The Irishman
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

The Irishman in der featured-Filmkritik: Meisterhafte Langsamkeit

Zwei Mafiosi, ein Gew­erkschafts­boss und ein Mord. Was nach einem per­fek­ten Drehbuch für einen Hol­ly­wood-Mafi­as­treifen klingt, wird von Mar­tin Scors­ese zum bild­starken Drei-Stun­den-Epos mit faszinieren­der Länge. Ob sich die Geduld lohnt, ver­rat­en wir Dir in unser­er Kritik.

Frank Sheer­an (Robert De Niro) ist Anfang der 50er als Last­wa­gen­fahrer unter­wegs und verkauft neben­bei Teile sein­er Ladung an die Mafia. Natür­lich geht das nicht lange gut und Frank fliegt auf. Bill Bufali­no (Ray Romano), seines Zeichens Anwalt des Mafi­a­boss­es Rus­sel Bufali­no (Joe Pesci), hil­ft ihm aus der Patsche und stellt Frank seinem Man­dan­ten Rus­sel vor. Zwis­chen den bei­den wächst über die Jahre ein enges Ver­trauensver­hält­nis. Bald jedoch soll Frank einen Job für den Boss der Last­wa­gen-Gew­erkschaft, Jim­my Hof­fa (Al Paci­no) erledi­gen, der seine Loy­al­ität in Frage stellt. „The Irish­man“ basiert dabei auf dem Best­seller „I Heard You Paint Hous­es“ von Charles Brandt.

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Grandioser Cast, beeindruckende Technik bei „The Irishman“

Mit Robert De Niro, Joe Pesci und Al Paci­no hat sich Scors­ese drei Schaus­piel­er ins Boot geholt, die so stark mit dem Genre des Mafia-Films ver­ban­delt sind, dass es fast schon notwendig war, dass sie die Haup­trollen übernehmen. Doch nicht nur sie glänzen durch ihre grandiose Darstel­lung. Auch Harvel Kei­t­el, Bob­by Can­navale oder Jesse Ple­mons, um nur ein paar zu nen­nen, sind großar­tig gecastet und lassen „The Irish­man“ erst richtig zur Gel­tung kom­men. Ein heim­lich­er Star ist allerd­ings auch die Tech­nik, mit der vor allem die drei Pro­tag­o­nis­ten eine Ver­jün­gungskur erhal­ten. In Zeit­sprün­gen erlebt der Zuschauer die Män­ner im Alter von 30, 50 und 70 Jahren. Dank neuester Com­put­er-Gen­er­at­ed-Image-Tech­niken (CGI), die Du vielle­icht aus Fil­men wie Gem­i­ni Man kennst, siehst Du die jün­geren Ichs der Schaus­piel­er und musst Dir ein ums andere Mal die Augen reiben.

Ganz ohne Mafia-Coolness

Mar­tin Scors­ese set­zt bei „The Irish­man“ nicht auf den Cool­ness-Fak­tor, den Mafi­as­treifen aus Hol­ly­wood, wie beispiel­sweise Good Fel­las oder Casi­no, gerne mal haben. Fernab von film­tauglichen Klis­chees vom mondä­nen Leben mit viel Action beschäftigt sich der Net­flix-Film mit den Beziehun­gen zwis­chen den drei Män­nern, deren Leben und den damit ein­herge­hen­den Prob­le­men. Dabei schafft es der Film trotz­dem, langsam aber sich­er eine inten­sive Wucht aufzubauen, die auch nach dem Abspann noch länger wirkt. Das liegt vor allem daran, dass der Zuschauer miter­lebt, wie aus dem ein­fachen Last­wa­gen­fahrer Frank ein kalt­blütiger Auf­tragskiller für die Mafia wird. Und dabei im Kon­flikt mit sich selb­st und der Fre­und­schaft zu den bei­den Ego­ma­nen Rus­sel und Jim­my steht.

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Außer­dem demask­iert Mar­tin Scors­ese das Bild von Mafi­afil­men, was sich dem Zuschauer über Jahrzehnte hin­weg einge­bran­nt hat, indem er in vie­len Momenten aufzeigt, dass das Leben als Mafiosi oft­mals alles andere als mondän ist. Beispiel­sweise, wenn Du miter­leb­st, wie sich Fam­i­lie und Fre­unde von den Mafiosi abwen­den. Ger­ade die zunächst unendlich zähen Szenen, in denen Rück­blenden mit aktuellen Film-Ereignis­sen ver­mis­cht wer­den, kön­nen den Zuschauer ermü­den. Wenn Du Mafi­afilme aber lieb­st und nicht vor ein­er äußerst langsam ablaufend­en Hand­lung zurückschreckst, so kön­nte Dir „The Irish­man“ dur­chaus gefallen.

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Erwartest Du allerd­ings eine action­re­iche Geschichte mit viel Hol­ly­wood-Mafia-Charme, so schau Dir lieber (noch ein­mal) Good Fel­las, Scar­face oder Casi­no an.

The Irish­man

Genre: Dra­ma / Thriller

Bun­desstart: 14.11.2019 Kinos­tart / 28.11.2019 Start auf Netflix

Laufzeit: 3 Stun­den, 29 Minuten

FSK: Ab 16 Jahren

Regie: Mar­tin Scorsese

Drehbuch: Steven Zaillan

Du lieb­st die Filme von Mar­tin Scors­ese? Ver­rate uns in den Kom­mentaren Deinen Lieblings­film des Regisseurs.

Titel­bild: Netflix

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