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True Crime bei Aktenzeichen XY ungelöst: 5 spannende Fälle der Fahndungssendung
Seit mehr als 50 Jahren sind die Macher:innen von Aktenzeichen XY… ungelöst mit deutschlandweiten Ermittlungsbehörden dem Verbrechen auf der Spur. Noch immer fesselt das ZDF-Format Millionen Zuschauer:innen und stellt regelmäßig andere Programme in den Schatten. Wir stellen Dir fünf spannende Fälle der True-Crime-Reihe vor, von denen einige dank der Sendung gelöst werden konnten.
Mit mehr als fünf Millionen Zuschauenden verzeichnete die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY…ungelöst am 9. Juni laut Quotenmeter die größte Tagesreichweite – noch vor der Tagesschau im Ersten. An dem Konzept der Fahndungssendung hat sich seit der Premiere am 20. Oktober 1967 so gut wie nichts geändert: Zuschauer:innen können durch ihre Hinweise dabei helfen, ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Das ist bereits bei knapp 40 Prozent der insgesamt mehr als 4.800 vorgestellten Fälle gelungen, zeigt die XY-Statistik des ZDF. Fünf spannende Fälle von Aktenzeichen XY sind uns besonders im Gedächtnis geblieben.
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Täter sitzt im Studio und sucht nach seiner vermissten Verlobten
Im Oktober vergangenen Jahres befasste sich Aktenzeichen XY zum zweiten Mal mit dem Fall der vermissten Maria Baumer. Schon 2012 war ihr Verlobter in der ZDF-Sendung zu Gast und bat die Zuschauer um Hilfe bei der Suche nach ihr. Was zum Zeitpunkt der ersten Ausstrahlung noch niemand wusste: Die junge Frau war bereits seit einigen Monaten tot. Pilzsammler fanden ihre Leiche im Herbst 2013. Mittlerweile wurde der Verlobte wegen Mordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Frage, ob im XY-Studio tatsächlich ein Mörder saß, könne seitdem mit Ja beantwortet werden, so Moderator Rudi Cerne. „Die ganze Situation ging mir im Nachhinein natürlich auch ganz schön unter die Haut.“ Er habe es nie für möglich gehalten, dass die Geschichte des Mannes eine Lüge war. Im Prozess wies der Verurteilte die Schuld an Marias Tod von sich. In einem langen Indizienverfahren kam die Schwurgerichtskammer jedoch zu dem Schluss, dass er die damals 26-Jährige mit Medikamenten vergiftet hat.
Vermisstes Mädchen sieht Eltern bei Aktenzeichen XY – und kehrt zurück
„Du bist immer willkommen. Luljeta, bitte melde dich“, wenden sich die Eltern in der Spezialausgabe Wo ist mein Kind? von Aktenzeichen XY an ihre vermisste Tochter. Die 14-Jährige aus Mechernich bei Bonn war zu diesem Zeitpunkt seit gut einem Jahr verschwunden. Millionen Menschen sehen den bewegenden Appell. Eine von ihnen ist Luljeta, die beim Durchzappen zufällig ihre Mutter im Fernsehen entdeckt und daraufhin beschließt, zu ihrer Familie zurückzukehren. Die Schülerin hatte offenbar im Internet einen sieben Jahre älteren Mann kennengelernt, der die Eltern bei einem überraschenden Besuch im April 2014 um die Erlaubnis zur Verlobung bat. Es kam zum Streit, woraufhin Luljeta nachts aus dem Fenster kletterte und einen Abschiedsbrief hinterließ. Ein paar Tage später tauchte sie bei der Polizeistation Köln-Hürth auf, verschwand daraufhin aber erneut. Erst der bewegende TV-Aufruf ihrer Eltern nimmt dem Mädchen die Angst, nach Hause zurückzukehren.
Tödliche Schüsse: Aktenzeichen XY berichtet über Augsburger Polizistenmord
Im Oktober 2011 will eine Polizeistreife einen Motorradfahrer und seine Begleitung kontrollieren, die um 3 Uhr nachts auf einem Waldparkplatz bei Augsburg stehen. Als die beiden plötzlich flüchten, beginnt eine Verfolgungsjagd, bei der die Verdächtigen mit ihrer Maschine stürzen. Als die Beamten aussteigen, eröffnen die Männer das Feuer. Der Polizist Mathias Vieth (41) stirbt, seine Kollegin Diana K. erleidet Verletzungen. Die Behörden suchen per Sofortfahndung nach den Tätern, jedoch ohne Erfolg.
Nachdem Aktenzeichen XY im November 2011 über den Fall berichtet, werden zwei tatverdächtige Brüder festgenommen. Einem von ihnen können DNA-Spuren zugeordnet werden, die am Tatort gefunden wurden: Rudolf Rebarcyk hat nach Angaben von Merkur bereits im Jahr 1975 den Augsburger Polizisten Bernd-Dieter Kraus erschossen und verbrachte dafür 19 Jahre im Gefängnis. Für den Angriff auf die Polizist:innen wird Rebarcyk im Februar 2014 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Gut ein Jahr später erhält sein Bruder, Raimund Mayr, ebenfalls lebenslänglich.
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Urteil nach fast 30 Jahren: Tonbandgerät führt Polizei zum Entführer
Über einen nicht weniger spannenden Fall berichtete Aktenzeichen XY gleich mehrmals. Die Schülerin Ursula Herrmann aus Eching am Ammersee verschwindet Mitte September 1981 spurlos. Als der heute bekannte Entführer von ihrer Familie zwei Millionen Mark Lösegeld fordert, ist die Zehnjährige bereits tot, erstickt in einer vergrabenen Holzkiste im Wald. Der Täter kontaktiert die Eltern zuvor telefonisch und spielt bei den Anrufen die Erkennungsmelodie von Radio Bayern 3 mit einem Tonband ab. Erst Jahrzehnte später und nach mehreren Berichten in Aktenzeichen XY führt das Tonbandgerät die Polizei zu Werner M. aus Kappeln in Schleswig-Holstein, der in den 80er-Jahren in Utting am Ammersee gelebt hatte. Das Gericht verurteilte ihn im März 2010 zu lebenslanger Haft.
Zwölfjähriger nimmt Verfolgung auf – und liefert Hinweise zu Einbrechern
Mit einem handelsüblichen Schraubendreher verschaffen sich Anfang Juli 2020 zwei unbekannte Männer mitten am Tag Zutritt in ein Krefelder Einfamilienhaus. Sie nehmen eine teure Herrenarmbanduhr und Bargeld im Wert von mehreren Tausend Euro an sich. Bevor sich die Einbrecher noch mehr aneignen, kehren die Hausbewohner zufällig früher zurück. Ein Vater und sein zwölfjähriger Sohn betreten den Flur − etwas stimmt nicht. Direkt stürmen die Täter die Treppe hinunter, bedrohen den Familienvater mit dem Schraubendreher und setzen ihn mit Reizgas außer Gefecht. Dann fliehen die Männer. Der Zwölfjährige nimmt die Verfolgung auf.
Während er die Flüchtigen verfolgt, macht er auf der Straße Passanten darauf aufmerksam. Die Polizei kann deswegen später bei Aktenzeichen XY…ungelöst eine gute Beschreibung zum Fluchtfahrzeug präsentieren: Ein dunkelblauer oder dunkelgrüner Alfa Romeo 147, erstmals zugelassen im Jahr 2002. Die Chancen, dass auch dieser Fall mit Hilfe der Zuschauer:innen aufgeklärt wird, stehen also nicht schlecht.
True Crime als Quotenstar: Der Erfolg von Aktenzeichen XY…ungelöst
Das True-Crime-Genre hat sich in den vergangenen Jahren zum echten Unterhaltungs-Trend entwickelt, sei es in Form von Serien wie Die Schlange bei Netflix, Filmen oder Podcasts. Im Gegensatz zu anderen Formaten beruht der langjährige Erfolg bei Aktenzeichen XY…ungelöst vor allem darauf, dass sich die Zuschauer:innen aktiv einbringen und zur Aufklärung der Straftaten beitragen können. Die hohe Reichweite und Einschaltquote der Sendung steigern die Aufklärungschancen – selbst wenn manche Fälle schon Jahrzehnte zurückliegen und überraschende Wendungen nehmen können.
Welcher Fall von Aktenzeichen XY…ungelöst ist Dir besonders in Erinnerung geblieben? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!