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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Man on the Run bei Netflix: Die wahre Geschichte hinter Jho Low und dem gigantischen Finanzskandal

Die neue Net­flix-Doku­men­ta­tion „Man on the Run” schildert einen der größten Finanzskan­dale aller Zeit­en. Es geht unter anderem um gigan­tis­che Geld­sum­men, den mala­y­sis­chen Pre­mier­min­is­ter, Leonar­do DiCaprio und einen flüchti­gen Ver­brech­er. Hier erzählen wir die wahre Geschichte hin­ter Man on the Run.

Er umgab sich gerne mit Hol­ly­wood-Größen wie DiCaprio („Incep­tion”) und Jamie Foxx („Djan­go Unchained”), datete Super­mod­el Miran­da Kerr und finanzierte die Pro­duk­tion des Block­busters „The Wolf of Wall Street” mit. Heute ist Jho Low ein inter­na­tion­al gesuchter Krim­ineller, der die Behör­den immer noch an der Nase herumführt.

Die neue Net­flix-Doku­men­ta­tion Man on the Run von Cas­sius Michael Kim („7 Years and Count­ing: The Unjust Impris­on­ment of Mar­vin Guy”) beleuchtet Lows Machen­schaften, die zu einem der größten Finanzskan­dale aller Zeit­en geführt haben. Hier erzählen wir die wahre Geschichte hin­ter Man on the Run und dem unglaublichen Leben von Low.

Man on the Run kannst Du übri­gens auch ein­fach und prak­tisch mit Deinem Net­flix-Account über Voda­fone GigaTV inklu­sive Net­flix anse­hen. Mehr Infos dazu find­est Du hier.

Man on the Run: Wer ist Jho Low wirklich?

Low Taek Jho – von allen nur Jho Low genan­nt – wird 1981 in eine wohlhabende mala­y­sisch-chi­ne­sis­che Fam­i­lie geboren. Bere­its sein Groß­vater Low Meng Tak ist ein ange­se­hen­er Geschäfts­mann in Chi­na. Sein Vater grün­det später die MWE Hold­ings. Doch die Fam­i­lie hält sich stets bedeckt und ste­ht nicht gerne im Rampenlicht.

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Entsprechend den finanziellen Möglichkeit­en der Lows genießt Jho eine her­vor­ra­gende Aus­bil­dung. Er studiert an der Har­row School in Lon­don, wo vor ihm schon Per­sön­lichkeit­en wie der ehe­ma­lige britis­che Pre­mier­min­is­ter Win­ston Churchill und der heutige Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, aus­ge­bildet wur­den. An der Eliteschule knüpft Low Kon­tak­te zu ein­flussre­ichen Per­sön­lichkeit­en aus dem Nahen und Fer­nen Osten, allen voran zu Riza Aziz, dem Stief­sohn des mala­y­sis­chen Pre­mier­min­is­ters Najib Razak.

Kurz nach seinem Abschluss an der Uni­ver­si­ty of Penn­syl­va­nia im Jahr 2005 wick­elt Low sein erstes Geschäft ab und kauft ein lux­u­riös­es Apart­men­thaus in Kuala Lumpur. Nach und nach baut er eine Invest­ment­gruppe aus ein­flussre­ichen Per­so­n­en und Fonds auf und investiert Mil­liar­den in ver­schiedene Pro­jek­te. Außer­dem hil­ft er seinem Stu­di­en­fre­und Aziz bei der Grün­dung der Film­pro­duk­tions­fir­ma Red Gran­ite Pic­tures, deren größter Erfolg The Wolf of Wall Street wer­den soll.

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Die wahre Geschichte hinter Man on the Run: So lief der Skandal ab

Seinen vielle­icht größten Coup lan­det Low 2009. Damals wird Najib Razak zum Pre­mier­min­is­ter Malaysias ernan­nt und grün­det in seinem ersten Amt­s­jahr den Staats­fonds 1Malaysia Devel­op­ment Berhad – kurz 1MDB. Ziel ist es, die Armut im Land und viele weit­ere Prob­leme zu bekämpfen. Dafür ste­ht dem Fonds zwar Geld zur Ver­fü­gung, allerd­ings nicht genug, um Pro­jek­te anschieben zu kön­nen. Zudem hat Pre­mier­min­is­ter Razak in allen Belan­gen des Fonds das let­zte Wort.

Kein Gerin­ger­er als Low ste­ht dem mala­y­sis­chen Regierungschef bera­tend zur Seite, obwohl Low kein offizielles Amt in der Organ­i­sa­tion bek­lei­det. Seine Beziehun­gen zu mächti­gen poli­tis­chen Kreisen und zu Razaks Stief­sohn öff­nen ihm viele Türen. Wenige Monate nach der Grün­dung von 1MDB fädelt Low seinen ersten Deal für den Fonds ein: ein 2,5 Mil­liar­den US-Dol­lar schw­eres Joint Ven­ture mit dem sau­di-ara­bis­chen Ölkonz­ern Pet­roSau­di.

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Aufstieg und Fall von 1MDB und die Rolle von Goldman Sachs

Es fol­gen weit­ere Investi­tio­nen in Fonds in Katar und den Vere­inigten Ara­bis­chen Emi­rat­en sowie in ver­schiedene andere Großpro­jek­te. Dabei arbeit­et 1MDB eng mit der welt­bekan­nten Invest­ment­bank Gold­man Sachs zusammen.

In Wirk­lichkeit ist 1MDB allerd­ings der Deck­man­tel für ille­gale finanzielle Machen­schaften, die Low und seine Mitstreiter:innen noch reich­er machen. Low grün­det weltweit zahlre­iche Briefkas­ten­fir­men und Off­shore-Bankkon­ten. Allein aus dem ersten Joint Ven­ture mit dem sau­di-ara­bis­chen Ölkonz­ern Pet­roSau­di soll Low eine Mil­liarde US-Dol­lar abgezweigt und das Geld über seine Briefkas­ten­fir­men auf ein Bankkon­to in der Schweiz fließen lassen haben.

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Eine ver­meintliche Anlei­he von Gold­man Sachs spült weit­ere 2,7 Mil­liar­den US-Dol­lar auf Kon­ten in der Schweiz und Sin­ga­pur. Hin­ter diesen Geld­flüssen ste­ht auch der Deutsche Tim Leiss­ner. Er war damals Vor­sitzen­der von Gold­man Sachs in Südostasien und hat Low über Roger Ng, den dama­li­gen Chef von Gold­man Sachs Malaysia, ken­nen­gel­ernt. Gold­man Sachs lei­ht 1MDB viel Geld zu sehr teuren Kon­di­tio­nen, was dem Invest­ment­fonds wiederum volle Kassen beschert.

Man on the Run: Auch ein Deutscher ist verwickelt

Leiss­ner, Ng und Low sind die wichtig­sten Strip­pen­zieher im 1MDB-Skan­dal. Ins­ge­samt sollen sie mehr als vier Mil­liar­den US-Dol­lar aus dem Fonds gezo­gen haben. Damit finanzieren sie ihren lux­u­riösen Lebensstil, kaufen teure Kunst­werke, Schmuck und Immo­bilien. Allein Low erwirbt Immo­bilien in Hol­ly­wood für rund 100 Mil­lio­nen US-Dol­lar und in New York für rund 40 Mil­lio­nen US-Dollar.

Hier umgibt er sich auch mit den Großen der Unter­hal­tungs­branche, feiert mit Paris Hilton sowie Ali­cia Keys und begin­nt Beziehun­gen mit Miran­da Kerr und der Sän­gerin Elva Hsiao, die er mit Luxu­s­gütern über­häuft. Poli­tik­er wie Nazak sind involviert und prof­i­tieren von den Geldflüssen.

Auch die Pro­duk­tions­fir­ma Red Gran­ite Pic­tures wird mit dem ille­gal erwor­be­nen Geld finanziert. Daraus entste­ht neben The Wolf of Wall Street auch Filme wie „Daddy’s Home – Ein Vater zu viel”, „Papil­lon” und „Dumm und Düm­mehr”. Inzwis­chen existiert das Unternehmen nicht mehr.

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Eine Whistleblowerin bringt Jho Low und Najib Razak zu Fall

Warum? Weil die ille­galen Machen­schaften von Low und Co. auf­fliegen. 2014 berichtet die mala­y­sis­che Zeitung The Edge, dass 1MDB mehr als 10 Mil­liar­den Dol­lar Schulden ange­häuft habe. 2015 kon­tak­tiert der Schweiz­er Xavier Jus­to das Wall Street Jour­nal und die Blog­gerin Clare Rew­cas­tle-Brown und spielt ihnen rund 227.000 Doku­mente zu, die den Betrug bele­gen sollen. Jus­to hat während der ersten Investi­tion von 1MDB bei Pet­roSau­di gear­beit­et und Wind von der Sache bekommen.

Damit kommt die Law­ine ins Rollen. Die mala­y­sis­che Zen­tral­bank leit­et eine Unter­suchung ein. Das Wall Street Jour­nal berichtet später, dass auch Najib Razak involviert sei und rund 700 Mil­lio­nen US-Dol­lar auf seine Bankkon­ten geflossen seien. Razak bestre­it­et die Vor­würfe stets, doch sein Anse­hen in Malaysia lei­det. 2018 ver­liert er die Wahl und wird kurz darauf ver­haftet. Im Jahr 2020 fol­gt schließlich der Schuld­spruch und er wird zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Zusät­zlich erhält er eine hohe Geld­strafe. Razak kommt in der Doku Man on the Run sog­ar zu Wort.

Jho Low in Man on the Run: Vom Milliardär zum Flüchtigen

Seit 2016 zieht sich die Schlinge um Lows Hals eben­falls langsam, aber sich­er, zu. Im Okto­ber stellt Inter­pol einen Haft­be­fehl aus. Als Razak 2018 die Wahlen ver­liert, rollt der neue Pre­mier­min­is­ter Mahathir Mohamad die Ermit­tlun­gen gegen 1MDB wieder auf. Unter Razak hat es keine Beweise für Betrug gegeben. Entsprechend behauptet Low, die neuen Ermit­tlun­gen seien rein poli­tisch motiviert.

Immer wieder ver­sucht Low, Deals mit ver­schiede­nen Regierun­gen zu arrang­ieren, um die Haft­be­fehle gegen ihn zu umge­hen. Bish­er scheit­ern jedoch alle Ver­suche, sodass sich Low fak­tisch auf der Flucht befind­et. Es gibt Hin­weise, dass er sich in Chi­na aufhält. An Heili­ga­bend 2019 wird er mit ein­er Handykam­era im Dis­ney­land Shang­hai gefilmt. Eine Aus­liefer­ung in sein Heimat­land ist bish­er nicht erfol­gt, auch wenn der amtierende Pre­mier­min­is­ter Anwar Ibrahim dies anstrebt.

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