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Gefahrenjob Film: Die 6 fatalsten Set-Unfälle der Filmgeschichte
Explosionen, Helikopterabstürze und wilde Verfolgungsjagden: Immer wieder kommt es beim Dreh zu einer Vielzahl an Unfällen – nicht wenige enden tragisch. Erfahrt hier mehr über die schlimmsten Tragödien an Filmsets, die mit den Jahren zahlreiche Stuntmänner, Kameraleute und Filmstars das Leben oder die Gesundheit gekostet haben.
Statistiken zufolge werden laut Berichten des britischen Online-Magazins The Telegraph jährlich zwischen 20 und 40 Menschen bei Filmdrehs weltweit entweder schwer verletzt oder sogar getötet. Das ist proportional sogar mehr als bei der US-Strafverfolgung, dem Straßen- oder Bergbau.
Allein seit 1990 starben mindestens 43 Beteiligte an Film- und TV-Sets in den USA, wie die britische Online-Plattform der Daily Mail berichtet. Mehr als 150 erlitten so schwere Verletzungen, dass ihr ganzes Leben davon beeinträchtigt wurde.
Dabei sind die Sicherheitsvorkehrungen an Sets heute so hoch wie nie zuvor. Doch enge Zeitpläne und die Forderung nach immer mehr Bombast auf der Leinwand fordern ihren Zoll.
Viele dieser Fälle geraten gar nicht erst an die Öffentlichkeit, oftmals werden die tragischen Vorkommnisse vertuscht. Wie groß die Dunkelziffer gerade bei kleineren Produktionen ist, bleibt schwer abzuschätzen.
Bei genauer Recherche sieht man, dass es selbst bei großen Blockbustern, die jeder kennt, regelmäßig zu schrecklichen Vorfällen kommt. Erfahrt hier von den gefährlichsten Set-Unfällen und den schwersten Verletzungen und Todesfällen, die Hollywoods Filmdrehs über die Jahre hinweg erschüttert haben.
The Crow - Die Krähe (1994)
Einer der bekanntesten tödlichen Vorfälle am Set ereignete sich 1993 beim Dreh von The Crow. Durch einen fatalen Fehler wurde Brandon Lee, der Sohn der Martial-Arts-Legende Bruce Lee, im Alter von nur 28 Jahren erschossen.
Der Unfall:
Für das Drehen von Nahaufnahmen eines 44er-Magnum Revolvers wurden echte Patronenhülsen verwendet, denen das Schießpulver entnommen wurde. Eine dieser Hüllen blieb jedoch nach dem Abfeuern im Lauf stecken, was jedoch nicht entdeckt wurde.
Als man dann mit der Waffe – diesmal mit Platzpatronen – für die nächste Szene auf Brandon Lee feuerte, katapultierte der Druck die echte Kugelhülse heraus. Mit tödlicher Wucht traf diese Lee in den Bauch. Er verstarb nur wenig später im Krankenhaus.
Die Folgen:
Das Unglück wurde als tragischer Unfall eingestuft. Mit dem Einverständnis von Lees Verlobter und seiner Mutter wurde der Dreh zu The Crow fortgesetzt und abgeschlossen. Der Film wurde ein Kassenschlager und – morbiderweise auch wegen des schrecklichen Vorfalls – zum Kulthit für zahlreichen Fans.
The Crow - Die Krähe ist bei Sky verfügbar (Link zur Anzeige).
Unheimliche Schattenlichter – Twilight Zone (1983)
Beim Dreh zum von Steven Spielberg produzierten Film der beliebten TV-Serie Twilight Zone kam es zu einem der schrecklichsten Unglücke in der Geschichte Hollywoods.
Durch einen Helikopterabsturz wurden der Schauspieler Vic Morrow und die beiden Kinderdarsteller Myca Dinh Le (7) und Renee Shin-Yi Chen (6) getötet.
Der Unfall:
Der Hubschrauber flog bei einer von der Pyrotechnik gezündeten Explosion zu tief und verlor die Kontrolle. Die am Boden stehenden Schauspieler Morrow, Le und Chen kamen beim Absturz der Maschine ums Leben.
Die Folgen:
Nach zehn Jahren Gerichtsverhandlungen führte der schreckliche Unfall zu massiven Änderungen der Sicherheitsvorschriften bei Filmdrehs. Insbesondere die Anwesenheit von Kindern bei Nachtdrehs sowie bei effektreichen Szenen unterliegen seither viel stärkeren Regulierungen.
Unheimliche Schattenlichter – Twilight Zone ist bei Maxdome verfügbar (Link zur Anzeige).
The Dark Knight (2008)
Bei den Aufnahmen einer Verfolgungsjagd für Christopher Nolans Batman-Film The Dark Knight wurde der Kameramann Conway Wickliffe durch einen Autounfall getötet.
Der Unfall:
Wickliffe saß in einem Auto, das parallel zu einem Stunt-Fahrzeug fuhr. Als sein Fahrer eine 90-Grad-Kurve verpasste, krachte der Wagen mit etwa 30 km/h in einen Baum. Wickliffe, der sich zum Filmen wohl aus dem Fenster gelehnt hatte, starb noch an der Unfallstelle.
Die Folgen:
Der Stunt-Koordinator Chris Corbould wurde wegen Verstößen gegen die Sicherheitsauflagen angeklagt, später aber freigesprochen. Die polizeilichen Untersuchungen bewerteten den Todesfall als tragischen Unfall.
The Dark Knight ist in der Unitymedia Videothek verfügbar.
Lone Ranger (2013)
Auch beim Dreh zu der Westernkomödie Lone Ranger mit Johnny Depp kam es aufgrund von nicht eingehaltenen Sicherheitsvorgaben zu einem tödlichen Vorfall.
Der Unfall:
Der Taucher Mike Bridger ertrank, als er einen acht Meter tiefen Wassertank vorbereiten und säubern wollte. Dieser war für eine Unterwasserszene vorgesehen. Entgegen der Vorschriften war weder ein Aufseher für die Taucheinsätze, noch ein Ersatz- und Assistenztaucher anwesend.
Der eigentlich pflichtgemäße regelmäßige Funkkontakt wurde ebenfalls nicht eingehalten. Zusätzlich wurde Bridger vor dem Einsatz weder medizinisch untersucht, noch wurde seine Krankengeschichte überprüft. Berichten zufolge soll Bridger einen Herzinfarkt erlitten haben. Von offizieller Seite wurde dies jedoch nie bestätigt.
Die Folgen:
Aufgrund der schwerwiegenden Verstöße gegen die Vorschriften wurde die Produktionsfirma Silver Bullet zu einer Strafe von 61.445 US-Dollar verurteilt.
Lone Ranger ist in der Unitymedia Videothek verfügbar.
Midnight Rider: The Greg Allman Story (2014)
Eine fahrlässige und massiv riskante Fehlentscheidung des Regisseurs Randall Miller führte am ersten Drehtag der Musiker-Biografie Midnight Rider zu einem Unglück, das ein Todesopfer forderte.
Der Unfall:
Regisseur Miller wollte eine Traumsequenz auf einer Eisenbahnbrücke filmen. Dabei sollte ein Krankenhausbett auf die Gleise gestellt werden. Das Problem: Er bekam keine Genehmigung für den Dreh. Die Strecke stand also unter regulärem Betrieb.
Als sich plötzlich ohne Vorwarnung ein Zug näherte, blieb der Filmcrew nur wenig Zeit, ihr Equipment von der Brücke zu entfernen. Panisch rannten sie um ihr Leben, doch die 27-jährige Kameraassistentin Sarah Jones wurde vom Zug erfasst und getötet. Auch einige der anderen Crew-Mitglieder erlitten Verletzungen.
Die Folgen:
Zum ersten Mal seit dem tödlichen Unfall bei Twillight Zone wurden die Verantwortlichen wegen Totschlags angeklagt. Im Gegensatz zu dem Fall von 1983 kam es aber diesmal zu einem Urteilsspruch: Nachdem sich Miller schuldig bekannte, wurde er zu zwei Jahren Haft, zehn Jahren Bewährung, einer Geldstrafe und einem Berufsverbot verurteilt.
Ein historisches Urteil, denn schließlich war Miller damit der Erste, der wegen eines Todesfalls in der Filmproduktion ins Gefängnis musste – auch wenn er sich schon nach einem Jahr wieder auf freiem Fuß befand. Produktions-Manager Jay Sedrish und die Erste Regieassistentin Hillary Schwartz wurden ebenfalls zu zehn Jahren Bewährung und einem ebenso langen Ausschluss von sicherheitsrelevanten Posten verurteilt.
Der Film Midnight Rider: The Greg Allman Story wurde nie fertiggestellt.
Resident Evil: The Final Chapter (2017)
Bei den Dreharbeiten zum Abschluss der Resident Evil-Reihe The Final Chapter kam es 2015 zu gleich zwei Horror-Unfällen.
Die Unfälle:
So erwischte es zunächst das Stuntdouble Olivia Jackson in Südafrika, als sie während einer Motorradszene in einen metallenen Kameraarm krachte. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen, eine angerissene Lunge und musste für zwei Wochen ins künstliche Koma versetzt werden. Später wurde der jungen Frau aufgrund der massiven Schäden auch noch der linke Arm amputiert.
Nur zwei Tage nach dem schrecklichen Unfall von Jackson rollte ein Hummer H1-Jeep von einer Plattform und zerquetsche unter sich das Crew-Mitglied Ricardo Cornelius. Der 34-Jährige starb kurz darauf im Krankenhaus.
Die Folgen:
Resident Evil: The Final Chapter erschien 2017 im Kino. Zwar wurden im Fall von Cornelius Ermittlungen eingeleitet, doch über deren Ergebnisse ist nichts weiter bekannt geworden.
Resident Evil: The Final Chapter ist bei Sky und Maxdome verfügbar (Links zu den Anzeigen).