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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Triangle of Sadness | Kritik: Schiffbruch mit Supersnobs

Eine Kreuz­fahrt mit super­re­ichen Snobs gerät außer Kon­trolle und stellt die schein­bar vorgegeben Rollen auf den Kopf. Ob Ruben Östlund mit dem diesjähri­gen Gewin­ner der Gold­e­nen Palme vom Film­fest Cannes Schiff­bruch erlei­det oder heil im Hafen ankommt, erzählen wir Dir in unser­er Filmkritik.

Carl (Har­ris Dick­in­son) ist Mod­el und seine Fre­undin Yaya (Charl­bi Dean) eine erfol­gre­iche Influ­encerin. Als sie gemein­sam zu ein­er Luxu­skreuz­fahrt ein­ge­laden wer­den, schnup­pern sie in die Welt der Super­re­ichen rein. Während auf dem Schiff die Korken knallen und die Wohlhaben­den vor allem durch ihr unan­genehmes Benehmen auf­fall­en, ver­sucht die Crew rund um Chefin Paula (Vic­ki Berlin) im Hin­ter­grund alles zu man­a­gen. Inklu­sive dauer­be­trunk­en­em Kapitän (Woody Har­rel­son) und äußert hohem See­gang während dem Kapitäns-Din­ner. Langsam, aber sich­er, gerät nicht nur das Schiff in Schieflage. Als dann auch noch Pirat­en wie aus dem Nichts auf­tauchen, scheint die Sit­u­a­tion völ­lig außer Kon­trolle zu geraten.

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Triangle of Sadness: Dreiecke überall

Das in Cannes mit der gold­e­nen Palme aus­geze­ich­nete Gesellschafts-Dra­ma unterteilt sich grob in drei Teile: Zunächst ver­fol­gst Du Carl, der bei einem Cast­ing angewiesen wird, ver­schiedene Mienen aufzuset­zen und in einem Zim­mer ent­langzu­laufen. Dabei fällt auch von einem Cast­er der Kom­men­tar zum „Tri­an­gle of Sad­ness“, dem trau­ri­gen Dreieck, das Carls Gesicht zwis­chen den Augen­brauen und der Nase formt. Aber nicht nur dort ver­fol­gen Dich Dreiecke. Während es im Mit­tel­teil vor allem darum geht, die Super­snobs dabei zu beobacht­en, wie sie sich völ­lig daneben­benehmen, spielt im let­zten Drit­tel vor allem eine Dreiecks­beziehung die maßge­bliche Rolle des Dra­mas. Für uns fühlte sich das zum Teil lei­der etwas aufge­set­zt an, aber einige High­lights birgt Östlunds neuer Film dann doch.

Nicht nur das Benehmen der Superreichen sorgt für einen Würgereflex

Tri­an­gle of Sad­ness nimmt sich nicht zurück. Während Du zu Beginn noch über die abstruse Cast­ing-Sequenz, in der Carl und seine Kol­le­gen von ein­er ein­studierten Pose naht­los zur näch­sten wech­seln, losprusten wirst, bleibt Dir das Lachen spätestens beim Mit­tel­teil im Halse steck­en. Das liegt daran, dass die stark überze­ich­neten Super­re­ichen, darunter ein altes Pärchen, welch­es durch Waf­fen­han­del zu Reich­tum gekom­men ist, ein kap­i­tal­is­tis­ch­er Russe (Zlatko Buric) und weit­ere sehr schrul­lige Charak­tere, abso­lut keine Gren­zen ken­nen. Beispiel­sweise wenn eine Mitreisende Teile der Besatzung dazu auf­fordert, alles ste­hen und liegen zu lassen, um gemein­sam schwim­men zu gehen. Oder wenn sich eine andere darüber beschw­ert, dass die Segel nicht zu 100 Prozent sauber sind. Der Würg­ere­flex wird dann aber erst so richtig gereizt, wenn das Schiff in raue Gewäss­er kommt und nahezu allen gle­ichzeit­ig schlecht wird.

Ein bisschen weniger hätte es auch getan

Um dem Ganzen dann noch eines draufzuset­zen, wird das Luxu­ss­chiff anschließend auch noch von Pirat­en über­fall­en, was als Über­gang zum let­zten und, wie wir find­en, wichtig­sten Drit­tel dient. Spoil­er­war­nung: Falls du nicht wis­sen willst, wie es weit­erge­ht, empfehlen wir Dir nun, erst nach Deinem Film­genuss weit­erzule­sen. Nach­dem die Pirat­en die meis­ten Pas­sagiere und Crew-Mit­glieder umge­bracht und das Schiff versenkt haben, kön­nen sich einige wenige, darunter Carl und Yaya, auf eine schein­bar ein­same Insel ret­ten. Dort begin­nt dann ein Kampf um die übri­gen Ressourcen. Der eigentlich span­nende The­menkom­plex, näm­lich dass die Putzfrau Abi­gail (Dol­ly De Leon) das Kom­man­do übern­immt und unter anderem Carl zu ihrem (erzwun­gener­maßen) Geliebten auswählt, wird etwas über­lagert durch die Län­gen, die der Film nun bekommt.

Das Kräfte­gle­ichgewicht kehrt sich im Laufe des Films um. — Bild: © Alam­ode Film 

Survival of the fittest

Abi­gail ist näm­lich die Einzige, die weiß wie man Feuer macht, Fis­chen geht und in der Wild­nis über­lebt. Das Kräfte­gle­ichgewicht kehrt sich um und für uns hätte dieses Drit­tel deut­lich länger, dafür aber mit mehr Span­nungsmo­menten sein kön­nen. Lei­der fällt hier der Film dies­bezüglich ab und auch die Dreiecks­beziehung zwis­chen Carl, Yaya und Abi­gail fällt erzähltech­nisch kaum noch ins Gewicht. Etwas weniger Bild­sprache und dafür mehr Hand­lung hätte dem Streifen, unser­er Mei­n­ung nach, gut­ge­tan und aus Tri­an­gle of Sad­ness ein bril­lantes Gesellschafts­dra­ma wer­den lassen.

Unser Fazit

Waren wir zu Beginn des Films noch etwas über­fordert ob der ganzen schrä­gen Dinge, die passieren, waren wir ger­ade im let­zten Drit­tel lei­der oft­mals etwas gelang­weilt. Schade, denn ger­ade hier wur­den Rol­len­bilder auf den Kopf gestellt. Uns und dem Film ist aber irgend­wann die Puste ausgegangen.

Tri­an­gle of Sadness

Genre: Dra­ma
Bun­desstart: 13. Okto­ber
Laufzeit: 147 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Ruben Östlund
Drehbuch: Ruben Östlund

Bis­sige Gesellschafts­dra­men haben für Dich einen beson­deren Reiz? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welchen Film aus diesem Bere­ich Du Dir gerne mal wieder anschauen möchtest.

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