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Verschwörungsthriller: In diesen Filmen ist die Regierung böse
„Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gibt ihm Macht“, wusste schon Abraham Lincoln. In diesen Verschwörungsthrillern verhalten sich die Herrschenden, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade vorbildlich. Das führt allerdings zu einigen sehr spannenden Film-Geschichten. Aber lies selbst …
Filme rund um Verschwörungen sind meist nicht nur sehr spannend, sondern bringen auch einige Geheimnisse ans Licht. Seit dem 6. Februar 2020 läuft zum Beispiel der Streifen „21 Bridges” im Kino. Wie gut der Film ist, kannst Du in unserer Kritik nachlesen. Bist Du nun auf den Geschmack gekommen? Hier folgen unsere Favoriten unter den Verschwörungsthrillern.
Super 8 (2011)
Science-Fiction und Verschwörungsthriller vereint J. J. Abrams Film „Super 8“ aus dem Jahr 2011. Eigentlich wollte eine Gruppe von Teenagern bloß ihren eigenen Amateur-Zombiefilm machen. Doch bei einem Nachtdreh werden die Jugendlichen Zeugen eines Zugunglücks. Nach diesem Unfall ereignen sich seltsame Dinge in der fiktiven Kleinstadt Lillian: Zuerst fliehen Hunde, dann verschwinden Elektrobauteile und später sogar Menschen.
Nachdem die Teenager ihren Super-8-Film haben entwickeln lassen, sehen sie im Video, wie bei dem Unfall eine riesige Kreatur aus dem Zug entkommen ist. Nach und nach findet die Gruppe heraus, dass mit der Air Force das Militär in die ganze Sache verstrickt ist. Die Strippenzieher selbst sitzen zudem in den höchsten Regierungskreisen. Klar ist: In Lillian läuft ein Wesen frei herum, das eine verständliche Abneigung gegen Menschen hat. Wenn Du mehr erfahren willst, solltest Du Dir allerdings den Film anschauen.
Eine Prise Nostalgie à la „Stranger Things“ trifft in „Super 8“ auf Alienfilm-Grusel und Regierungsverschwörung. Das sorgt dafür, dass die Handlung liebevoll umgesetzt wurde und nicht nur aus Explosionen, Schreien und Geballer besteht. Auch die Handschrift von Co-Produzent Steven Spielberg ist übrigens darin zu erkennen.
Video: Youtube / KinotrailerDE
Wag the Dog (1997)
Genau genommen ist Barry Levinsons „Wag the Dog“ kein Verschwörungsthriller, sondern eine schwarze Komödie. So komisch wie bitterböse schildert der Film einen erfolgreich vertuschten Skandal um den US-amerikanischen Präsidenten. Denn dem wird zwei Wochen vor der Wahl vorgeworfen, eine Minderjährige sexuell belästigt zu haben. Eigentlich eine Nachricht, die seine Niederlage besiegeln sollte, oder?
Nicht in der Welt von Regisseur Levinson: Anstatt sich dem Vorwurf zu stellen, engagiert das Wahlkampfteam des Präsidenten einen gewieften Berater. Der entwickelt einen Plan, um die Aufmerksamkeit der Medien auf ein anderes Thema zu lenken. Zum Beispiel einen fiktiven und inszenierten Krieg mit Albanien! Warum die Wahl ausgerechnet auf das Land fällt? Weil die Mehrheit der Amerikaner nichts über Albanien weiß. Die absurde Logik zieht noch absurdere Ereignisse nach sich.
Levinson ist mit „Wag the Dog“ eine geniale Satire gelungen, die die Macht der Medien und die Manipulierbarkeit der Öffentlichkeit aufs Korn nimmt.
Video: Youtube / MsDylan87
Der Staatsfeind Nr. 1 (1998)
Als der „Der Staatsfeind Nr. 1“ 1998 in die Kinos kam, wurde er zu einem der beliebtesten Verschwörungsthriller des Jahres. Die Bösen sind in diesem Film von Tony Scott aber nicht wirklich die Regierenden, sondern die Geheimdienste (der Regierung). Und die NSA sieht es gar nicht gerne, wenn ein Politiker sich gegen sie stellt. Deshalb wird der Vorsitzende der Republikaner auch ohne mit der Wimper zu zucken kaltgemacht, als er sich weigert, einem Gesetzesentwurf zuzustimmen.
Dumm nur, dass die Kamera eines Vogelkundlers den Mord heimlich aufgenommen hat. Das Video gelangt über Umwege zu Robert Clayton Dean (gespielt von Will Smith), der davon aber nichts mitbekommt. Der Anwalt und Familienvater wird so zufällig und unverschuldet zum Staatsfeind Nummer eins. Daraufhin muss sich Clayton actionreiche Verfolgungsjagden mit der NSA durch Washington D. C. liefern.
Virtuos eingesetzte Technik und viel aufgebaute Spannung sorgen bei „Der Staatsfeind Nr. 1“ für kurzweiliges Entertainment – und doch hinterlässt das Thema der medialen Überwachung einen unangenehmen Nachgeschmack beim Zuschauer.
Video: Youtube / YouTube-Filme
V wie Vendetta (2005)
Abgrundtief böse ist das Regime in der Graphic-Novelle-Verfilmung „V wie Vendetta“. So böse, dass die Herrschenden im politisch-fantastischen Verschwörungsthriller nicht davor zurückschreckten, ein tödliches Virus auf die Menschheit loszulassen. Denn der Autokrat Adam Sutler konnte sein totalitäres Regime in Großbritannien nur durchsetzen, weil er der Bevölkerung Sicherheit – vor dem Virus und einem in den USA wütenden Bürgerkrieg – versprach.
Nur wenige Dissidenten wagen es, sich der Regierung zu widersetzen. Darunter der mysteriöse V (gespielt von Hugo Weaving), der sich mit einer Guy-Fawkes-Maske tarnt und es auf führende Politiker um Großkanzler Sutler (John Hurt) abgesehen hat. Gemeinsam mit der jungen Evey (Natalie Portman), die er vor einer Vergewaltigung durch Agenten der Regierung rettet, versucht er, den Aufstand anzuzetteln.
Guy Fawkes und seine Mitverschwörer verübten 1605 ein Attentat auf König Jakob I. und das englische Parlament. Der Versuch scheiterte, doch Fawkes lebt heute noch in der Popkultur weiter. Nicht nur in „V wie Vendetta“, sondern auch über das Internetkollektiv Anonymous und die Bewegung „Occupy Wall Street“, die sich ebenfalls hinter Masken mit seinem Counterfeit verstecken.
Video: Youtube / Warner Bros. DE
Die Unbestechlichen (1976)
Auf einer wahren Geschichte beruht der Verschwörungsthriller „Die Unbestechlichen“. Er greift die Watergate-Affäre auf, die 1972 das Vertrauen der Bevölkerung in die US-amerikanische Regierung erschütterte und zuletzt sogar zum Rücktritt von Präsident Richard Nixon führte.
Der Auslöser war ein gescheiterter Einbruchversuch ins Hauptquartier der Demokraten. Die Einbrecher hatten versucht, Abhörwanzen zu installieren und Dokumente zu fotografieren. Später stellte sich heraus, dass diese wohl von den Republikanern aus Nixons Umfeld beauftragt wurden. Nicht zuletzt ist der Rücktritt Nixons auch der hartnäckigen Recherchearbeit der Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein von der Washington Post zu verdanken. Unbeirrt traten sie für die Pressefreiheit ein und deckten die Zusammenhänge auf.
Das brachte den beiden Journalisten nicht nur den Pulitzer-Preis, sondern auch die Verfilmung „Die Unbestechlichen“ mit Dustin Hoffmann und Robert Redford in den Hauptrollen ein.
Video: Youtube / Filme – wahre Begebenheiten
Welche Filme rund um Verschwörungen sind Deine Favoriten? Nenne uns deinen Empfehlungen im Kommentar-Bereich!
Titelbild: picture alliance/United Archives