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Argylle: Das Ende und die Post-Credit-Szene erklärt
Ein cooler Spion, brachiale Schießereien und dazwischen eine arglose Autorin mit ihrer Katze: Der brandneue Agenten-Actioners „Argylle“ klingt auf dem Papier geradliniger, als er in Wirklichkeit ist. Das dürfte Dir spätestens in der zweiten Hälfte des Films (und nach dem ersten von zahlreichen verrückten Twists) klargeworden sein. Doch wer ist unsere Heldin Elly wirklich? Und was bedeuten das Ende und die Post-Credit-Szene von Argylle? Hier bekommst Du die Antworten.
Regisseur Matthew Vaughn weiß wie man es krachen lässt. Das konnte er mit der Superhelden-Parodie „Kick-Ass“ und den „Kingsman“-Filmen eindeutig beweisen. Mit Argylle hat er nun am 1. Februar sein nächstes Action-Feuerwerk auf die große Leinwand losgelassen und dafür einen Star-Cast rund um Henry Cavill, Sam Rockwell und Bryce Dallas Howard versammelt.
Neben dem für Vaughn typischen, inszenatorischen Wahnsinn hält der Agenten-Thriller diesmal aber auch eine Extraportion an überraschenden Wendungen für Dich bereit. Hast Du am Ende den Überblick verloren? Dann liefern wir Dir hier die Erklärung.
Die Handlung: Darum geht’s in Argylle
Um den Irrgarten aus Täuschung, Verrat und falschen Erinnerungen in Argylle zu durchdringen, gehen wir erstmal zurück an den Anfang. Im Zentrum des Films steht die schüchterne Bestseller-Autorin Elly Conway (Bryce Dallas Howard), die es mit ihrer Romanreihe um den charmanten Superagenten Argylle (Henry Cavill) zu Weltruhm gebracht hat.
Bei einer Zugfahrt trifft sie auf den etwas nervigen Aidan Wilde (Sam Rockwell), den sie zunächst für einen Fan hält. Weit gefehlt, denn Aidan ist ein echter Geheimagent, der nur wenige Augenblicke später ganze Horden an Bösewichten ausschaltet, die es offenbar ausgerechnet auf Elly abgesehen haben. Doch warum?
Aidan eröffnet Elly, dass ihre Argylle-Romane auf geradezu prophetische Weise genau ins Schwarze treffen. Wie in ihren Geschichten gibt es wirklich eine weltumspannende Spionage-Verschwörung. Und genau wie in ihrem neuesten, noch unveröffentlichten Roman ist eine geheime Organisation, die Division, hinter dem sogenannten Masterfile her, der all ihre finsteren Machenschaften aufdecken könnte.
Diese unheimliche Trefferquote von Ellys Romanen hat auch die Aufmerksamkeit der Division auf sich gezogen. Deren Boss Ritter (Bryan Cranston) will die Autorin nun um jeden Preis in seine Hände bekommen und mit ihrer Hilfe den Masterfile finden.
Klingt kompliziert? Das ist es auch. Und vor allem ist das im wahrsten Sinne des Wortes erst der Anfang.
Argylle: Wer ist Elly Conway wirklich?
Als Elly sich in London von Aidan absetzen kann, ruft sie die einzige Person an, der sie in dieser Situation traut: ihre Mutter Ruth (Catherine O’ Hara). Diese reist auch sofort nach London, um ihrer Tochter beizustehen. Oder so scheint es. Denn sie hat auch Ellys vermeintlichen Vater im Schlepptau, der bei uns Zuschauer:innen alle Alarmglocken läuten lässt: Es ist niemand geringeres als Ritter, der Anführer der Division.
Davon ahnt Elly zunächst nichts, zumindest, bis Aidan in das friedliche „Familientreffen“ hineinplatzt und ihrem angeblichen Vater eine Pistole an den Kopf hält. Als auch noch Ellys Mutter eine Waffe zieht und im Gegenzug nun ihre Tochter bedroht, ist Elly endgültig verwirrt. Was wird hier gespielt?
Aufgelöst wird das Rätsel, als Elly und Aidan im Anschluss nach Frankreich und zu Alfie Solomon (Samuel L. Jackson) flüchten, dem ehemaligen CIA-Chef und Vorgesetzten von Aidan. Dieser eröffnet der Autorin, dass sie eigentlich gar nicht Elly Conway heißt. Ihr echter Name ist Rachel Kylle, sie war einst selbst eine Superagentin und offenbar, zu ihrem größten Schock, alles andere als eine Katzenliebhaberin.
Elly will ihm zunächst nicht glauben. Doch als Aidan sie absichtlich provoziert und angreift, übernimmt plötzlich ihr Instinkt und ihre unterdrückten Kampffähigkeiten kommen zum Vorschein. Die Autorin beginnt sich zu erinnern und muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie wirklich Rachel Kylle heißt und vieles von ihrem Leben als Elly Conway – inklusive die Identität ihrer angeblichen Eltern – eine Lüge war.
Rachel Kylle: Ein vergessenes Leben
Nach und nach setzt sich im weiteren Verlauf von Argylle ein Bild der echten Rachel Kylle zusammen. So stellt sich heraus, dass sie ursprünglich Agentin der CIA war. Zusammen mit Aidan stieß sie dabei auf die Machenschaften der Division und wandte sich gegen ihren Auftraggeber. Aidan und Rachel waren außerdem ein Liebespaar.
Aidan und Rachel versuchten, über den Hacker Bakunin (Stanley Morgan) an den Masterfile heranzukommen. Bei einem Treffen mit Bakunin in London ging jedoch alles schief. Wie sich später herausstellt, tötete Rachel den Hacker und wurde dabei von dessen Sprengfallen schwer verletzt. Ritter und seine Division fanden die Agentin zuerst, die ihr Gedächtnis verloren hatte.
Noch im Krankenhaus begann Ritter mit der Hilfe der Psychologin Dr. Vogler, Rachels Geist und Identität neu zu formen. Er selbst gab sich als ihr Vater, Dr. Vogler als ihre Mutter aus. Mit visuellen Auslösern, gefakten Bildern, falschen Tagebucheinträgen und Hypnose überzeugten die beiden Rachel so lange davon, Elly Conway zu sein, dass sie tatsächlich zu ihr wurde.
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Ziel von Ritter und Vogler war es, an den Masterfile zu kommen. Deshalb überzeugten sie Rachel (nun Elly) davon, ihre Gedanken und Ideen – die in Wahrheit ihre Erinnerungen waren – aufzuschreiben. Elly zeigte dabei jedoch so viel Talent, dass aus Ritters Plan, ihre Erinnerungen heimlich zu durchforsten, eine ganze Erfolgsroman-Reihe um einen unstoppbaren Superspion wird: Argylle.
Argylle: Die Bedeutung der Romanfigur
Argylle ist das Alter Ego von Rachel in ihrer Romanwelt, die ihre Erinnerungen dank dem Gedächtnisverlust und der Hypnose nicht mit sich selbst verbinden kann. Das wird schon deutlich, wenn man sich den Kürzel ihres Namens anschaut: Spricht man R. Kylle im Englischen entsprechend aus, klingt das schon verdächtig nach Argylle.
Die Romanfigur Argylle ist stark, selbstsicher und offen mit seiner Sexualität. Also all das, was auch Rachel war. In ihrer Identität als Elly ist sie dies aber nicht mehr. Deshalb erscheint ihr nach dem Wiedersehen mit Aidan immer wieder Argylle bei Kämpfen, im Spiegel oder in brenzligen Situationen. Er ist Sinnbild ihrer ursprünglichen Charakterzüge, die an die Oberfläche zurückdrängen.
Auch andere wichtige Persönlichkeiten in Rachels Leben haben Entsprechungen in ihrer Romanwelt. Argylles rechte Hand Wyatt ist in Wahrheit Aidan, der in ihrer versperrten Erinnerung in Form von John Cena wahrhaft „larger than life“ geworden ist. Auch Keira (Ariana DeBose), die Technik-Expertin, die am Anfang während der Argylle-Szene in Ellys Lesung stirbt, basiert auf einer echten Person. Wie die Autorin von Aidan erfährt, war Keira eine Kollegin von ihr, die bei einem Einsatz getötet worden sei.
Und zu guter Letzt bleibt natürlich Ritter, der in der Argylle-Welt unter dem Namen Director Fowler (Richard E. Grant) auftaucht.
Alle Wendungen im Finale erklärt
Am Ende von Argylle überschlagen sich die Ereignisse – und das nicht nur im Sinne der Action. Hier jagt nämlich eine überraschende Wendung die nächste. Gerade als Rachel und Aidan den Masterkey in den Händen halten, werden sie von Saba Al-Badr (Sofia Boutella), ironischerweise Keeper of Secrets (Bewahrerin von Geheimnissen) genannt, verraten. Die beiden Agenten werden von Ritter und Dr. Vogler gefangen genommen.
Rachel erwacht im Hauptquartier der Division. Während Aidan gefoltert wird, konfrontieren sie Ritter und Dr. Vogler mit einer Enthüllung. Sie selbst war offenbar Teil der Division und der Organisation treu ergeben. Sie soll ein doppeltes Spiel mit Aidan gespielt haben. Und zunächst scheint sich dies auch zu bestätigen. Rachel schießt dem fassungslosen Aidan eiskalt in die Brust.
Anschließend hilft sie Ritter und Vogler, deren Erzfeind Alfie Solomon zu finden. Doch das ist eine Täuschung. Statt seinen Aufenthaltsort preiszugeben, versucht sie, dem Ex-CIA-Boss den Masterfile zu schicken. Dafür ist aber eine Autorisierung nötig. Rachel schlägt die beiden Fieslinge nieder und macht sich zum Serverraum auf.
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Unterdessen stellt sich heraus, dass Aidan noch lebt. Rachel erklärt ihm später, dass sie nach Anleitung aus einem Fanbrief durch eine natürliche Lücke in seinem Herz geschossen hat, um sein Leben zu verschonen. Und falls Du Dich fragst: Ja, wir wissen, wie unsinnig das klingt.
Aidan und Rachel schließen sich wieder zusammen, schießen, tanzen und skaten sich durch Gegnermassen, bis sie beim Serverraum angekommen sind. Doch auch hier fehlt ihnen die Autorisierung für das Versenden des Masterfiles. Zu ihrem Glück und aus unerfindlichen Gründen kommt Ritter persönlich herunter, um ihnen seine Augen für den nötigen Retinascan zu liefern. Zu ihrem Pech kratzt ihm Rachels Katze Alfie genau diese Augen nur einige Sekunden später aus.
Keira lebt: Das passiert am Ende von Argylle
Zum Schluss müssen Aidan und Rachel aufs Dach des Division-Hauptquartiers, das sich als riesiges Schiff herausstellt. Hier wollen sie den Masterfile direkt über die Satellitenantenne an Alfie schicken und so die internen Systeme der Division umgehen. Oben angekommen, kommt es zur letzten Konfrontation mit Dr. Vogler.
Vogler erweckt jedoch mit einer Zahlenkombination und einer Melodie eine unterbewusste Konditionierung von Rachel, die sie wohl schon früher während der Hypnose im Geist der Agentin versteckt hat. Rachel wendet sich unter dem Einfluss von Vogler gegen Aidan und hätte diesen wohl auch getötet, käme da nicht ein Überraschungsgast dazwischen.
Keira, die totgeglaubte Kameradin von Aidan und Rachel, lebt und schlägt Vogler nieder. Keira war es, die Rachel (zu dieser Zeit Elly) den Fanbrief schrieb, in dem sie den Wunderschuss durch die Lücke im Herz beschrieb. Denn so überlebte auch sie die Kugel, die sie beinahe getötet hätte.
Das wiedervereinte Agent:innen-Trio sendet den Masterfile an Alfie und entkommt dem Division-Schiff. In der letzten Szene des Films ist zu sehen, dass Rachel nach diesen Ereignissen in ihre alte/neue Identität von Elly zurückgeschlüpft ist. Bei einer Lesung stellt sie das nun wirklich finale Kapitel ihres fünften Argylle-Romans vor. Aidan und sie scheinen wieder ein Paar zu sein, immerhin sitzt er in der ersten Reihe mit Katze Alfie.
Doppelter Henry Cavill: Was bedeutet der Überraschungsauftritt zum Schluss?
Plötzlich erhebt sich nach der Lesung ein Fan, dessen Gesicht nicht nur Elly schockiert: Er ähnelt ihrer Romanfigur Argylle nicht nur, er wird auch von Henry Cavill gespielt. Nur eben mit obskurem Vokuhila-Lockenkopf, womit er dem seltsamen Bürstenschnitt von Argylle selbst in nichts nachsteht.
Als er sagt, dass Elly sicher einige Fragen an ihn hat, übertreibt er nicht. Wir nämlich auch. Was es aber mit diesem überraschenden Auftritt auf sich hat, wird nicht mehr aufgelöst. Ist er ein unbewusstes Vorbild für Ellys Vorstellung von Argylle? Oder steckt mehr dahinter? Vielleicht könnte dies eine Fortsetzung auflösen.
Aubrey Argylle: Was bedeutet die Post-Credit-Szene?
Argylle wartet sogar mit einer Post-Credit-Szene auf, die einen zweiten Teil andeuten könnte. Diese spielt 20 Jahre vor den Ereignissen des Films und folgt einem jungen Mann, der in einem Pub (vermutlich in Großbritannien) mit einem Barkeeper spricht. Der Pub heißt übrigens „King’s Men Pub“, ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Matthew Vaughns Kingsman-Reihe.
Der Barkeeper überreicht dem jungen Mann nach einem kurzen Wortwechsel, der sich verdächtig nach Codewörtern anhört, eine kleine Kiste. Darin befindet sich eine silberne Pistole. Als er nach seinem Namen gefragt wird, antwortet der junge Mann „Aubrey Argylle“. Doch was bedeutet das?
Die offensichtlichste Antwort lautet: Hier wird der Anfang von Argylle gezeigt, also wie aus ihm ein Agent wurde. Auch wenn sein Vorname vorher nicht genannt wurde, könnte es sich hier um den später von Henry Cavill gespielten Superspion handeln, der hier im Rolling Stones-Shirt in die tieferen Kreise des Agentengeschäfts eingeweiht wird.
Argylle ist aber nicht real, wie sich im Film deutlich gezeigt hat. Warum also diese Post-Credit-Szene?
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Am wahrscheinlichsten ist, dass Matthew Vaughn sich damit in Position für einen Fortsetzung oder vielmehr ein Spin-off bringt. Diesmal würde aber eben nicht die reale Welt von Rachel, Aidan und Co., sondern die Romanwelt aus der Feder von Elly Conway im Fokus stehen. So gesehen könnte die Post-Credit-Szene also ein Ausschnitt aus der ersten Argylle-Geschichte sein.
Kommt also ein Teil 2, in dem Henry Cavill mehr von seinem Superagenten zeigen kann? Nur her damit. Wie spaßig und spektakulär das aussehen könnte, hat die Anfangssequenz von Argylle schon eindrücklich vor Augen geführt. Und da die Bücher eigentlich sowieso die Erfahrungen von Rachel sind, bekommst Du so auf Umwegen auch ihre Vorgeschichte erzählt.Mit GigaTV greifst Du auf Free-TV, Pay-TV und sogar Streamingdienste wie Netflix zu und kannst Sendungen auf Wunsch aufnehmen. Mit dem Tarif GigaTV inklusive Netflix steht Dir eine riesige Auswahl an Filmen, Serien und Dokumentationen zuhause oder unterwegs in brillanter HD-Qualität zur Verfügung. Falls Du von diesem Angebot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unserer Übersicht vorbei – dort findest Du alle Infos.