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The Witcher: Netflix-Cast gegen die Originalbesetzung – welche Adaption ist besser?
Netflix hat mit „The Witcher” einen echten Hit gelandet. Aber der polnische Sender TVP hat bereits 2002 eine Serienadaption („Wiedźmin”) ins Rennen geschickt. Höchste Zeit, die Casts miteinander zu vergleichen: Hier findest Du unsere Favoriten.
Damit hat Witcher-Autor Andrzej Sapkowski wahrscheinlich niemals gerechnet, als er 2002 die Rechte für „The Witcher” an die polnische Spieleschmiede CD PROJEKT RED verkaufte: „The Witcher” ist heute ein riesiges Fantasy-Franchise – eines der größten der Welt. Nach den phänomenalen Erfolgen der Videospiel-Trilogie, die CD PROJEKT RED zum Milliarden-Unternehmen machte, langte Netflix zu und brachte im Dezember 2019 eine Buchadaption in Serienform.
Was kaum jemand weiß: Schon 2002 hat der polnische Sender TVP seine eigene Witcher-Serie produziert und herausgebracht. Die Hexer-Saga wurde von Kritikern abgewatscht, aber teilweise zu Unrecht. Denn die Serie kam vor dem Fantasy-Wegbereiter „Game of Thrones” heraus und das Publikum war schlichtweg nicht besonders offen für Hexer, Zauberer und Monster.
Der Release-Zeitpunkt und das Budget sind zu unterschiedlich, um die Serien ernsthaft zu vergleichen. Aber als Fan kann, darf und sollte man trotzdem einen Blick auf den Cast werfen – denn in dem Punkt können die Werke sich durchaus messen. Wir zeigen Dir die wichtigsten Figuren aus den beiden „Witcher”-Serien.
Geralt: Superman im Kampf gegen seine Stimme
Was haben die Schauspieler Henry Cavill und Michał Żebrowski gemeinsam? Beide haben Geralt von Riva, den Weißen Wolf und Schlächter von Blaviken, gespielt – in der Netflix-Adaption von 2019 sogar gemeinsam: Im polnischen Dubbing spricht Żebrowski für Henry Cavill. Wenn das mal keine Reunion ist.
Henry Cavill und Michał Żebrowski: Wer ist der bessere Geralt?
Wir finden, dass beide Schauspieler für die Rolle bestens geeignet sind. Während Cavill eher wie der Geralt aus den Videospielen wirkt (kein Wunder, schließlich hat er „Witcher 3” mehrfach durchgezockt), verkörpert Żebrowski den Geralt aus den Büchern. Zwar verfügt der Weiße Wolf über mehr Kraft und Schnelligkeit als andere Hexer – körperlich ist das aber nicht direkt sichtbar: Im Buch ist er etwas schlaksiger. Trotzdem ist es für uns ein Unentschieden. Hier siehst (und hörst) Du beide Witcher-Darsteller in einem Video:
Video: Youtube / Nicki Andersen
Yennefer: Zauberhafter Zickenkrieg
Viele Fans bezeichnen die polnische Darstellerin Grażyna Wolszczak als die „echte Yennefer” – und das sieht die Schauspielerin offenbar genauso. In einem Interview mit dem Gossip-Portal pudelek.pl fand sie keine besonders netten Worte für die Leistung von Anya Chalotra (die Netflix-Yennefer): „Es gibt keinen Grund zu leugnen, dass unsere besser war”, sagte die „echte Yennefer”. Die Erzählweise in „The Witcher” gefiel der Dame auch nicht: „Das war eine völlig andere Yennefer, deshalb habe ich nicht verstanden, was dort passiert ist. Erst war sie bucklig, eine behinderte Person. Dann kam dieses Püppchen, das habe ich überhaupt nicht verstanden”.
Grażyna Wolszczak wird anscheinend ungern an das Kapitel „The Witcher” erinnert. „Es war ein interessantes Abenteuer, unabhängig vom Resultat, das dabei herauskam. Nun, wenn man kein Filmbudget hat, sollte man so ein Projekt nicht anfassen… Aber es war, wie es war”, sagte sie verbittert im Interview mit dem Portal plejada.pl.
Anya Chalotra dürfte das alles egal sein – sie ist der heimliche Star in der ersten Staffel von Netflix’ „The Witcher” und verzauberte fast alle Witcher-Fans.
Anya Chalotra und Grażyna Wolszczak: Welche Yennefer ist besser?
Auch wenn die Netflix-Yennefer etwas jung wirkt, gibt es einen Punkt für den Streamingdienst: Anya Chalotra verkörpert Yennefer von Vengerberg so, wie Fans sie sich vorgestellt haben. Zwar hat Grażyna Wolszczak auch ihre Momente, allerdings bricht sie oft mit dem Kanon, indem sie in der Serie beispielsweise rote Kleider trägt. Fans wissen: „Wie üblich trug sie nur zwei Farben. Ihre Farben: Schwarz und Weiß. Schwarze Haare, lange, schwarze Wimpern, die die dahinter verborgene Farbe der Augen nicht erahnen ließen. Ein schwarzer Rock, eine kurze, schwarze Jacke mit weißem, gefüttertem Kragen. Ein weißes Hemd aus feinstem Leinen. Am Hals ein schwarzes Samtband, mit einem brillantenbesetzten Obsidianstern verziert.” Das Zitat stammt aus dem Doppelband „Das Schwert der Vorsehung”.
Jaskier: Der sympathische Schönling gegen den Kumpel, mit dem Du saufen gehst
Jaskier, auch Dandelion beziehungsweise Rittersporn genannt, gehört zu den wenigen positiven Figuren in der düsteren Welt von „The Witcher”. Der Barde singt für sein Leben gern über Heldentaten, die er sich selbst zuschreibt – oder eher andichtet. Abgesehen von seinen künstlerischen Talenten zeigt er eine weitere besondere Begabung: Er ist unschlagbar darin, sich selbst in lebensgefährliche Situationen bringen. Geralt muss seinem Kumpel immer wieder aus der Patsche helfen, was den nörglerischen Hexer zur Weißglut treibt.
Das große Witcher-Quiz: Welcher Held bist Du? Mach den Psycho-Test!
Lange Rede, kurzer Sinn: Jaskier sollte eine besondere Ausstrahlung haben! Für die Netflix-Serie wählten die Produzenten Joey Batey – einen attraktiven Schauspieler, der privat singt und Gitarre spielt, und zwar in der Folk-Band „The Amazing Devil”. Ist er damit der perfekte Jaskier? Nicht, wenn es nach dem polnischen Regisseur Marek Brodzki geht, der sich für den kumpelhaften Zbigniew Zamachowski entschied. Vielleicht nicht der attraktivste Schauspieler, den Polen zu bieten hat, dafür einer der charismatischsten.
Joey Batey oder Zbigniew Zamachowski: Wer trällert besser?
Zu entscheiden, welcher Cast in diesem Fall besser ist, wäre reine Willkür. Ein Münzwurf, wenn man so will. Die Buchversion von Jaskier ist ein Frauenheld und auch im Videospiel wirkt der Geschichtenerzähler nicht wie ein hässliches Entlein, also punktet Batey gleich doppelt. Zamachowski ist allerdings der Bilderbuch-Barde und wie gemacht, den treuen Begleiter von Geralt zu spielen. Letztlich entscheiden wir uns dennoch für Batey, weil sein Song „Toss a Coin To Your Witcher” einfach ein episches Meisterwerk ist. Zamachowski hat auch eine schöne Stimme, was der Schauspieler in der polnischen Serie beeindruckend zeigt, aber den Netflix-Hit kann er nicht toppen. Nur Geralt weiß mit dem Song nichts anzufangen: „Weil es so nicht geschehen ist”.
Video: Youtube / SonySoundtracksVEVO
Jung, jünger, Ciri: Die kleine Prinzessin Cirilla Fiona Elen Riannon
Ciri ist ungestüm, impulsiv und abenteuerlustig, aber sie hat ein großes Herz. Die Tochter von Duny vom Erlenwald und Pavetta Fiona Elen ist etwas Besonderes: Als Trägerin des Älteren-Blutes verfügt sie über mächtige Kräfte. Ciri ist in der Serie noch ein Kind und wird in der Netflix-Version von Freya Allan gespielt. Allan sieht recht jung aus, ist aber zur Zeit der Dreharbeiten schon 18 Jahre alt. Ganz anders als Marta Bitner aus der polnischen Serie, die zur Drehzeit etwa zehn Jahre alt war: so ziemlich das Alter, in dem Geralt Cirilla in seine Obhut nahm.
Marta Bitner und Freya Allan: Welche Ciri passt besser?
Zwar ist Marta Bitners Version von Ciri näher am Buch, aber ihre Ciri wirkt zum Teil hölzern und langweilig. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass sie damals einfach zu jung für die Rolle war – ganz im Gegensatz zu Freya Allan. Ein Publikumsliebling ist die Dame vielleicht nicht, aber ihre Rolle als Ciri hat sie ordentlich gespielt. Fairerweise sei hier erwähnt, dass Allan bereits viel Kamera-Erfahrung mitgebracht hat. Freya gewinnt zwar den Vergleich, aber Marta hat für ihre Ciri auf jeden Fall Respekt verdient.
„The Witcher” vs. „Wiedźmin”: Weitere wichtige Figuren im Vergleich
Ein „Witcher”-Remix
Statt eines Trailers der einen oder anderen Version haben wir Dir das folgende Mash-up herausgesucht: mit der Audio-Spur aus der Netflix-Serie und Bildern der polnischen „Witcher”-Adaption.
Video: Youtube / stacyreed
The Witcher Staffel 2 auf Netflix: Neue Kostüme, neue Schauspieler
Die zweite Staffel von „The Witcher” könnte 2021 auf Netflix erscheinen. Es gibt sogar schon erste Bilder: Geralt sieht im schicken Leder gar nicht mal so schlecht aus. Neugierig? Hier findest Du Geralt im neuen Look. Natürlich kommen auch neue Figuren dazu. Wer die Bücher gelesen hat oder die Spiele kennt, sollte Eskel gut in Erinnerung haben. Wer in seine Rolle schlüpft? Der Schweizer Basil Eidenbenz, den wir beispielsweise aus den Filmen „Liebling, lass uns scheiden”, „X Company” oder „Oh, Ramona!” kennen.
Basil Eidenbenz will play Eskel in recasting for the second season#TheWitcher #Eskel #BasilEidenbenz pic.twitter.com/HoC3nA5f2p
— The Witcher (@thewitchernetfx) September 27, 2020
Welcher Cast ist Dein Favorit? Schreib uns gerne einen Kommentar.
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