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iHostage bei Netflix: Die wahre Geschichte hinter dem niederländischen Actionfilm
Im neuen Netflix-Film „iHostage“ gerät ein Mann in einem Apple Store in die Fänge eines Geiselnehmers. Hier findest Du die wahre Geschichte hinter dem niederländischen Action-Drama.
Bobby Boermans („Mocro Maffia“) inszenierte „iHostage“, Simon De Waal („Verrat in den eigenen Reihen“) steuerte das Drehbuch bei. Der Film basiert lose auf wahren Ereignissen, die sich im Jahr 2022 in Amsterdam zugetragen haben. Doch wie eng hält sich „iHostage“ an die realen Ereignisse?
Hier erzählen wir die wahre Geschichte hinter iHostage.
Die wahre Geschichte hinter iHostage: Wer war Abdel Rahman Akkad?
Das Drama beginnt an einem Dienstag: Am 22. Februar 2022 gegen 17.30 Uhr betritt ein schwer bewaffneter Mann einen Apple Store in Amsterdam am Leidseplein, einem der beliebtesten Plätze der Metropole. Kurz darauf geht ein Notruf bei der Polizei ein. Zunächst geht die Öffentlichkeit von einem Raubüberfall aus. Später wird daraus eine ausgewachsene Geiselnahme.
Bei dem Geiselnehmer handelt es sich um den 27-jährigen Niederländer Abdel Rahman Akkad mit krimineller Vorgeschichte. Soufiane Moussouli („Mocro Maffia“) spielt Akkad in „iHostage“. Unter anderem soll Akkad im realen Leben seine Ex-Freundin angegriffen und bedroht, ihr teilweise täglich Nachrichten mit pornografischen, anzüglichen und beleidigenden Bildern geschickt haben.
Mehrfach wurde er wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt und zu insgesamt 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Im Jahr 2018 hatte er eine Installationsfirma gegründet, aber nie einen Jahresabschluss eingereicht.
Akkads Forderungen und die Anzahl der Geiseln
Als Akkad am 22. Februar 2022 den Apple Store betritt, trägt er Tarnkleidung und mindestens zwei Schusswaffen, möglicherweise auch eine Sprengstoffweste. Der Täter selbst schickt Fotos an verschiedene Fernsehsender, die den Sprengstoff an seinem Körper zeigen sollen. Als er hereinkommt, fliehen bereits zahlreiche Menschen aus dem Gebäude. Der Täter selbst ruft die Polizei und formuliert seine Forderungen: 200 Millionen Euro in Kryptowährung. Spätestens jetzt ist klar, dass es sich um eine Geiselnahme handelt.
Doch für mehrere Stunden bleibt die Situation unübersichtlich. Wie viele Menschen hat Akkad in seiner Gewalt? Im Gebäude befinden sich zwischenzeitlich rund 70 Personen, die erst Stunden nach Beginn der Geiselnahme fliehen können. Vier Personen verstecken sich in einem Schrank, weitere Menschen verschanzen sich in Räumen des Gebäudes. Auch ihre Geschichten werden in „iHostage“ erzählt.
Am Ende ist nur noch eine Person in der Gewalt des Geiselnehmers. Der 44-jährige Bulgare wird in „iHostage“ von Admir Sehovic („Dörfer in Flammen“) verkörpert.
Die wahre Geschichte hinter iHostage: So endet die Geiselnahme
Dass Akkad es ernst meint, wird der Polizei sofort klar, da er mindestens vier Schüsse auf sie abfeuert, als die ersten Beamt:innen am Tatort eintreffen. Die Verhandlungen beginnen und führen Stunden später zum Durchbruch, wenn auch nicht wie geplant. Akkad bittet um Wasser, das ihm gegen 22:45 Uhr von einem Roboter gebracht wird.
Dabei gelingt es seiner Geisel, dem 44-jährigen Bulgaren, sich zu befreien und in Sicherheit zu gelangen. Als der Geiselnehmer sein Opfer verfolgt, greift die Polizei ein und fährt den Täter mit einem Auto an.

Die Geisel (Admir Sehovic) überlebt die Situation dank des perfekten Timings. — Bild: Netflix/Elmer van der Marel
Akkad fliegt über die Haube des Autos und bleibt bewusstlos auf der Straße liegen. Aus Sicherheitsgründen wird der schwerverletzte Täter zunächst aus der Distanz mit einem Roboter auf Sprengstoff an seinem Körper untersucht. Erst dann dürfen Sanitäter:innen den Geiselnehmer versorgen. Tatsächlich finden die Ermittler:innen Sprengstoff an Akkad, der aber nicht aktiviert gewesen sein soll.
Die Folgen der Geiselnahme: Was wurde aus Abdel Rahman Akkad?
Einen Tag später stirbt Abdel Rahman Akkad an den Verletzungen, die er sich bei dem Zusammenstoß mit dem Auto zugezogen hat. Zu Bewusstsein kommt er nicht mehr. Später stellt sich heraus, dass der Täter die Geiselnahme mit einer Bodycam aufgezeichnet hat. Bekannte des Toten berichten zudem, dass er psychisch auffälliges Verhalten gezeigt hatte.
Ob hier die Ursache für die Geiselnahme liegt, bleibt offen. Seine Mutter bittet darum, ihre Familie in der anschließenden Berichterstattung in Ruhe zu lassen.

Die Geiselnahme im Apple Store wurde innerhalb von fünf Stunden beendet. — Bild: Netflix/Elmer van der Marel
Im ganzen Land sind Apple Stores noch am Tag nach der Geiselnahme geschlossen. Für die Bevölkerung der Großstadt und den zentralen Platz in Amsterdam weckt die glimpflich ausgegangene Tat eine schmerzhafte Erinnerung: Erst ein gutes Jahr zuvor wurde der niederländische Investigativjournalist Peter R. de Vries fast an gleicher Stelle auf offener Straße niedergeschossen. Er erlag neun Tage später seinen Verletzungen.
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