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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.
Die Kreidelinie
© Sony Pictures Entertainment Iberia
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Die Kreidelinie auf Netflix: Das Ende und die wahren Hintergründe des Thrillers erklärt

Der spanis­che Thriller „Die Krei­delin­ie”, der seit dem 24. Okto­ber auf Net­flix läuft, ist nichts für schwache Ner­ven. Dass der Film um ein trau­ma­tisiertes Kind lose auf ein­er wahren Geschichte beruht, ver­lei­ht ihm eine noch bek­lem­mendere Note. In diesem Artikel erk­lären wir Dir die realen Hin­ter­gründe und das aufwüh­lende Ende des Thrillers.

Der Name Álex de la Igle­sia ste­ht in der spanis­chen Fil­min­dus­trie für ver­stören­des und kon­tro­ver­s­es Kino. In seinen bekan­ntesten Werken „Perdi­ta Duran­go” und „Mad Cir­cus – Eine Bal­lade von Liebe und Tod” geht er schließlich nicht ger­ade zim­per­lich mit den Sehge­wohn­heit­en sein­er Zuschauer:innen um.

Zwar fungierte de la Igle­sia bei dem Thriller Die Krei­delin­ie „nur” als Pro­duzent und über­ließ seinem Lands­mann Igna­cio Tatay die Regie, doch auch dieser Film gle­icht mit sein­er The­matik und der stetig steigen­den Span­nung einem Schlag in die Magengrube.

Wir erk­lären im fol­gen­den Text nicht nur das Ende des Net­flix-Schock­ers, son­dern beleucht­en für Dich auch den wahren Krim­i­nal­fall, der hin­ter der Geschichte des Films steckt.

Die Krei­delin­ie kannst Du übri­gens auch mit Voda­fone GigaTV inklu­sive Net­flix anschauen. So genießt Du das volle Pro­gramm auf ein­er Plat­tform. Alle Infos dazu gibt es hier.

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Die Handlung von Die Kreidelinie: Darum geht es im Film

Auf ein­er nächtlichen Aut­o­fahrt macht das Ehep­aar Paula (Ele­na Anaya) und Simón (Pablo Molinero) eine schock­ierende Ent­deck­ung: Mit­ten auf der Straße läuft ein kleines Mäd­chen (Eva Ten­n­ear) ori­en­tierungs­los umher. Sie lesen das Kind auf und brin­gen es in ein Kranken­haus, wo man jedoch lediglich ihren Namen fest­stellen kann: Clara.

Diese ist offen­sichtlich trau­ma­tisiert und spricht nicht, weshalb sowohl Polizei als auch Kranken­haus­per­son­al nicht in Erfahrung brin­gen kön­nen, woher Clara kommt oder was mit ihr passiert ist. Das Mäd­chen selb­st reagiert ver­stört bis aggres­siv auf seine Außen­welt und beruhigt sich nur dann, wenn es sich in einem mit ein­er Krei­delin­ie umschlosse­nen Bere­ich befindet.

Die besorgten Paula und Simón erkundi­gen sich regelmäßig nach Clara und kön­nen schließlich sog­ar eine Verbindung zu ihr auf­bauen. Tat­säch­lich darf das Paar Clara vorüberge­hend bei sich aufnehmen, um so eventuell zu ihr durch­drin­gen zu kön­nen. Beson­ders Paula geht in der Rolle der Ersatz­mut­ter auf und ver­sucht dabei, die unbekan­nte Herkun­ft des Mäd­chens zu entschlüs­seln. Dabei stößt sie jedoch auf grauen­volle Abgründe…

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Die Kreidelinie auf Netflix: So verlief Claras traumatische Vergangenheit

Im let­zten Drit­tel des Films find­et Paula schließlich die Wahrheit her­aus: Aus­gerech­net ihr befre­un­de­ter Nach­bar Eduar­do (Car­los San­tos) hielt Clara seit ihrer Geburt in einem geheimen Kellerver­lies gefan­gen. Zehn Jahre zuvor ent­führte Eduar­do bere­its ein 12-jähriges deutsches Mäd­chen namens Ingrid, das er eben­falls gefan­gen hielt und verge­waltigte. Clara wurde unter diesen schreck­lichen Umstän­den gezeugt, ist also die Tochter von Eduar­do und Ingrid.

Wie Paula den gestohle­nen Polizeiak­ten ent­nehmen kann, ermordete Eduar­do Ingrid zwei Jahre vor den Ereignis­sen des Films. Laut Autop­siebericht litt sie an Nieren­ver­sagen, ver­mut­lich aus­gelöst durch die unzu­mut­baren Lebens­be­din­gun­gen und man­gel­nde Flüs­sigkeitsver­sorgung im Keller. Da er die schw­er kranke Ingrid nicht ein­fach in ein Kranken­haus brin­gen kon­nte, ohne von ihr ver­rat­en zu wer­den, tötete Eduar­do sie. 

Als ihre Tochter Clara schließlich die gle­ichen Symp­tome zeigte, ließ er sie hinge­gen vorüberge­hend frei, um sie dies­mal rechtzeit­ig behan­deln zu lassen. Seinen Ein­fluss auf das Kind hielt Eduar­do für groß genug, dass es aus Angst nicht reden würde, wom­it er zum Großteil auch recht hatte.

Nach Claras Gene­sung ver­suchte er for­t­an durch Manip­u­la­tion, das Mäd­chen zurück in seine Gewalt zu bekom­men. Sein Plan: Paula der­art psy­chisch zer­mür­ben, dass sie als vorüberge­hende Pflege­mut­ter ungeeignet und vor allem unglaub­würdig wirkt. Dies gelingt ihm auch fast, denn zwis­chen­zeitlich wird Paula von der Polizei kri­tisch beäugt und sog­ar inten­siv­er beobachtet.

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Das Ende von Die Kreidelinie erklärt: Was geschieht mit Clara und Paula?

Zunächst deutet alles auf ein nieder­schmettern­des Ende von Die Krei­delin­ie hin: Nach­dem sich Clara kurzzeit­ig mit Paulas Hil­fe aus Eduar­dos Keller befreien kann, wird sie auf dem Weg zu Simón von Eduar­dos Frau Maite (Eva Llo­rach) abge­fan­gen und zurück ins Haus geschleppt. Diese wusste zwar von den grausamen Tat­en ihres Mannes, war allerd­ings nie direkt an dessen Ver­brechen beteiligt.

Sie bringt Eduar­do seine Gefan­gene zurück, um sich so bei ihm mehr Frei­heit­en und Eigen­ständigkeit in der Ehe zu erkaufen. In ein­er vorheri­gen Dialogszene des Paares wurde bere­its angedeutet, dass Maite unter der stren­gen Hand Eduar­dos lei­det und nur mit dessen aus­drück­lich­er Erlaub­nis die bei­den gemein­samen erwach­se­nen Söhne sehen darf. Zugle­ich will sie diese aber auch offen­sichtlich von ihrem Mann fern­hal­ten, was darauf hin­deutet, dass Eduar­do in der Ver­gan­gen­heit auch seine Söhne misshandelte.

Doch zum Glück erweist sich der per­fide Deal zwis­chen Maite und Eduar­do als über­flüs­sig, da nur wenige Augen­blicke später ein Son­dere­in­satzkom­man­do der Polizei ihr Haus stürmt, um Paula und Clara zu befreien. Doch wie haben sie Eduar­do als Täter über­haupt entlarvt? 

Dabei spiel­ten wohl gle­ich zwei Aspek­te eine Rolle: Paula hat­te bere­its vor ihrer ver­häng­nisvollen Begeg­nung mit Eduar­do diesen als mut­maßlichen Ent­führer bei der Polizei gemeldet. Dass sie nun kurz darauf selb­st ver­misst wird, lenkt den Ver­dacht natür­lich automa­tisch auf Eduar­do. Den entschei­den­den Hin­weis dürften let­z­tendlich aber die Krei­de­hand­ab­drücke Claras an dessen Haustür gegeben haben. Die hin­ter­ließ das Mäd­chen, als es von Maite gewalt­sam in den Keller gez­er­rt wurde. Nun wussten die Ermittler:innen endgültig, wo sie nach Paula und Clara suchen mussten.

Ent­ge­gen der schlimm­sten Befürch­tun­gen haben die bei­den auch tat­säch­lich über­lebt, wie die let­zte Szene des Films zeigt: Darin tele­fonieren sie miteinan­der per Video­call, in dem klar wird, dass Clara wieder in Deutsch­land bei ihrer Groß­mut­ter, Ingrids Mut­ter, lebt. Und nicht nur das: Paula ist sicht­bar schwanger und erwartet – nach vie­len Jahren ergeb­nis­los­er Hor­mon­be­hand­lung – endlich ihr erstes Kind von Simón.

Die wahre Geschichte hinter Die Kreidelinie: Von diesem Kriminalfall wurde der Film inspiriert

Was die ohne­hin schon beängsti­gende Geschichte von Die Krei­delin­ie noch ver­stören­der macht: Sie beruht lose auf realen Ereignis­sen im niederöster­re­ichis­chen Amstet­ten, die nicht nur im deutschsprachi­gen Raum, son­dern weltweit für großes Entset­zen sorgten.

Die Rede ist von den grauen­erre­gen­den Tat­en des Öster­re­ich­ers Josef Frit­zl, die im Jahr 2008 aufgedeckt wur­den. Dieser baute sich ein geheimes Kellerver­lies, in dem er über 24 Jahre hin­weg seine eigene Tochter gefan­gen hielt, schw­er mis­shan­delte und verge­waltigte. So zeugte er ins­ge­samt sieben Kinder mit ihr, von denen eines kurz nach der Geburt starb. Drei der anderen sechs Kinder kerk­erte Frit­zl eben­falls bis zu ihrer Ent­deck­ung in seinem Ver­steck ein.

Dass seine Tat­en über so einen lan­gen Zeitraum unent­deckt bleiben kon­nten, war zum Teil sein­er per­fi­den Manip­u­la­tion geschuldet. Unter anderem erfand er aus­gek­lügelte Lügengeschicht­en, um 1984 das plöt­zliche Ver­schwinden sein­er damals 18-jähri­gen Tochter Elis­a­beth zu erk­lären. Tat­säch­lich kon­nte er Fre­un­deskreis, Nach­barschaft, Behör­den und sog­ar seine eigene Frau davon überzeu­gen, dass Elis­a­beth ein­er Sek­te beige­treten wäre. Außer­dem habe sie ange­blich immer wieder ihre neuge­bore­nen Kinder bei den Frit­zls vor der Haustür abgelegt.

Das Lügenge­bilde flog erst auf, als Frit­zl die 19-jährige Ker­stin – das älteste von ihm gezeugte Kind Elis­a­beths – ins Kranken­haus ein­liefern musste, da sie unter ein­er lebens­bedrohlichen Krankheit litt. Weil Frit­zl Ker­stins Iden­tität und die ihrer Mut­ter nicht aufk­lären kon­nte, ließ er Elis­a­beth und ihre restlichen Kinder notge­drun­gen frei, was let­z­tendlich zu sein­er Über­führung und Ver­haf­tung führte.

Nach einem umfassenden Geständ­nis wurde das „Mon­ster von Amstet­ten“ im März 2009 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der heute 87-Jährige, der seinen Namen mit­tler­weile in Josef Mayrhoff ändern ließ, sitzt seine Strafe derzeit in der Jus­ti­zanstalt Stein in Krems an der Donau ab. Sein jüng­ster Antrag auf Ent­las­sung in den Nor­malvol­lzug wurde im Juni 2022 abgelehnt.

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