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Forst: Das Ende der polnischen Netflix-Serie erklärt
Düster, brutal, hochspannend: Die neue Netflix-Miniserie „Forst” fesselt mit einer intensiven Geschichte und einer Glanzleistung von Hauptdarsteller Borys Szyc. Doch das Ende wirft Fragen auf. Ist Wiktor Forst die Bestie vom Giewont? Und was hat es mit den Morden auf sich? In unserer Erklärung findest Du alle Antworten zum Ende von Forst.
Inhaltswarnung: Im folgenden Text werden Szenen beschrieben, in denen sexuelle Gewalt gezeigt wird. Wenn Du auf solche Themen empfindlich reagierst, solltest Du nicht weiterlesen.
Am 11. Januar startete die polnische Thrillerserie Forst auf Netflix. Die sechs intensiven Episoden entwerfen ein düsteres Szenario voller Gewalt und Intrigen, in dessen Zentrum der streitbare Ermittler Wiktor Forst steht, hervorragend gespielt von Borys Szyc („Into the Night”).
Nach dem dramatischen Finale bleiben allerdings noch einige Fragen offen, die Raum für eine zweite Staffel lassen. Hier erklären wir alle Details zum Ende von Forst.
Die Handlung von Forst: Das passiert in der Netflix-Serie
Grausame Morde erschüttern die Dörfer in der polnischen Tatra. Ein Serienkiller, die sogenannte Bestie vom Giewont, soll dahinterstecken. Als der eigenwillige Polizist Wiktor Forst (Szyc) wegen seiner unkonventionellen Ermittlungsmethoden vom Dienst suspendiert wird, forscht er auf eigene Faust nach. Unterstützt wird er dabei von der Journalistin Olga Szrebska (Zuzanna Saporznikow).
Die Ermittlungen führen Wiktor, Olga und die Polizei in die Abgründe der menschlichen Psyche. Für Wiktor ist es aber auch eine Konfrontation mit seiner eigenen Vergangenheit, durch die er zu allem Überfluss auch noch ins Visier mächtiger Leute gerät. Wer ist die Bestie vom Giewont wirklich?
Achtung: Es folgen Spoiler zur Handlung und zum Ende von Forst.
Forst: Das Ende erklärt
Im Laufe der sechs Episoden kommt Wiktor der Bestie vom Giewont nach und nach auf die Spur. Der entscheidende Hinweis sind Münzen, die der Killer bei seinen Opfern zurücklässt. Die Ermittlungen führen Wiktor und Olga zu Halina Sznajderman (Malgorzata Hajewska-Krzysztofik). Wiktor scheint zunächst keine Verbindung zu der alten Frau zu haben.
Doch als er Halinas Mädchennamen erfährt, wird ihm die ganze Wahrheit klar: Halina hatte früher das Waisenhaus geleitet, in dem Wiktor aufgewachsen ist. Dort hatte er sich mit einem anderen Jungen namens Gjord angefreundet. Als die beiden eines Tages dabei erwischt wurden, wie sie die Münze stehlen wollten, die Halina um den Hals trug, nahm Gjord die Schuld auf sich. Dafür wurde er schwer misshandelt.
Wiktor wurde kurz darauf von der Familie Forst adoptiert. Gjord blieb im Waisenhaus und wurde weiterhin von Halina misshandelt.
Wer ist die Bestie vom Giewont?
Die Opfer der Bestie vom Giewont sind alle mit Wiktor bekannt. Kein Wunder, dass der streitbare Polizist ins Visier der Ermittlungen gerät. Doch in Wirklichkeit ist Iwo Hansen (Maciej Pesta) die Bestie von Giewont. Dabei handelt es sich um Wiktors Jugendfreund Gjord, der einen persönlichen Rachefeldzug gegen den Polizisten führt und eine neue Identität angenommen hat.
Nachdem Wiktor von der Familie Forst adoptiert wurde, war Gjord schockiert, dass sein bester Freund ihn einfach im Waisenhaus zurückgelassen hat. Deshalb schwor er Rache und hinterließ bei seinen Opfern Münzen, die Wiktor an die gemeinsame Vergangenheit erinnern sollen. Im Subtext schwingt immer der Vorwurf mit, Wiktor habe durch sein Verhalten als Kind Iwo und damit die Bestie vom Giewont erschaffen. Tatsächlich aber hat Halina Gjord im Waisenhaus zum Mörder gemacht.
Iwo ist also die Bestie vom Giewont. Und Wiktor hat es mit einem mächtigen Gegner zu tun. Denn Iwo ist nicht nur verdammt schlau. Er ist auch mit der Staatsanwältin Dominika Wadrys-Hansen (Kamilla Baar) verheiratet, die seit Jahren nach der Bestie vom Giewont sucht. Als Dominika die Wahrheit erfährt, lässt sie Beweise verschwinden und beschuldigt Wiktor vor laufender Kamera, die Bestie vom Giewont zu sein.
Im dramatischen Finale von Detektiv Forst findet Wiktor seinen Jugendfreund ausgerechnet in dem Waisenhaus, in dem beide so lange gelebt haben. Hier hatte Iwo seine grausamen Taten begangen und zuletzt auch Agata Osica (Aleksandra Grabowska), die Tochter des Polizeichefs Edmund Osica (Andrzej Bienias) und Freundin von Wiktor, vergewaltigt und getötet.
Warum hat Halina Iwo manipuliert?
Bei seinen Nachforschungen findet Wiktor heraus, dass Halina die Tochter eines Vergewaltigungsopfers der Nazis ist. Die Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkriegs Angst und Schrecken in der Region verbreitet und viele Menschen gefoltert und getötet. Halinas Mutter starb kurz nach der Geburt.
Deshalb schwor Halina Rache und bildete Iwo zum Killer aus. Seine Aufgabe: alle Menschen und deren Nachkommen zu töten, die damals in die Verbrechen der Nazis verwickelt waren. Dabei stützte sie sich auf ein Foto, das eine Gruppe von Nazi-Kollaboteur:innen zeigt. Nach und nach tötet Iwo die Zielpersonen, befriedigt aber auch seine eigenen Rachegelüste gegenüber Wiktor.
Was passiert am Ende mit Wiktor und Iwo?
Am Ende des letzten Kampfes stürzen Wiktor und Iwo aus dem Fenster des Waisenhauses. Beide überleben. Doch während Wiktor im Krankenwagen aufwacht, ist Iwo verschwunden. Die Polizei hält Wiktor immer noch für den Serienmörder. Deshalb flieht er und kehrt in die vermeintlich sichere Hütte in den Bergen zurück, in der Olga Zuflucht gefunden hatte.
Doch dort findet er nur noch Ninas (Elzbieta Bielska-Graczyk) Leiche und eine Münze mit Blut auf einem Kissen. Hat Iwo also auch Olga in die Finger bekommen? Nein. Im finalen Twist von Forst wird klar, dass Olga das Fluchtauto fährt, in dem Iwo bewusstlos und schwer verletzt auf dem Rücksitz liegt. Hat sie die ganze Zeit mit dem Mörder zusammengearbeitet?
Welche Rolle spielt Olga am Ende von Forst?
Das Ende lässt Raum für Spekulationen. Vielleicht will Olga den Mörder der Polizei ausliefern, um ihren Ruf als Journalistin zu verbessern. Oder sie will Iwo selbst töten und ihn für das leiden lassen, was er seinen Opfern angetan hat. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Olga Wiktor bestrafen will.
Die beiden hatten nämlich eine Beziehung angefangen und schienen sich wirklich zu lieben. Doch nachdem Olga in der vierten Episode Iwo in die Hände gefallen war, schien sie sich von Wiktor zunehmend zu entfremden. Zwar rettete der Ex-Polizist seine Geliebte aus dem Feuer. Doch im Krankenhaus warf sie ihm vor, ihr gesagt zu haben, sie sei bei ihm in Sicherheit.
Hat dieses verlorene Gefühl von Sicherheit vielleicht einen Sinneswandel bei Olga bewirkt? Das Ende von Forst lässt diese Frage offen. Klar ist nur, dass Wiktor schließlich in der Hütte verhaftet wird und die Beweise gegen ihn sprechen. Ob er tatsächlich verurteilt wird und wie es mit Iwo und Olga weitergeht, könnte eine zweite Staffel von Forst klären.
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