Szene aus die Kings von Tupelo
© Netflix
In dem Artikel über das Dschungelcamp 2025 ist ein Dschungel von oben zu sehen. Die grünen Bäume reichen bis in die Ferne.
Andrea Savage aus Tulsa King

Die Kings von Tupelo: Die wahre Geschichte hinter Netflix’ neuem Tiger King

Die neue True-Crime-Doku „Die Kings von Tupe­lo: Eine Krim­is­aga im Süden der USA“ beleuchtet die unglaubliche Fehde zwis­chen zwei lei­den­schaftlichen Musik­ern, die in einem Beina­he-Atten­tat auf Barack Oba­ma gipfelte. Hier die kuriose wahre Geschichte hin­ter der Netflix-Serie.

In bester „Tiger King“-Tra­di­tion erzählt auch Die Kings von Tupe­lo eine Geschichte, die kaum zu glauben ist. Im Mit­telpunkt ste­hen James Everett Dutschke und Paul Kevin Cur­tis – zwei Män­ner, die aus bis heute ungek­lärten Grün­den eine erbit­terte Feind­schaft pflegten. Ihre Fehde war geprägt von Dojo-Duellen, Inter­net-Stre­it­ereien und gifti­gen Rizin-Briefen, die unter anderem an Barack Oba­ma adressiert waren. Hier ist die unglaubliche, aber wahre Geschichte hin­ter Die Kings von Tupe­lo: Eine Krim­is­aga im Süden der USA.

Die Kings von Tupelo: Wer ist Kevin Curtis?

Kevin Cur­tis wächst als Sohn ein­er echt­en Elvis-Lieb­haberin auf. Er spürt schon früh die Besessen­heit sein­er Mut­ter und wird damit auf seine zukün­ftige Kar­riere als Elvis-Imi­ta­tor vor­bere­it­et. Doch bevor Kevin mit Auftrit­ten als King of Rock’n’Roll Geld ver­di­ent, lernt er die harte Seite des Lebens kennen.

Seine erste Ehe, die er bere­its als Teenag­er einge­ht, zer­bricht. Zeitweise ist er obdach­los, bis er seine spätere Frau Lau­ra ken­nen lernt, mit ihr Kinder bekommt und sein eigenes Unternehmen grün­det. Mit seinem Haus­meis­terser­vice inklu­sive Reini­gungs­di­enst kommt die Fam­i­lie gut über die Run­den und auch seine musikalis­che Kar­riere als Elvis-Dou­ble läuft erfolgreich.

Von „Har­ry Pot­ter“ bis „Squid Game“ Staffel 2: Alle Net­flix-Neuheit­en im Dezem­ber 2024 gibt’s hier.

Ein unheimlicher Fund im örtlichen Krankenhaus

Doch kurz vor Wei­h­nacht­en 1999 gerät Kevins Leben aus den Fugen. Als er für seine Fir­ma in einem Kranken­haus putzt, ent­deckt er Leichen­teile in Plas­tik­säck­en. Am näch­sten Tag wird Kevin von mehreren Sicher­heit­sleuten aufge­sucht und zum Chef der Klinik gebracht. Dort soll er eine Ver­schwiegen­heit­serk­lärung unter­schreiben, ohne dass man ihm erk­lärt, warum.

Kevin weigert sich und kommt zu ein­er klaren Erken­nt­nis: Hier wird offen­sichtlich ver­sucht, Organ­han­del zu ver­tuschen. Dieser Ver­dacht bee­in­flusst sein Leben nach­haltig. Er driftet immer mehr in die Welt der Ver­schwörungs­the­o­rien ab, spricht darüber auch bei seinen Shows als Elvis. Sein Brud­er Jack, mit dem er zusam­men auftritt, wen­det sich daraufhin von ihm ab.

Mehrmals wird Kevin ver­haftet. Eines Tages explodiert sein Auto – laut sein­er Frau Lau­ra ein tragis­ch­er Unfall, verur­sacht durch eine defek­te Auto­bat­terie. In Kevins Kopf Teil ein­er gewalti­gen Ver­schwörung gegen ihn. Seine Ehe zerbricht.

Kevin schiebt alles auf die Mächti­gen, die sein Leben zer­stören wollen.

Die Kings von Tupelo: Auftritt Everett Dutschke

Lau­ra ver­lässt ihren Mann mit den fünf gemein­samen Kindern. Kevin ver­liert seinen Job und wid­met sich ganz dem Kreuz­zug gegen den organ­isierten Organ­han­del, den er in Tupe­lo ver­mutet. 2006 stößt er auf Everett Dutschke, der eine unab­hängige Zeitung vertreibt. Dutschkes Prinzip: Jede Geschichte hat es ver­di­ent, veröf­fentlich zu wer­den. Egal, wie ver­rückt sie ist. Kevin schreibt Dutschke, doch seine Kon­tak­tan­frage bleibt unbeantwortet.

Sieh dir diesen Beitrag auf Insta­gram an

Ein Beitrag geteilt von Paul Cur­tis (@therealpaulkevincurtis)

Wenig später find­et Kevin her­aus, dass Dutschke mit sein­er Ex-Frau Lau­ra in ein­er Fir­ma arbeit­et. Er beschließt, ein Meet­ing zu crashen und Dutschke zur Rede zu stellen. Dutschke betont, dass er nicht mehr jede Sto­ry veröf­fentlichen könne, da es ihm beru­flich schaden würde. Kevin ist außer sich und beschimpft Dutschke – der Beginn ein­er lan­gen Feindschaft.

Auch Dutschke hat eine dun­kle Ver­gan­gen­heit. Nach dem Selb­st­mord seines Brud­ers gerät er auf die schiefe Bahn und wird mehrfach wegen ver­schieden­er Straftat­en ent­lassen. Auch in der Fir­ma, in der er mit Lau­ra arbeit­et, fällt er auf. Mal durch seinen aus­ge­fal­l­enen Mod­es­til, mal durch selt­same Sprüche. Nie­mand mag ihn – außer Lau­ra, die sich mit ihm anfreundet.

„900 Tage ohne Anabel“: Die wahre Geschichte hin­ter der Ent­führung find­est Du hier

Kurioser Wahlkampf und eine Facebook-Provokation

Wie unkon­ven­tionell Dutschke ist, zeigt sich auch im Wahlkampf um einen Sitz im Repräsen­tan­ten­haus von Mis­sis­sip­pi. Dutschke tritt gegen den demokratis­chen Amtsin­hab­er Steve Hol­land an. Seine Tak­tik ist ein­fach: Hol­land um jeden Preis diskred­i­tieren. So set­zt Dutschke unter anderem das Gerücht in die Welt, Hol­land sei mit den Atten­tätern vom 11. Sep­tem­ber 2001 befre­un­det gewesen.

Dutschke ver­liert die Wahl deut­lich. Gle­ichzeit­ig spitzt sich der Kon­flikt zwis­chen Dutschke und Kevin zu. Bei­de beschuldigen sich, einan­der zu stalken und im Inter­net zu verunglimpfen. Kevin ver­sucht seinem Kon­tra­hen­ten zu provozieren: Auf sein­er Face­book-Seite veröf­fentlicht er eine gefälschte Mit­glied­surkunde von Men­sa, der weltweit größten Vere­ini­gung von Hochbe­gabten. Dutschke ist dort Mit­glied und schluckt den Köder.

Kevin Curtis in Die Kings von Tupelo

Kevin Cur­tis kommt in Die Kings von Tupe­lo selb­st zu Wort. — Bild: Net­flix

Er meldet sich bei Kevin und fordert ihn auf, das Zer­ti­fikat zu löschen. Als dies nicht geschieht, fordert Dutschke Kevin zu einem Duell her­aus – bei­de betreiben als Hob­by Kampf­s­port, Dutschke besitzt sog­ar ein eigenes Dojo. Zum Kampf kommt es aber nicht. Kevin sagt, Dutschke sei nicht gekom­men. Dutschke sagt, Kevin sei nicht aufgetaucht.

Die möglichen Motive der Feindschaft

Die Rival­ität eskaliert. Die Gründe bleiben unklar. Ist es die Liebe zu Lau­ra, die bei­de vor Eifer­sucht zer­reißt? Kevin ver­mutet, Dutschke sei eifer­süchtig auf sein musikalis­ches Tal­ent. Dutschke behauptet das Gle­iche, nur umgekehrt. Denn auch Dutschke ste­ht gerne auf der Bühne. Die Auftritte sein­er Band gel­ten aber bei vie­len Besucher:innen als „Akt des Ter­rors“, wie es der Besitzer ein­er Bar ausdrückt.

2013 wird Dutschke ver­haftet, unter anderem wegen des Ver­dachts auf Beläs­ti­gung Min­der­jähriger in seinem Dojo Kevin postet daraufhin Dro­hun­gen und Infor­ma­tio­nen über den Prozess in den Kom­mentaren von Dutschkes YouTube-Kanal. Doch der Angeklagte muss nicht ins Gefäng­nis und kommt auf Kau­tion frei. Sein Groll auf Kevin wächst und er holt zum finalen Schlag aus.

„Arcane“ Staffel 2: Das Ende der Net­flix-Serie erklärt

Die Kings von Tupelo: Die Rizin-Briefe an Obama und Co.

Einige Monate später erhält Rich­terin Sadie Hol­land, die Mut­ter von Dutschkes poli­tis­chem Rivalen Steve Hol­land, einen Brief, der Rizin enthält. Diese hochgiftige Sub­stanz kann unter Umstän­den tödlich sein. Fünf Tage später wird ein Brief mit Rizin abge­fan­gen, der an den US-Sen­a­toren Roger Wick­er adressiert ist. Weit­ere zwei Tage später wird noch ein Brief mit dem Gift abge­fan­gen, der für US-Präsi­dent Barack Oba­ma bes­timmt ist. Die Sprache in den Briefen weist ein­deutig auf Kevin hin, denn einzelne Wörter und ganze Sätze stim­men mit den YouTube-Kom­mentaren und anderen Posts von Kevin im Inter­net übere­in. Seine bekan­nteste Äußerung, mit der er einige Face­book-Posts been­dete, fol­gt am Ende:

„Ich bin KC und habe diese Botschaft gebilligt.“

Nur wenige Stun­den nach dem Fund des let­zten Briefes an Barack Oba­ma ver­haftet das FBI Kevin. Während des Ver­hörs und der Unter­suchung find­en die Behör­den jedoch keine stich­halti­gen Beweise. Kevin wird gefragt, ob er Feinde habe. „Ja“, antwortet er, „James Everett Dutschke“. Zehn Tage später wird Dutschke ver­haftet, nach­dem sein Haus län­gere Zeit observiert wurde. Dabei find­en die Ermittler:innen zahlre­iche Beweise, die darauf schließen lassen, dass Dutschke das Rizin hergestellt und die Briefe ver­sandt hat.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Schließlich verurteilt ein Gericht Dutschke im Mai zu 25 Jahren Haft. Kevin ist zu diesem Zeit­punkt bere­its in aller Munde, reist durch die Lande und tritt in Fernsehsendun­gen auf, in denen er seine Geschichte erzählt. Er ist nicht mehr der ver­rück­te Ver­schwörungs­the­o­retik­er, son­dern ein zu Unrecht angeklagter Held.

Mit GigaTV greif­st Du auf Free-TV, Pay-TV und sog­ar Stream­ing­di­en­ste wie Net­flix zu. Mit dem Tarif GigaTV inklu­sive Net­flix ste­ht Dir eine riesige Auswahl an Fil­men, Serien und Doku­men­ta­tio­nen zuhause oder unter­wegs in bril­lanter HD-Qual­ität zur Ver­fü­gung. Falls Du von diesem Ange­bot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unser­er Über­sicht vor­bei – dort find­est Du alle Infos.

Das könnte Dich auch interessieren