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maboroshi: Das Ende des Netflix-Anime erklärt
Im neuen Netflix-Anime „maboroshi” steht die Zeit buchstäblich still. Der aufwendig animierte Science-Fiction-Film lässt die Grenzen zwischen Realität und Illusion kunstvoll verschwimmen. Da ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Hier erklären wir Dir das Ende von maboroshi und das Schicksal von Masamune, Mutsumi und Itsumi im Detail.
Die Geschichte Japans ist geprägt von Katastrophen: Die Atombombenabwürfe der Amerikaner auf Hiroshima und Nagasaki, das Tohoku-Erdbeben und die anschließende Nuklearkatastrophe von Fukushima und nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie haben Wunden hinterlassen. Bei solchen Ereignissen scheint die Zeit still zu stehen.
Genau das ist die Prämisse von maboroshi bei Netflix. Der von Mari Okada („Oni: Die Geschichte der Donnergöttin”) geschriebene und inszenierte Anime erzählt die Geschichte einer Stadt, die von einer Katastrophe heimgesucht wurde. Das Ende wirft allerdings einige Fragen auf. Hier erklären wir alles ganz genau.
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maboroshi: Die Handlung des Netflix-Animes im Überblick
In der kleinen Stadt Mifuse ist die Zeit seit einem schrecklichen Unfall in einem Stahlwerk stehen geblieben. Die Menschen altern nicht, entwickeln sich aber auch nicht weiter. Komplett von der Außenwelt isoliert, führen die Bewohner:innen von Mifuse ein tristes Leben voller strenger Regeln. Denn Veränderungen sind streng verboten.
Eines Tages trifft der 14-jährige Schüler Masamune im Stahlwerk auf ein fremdes Mädchen. Seine Klassenkameradin Mutsumi hat ihn zu ihr geführt. Schnell wird Masamune klar, dass das Mädchen nicht nach Mifuse gehört – und dass sie seine Wirklichkeit ein für alle Mal zerstören könnte.
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maboroshi: Was ist mit dem Stahlwerk in Mifuse passiert?
Um das Ende von maboroshi verstehen zu können, muss zunächst erklärt werden, was mit dem Stahlwerk in Mifuse passiert ist. Im Laufe des Animes wird deutlich, dass sich bei der Explosion eine zweite Dimension gebildet hat. Diese hat nicht nur das Stahlwerk, sondern auch die Stadt und ihre Einwohner:innen zum Zeitpunkt des Unglücks in der Zeit eingefroren. Deshalb altern die Menschen in Mifuse nicht.
In der Realität sind die Menschen im Stahlwerk durch die Explosion gestorben. Aber in der anderen Dimension, die im Film als Illusion bezeichnet wird, leben sie weiter. Der Wissenschaftler Mamoru Sagami ist überzeugt, dass die Götter die Menschen auf diese Weise vor dem Tod bewahren wollten.
Bei einem Treffen der Einwohner:innen erklärt Sagami die Hintergründe weiter: Um die Illusion vor der Zerstörung zu bewahren, habe der Gott Shinki Rauchmonster in Wolfsgestalt namens Shinkiro erschaffen, um die immer wieder auftauchenden Risse im Himmelsgewölbe zu stopfen. Außerdem sind sie dafür verantwortlich, Menschen zu töten, die zu große Veränderungen anstreben oder zu viele Gefühle zeigen. Das passierte auch mit Masamunes Vater Akimune.
Wer ist das rätselhafte Mädchen Itsumi in Wirklichkeit?
Als Masamune im Stahlwerk auf das völlig verwahrloste Mädchen stößt, fällt ihm zunächst die Ähnlichkeit mit seiner Schulkameradin Mutsumi auf. Er gibt dem Mädchen den Namen Itsumi. Nach kurzer Zeit wird deutlich, dass sie für die immer häufiger auftretenden Risse im Himmelsgewölbe verantwortlich ist.
Später stellt sich heraus, dass Itsumi eigentlich Saki heißt und aus der realen Welt stammt. Sie kam mit einem Zug in die Illusion und wurde dort von Masamunes Vater Akimune und Sagami gefunden. Als Sagami jedoch merkte, dass ihre emotionalen Ausbrüche das Gefüge der Illusion gefährdeten, sperrte er das Mädchen in den Hochofen 5 des Stahlwerks. Seine Tochter Mutsumi sollte sich um Itsumi kümmern.
Doch Mutsumi entwickelte schnell eine Zuneigung zu dem Kind, die sie mit ihrer kühlen Art zu überspielen versuchte. Als Itsumis Gefühlsausbrüche immer heftiger werden, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Illusion. Durch die Risse, die sich nun mitten in der Stadt auftun, können die Menschen von Mifuse in die reale Welt blicken.
Masamune und Mutsumi sehen schließlich in einem Riss ältere Versionen ihrer selbst, die um den Verlust ihrer Tochter Saki trauern. Wie sich später herausstellt, ist Saki während eines Volksfestes von ihren Eltern weggelaufen. Sie suchte Zuflucht in einem Zug und gelangte so in die alternative Welt. Itsumi ist also in Wirklichkeit Saki, die Tochter von Masamune und Mutsumi in der realen Welt.
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Das Ende von maboroshi erklärt
Im Finale von maboroshi beschließen Masamune und Mutsumi, Itsumi in die Realität zurückzubringen, zu ihren wahren Ichs. „Damit sie endlich frei sein können”, erklärt Masamune. Denn in den Rissen der Realität sieht er immer wieder sein trauerndes, älteres Ich. Doch nicht alle sind mit dem Plan einverstanden, denn Sagami vermutet, dass dadurch die Illusion endgültig beendet wird.
Am Ende von maboroshi gelingt es Mutsumi und Itsumi, den Zug in einer Art Pufferzone zwischen den beiden Dimensionen zu besteigen. Dabei beginnt Mutsumi bereits zu verschwinden. Schließlich springt sie aus dem Zug zurück in ihre angestammte Illusionswelt und landet in den Armen von Masamune. Itsumi fährt mit dem Zug durch den Tunnel in die Realität.
Die letzte Szene von maboroshi zeigt eine ältere Saki in der realen Welt, die die Ruinen des Stahlwerks besucht. Zunächst ist nicht klar, ob sie noch Erinnerungen an die Illusion hat. Dann aber sagt sie, dass dies der Ort sei, an dem sie geboren wurde und an dem ihr das Herz gebrochen wurde – ein klarer Verweis auf eine frühere Szene, in der sie Masamune und Mutsumi beim Küssen beobachtet hatte.
Itsumi hatte sich nämlich in Masamune verliebt. Als sie aber sah, dass er eine andere liebte, brachte ihr emotionaler Ausbruch das Gefüge der Welt aus den Fugen. Offenbar scheint sie sich in der realen Welt noch an diese Situation zu erinnern.
Was passiert am Ende mit den Bewohner:innen der Illusion?
Als Itsumi in die reale Welt zurückkehrt, scheint im Mifuse der Illusion endlich wieder die Sonne. Vorher war das Wetter immer herbstlich bis winterlich. Außerdem erwähnt Mutsumi am Ende, dass sie ein Baby schreien hört.
Das könnte darauf hindeuten, dass die schwangere Frau, die im Film kurz zu sehen ist, ihr Kind zur Welt gebracht hat. Sie war seit der Explosion des Stahlwerks schwanger, konnte aber wegen des Stillstands der Zeit ihr Kind nicht zur Welt bringen. So scheint es für die Menschen in der Illusion ein Happy End zu geben: Endlich vergeht die Zeit wieder in Mifuse.
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