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Die Entführung des Flugs 601: Die wahre Geschichte hinter der Thriller-Serie
Die Netflix-Serie „Die Entführung des Flugs 601“ behandelt die kolumbianische Flugzeugentführung von 1973. Doch wie nah kommt die Produktion den echten Ereignissen? Die wahre Geschichte und wichtige Infos zur Tat erklären wir Dir hier.
Am 10. April startet „Die Entführung des Flugs 601“ auf Netflix. Darin wird eine Flugzeugentführung thematisiert, die sich 1973 abspielte. Die Thriller-Serie zeigt neben dem Ablauf der Entführung auch die Verhandlungen mit der Regierung. Wir verraten Dir alles zur wahren Geschichte und was mit den Angreifern passiert ist.
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Die Entführung des Flugs 601: Die wahre Geschichte
Am 30. Mai 1973 bringen zwei Männern aus Paraguay, Óscar Eusebio Borja und Francisco Solano López Domínguez, ein Flugzeug mit dem Namen „Electra-Venus“ in ihre Gewalt. Die Entführung geht über fünf Tage und wird somit als eine der längsten Flugzeugentführungen weltweit bekannt. Das Flugzeug startet in Bogotá und soll pünktlich in Pereira landen. Während eines Zwischenstopps steigen die beiden Paraguayer ein.
Kurz darauf vermummen sich die Männer und bedrohen das Flugpersonal mit einer Waffe. Einer der Entführer läuft zum Cockpit und befiehlt dem Piloten das Endziel zu ändern und nach Aruba zu fliegen. Da der Treibstoff nicht mehr für die Strecke ausreicht, legt der Pilot einen weiteren Zwischenstopp in Medellín ein.
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Nachdem das Flugzeug in Medellín gelandet ist, beginnen Verhandlungen mit der Polizei. Als diese aber nicht wie gewünscht verlaufen, zwingen die Entführer die Besatzung erneut dazu, mit den Passagieren abzuheben. Die beiden Männer geben als neues Ziel Peru an. Da der Pilot zunächst eine Überprüfung des Flugzeugs auf Funktionstüchtigkeit durchführen lassen möchte, entscheiden sich die Entführer um. Statt nach Peru soll es zurück nach Aruba gehen.
Regierung lehnt Forderungen ab – eine tödliche Entscheidung
In Aruba führt eine der Flugbegleiterinnen stellvertretend für die Entführer die Verhandlungen mit der Regierung und sorgt für die Verpflegung der Geiseln. Da die Entführung nicht wie geplant verläuft, befehlen die Geiselnehmer jedoch schon wieder den Abflug. Dieses Mal soll es nach Panama gehen. Da sie aber weder dort noch in Costa Rica oder El Salvador landen dürfen, müssen sie erneut zurück nach Aruba.
Óscar Eusebio Borja und Francisco Solano López Domínguez fordern schon kurz nach der Übernahme des Flugzeugs 200.000 US-Dollar sowie die Freilassung von etwa 50 politischen Inhaftierten, die in der kolumbianischen Provinz Santander im Gefängnis sitzen. Die Regierung lehnt zunächst ab und fordert stattdessen die Freilassung aller Geiseln.
Im Laufe der Verhandlungen bietet die Fluggesellschaft SAM schließlich 50.000 US-Dollar Lösegeld für die verbliebenen Geiseln. Obwohl die Entführer nicht ihre Wunschsumme erhalten, stimmen sie zu. Da sich der Pilot nach mittlerweile zwei Tagen im Cockpit ausruhen muss, wird ein neuer Pilot gestellt. Dieser trägt einen Aktenkoffer mit dem Lösegeld bei sich.
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Gab es Tote bei der Entführung?
Richtigstellung: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, dass es mehrere Todesopfer gegeben habe. Dies war auf eine falsche Angabe in einer Quelle zurückzuführen und wurde mittlerweile korrigiert. Wir entschuldigen uns für den Fehler.
Am 1. Juni 1973 hebt das Flugzeug nach längeren Verhandlungen erneut ab und fliegt nach Peru. Hier werden 14 der 23 Geiseln freigelassen. Kurze Zeit später werden in Argentinien die restlichen Personen übergeben. Die Besatzung und die beiden Entführer bleiben jedoch an Bord.
Während Zwischenlandungen im argentinischen Resistencia und in Paraguay entkommen Borja und Domínguez. Das Flugzeug startete mit insgesamt 84 Passagier:innen. In Peru wurden 14 Geiseln, in Argentinien weitere 9 Geiseln freigelassen. In Mendoza, Argentinien, wurden die restlichen Geiseln bis auf die Besatzung freigelassen. Später stellte sich heraus, dass die Entführer gar keine echten Pistolen bei sich führten, sondern Platzpatronen verschossen. Es gab also keine Todesopfer bei der Entführung.
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Die Entführung des Flugs 601: Wurden die Täter geschnappt?
Francisco Solano López Domínguez entkommt in der Nacht des 2. Juni mit der erzwungenen Hilfe der Piloten und der Stewardessen durch die Vordertür des Flugzeugs am Flughafen der paraguayischen Hauptstadt Asunción. Er überquert den Graben zwischen der Start- und Landebahn und fährt weiter in die nächste Stadt. Von dort aus fährt er mit dem Bus weiter nach Asunción.
Hier besucht Domínguez seine Schwester und ihren Mann, für die er ein Flugticket nach Kolumbien kauft. Sie sollen seine Frau und Kinder nach Paraguay bringen. Domínguez begibt sich sogar schon auf die Suche nach einem Haus in Asunción. Als die paraguayische Polizei jedoch die Wohnungen seiner Familie durchsucht, verrät der Schwager, wo sich der Gesuchte aufhält.
Francisco Solano López Domínguez wird am 7. Juni 1973 in seinem Haus verhaftet. Im November 1975 wird er an Kolumbien ausgeliefert und von dort unter starken Sicherheitsvorkehrungen mit dem Flugzeug nach Bogotá geflogen.
Der andere Entführer, Óscar Eusebio Borja, entkommt jedoch in Resistencia und ist seither nicht mehr aufgetaucht.
Óscar Eusebio Borja und Francisco Solano López Domínguez: Wer waren die beiden Entführer?
Über die beiden Entführer des Flugs 601 ist nur wenig bekannt. Óscar Eusebio Borja ist gebürtiger Paraguayer, der in Argentinien eingebürgert wurde. Auch Francisco Solano López Domínguez stammt aus Paraguay, ist Familienvater und lebte 1973 in Kolumbien. Beide sind zum Zeitpunkt der Entführung Spieler bei der Fußballmannschaft Deportivo Pereira in Kolumbien.
Francisco gibt nach seiner Verhaftung an, dass er sich aufgrund seiner schlecht laufenden Karriere für die Entführung entschieden hat. Zudem wollte er seiner Frau und seinem Kind ein besseres Leben bieten und mit seiner Familie in Kolumbien leben. Die politisch motivierten Forderungen waren eine bewusste Fehlinformation der Entführer, um sich als Guerrila-Kämpfer auszugeben. Sie wollte damit wohl die Behörden von ihren wahren Intentionen ablenken.
Die Entführung des Flugs 601: Wann startet die Serie auf Netflix?
Die Mini-Serie Die Entführung des Flugs 601 hat insgesamt sechs Episoden und startet am 10. April 2024. Du kannst die Thriller-Serie voraussichtlich ab etwa 9 Uhr auf Netflix anschauen. Wie für den Streaming-Dienst üblich, werden alle sechs Folgen auf einmal veröffentlicht.
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