TV & Entertainment
The Witcher, Staffel 2 in der featured-Serienkritik: Von einem, der auszog, das Fürchten zu lehren
Die zweite Staffel der Buch- und Videospiel-Adaption „The Witcher“ verspricht viel Action, Magie und Drama. Wir haben einen ersten Blick riskiert und vorab mit Schauspielerin Freya Allan über ihre Rolle als Ciri gesprochen. Warum wir von den neuen Folgen verzaubert sind, aber noch Luft nach oben sehen, liest Du in unserer spoilerfreien featured-Serienkritik.
In der zweiten Staffel rückt nicht nur die Figur des Witcher-Mündels Ciri (Freya Allan) in den Mittelpunkt. Auch die mittlerweile mächtige Zauberin Yennefer von Vengerberg (Anya Chalotra) bekommt mehr Bildschirmzeit. Darüber hinaus gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern und ein erstes Treffen mit neuen Antagonist:innen, die wir in diesem Rahmen aber nicht spoilern wollen.
Bevor Du die Kritik zur zweiten Staffel von The Witcher liest, schau Dir doch unser Interview mit Schauspielerin Freya Allan an:
The Witcher: Zwischen Geopolitik und Elfenblut
Kurzer Rückblick: Die erste Staffel endet inmitten der Schlacht von Sodden. Die Truppen von Nilfgaard treffen auf die Streitkräfte der Nördlichen Königreiche. In dem Trubel aus Waffengewalt und Magie kanalisiert Yennefer einen riesigen Feuersturm gegen die Armee Nilfgaards und verschwindet anschließend. Geralt (Henry Cavill) trifft währenddessen über Umwege auf sein Mündel Ciri, die Prinzessin Cirilla von Cintra.
Die erste Folge der zweiten Staffel mit dem Namen „A Grain Of Truth“ setzt dort an. Geralt glaubt, dass seine Geliebte Yennefer in der Schlacht zu Tode gekommen ist. Um wenigstens seine Ziehtochter Ciri zu beschützen, bringt er sie nach Kaer Morhen. Das ist eine alte Festung der Hexer, in der sie Fähigkeiten erlangen soll, um für künftige Schlachten gerüstet zu sein. Denn auf geopolitischer Ebene brodelt es gewaltig auf dem namenlosen Kontinent und die nächste Schlacht steht bevor. Geralt selbst trifft auf Monster, Magier und alte Bekannte – oft ist es ein und dasselbe. Darunter auch der quirlige Minnesänger und Fan-Liebling Rittersporn (Joey Batey). Das Schicksal der Zauberin Yennefer wollen wir an dieser Stelle nicht spoilern. Nur so viel: Sie stößt auf wenig Gegenliebe – auch wenn sie mit ihrer Magie tapfer gegen Nilfgaard gekämpft hat.
Mehr Stringenz in der neuen Staffel
Die erste Staffel The Witcher erzählt die Geschichten der Hauptcharaktere nicht chronologisch. Sie springt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Das hat natürlich seinen Reiz, kann hier und da aber auch verwirren. Dieser Umstand wird innerhalb der zweiten Staffel sogar selbstironisch auf die Schippe genommen, wenn sich ein Wachmann beim Sänger Rittersporn über die Zeitlinien in dessen Lied beschwert.
Die zweite Staffel von The Witcher dagegen bedient sich einer konventionellen Erzählweise, sprich: chronologisch. Wir konnten uns damit sehr gut anfreunden, insbesondere, weil wir die ersten Folgen der zweiten Staffel am Stück geschaut haben. Gerade dann wirkt eine übergreifende und kontinuierlich erzählte Geschichte wie ein großes Ganzes. Das könnte ein Grund dafür sein, warum das Bingewatching bei der neunen Staffel noch mehr Spaß macht.
Charakterentwicklung: Geralt, das Plappermäulchen
War Henry Cavills Hexer Geralt von Riva in der ersten Staffel noch unfassbar wortkarg, darf er in der zweiten Staffel regelrecht erzählen und sich unterhalten. Ganze Dialoge werden geführt und Gefühlsausbrüche bekommt der Titelheld auch spendiert. Das fühlt sich zwar nicht wie ein stilistischer Bruch an, fällt aber auf. Dabei ist sein Mündel Ciri oft Auslöser für seine Emotionen. Dank ihr darf der Charakter Geralt besorgt, nervös oder gar aufgeregt sein. Das bereitet uns viel Spaß; auch wenn die Art der Gespräche nicht weniger inbrünstig und übertrieben dramatisch sind als in der ersten Staffel. Aber vermutlich gehört das auch einfach zum Charme dieser epischen Fantasy-Welt, in der The Witcher spielt.
Das Henry Cavill nicht nur als Hexer eine gute Figur macht, beweist die Top fünf seiner besten Serien und Filme:
Henry Cavill: Die besten Filme und Serien mit dem Superman-Darsteller
Zu den zahlreichen neuen Figuren gehört Geralts alter Mentor Vesemir (Kim Bodnia), den Du womöglich schon aus dem animierten Witcher-Prequel „Nightmare of the Wolf“ kennst. Die Beziehung zwischen Geralt und Vesemir ist für uns ein kleines Highlight innerhalb der zweiten Staffel. Sie führt uns vor Augen, dass Hexer wie Geralt eine furchtbare Kindheit hatten und einen hohen Preis für ihre Fähigkeiten bezahlen mussten.
Die Monster in The Witcher: Von Vampiren und laufenden Häusern
Auch die zweite Staffel funktioniert nach der „Monster of the Week“-Formel. Heißt: In jeder Folge kämpft Geralt gegen eine andere Kreatur. Um nicht zu spoilern, verraten wir jetzt nicht im Detail, welche das sein werden. Aber unter unseren Highlights befindet sich ein vampirisches Wesen mit einer tragischen Hintergrundgeschichte und ein laufendes Haus.
Positiv aufgefallen ist uns, dass die Qualität der visuellen Effekte deutlich zugenommen hat. Die meisten Kreaturen wirken deutlich lebendiger als vergleichbare in der ersten Staffel. Geflügelte oder unnatürlich große Monster sehen allerdings immer noch ziemlich künstlich aus.
Mit einem bestehenden Netflix-Account kannst Du beide Staffeln The Witcher ganz einfach via GigaTV stream: Damit greifst Du auf Free-TV, Pay-TV und sogar Streamingdienste wie Netflix zu und kannst Sendungen auf Wunsch aufnehmen. Mit dem Tarif GigaTV inklusive Netflix steht Dir eine riesige Auswahl an Filmen, Serien und Dokumentationen zuhause oder unterwegs in brillanter HD-Qualität zur Verfügung. Falls Du von diesem Angebot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unserer Übersicht vorbei – dort findest Du alle Infos.
Unser Fazit: Wir freuen uns auf Staffel 3
Die zweite Staffel von The Witcher bietet neben neuen Monstern und Charaktere vor allem eine stringente Erzählweise. Dabei lenken zu viele Nebenschauplätze und Figuren manchmal ein wenig vom Kern der eigentlich simplen Storys ab und bremsen die Serie insgesamt etwas aus. Die Action als solche ist überschaubar, dafür aber hochwertig in Szene gesetzt. Qualität statt Quantität – das gefällt uns. Was bleibt, ist eine Fortsetzung, die die erste Staffel in einigen Punkten sogar überholt.
Wenn Du nach der ersten Staffel von The Witcher womöglich etwas unsicher warst, ob die Serie etwas für Dich ist, könnte die zweite Staffel Dich überzeugen.
The Witcher (Staffel 2) | |
Originaltitel: | The Witcher (Season 2) |
Genre: | Fantasy |
Start: | 17.12.2021 (Netflix) |
Laufzeit: | 8 Episoden à 50 bis 60 Minuten |
Altersfreigabe: | Von Netflix ab 16 Jahren empfohlen |
Showrunner: | Lauren Schmidt Hissrich |
Vorlage: | „The Witcher“ (OT: „Wiedźmin”), Buchreihe von Andrzej Sapkowski |
Was wünscht Du Dir für The Witcher in einer möglichen dritten Staffel? Wir freuen uns auf Deine Ideen in den Kommentaren.