorkommt, bist Du ver­mut­lich Fan von Arnold Schwarzeneg­ger („Ter­mi­na­tor”) oder James Cameron („Avatar – The Way of Water”). Denn im Action­film „True Lies – Wahre Lügen” ret­tete „Arnie” seine Tochter mit diesem Flugzeug.

Was macht John Leonard heute?

Nach der gescheit­erten Beru­fung zog John Leonard aus Seat­tle nach Alas­ka. Dort arbeit­ete er for­t­an als Chef-Ranger im Denali-Nation­al­park. Das Reser­vat erlangte inter­na­tionale Aufmerk­samkeit durch den Film „Into the Wild”, der eben­falls auf ein­er wahren Geschichte beruht und das Leben des Aben­teur­ers und Aussteigers Christo­pher McCan­d­less erzählt.

John Leonard

John Leonard (links) und Todd Hoff­man kön­nen heute über die Geschichte lachen — Bild: Net­flix

Mit­tler­weile wurde John Leonard befördert und ist inzwis­chen für die Naturschutzbe­hörde der gesamten USA tätig.

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Wie hättest Du den Werbespot inter­pretiert und was hältst Du von Pep­si, wo ist mein Jet? Sag uns Deine Mei­n­ung in den Kommentaren!

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