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El Camino: Die 5 coolsten Breaking Bad-Momente im Netflix-Film
Sechs Jahre nach dem Ende von Breaking Bad setzt Schöpfer Vince Gilligan die Erfolgsserie mit einem Film fort. El Camino rückt Jesse Pinkman in den Fokus und verrät, wie es ihm nach dem Serienende ergangen ist. Nicht wenige waren skeptisch, ob der Netflix-Film der Serie gerecht werden könne. Doch gibt es zum Glück so einige Momente, die das altbekannte Breaking Bad-Gefühl aufkommen lassen.
Die Fallhöhe für Vince Gilligan und seinen Netflix-Film El Camino war natürlich unermesslich hoch. Schließlich gilt Breaking Bad als eine der besten Serien aller Zeiten. Dementsprechend ließ auch das Ende der finalen Staffel wenig Wünsche offen.
Trotzdem wagte Gilligan den Schritt und drehte eine filmische Fortsetzung, die sich vordergründig der Flucht von Jesse Pinkman (Aaron Paul) widmet. Nach der Sichtung können wir sagen: El Camino ist weit davon entfernt, das Erbe von Breaking Bad zu beschädigen. Dazu ist er handwerklich zu gut gemacht und inhaltlich fast schon zu belanglos.
Und obwohl sich über die Daseinsberechtigung des Films definitiv streiten lässt, sorgt er doch mit so manchen Szenen für wohlige Breaking Bad-Vibes, die uns direkt in die goldene Ära von Walter White, Jesse Pinkman und Co. zurückversetzen. Fünf dieser Momente in El Camino haben wir für dich noch einmal rekapituliert:
Achtung, es folgen Spoiler zu El Camino und Breaking Bad!
Die besten Breaking Bad-Momente in El Camino
Der wertvollste Kühlschrank der Welt
Als Jesse in der Wohnung von Todd nach dessen verstecktem Drogengeld sucht, kommt es zu einer spannenden Konfrontation mit zwei Fremden. Die beiden Männer namens Neil und Casey haben sich als Polizisten verkleidet und sind ebenfalls auf der Suche nach Todds Vermögen. Als sie Jesse finden, überwältigen und fesseln sie ihn.
Kurz zuvor entdeckte Jesse jedoch das Geldversteck in der Kühlschranktür, was er als Verhandlungsbasis nutzt, um von den beiden Kriminellen nicht getötet zu werden. Doch nicht nur das: Am Ende gelingt es ihm sogar, ein Drittel des Geldes ohne Blutvergießen mitzunehmen.
Diese Szene atmet förmlich den Geist von Breaking Bad, da sie nicht nur eine bedrohliche und subtile Spannung aufbaut, sondern auch die Stärke der Serie aufgreift: Darin waren Worte nämlich oft wirkungsvoller als Waffen und ruhige Dialogwechsel hinterließen einen nachhaltigeren Eindruck als tödliche Schusswechsel. El Camino lässt diese Tradition in besagter Szene fortleben.
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Robert Forsters letzter Filmauftritt
Dass der erst vor wenigen Tagen verstorbene Robert Forster (Jackie Brown) in El Camino das letzte Mal für einen Film vor der Kamera stand, verleiht seinem Auftritt als Staubsaugerverkäufer Ed Galbraith eine emotionale Note. Aber auch abseits davon gehören seine Szenen zu den bemerkenswertesten des ganzen Films.
Schon in der vorletzten Episode von Breaking Bad hatte der legendäre Mime einen großartigen Gastauftritt, der in Erinnerung geblieben ist und nach mehr verlangte. El Camino schenkt uns weitere Minuten mit Forsters Charakter Ed, der Jesse - wie zuvor schon Walter White und Saul Goodman - zur Flucht verhilft, und sich dabei als rigoroses Raubein mit Herz herausstellt.
Jesses ganz eigener Heisenberg-Moment
Walter Whites Aktionen in Breaking Bad hatten oft etwas Spektakuläres und Unerwartetes, die ihm eine ganz spezielle Badass-Attitüde verliehen. In El Camino darf nun auch Jesse den Heisenberg machen. Mit zwei Knarren bewaffnet, marschiert er in die Schweißerei von Neil und Casey, um sich die ihm fehlenden 1800 Dollar zu holen.
In allerbester Western-Manier setzt er sich schließlich im Pistolen-Duell gegen Neil durch, muss aber sowohl diesen als auch dessen Kollegen Casey töten, während er drei andere Anwesende laufen lässt. Das jedoch nicht, ohne ihnen noch eine eindringliche Drohung mit auf den Weg zu geben und die Schweißerei per Gasexplosion in die Luft zu jagen. Walter White wäre stolz gewesen!
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„El Cameo” in El Camino: Eine ganz besondere Rückkehr
Apropos, Walter White: Bis zur Premiere des Films war nicht klar, ob Darsteller Bryan Cranston einen Cameo in El Camino haben und noch einmal in seine Paraderolle schlüpfen würde. Gegen Ende des Films kommt jedoch tatsächlich der Moment, den Breaking Bad-Fans so sehnlichst herbeigewünscht haben. Heisenberg is back!
Naja, nicht so ganz. Immerhin handelt es sich bei der sechsminütigen Sequenz nur um einen Rückblick, der zeitlich in Episode 9 von Staffel 2 einzuordnen ist. Darin zogen sich Walter und Jesse für vier Tage in die Wüste zurück, um eine riesige Ladung Meth zu kochen. Besagte Szene in El Camino setzt nach dieser „Auszeit” ein.
Hier sitzt das ungleiche Duo in einem Diner beim Frühstück und sofort spürt man erneut diese unverwechselbare Dynamik zwischen beiden Figuren bzw. Schauspielern.
Als wäre Walter White nie weggewesen, diskutiert er mit Jesse über dessen Zukunft und lässt dabei erneut die selbstgerechte und joviale Art hervorblitzen, die ihn in der Mutterserie so gekennzeichnet hat. Und selbstverständlich ist Bryan Cranston hier einmal mehr absolut brillant.
Gastauftritte en masse
Auch wenn es sich nicht um einen, sondern gleich mehrere Momente handelt, müssen hier zwangsläufig sämtliche Rückblenden in El Camino erwähnt werden. Abgesehen von Walter Whites Comeback, gibt es nämlich so auch ein Wiedersehen mit vielen anderen lieb gewonnenen (und zum Großteil verstorbenen) Figuren aus Breaking Bad.
Sei es der pragmatische Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks), der skrupellose Todd Alquist (Jesse Plemons) oder Jesses unkonventionelle Ex-Freundin Jane (Krysten Ritter): Die Gastauftritte sorgen dafür, dass sich Breaking Bad-Fans wie zu Hause fühlen. Jeder Darsteller bekommt genügend Raum, um sich noch einmal gebührend von seiner Rolle verabschieden zu können.
Besonders zu Herzen gehen die Szenen mit Skinny Pete (Charles Baker) und Badger (Matt Jones), für die es keinen Flashback bedarf. Beide erweisen sich als große Hilfe und verlässliche Freunde für Jesse, indem sie ihm bei der Flucht helfen. So findet El Camino - wie auch schon damals Breaking Bad - neben aller Dramatik immer noch Platz für bedeutsame Gesten und emotionale Momente.