Mia Goth in Nymphomaniac
© Concorde Video
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Kein Fake: In diesen 6 Filmen wird echter Sex gezeigt

Ob roman­tisch, prüde oder auch mal ganz schön wild: Sex wird in Fil­men auf die ver­schieden­sten Arten und Weisen gezeigt. Wie intim das in eini­gen Fällen wirk­lich ist, dürfte euch über­raschen, denn manch­mal ist die Lei­den­schaft und Erre­gung der Lein­wand­paare gar nicht gespielt. In diesen 6 Fil­men hat­ten die Darsteller wirk­lich Sex vor der Kamera.

Nymphomaniac 1 (2013): Lars von Triers Sex-Trick

Skan­dal-Regis­seur Lars von Tri­er ist für seine pro­vokan­ten, oft expliz­it freizügi­gen Filme bekan­nt. Auch sein zweit­eiliges Sex-Dra­ma Nympho­ma­ni­ac bildet da keine Aus­nahme und sorgte für eine hand­feste Kontroverse.

Stacy Martin in Nymphomaniac

Typ­isch Lars von Tri­er: Nympho­ma­ni­ac | © Con­corde Video

Die im Detail gezeigten Sex-Szenen waren näm­lich keine typ­is­chen Hol­ly­wood-Illu­sio­nen. Zumin­d­est nicht vollständig…

Das geschah wirklich:

Schon im Vor­feld des Drehs bestätigte Lars von Tri­er, dass in seinem näch­sten Film echter Sex gezeigt wer­den sollte. Doch ob und inwiefern der hochkarätige Cast um Char­lotte Gains­bourg, Stel­lan Skars­gård, Uma Thur­man, Sta­cy Mar­tin und Shia LaBeouf da mitziehen würde, blieb umstrit­ten. Bald häuften sich Gerüchte, wer sein Okay für die expliziten Sexszenen gegeben haben sollte.

Charlotte Gainsbourg in Nymphomaniac

Nympho­ma­ni­ac spart nicht an expliziten Bildern – mit einem Trick | © Con­corde Video

So soll Ex-Trans­form­ers-Star Shia LaBeouf, heute bekan­nt als ein­er der kom­pro­miss­los­es­ten Method Actors über­haupt, ange­blich seine Ein­willi­gung gegeben haben. Als Bewer­bung für Nympho­ma­ni­ac schick­te er dem­nach gle­ich ein Sex-Tape von sich selb­st an von Tri­er. Die Gerüchteküche brodelte.

Let­z­tendlich kam alles so, wie es der Regis­seur angekündigt hat­te und doch ganz anders, als viele es erwartet oder sich erhofft hat­ten. Denn tat­säch­lich ist in Nympho­ma­ni­ac echter Geschlechtsverkehr zu sehen, nur dass die entsprechen­den Kör­perteile eben nicht die der berühmten Schaus­piel­er sind.

Dafür standen näm­lich pro­fes­sionelle Porn­odarsteller Pate, die den realen Sex­an­teil über­nah­men und deren mit­tlere Kör­persek­tion später per CGI auf die Hol­ly­wood-Stars pro­jiziert wurde. Das klingt vielle­icht schon zu tech­nisch, um noch ero­tisch zu sein … dem End­pro­dukt hat es aber nicht geschadet.

Love (2015): Lebensnaher Sex von Gaspar Noé

Auch Cli­max-Regis­seur Gas­par Noé ist nicht ger­ade ein Kind von Trau­rigkeit. So sehen wir in seinem Liebes-Erotik-Dra­ma Love nicht nur reich­lich nack­te Haut, son­dern auch echt­en Sex unter anderem zwis­chen zwei, drei und auch mehreren Men­schen.

Aomi Muyock und Karl Glusman in Love

Die Schaus­piel­er Aomi Muy­ock und Karl Glus­man spiel­ten den Sex nicht | © Alive – Ver­trieb und Marketing

Das geschah wirklich:

Dass man die Chemie zwis­chen Schaus­piel­ern vor dem Dreh testet, ist in der Fil­min­dus­trie nichts Ungewöhn­lich­es. Doch wenn die Darsteller vor der Kam­era gle­ich mehrfach echt­en Sex haben sollen, gibt es dem ganzen gle­ich eine ganz andere Bedeu­tung. Noch dazu, wenn das Ganze nach­her dann sog­ar in 3D zu sehen ist.

Zwis­chen den bei­den Haupt­darstellern Karl Glus­man (Noc­tur­nal Ani­mals) und Aomi Muy­ock schien die Chemie auf jeden Fall zu stim­men, denn so offen, ehrlich, intim und natür­lich authen­tisch hat man Sex und Sex­u­al­ität selb­st im Indie-Kino sel­ten gese­hen. Die Szenen selb­st waren dabei weit­ge­hend ungeskriptet und wur­den von den Schaus­piel­ern impro­visiert.

The Brown Bunny (2003): Oralsex-Kontroverse um Indiefilm

Sel­ten hat ein Film beim inter­na­tionalen Cannes Fes­ti­val für einen solchen Auf­schrei gesorgt, wie das 2003er Indie-Dra­ma The Brown Bun­ny. Das lag jedoch weniger an der Geschichte um einen ein­samen Motor­rad­fahrer auf sein­er Reise durch die USA. Stein des Anstoßes war näm­lich genau eine Szene, in der die Schaus­pielerin Chloë Sevi­gny den Haupt­darsteller und Regis­seur Vin­cent Gal­lo oral befriedigte.

Chloë Sevigny und Vincent Gallo in The Brown Bunny

Nur eine Szene stieß den Skan­dal an | © Sony Pic­tures Home Entertainment

Das geschah wirklich:

Schon kurz nach der Pre­miere in Cannes über­schlu­gen sich die Mut­maßun­gen, ob das Gezeigte in The Brown Bun­ny wirk­lich real ist. In jedem Fall wirk­te der Akt selb­st im Film sehr authen­tisch – und war auch noch äußerst graphisch und im Detail zu sehen.

Beson­ders pikant war dabei, dass Chloë Sevi­gny keine Unbekan­nte war, son­dern eine Fash­ion-Ikone und oscarno­minierte Schaus­pielerin (Boys Don’t Cry). Diese lies den wahren Sachver­halt aber lange unaufgek­lärt, gab aber später an, dass der Oralverkehr mit ihrem dama­li­gen Fre­und in The Brown Bun­ny tat­säch­lich real gewe­sen sei.

Ihrer Kar­riere hat die Kon­tro­verse auf jeden Fall nicht geschadet. In den fol­gen­den Jahren spielte sie unter anderem in Lars von Tri­ers Dogville, der 2. Staffel von Amer­i­can Hor­ror Sto­ry und zulet­zt in Jim Jar­muschs The Dead Don’t Die mit.

9 Songs (2004): Der sexuell expliziteste Mainstream-Film aller Zeiten

Im Zen­trum von Michael Win­ter­bot­toms Musik-Romanze 9 Songs ste­ht ein junges Liebe­spaar, dass neben zahlre­ichen Konz­erten auch sehr viel Sex miteinan­der genießt. Dabei ging es zwis­chen den bei­den Schaus­piel­ern Kier­an O’Brien und Mar­go Stil­ley gle­ich mehrmals vor der Kam­era wirk­lich zur Sache.

Kieran O'Brian und Margo Stilley

So viel Sex hat es sel­ten zuvor in einen Main­stream-Film geschafft | © Sony Pic­tures Home Entertainment

Das geschah wirklich:

The Guardian beze­ich­nete 9 Songs nicht umson­st als den sex­uell explizitesten Main­stream-Film aller Zeit­en: Schließlich enthält das Werk sage und schreibe 35 Minuten unsimulierten Sex. Dazu zählt neben Vagi­nal- und Oral­sex auch Mas­tur­ba­tion und Prak­tiken, welche die Füße involvieren. Darsteller Kier­an O’Brien ist durch 9 Songs auch der einzige Schaus­piel­er, den man in ein­er britis­chen Main­stream-Pro­duk­tion ejakulieren sieht.

Die Veröf­fentlichung des Films löste eine Debat­te aus, inwiefern die Sexszenen des Films noch unter dem kün­st­lerischen Aspekt gese­hen wer­den kön­nen. Obwohl es Stim­men gab, die den Film als Pornografie werten woll­ten, bekam 9 Songs schlussendlich in Bri­tan­nien doch eine Freiga­be ab 18 Jahren.

Film­sets kön­nen auch ganz schön gefährlich sein. Erfahre hier alles über die fatal­sten Unfälle der Filmgeschichte.

Intimacy (2001): Authentischer Sex im preisgekrönten Drama

Im franzö­sis­chen Erotik-Dra­ma Inti­ma­cy tre­f­fen sich zwei Unbekan­nte jede Woche für hem­mungslosen Sex. Doch als Bar­keep­er Jay (Mark Rylance) Gefüh­le zu entwick­eln begin­nt, dro­ht das wack­lige Kon­strukt auseinan­derzubrechen. Auch dieser Film enthält eine Sexszene, die dafür berühmt wurde, dass sie eben nicht gespielt war.

Kerry Fox und Mark Rylance in Intimacy

Inti­ma­cy dreht sich um eine anonyme Affäre | © Uni­ver­sal Pic­tures Germany

Das geschah wirklich:

In der entsprechen­den Szene befriedigt die unbekan­nte Frau (Ker­ry Fox) ihren Lieb­haber Jay oral. Dies ist tat­säch­lich keine filmis­che Illu­sion, denn Schaus­pielerin Ker­ry Fox (Bright Star) machte sich wirk­lich am Bridge of Spies-Star Mark Rylance (Dunkirk) zu schaffen.

Im Gegen­satz zu eini­gen Vertretern dieser Liste blieb Inti­ma­cy von einem größeren Skan­dal ver­schont, war ein voller kri­tis­ch­er Erfolg und heim­ste gle­ich mehrere inter­na­tionale Preise ein. Ker­ry Fox bestätigte auch später gegenüber The Times, dass sie die unsimulierte Sex-Szene für Inti­ma­cy in kein­er Weise bereue.

Weitaus ver­hal­tener äußerte sich da ihr Kol­lege Mark Rylance: „Ich war davon überzeugt, dass es eine essen­tielle Geschichte über die Schwierigkeit­en von Men­schen ist, die Intim­ität in ein­er großen Stadt suchen. […] Aber ich fand die Pro­duk­tion des Films und die anschließende Aufmerk­samkeit und per­sön­lichen Attack­en sehr, sehr schmerzhaft. Ich wün­schte, ich hätte ihn [Inti­ma­cy] nicht gemacht.“

Dir hat Mark Rylance in Bridge of Spies gefall­en? Dann stürz dich in die span­nend­sten Spi­onage- und Agen­ten­filme aller Zeit­en.

Shortbus! (2005): So frei kann Sex (im Film) sein

In der ero­tis­chen Dra­ma-Com­e­dy Short­bus! dreht sich alles um einen Kreis junger Leute, die im Umfeld eines New York­er Szene-Clubs zu sich selb­st find­en wollen und ihre Sex­u­al­ität frei ausleben. Dabei agierten auch die Schaus­piel­er äußert offen und sind über den Film hin­weg in ver­schiede­nen echt­en Sex- und Orgien­si­t­u­a­tio­nen zu sehen.

Sook Yin-Lee in Shortbus!

Auch Short­bus ernan­nte echt­en Sex zum Leit­prinzip | © Uni­ver­sum Film GmbH

Das geschah wirklich:

„Wir leben in ein­er Kul­tur, in der wir ermutigt wer­den, vor allem Angst zu haben. Auch vor Beziehun­gen und unseren eige­nen Kör­pern. Das macht diesen Film poli­tisch. Er ste­ht für Freude“ – und diese Zielset­zung und Sin­nge­bung des Regis­seurs John Cameron Mitchell sieht man Short­bus! auch an.

Hier hat nie­mand Angst vor seinem Kör­p­er. Sex wird in den unter­schiedlich­sten Vari­a­tion, Stel­lun­gen, For­men und Far­ben gezeigt, wobei die einen gewöhn­lich­er, andere wiederum sehr viel fan­tasievoller aus­fall­en. Dass der Geschlechtsverkehr zwis­chen den Darstellern dabei nicht nur real ist, son­dern auch sehr graphisch im Detail gezeigt wird, ver­stärkt diesen Ein­druck nur.

Sook-Yin Lee in Shortbus

So ruhig geht es in Short­bus! sel­ten zu | © Uni­ver­sum Film GmbH

Wie viel gesellschaftlich­er Sprengstoff eine solche The­matik und echter Sex im Film auch heute noch hat, beweisen die Schwierigkeit­en von Haupt­darstel­lerin Sook-Yin Lee. Denn der bekan­nten Radiomod­er­a­torin wurde ange­dro­ht, dass sie ihren Job ver­lieren würde, wenn sie die Rolle in Short­bus! annimmt.

Erst zahlre­iche Für­sprachen, unter anderem von Regie-Leg­ende Fran­cis Ford Cop­po­la (Der Pate), Yoko Ono und Kings­man 2-Star Julianne Moore, bewegten die Sender­bosse zum Einlenken.

Lust auf mehr span­nende Hin­ter­gründe? Dann finde her­aus, welche 5 Film­stars durch ihr Kostüm oder Make-Up fast getötet wor­den wären.

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