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Venom 2: Let There Be Carnage in der featured-Filmkritik: Let there be Weichspüler
Venom ist zurück! Und mit ihm natürlich auch Tom Hardy und die komplizierte Beziehung zu seinem außerirdischen Symbionten. Doch nicht nur die Symbiose ist schwierig, sondern auch die Film-Fortsetzung. Warum, liest Du in der featured-Filmkritik zu „Venom 2: Let There Be Carnage“
Venom und Eddie Brock (Tom Hardy) haben sich mittlerweile halbwegs arrangiert. Und das, obwohl Venom weiterhin Hunger auf Bösewichte und Lust auf Action hat. Ganz im Gegensatz zu Eddie. Der möchte seine Ruhe und seine Karriere als Journalist wieder vorantreiben. Dazu bekommt er die Gelegenheit, als Cletus Kasady (Woody Harrelson), ein verurteilter Serienkiller, ihm ein Exklusivinterview geben will. Als Cletus wenig später hingerichtet werden soll, entkommt der Straftäter. Denn auch er trägt einen Parasiten in sich: Carnage. Mit Eddies Hilfe will Cletus seine geliebte Frances (Naomie Harris), die über Schallschreikräfte verfügt, aus der Psychiatrie befreien. Vorbei ist es also mit der Ruhe für Venom und Eddie, denn nur sie können dem neuen Parasiten-Duo Einhalt gebieten.
Venom 2: Let There Be Carnage – Ein No-Brainer im schlechtesten Sinne
Die Geschichte des zweiten Teils ist schnell erzählt und gerade, wenn Du den Vorgänger gesehen hast, wirst Du schnell dahinterkommen, warum es für die Story so wichtig ist, dass Cletus Freundin ausgerechnet krasse Schallwellen aussenden kann. Venom (und Carnage) reagieren nämlich auf zwei Sachen empfindlich: Feuer und Schall. Eddies Exfreundin Anne (Michelle Williams) und deren neuer Freund Dan (Reid Scott) werden gerade zum Ende des Films nicht müde, darauf hinzuweisen. Überhaupt nimmt Venom 2 Dir das Denken komplett ab. Und das, obwohl es gar nicht so viel zum Nachdenken gibt. Eine richtige Hintergrundgeschichte fehlt nämlich. Sofern Du die Comic-Vorlage gelesen hast, wirst Du spätestens bei Cletus Darstellung enttäuscht sein. Seine Geschichte entspringt dem 0815-Handbuch für Serienkillercharaktere und auch die Beziehung zwischen Eddie und Venom wirkt aufgesetzt.
Farb- und lieblose Charaktere
Während im ersten Film gerade die Kabbeleien zwischen Eddie und Venom, der seinen Körper für sich beansprucht, noch durch markige Sprüche einen gewissen Charme hatten, nerven sie in Teil 2 nur noch und wirken aufgesetzt. Venom weigert sich, statt Menschen Hühner und Schokolade zu fressen und lässt seine Wut an Eddies Wohnung aus. Auch Eddies Beziehung zu seiner Exfreundin und zu seinem Job laufen nicht mehr rund: So ist er im ersten Film noch charmanter Loser mit gutem Herzen und nun nur noch ein Loser. Das macht Tom Hardys Spiel farblos, genauso wie das von Cletus. Woody Harrelson als wahnsinniger Serienkiller wirkt ebenfalls erstaunlich blass. Dass Harrelson gern und gelungen den durchgeknallten Spitzbuben mimt, bewies er ja bereits in zahlreichen Filmen, darunter die beiden Teile von „Zombieland“. Diesmal fehlt es ihm aber an Charme und Überzeugungskraft.
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Von Symbionten und Parasiten
Da helfen auch keine ansehnlichen Effekte und Motion Capture-Umsetzungen, für die Regisseur Andy Serkis mitverantwortlich war. Die Kampfszenen zwischen Venom und Carnage sind solide, die Auseinandersetzungen zwischen Parasiten und Wirten sehen meistens auch ganz gut aus. Was uns allerdings weniger gefallen hat, ist auch in diesem Fall die Hintergrundgeschichte: Warum Venom und Eddie gut miteinander funktionieren, wird zwar noch halbwegs erzählt. Weshalb das bei Cletus und Carnage aber nicht der Fall ist, wird nicht aufgegriffen und führt so zu einem seltsam anmutenden und unbefriedigenden Finale, dass bereits in den ersten Minuten des Films vorhergesagt werden konnte.
Alles etwas zu glatt
Der erste Streifen konnte noch durch seine Rauheit, sowohl in Optik als auch in Sprache, in Teilen überzeugen. In „Venom: Let There Be Carnage“ ist nicht nur die Story deutlich zu glatt geraten, sondern auch Venom. In nur wenigen Szenen rutscht der Film in die Absurdität ab, die den ersten Film ertragbar gemacht haben. Die Szene, als Venom unfreiwillig zu Gast auf einer Kostümparty ist, bildet hier eines der wenigen Highlights. Der Rest des Streifens ist einfach zu flach. Da weckt auch die End-Credit-Szene mehr Befürchtungen als freudige Erwartungen. Schade, denn gerade Venom und Carnage hätten die Chance gehabt, düstere Comic-Verfilmungen weiter nach vorne zu bringen. Das Gegenteil ist aber nun der Fall.
Venom 2: Let There Be Carnage
Genre: | Action |
Bundesstart: | 21. Oktober |
Laufzeit: | 97 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Andy Serkis |
Drehbuch: | Kelly Marcel, Todd McFarlane |
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