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Blood & Sinners: Das Ende und die Handlung des blutig-bluesigen Vampir-Horrors erklärt
Blues, Vampire und Michael B. Jordan in einer Doppelrolle: In seinem neuesten Film „Blood & Sinners” entführt Dich „Black Panther”-Regisseur Ryan Coogler ins Mississippi der 30er-Jahre, wo die rohe, urtümliche Kraft der Musik, der Rassismus der Jim-Crow-Ära und ein uraltes Böses in einem bildgewaltig Genremix aufeinandertreffen. Doch wie genau entwickeln sich die Ereignisse des Films? Wer überlebt das blutige Finale des Films? Und wie ist die Mid-Credit-Szene zu deuten? Unsere Erklärung zum Ende von „Blood & Sinners” liefert Dir die Antworten.
Rund eine Stunde dauert es, bis Ryan Cooglers fünfter Spielfilm „Blood & Sinners” sein zweites blutiges Gesicht zeigt. Bis dahin könnte man meinen, dass es sich bei der Geschichte der beiden abgebrühten Zwillinge Smoke und Stack (beide Michael B. Jordan) um ein atmosphärisches Südstaaten-Gangsterdrama handelt, dem aus jeder Pore die Liebe zum Blues tropft.
Die beiden Erster-Weltkriegs-Veteranen kehren ihrem Verbrecherleben in Chicago den Rücken, um in ihrer alten Heimat in Mississippi einen Nachtclub zu eröffnen. Hier hat sich in ihrer Abwesenheit wenig verändert: Die Schwarze Bevölkerung wird weiterhin auf den Baumwollfeldern ausgebeutet, während der Schrecken des Ku-Klux-Klans immer noch weitgehend unverhohlen in den Häusern und Köpfen ihrer Weißen Nachbar:innen lauert.
In der Eröffnungsnacht ihres „Juke Joint”, einer zum Nachtclub umgebauten Scheune, werden Smoke, Stack und ihre Gäste jedoch von einem weitaus älteren Grauen angegriffen: Vampiren. Blutsauger Remmick (Jack O’Connell) und sein schnell wachsendes Gefolge belagern das Gebäude und machen vor nichts Halt, um endlich zu der Feier „eingeladen” zu werden.
Blood & Sinners: Warum will Remmick ins Juke Joint?
Blood & Sinners beginnt mit einer Legende: Dieser zufolge gibt es Musiker:innen, die die Kraft besitzen, mit ihrer Kunst die Grenze zwischen Leben und Tod zu überwinden. Ihre Musik kann Menschen heilen und zusammenbringen, hat aber auch eine negative Seite: Das Böse in der Welt wird ebenfalls von ihr angelockt.
Im Laufe des Films stellt sich heraus, dass Sammie (Miles Caton), Sohn des örtlichen Predigers und Cousin von Smoke und Stack, diese Gabe besitzt. Als der junge Mann seinem Blues im Juke Joint freien Lauf lässt, beschwört er die Geister ganzer Generationen von Musiker:innen herauf – zieht damit aber auch Remmick und seine beiden frischverwandelten Gefährt:innen an.
Blood & Sinners streamen: Wann und wo kannst Du den Vampir-Horror im Heimkino sehen?
Dem Vampir geht es aber nicht nur um das Blut der tanzwütigen Menschen. Später erklärt Remmick freimütig, dass er Sammie und seine Gabe dafür nutzen will, um mehr von seiner Art (oder sogar Schlimmeres) herbeizurufen. Im Tausch gegen Sammie würde er die anderen vielleicht sogar gehen lassen.
Wie kommen die Vampire in die Scheune?
Die Blutsauger:innen in „Blood & Sinners” folgen den klassischen Vampir-Regeln: Knoblauch, Silber und Sonnenlicht sind ihre Schwächen und sie können erst ein Haus betreten, wenn sie dazu eingeladen werden. Als das Vampir-Trio jedoch an der Pforte des Juke Joints auftaucht, weiß zunächst niemand, dass sie übernatürliche Wesen, geschweige denn Vampire sind.
Doch auch wenn sich die drei als Musikant:innen ausgeben, trauen Smoke und Stack ihnen nicht. Das Risiko, Weiße in ihren neuen Laden zu lassen, ist ihnen schlicht zu hoch. Schließlich könnte schon eine Kleinigkeit wie ein umgeworfenes Glas dafür sorgen, dass sie oder ihre Schwarzen Gäste Ärger von der rassistischen Polizei oder dem Ku-Klux-Klan bekommen. Sie schicken die bislang noch unerkannten Vampire weg.
Schief geht das Ganze, als Mary (Hailee Steinfeld), die einstige Geliebte von Stack, den Vampiren nach draußen folgt. Sie will Stack helfen und checken, ob Remmick und Co. wirklich Geld zum Ausgeben haben. Die bisherigen Einnahmen der Nacht sind nämlich eher bescheiden. Grund dafür ist vor allem, dass ein Großteil der Schwarzen Arbeiter:innen nur mit der hiesigen Plantagenwährung bezahlen können, die aber ansonsten kaum einen Wert besitzt.
Zwar haben die Vampire tatsächlich Bares – die offenbar antiken Goldmünzen von Remmick sind sicher mehr wert als ein paar lausige Dollars – doch Mary wittert die Gefahr und die unmenschliche Gesellschaft, in der sie sich befindet. Als sie aber eine Pistole zieht und versucht, zum Juke Joint zurückzukommen, ist es schon zu spät. Remmick überwältigt sie und macht sie zu einer der seinen.
Der Türsteher Cornbread (Omar Benson Miller) merkt bei Marys Rückkehr nicht, dass etwas nicht stimmt. Nichtsahnend lädt er sie zum Eintreten ein und gewährt so der ersten Vampirin Einlass zum Nachtclub.
Stacks Tod
Das zweite Opfer ist ausgerechnet Stack, der zusammen mit Smoke am meisten Kampferfahrung hat. Die verwandelte Mary schnappt sich ihn sofort nach ihrer Rückkehr, verführt ihn und lockt ihn mit der Aussicht auf ein Schäferstündchen in einen Hinterraum. Als Sammie und Smoke kurz darauf nach Stack suchen, hat Mary ihm schon ihre Zähne in den Hals geschlagen.
Smoke jagt der Vampirin zwar einige Kugeln in den Leib, sie kann aber trotzdem entkommen und flüchtet nach draußen. Stack verblutet und stirbt in den Armen seines Zwillingsbruders. Um eine Panik zu verhindern, werden die Gäste des Nachtclubs nach Hause geschickt. Nur Smoke, seine einstige Frau Annie (Wunmi Mosaku), der Musiker Delta Slim (Delroy Lindo), die Gemischtwarenhändlerin Grace (Li Jun Li), Sammie und seine neue Flamme Pearline (Jayme Lawson) verbleiben.
Die Belagerung wird eröffnet
Schnell wird Smoke und Co. klar, dass etwas Seltsames vor sich geht. Wie konnte Marry gleich mehrere Schusswunden überleben? Annie, die als Heilerin arbeitet und sich mit Übernatürlichem auskennt, vermutet Geister und plädiert dafür, die Leiche von Stack sicherheitshalber nach draußen zu bringen. Doch Smoke weigert sich. Als Kompromiss sperren sie die Tür mit Stacks Körper erstmal zu.
Was ihnen nicht bewusst ist: Remmick hat in der Zwischenzeit draußen alle Gäste, inklusive von Graces Mann Bo (Yao), in Vampire verwandelt. Erst als der Türsteher Cornbread, der vor Marys Angriff für einen Toilettengang vor die Tür gegangen ist, zurückkehrt, wird ihnen das volle Ausmaß der Situation bewusst. Als er um Einlass bittet und sich komisch verhält, werden die Überlebenden drinnen misstrauisch. Zu recht, wie sich herausstellt, denn auch Cornbread wurde verwandelt.
Als Smoke seinen Arm nach draußen streckt, greift Cornbread an. Der Ex-Soldat kann die Attacke zwar abwehren und schießt dem Türsteher in den Kopf, der steht aber trotz einer grausigen Kopfwunde einfach wieder auf. Jetzt wird den Leuten im Juke Joint endgültig die übernatürliche Natur ihrer Situation und ihrer Gegner:innen bewusst. Auch Remmick sieht keinen Grund mehr, sein wahres Wesen geheim zu halten.
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Ab jetzt treten die Blutsauger:innen offen auf und auch Graces Mann Bo, Mary und die restlichen verwandelten Gäste beginnen sich zu zeigen. Smoke und die verbleibenden Menschen stehen unter Belagerung.
Stacks Verwandlung und die Erkenntnis: Es sind Vampire!
Unterdessen ertönt aus dem Zimmer, in dem Stacks Leiche liegt, ein Klopfen. Auch Smokes Bruder hat sich schließlich verwandelt und will nun raus. Zunächst versucht er es noch mit Reden, doch plötzlich bricht er einfach durch die Tür und greift an.
Zum Glück ist Annie geistesgegenwärtig und schüttet ein Glas mit eingelegtem Knoblauch auf Stack. Verwundet, ergreift der frischgebackene Vampir die Flucht und stößt zu seinen Artgenossen vor dem Juke Joint. Für Annie ist Stacks Schwäche gegen Knoblauch der finale Hinweis: Sie haben es nicht mit Geistern, sondern etwas Schlimmerem zu tun: Vampiren.
Blood & Sinners: Wer überlebt die Schlacht um den Juke Joint?
Smoke und seine Truppe bereiten sich mit angespitzten Pfählen und Molotow-Cocktails auf einen Kampf vor. Doch eigentlich sind sie in der Scheune sicher, solange sie keine Vampire zum Eintreten einladen. Doch es gibt ein Problem: Remmick kann durch das Blutsaugen das Wissen und die Erinnerungen seiner Opfer aufnehmen. Er weiß von der Tochter von Grace und Bo und droht damit, ihr einen Besuch abzustatten.

Obervampir Remmick ist ein echter Teufel. — Bild: Warner Bros. Pictures Germany
Aus Angst um ihre Tochter platzt Grace der Geduldsfaden und sie brüllt, dass alle Vampire reinkommen können. Mit dieser Einladung gibt es keinen Schutz mehr und es entbrennt eine blutige Schlacht zwischen den Überlebenden und den Vampiren.
Grace stirbt zuerst und reißt ihren verwandelten Mann Bo in einem Flammenmeer mit sich in den Tod. Auch Annie bekommt einen Biss ab und lässt sich von ihrem geliebten Smoke, wie versprochen, den Gnadenstoß geben, bevor sie sich verwandelt. Sie beruhigt ihn aber damit, dass sie nun endlich ihre gemeinsame Tochter sehen kann, die schon als Baby verstarb.
Bei ihrem Rückzug zur Hintertür des Juke Joint kommt es zum Kampf zwischen Smoke und Stack. Unterdessen werden auch Pearline und der alte Musiker Delta Slim gebissen. Zum Schluss schafft es zunächst nur Sammie aus der Scheune heraus, während Pearline und Delta Slime die Vampire bis zuletzt aufhalten. Da Remmick es auf Sammie abgesehen hat, wollen sie dem Blues-Talent die Flucht ermöglichen.
Doch so schnell gibt der Obervampir nicht auf…
Der finale Kampf zwischen Sammie und Remmick
Im Fluss hinter dem Juke Joint holt Remmick Sammie ein. Der junge Mann gibt aber nicht so schnell auf und zieht Remmick seine Gitarre über den Kopf. Das hat erstaunlich viel Effekt, denn was keiner der beiden bedacht hat: Der Vorderteil der Gitarre ist mit Silber verkleidet und spaltet Remmick beinahe den Kopf.
Der alte Vampir hält aber einiges aus und obwohl die Sonne schon den Horizont erhellt, scheint das Schicksal von Sammie besiegelt. Plötzlich wird Remmick von hinten von einem Pfahl durchbohrt. Abgelenkt durch das Silber in seiner Kopfwunde hat Remmick nicht bemerkt, dass Smoke sich von hinten angeschlichen hat. Schwer verwundet sterben Remmick und seine übriggebliebenen Artgenossen in der aufgehenden Sonne.
Das Ende erklärt: Die Rache am Ku-Klux-Klan und Smokes Schicksal
Nach den blutigen Ereignissen der Nacht trennen sich die Wege der einzigen Überlebenden Sammie und Smoke. Beide haben aber noch etwas zu erledigen. Sammie muss sich seinem Prediger-Vater und seiner Zukunft stellen. Smoke hat noch eine Rechnung offen.
Die beiden ersten Opfer von Remmick, ein Weißes Farmer-Paar aus der Nähe, waren nämlich Mitglieder des Ku-Klux-Klans. Aus ihren Erinnerungen wusste der Obervampir ein Geheimnis, das er mit Smoke teilte: Hogwood (David Maldonado), der Smoke und Stack die Scheune für ihren Club verkaufte, ist in Wahrheit der Große Drache und damit Anführer des örtlichen Ku-Klux-Klans. Er hatte niemals vor, die beiden in Frieden leben zu lassen und plant, den Juke Joint am nächsten Tag mit seinen Leuten anzugreifen.
Smoke will Hogwood damit nicht davonkommen lassen. Er holt aus dem Lastwagen eine Kiste, in der er und sein Bruder die Waffen und Ausrüstung aus ihrer Armeezeit gelagert haben. In den Kämpfen der Nacht konnte er diese Waffen zwar nicht erreichen, jetzt kommen sie aber doch noch zum Einsatz. Als Hogwood am Morgen mit einer kleinen Armee aus Klan-Mitgliedern anrückt, werden sie von dem schwer bewaffneten Smoke bereits erwartet.
Kaum versuchen Hogwood und seine Leute das Scheunentor zu öffnen, fällt ihnen Smoke aus einem Versteck in den Büschen heraus in den Rücken. Mit einem Maschinengewehr, Granaten und seinem restlichen Armeearsenal tötet er ein Klan-Mitglied nach dem anderen, bis nur noch einer der Rassisten übrig ist: der schwerverletze Hogwood.
Auch Smoke hat sich bei dem Kampf eine Kugel in den Bauch eingefangen und steht an der Türe zum Tod. Während er langsam verblutet, sieht er Annie mit ihrer Tochter auf dem Arm neben sich sitzen. Er weiß, dass er nun endlich zu ihnen gehen kann. Bevor er stirbt, jagt er dem um Gnade winselnden Hogwood seine letzten Patronen in den Leib.
Der Rache wurde genüge getan. Smoke kann loslassen und ein hoffentlich friedlicheres Nachleben mit Annie und ihrem Kind genießen.
Die Mid-Credit-Szene: Sammies Zukunft und Stacks Versprechen
Das Ende von „Blood & Smoke” kehrt nochmals zur Anfangsszene zurück, als Sammie blutüberströmt, nur mit dem Gitarrenhals in der Hand in die Kirche seines Vaters wankt. Die letzten Szenen zeigen aber, dass er nicht dem Wunsch und Rat seines Vaters folgt und weiter an der Musik festhält.
Im Abspann ist zu sehen, dass er bis ins hohe Alter mit der Gitarre auf der Bühne steht und es offenbar auch zu einigem Ruhm gebracht hat. Weitere Beschwörungen des Bösen scheinen also in Zukunft ausgeblieben zu sein. Doch in der Mid-Credit-Szene von “Blood & Sinners” wird offenbart, dass das Übernatürliche ihn nie gänzlich aus den Augen gelassen hat.
Die Szene spielt in Chicago im Jahr 1992. Ein gealterter Sammie sitzt an einer Bar, als unerwartet zwei alte Bekannte eintreten. Es sind Stack und Mary. Da sie noch immer Vampire sind, sehen sie so aus, als wären sie keinen Tag gealtert. Ironischerweise konnten sie erst nach ihrem Tod zusammenleben. Wie sich herausstellt, brachte es Smoke in jener fatalen Nacht nicht über sich, seinen verwandelten Bruder zu töten.
Er ließ Stack laufen, nahm ihm aber ein Versprechen ab: Er solle Sammie in Ruhe und ein friedliches Leben genießen lassen. Er hielt sich dran. Stacks Angebot, Sammie jetzt im Alter doch noch in einen unsterblichen Vampir zu verwandeln, schlägt der Musiker aber aus. Er erzählt Stack aber, dass er noch immer einmal in der Woche panisch in der Nacht aufwache und an die Ereignisse jener Nacht vor 60 Jahren denke.
Trotz all der Grausamkeiten und schrecklichen Erinnerungen hat Sammie aber trotzdem das Gefühl, dass die Nacht auch die beste Zeit seines Lebens war. Diese Aussage mag zunächst seltsam klingen, könnte aber durchaus auch Sinn ergeben. Denn möglicherweise hat Sammie in jener Nacht das letzte Mal seiner musikalischen Gabe freien Lauf gelassen.
Darauf weist ein Kommentar von Stack hin, als er den alten Sammie fragt, ob er auch noch “das Alte” spielen kann. Laut eigener Aussage hat der Vampir alle Alben von Sammie gekauft, mochte seine frühere Musik aber lieber. Als der alte Musiker daraufhin Blues für Stack und Mary spielt, werden für Stack Erinnerungen an den jungen Sammie wach. All das könnte darauf hinweisen, dass Sammie sich seiner Musik nie wieder auf dieselbe Art und Weise hingeben konnte, wie er es damals im Juke Joint tat. Schließlich konnte er nicht riskieren, das Böse erneut anzulocken.
Stack teilt die Gefühle von Sammie gegenüber dem letzten Tag in seinem sterblichen Leben – jedoch aus anderen Gründen. Es war das letzte Mal, als er seinen Bruder Smoke sah. Das letzte Mal, als er die Sonne sah. In dieser Nacht waren sie frei.
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