Demi Moore im Film "The Substance"
© picture alliance / COLLECTION CHRISTOPHEL | Universal Pictures - Working Tit
Der Cast von "LOL: Last One Laughing Halloween-Special" sitzt auf einer Couch.
Auf dem Bild aus dem Film Ghostbusters Frozen Empire ist das legendäre Ghostbusters-Hauptquartier in einer verschneiten, eingefrorenen Stadt zu sehen. Über dem Eingang hängt das ikonische Ghostbusters-Logo, während Eiszapfen und gefrorene Strukturen die Umgebung bedecken. Die düstere Atmosphäre deutet auf eine Bedrohung hin. Es ist wahrscheinlich, dass das Gebäude auch bei der Ghostbusters-Serie von Netflix eine Rolle spielt.
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The Substance: Das Ende des Bodyhorrors mit Demi Moore erklärt

Demi Moore will es noch ein­mal wis­sen: Als alternde, aber aus­sortierte Schaus­pielerin ver­greift sie sich an einem Ver­jün­gungsmit­tel mit mon­strösen Neben­wirkun­gen. Hier find­est Du das Ende von „The Sub­stance” erk­lärt. 

Darum geht’s in The Substance 

Die Prämisse des Films der franzö­sis­chen Regis­seurin Coralie Fargeat ist eben­so schlicht wie bestechend: Was wäre, wenn es ein Mit­tel gäbe, das Men­schen ermöglicht, sich in eine bessere Ver­sion ihrer selb­st zu ver­wan­deln? Ein Mit­tel, das uns jünger, attrak­tiv­er, erfol­gre­ich­er machen würde?  

The Sub­stance mit Demi Moore: Ein Hor­ror­film über den Schön­heitswahn

Elis­a­beth Sparkle (Demi Moore), die tragis­che Heldin in The Sub­stance, bekommt genau dieses Mit­tel in die Fin­ger. Früher hochdeko­ri­erte Schaus­pielerin, zulet­zt Fit­nessköni­gin mit eigen­er TV-Show, wird sie jet­zt aus­sortiert. Ihr Pro­duzent Har­vey (Den­nis Quaid) feuert Elis­a­beth, um sie durch eine jün­gere Vor­turner­in zu erset­zen.  

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Elis­a­beth greift in ihrer Verzwei­flung zu einem dubiosen Ange­bot, das ihre Jugend zurück­brin­gen soll. Sie injiziert sich eine Sub­stanz, die aus ihrem Kör­p­er einen Klon her­aus­brechen lässt: die junge Sue (Mar­garet Qual­ley).  

Die Gebrauch­san­weisung für die Sub­stanz ist klar. Alle sieben Tage ist Schichtwech­sel zwis­chen den bei­den Ver­sio­nen. Sue kehrt nach ein­er Woche zur ohn­mächti­gen Elis­a­beth zurück, reak­tiviert ihr älteres Selb­st und fällt ihrer­seits in eine Art Koma, ver­sorgt durch ein Sta­bil­isatorserum aus Elis­a­beths Kör­p­er.  

Sue bekommt prompt Elis­a­beths Job als Fit­ness­göt­tin. Aber der Erfolg steigt ihr zu Kopf: Statt sich regelmäßig mit ihrem älteren Selb­st abzuwech­seln, ver­längert Sue ihre Auftritte. Aber je mehr Zeit sie ihrem Alter Ego stiehlt, desto schneller altert Elis­a­beth.

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Der Endkampf der beiden Konkurrentinnen 

Elis­a­beth und Su ver­strick­en sich in einen erbar­mungslosen Konkur­ren­zkampf. Sie han­deln, als wären sie zwei Per­so­n­en, sind aber tat­säch­lich eine, mit der­sel­ben DNA. Wenn Sue auf Kosten von Elis­a­beth ihre Aus­flüge aus­dehnt, schädigt sie sich selb­st, Schritt für Schritt.  

The Sub­stance strea­men: Der Hor­ror­film mit Demi Moore im Heimki­no

Sue genießt ihren Lebensstil als schön­er, begehrter und erfol­gre­ich­er TV-Star, und dafür zapft sie Elis­a­beth immer mehr Serum ab. Elis­a­beth altert rapi­de, ein Fin­ger verküm­mert, Haare fall­en aus, der ganze Kör­p­er wird nach und nach schwäch­er, weil sie hem­mungs­los von ihrem jün­geren Selb­st miss­braucht wird.  

Kurz vor ein­er großen TV-Show geht Sue schließlich der Lebenssaft aus. Sie kehrt zu Elis­a­beth zurück, um nachzu­tanken. Aber die hat sich entschlossen, das Exper­i­ment zu been­den und ihren Klon endgültig stil­lzule­gen.  

Demi Moore im Film "The Substance"

Elis­a­beth Sparkle (Demi Moore) erschafft eine bessere Ver­sion von sich selb­st – mit schreck­lichen Fol­gen. — Bild: pic­ture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncred­it­ed

Das misslingt, es kommt zu einem erbit­terten Kampf, in dessen Ver­lauf Sue Elis­a­beth umbringt – damit ist auch Sues Ende besiegelt. Sie eilt ins TV-Stu­dio, wo sie im Zeitraf­fer­tem­po altert. In einem let­zten verzweifel­ten Akt ver­sucht sie, ihre Jugend zu ret­ten und sich die Akti­va­tor­sub­stanz zu injizieren.  

Damit erschafft sie eine mon­ströse Fusion aus Sue und Elis­a­beth. Das Mon­ster ver­wan­delt das TV-Stu­dio inklu­sive Pub­likum in ein Blut­bad, ehe die Krea­tur auf der Straße explodiert. Zurück bleibt Elis­a­beths Gesicht, dass auf dem Hol­ly­wood Walk of Fame auf den Stern von Elis­a­beth Sparkle zukriecht und dort zer­fällt.  

Alles, was von der Schaus­pielerin übrig­bleibt, sind Blut­spuren, die am näch­sten Mor­gen von ein­er Kehrmas­chine weggewis­cht wer­den. Ruhm ist eben doch vergänglich in Hol­ly­wood. 

Das Ende von The Substance erklärt 

Wer kön­nte bessere Filme über Hol­ly­wood machen als Hol­ly­wood? Das ist eine schon viele Jahrzehnte alte Weisheit. Denn immer wieder hat die US-Unter­hal­tungsin­dus­trie sich selb­st den Spiegel vorge­hal­ten.  

Und was es da zu sehen gab und gibt, ist häu­fig erhel­lend, manch­mal erschreck­end und fast immer unter­halt­sam. The Sub­stance hat viele Aspek­te und ein großes The­ma: die ewige Jagd der Film- und TV-Indus­trie nach dem per­fek­ten Kör­p­er.  

Der Film ist eine Satire über Jugend­wahn, Sex­is­mus und eine Medi­en­welt, die Äußer­lichkeit­en höher bew­ertet als Charak­ter und Orig­i­nal­ität. In dieser Welt haben vielle­icht noch ältere Män­ner eine Chance, etwa als Pro­duzent, der die junge Schön­heit von mor­gen engagiert, oder als Beau mit Sil­ber­locke, dem die (jun­gen) Frauen zu Füßen liegen.  

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Aber Schaus­pielerin­nen, die eine gewisse Alters­gren­ze über­schrit­ten haben, sind in der Regel raus dem Spiel – zumin­d­est, wenn es um die großen Bud­gets, Block­buster und Haup­trollen geht.  

Mit Demi Moore, früher auch in sehr kör­per­be­ton­ten Rollen zu sehen („Striptease”), ist Regis­seurin Forgeat sich­er ein Beset­zungscoup gelun­gen, der zeigt: Das Alter ein­er Schaus­pielerin ist egal, so lange sie ihre Kun­st beherrscht.  

Das ist die eine, fem­i­nis­tis­che Farbe der Geschichte. Das Ende von The Sub­stance ist erst erk­lärt, wenn wir noch auf die anderen Seit­en des Films einge­hen. 

The Substance: Jugendwahn und Selbstoptimierer 

Denn der Body­hor­ror hat noch andere Facetten, und die haben nur am Rande etwas mit der Medi­en­welt zu tun. The Sub­stance zeigt, dass es unmöglich ist, die eigene Jugend zurück­zugewin­nen.  

Elis­a­beth ist fün­fzig, als sie sich entschließt, mit aller Macht jünger wer­den zu wollen. Fün­fzig ist natür­lich kein Alter, erst recht nicht, wenn man mit einem so fit­ten Kör­p­er wie Elis­a­beth geseg­net ist.  

Aber statt zu schätzen, was sie hat, zweifelt sie an ihrem gegen­wär­ti­gen Ich. Sie will zurück in die Ver­gan­gen­heit, die eigene Ver­gan­gen­heit, zurück zur Frau mit zwanzig, dreißig Jahren. Sie ver­sucht an der Leben­suhr zu drehen und erlebt ein Debakel. Das Ergeb­nis ist keine Ver­jün­gung, son­dern ein noch schnellerer Unter­gang.

Denn die Logik des Jugend­wahns ist, dass er nie aufhört, dass er sich niemals befriedi­gen lässt. Sues Schick­sal zeigt, wohin das führt. Als ihre Schön­heit bröck­elt, greift sie erneut zur ver­meintlich ret­ten­den Sub­stanz, um sich zu ver­jün­gen.  

Aber die junge Ver­sion von Elis­a­beth hat ihre Leben­szeit aufge­braucht. Sie geht zugrunde, weil sie das Alter fürchtet, sich nicht in das Unver­mei­dliche fügen will.  

Ein neuer Som­mer: Das Ende der Net­flix-Serie erk­lärt

The Sub­stance liefert auch einen Kom­men­tar zum zweifel­haften Trend zur Selb­stop­ti­mierung. Frauen, die bere­its vor ihrem 20. Geburt­stag einen Schön­heitschirur­gen auf­suchen. Män­ner, die sich Pillen und Pul­ver ein­ver­leiben, um Muskel­masse aufzubauen. Ältere Herrschaften, die ver­bis­sen für einen Triathlon trainieren – sie alle bauen ihren Kör­p­er um, um ver­meintlich schön­er, bess­er, sportlich­er auszuse­hen.  

Sie alle gehen, wie Dori­an Gray, einen Pakt mit dem Teufel ein. Für Elis­a­beth endet ein ähn­lich­er Pakt tödlich. Für die Selb­stop­ti­mier­er von nebe­nan muss es nicht so schlimm enden, aber einen Preis wer­den sie für ihre Eit­elkeit auf jeden Fall zahlen müssen: die per­ma­nente Unzufrieden­heit mit dem Ich.  

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