Anne (Olivia Colman), Anthony (Anthony Hopkins) und Laura (Imogen Poots)
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

The Father in der featured-Filmkritik: Ein absolutes Must-See-Drama

Das Demenz-Dra­ma „The Father“ mit Antho­ny Hop­kins und Olivia Col­man war ein heißer Kan­di­dat für alle wichti­gen Oscars. Zwei davon hat er gewon­nen. Ob der Film sie zurecht ver­di­ent hat, liest Du in der featured-Filmkritik.

Antho­ny (Antho­ny Hop­kins) liebt seine Unab­hängigkeit. Diese kommt ihm aber lei­der zunehmend abhan­den, denn er lei­det an Demenz. Deshalb küm­mert sich seine Tochter Anne (Olivia Col­man) so gut es geht um ihn. Doch damit soll bald Schluss sein, denn sie möchte zu ihrem Part­ner nach Paris ziehen und Antho­ny soll in Lon­don zurück­bleiben. Das Prob­lem dabei ist, dass er nicht immer ein Charme­bolzen ist und dadurch bere­its mehrere Pflegerin­nen ver­grault hat. Außer­dem ver­liert Antho­ny sich mehr und mehr, ver­wech­selt Per­so­n­en und wun­dert sich über Men­schen in sein­er Woh­nung, die da eigentlich gar nichts zu suchen haben. The Father entwick­elt sich nicht nur für Antho­ny immer mehr zum Drama.

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Du bist ges­pan­nt auf das hochkarätig beset­zte Dra­ma und willst alles über Hand­lung, Cast und den Regis­seur Flo­ri­an Zeller wis­sen? Hier erfährst Du mehr:

The Father: Das erwartet Dich im oscarprämierten Dra­ma mit Antho­ny Hopkins

The Father: Vom Bühnenstück auf die Leinwand

Das Dra­ma The Father ist das Filmde­büt von Drehbuchau­tor und Regis­seur Flo­ri­an Zeller. Als The­ater­regis­seur ist der Fran­zose weltweit bekan­nt und gilt als her­aus­ra­gen­der Dra­matik­er. Da ist es nicht ver­wun­der­lich, dass sein Lein­wand­de­büt auf seinem eige­nen Büh­nen­stück „Le Pere“ beruht. Bere­its mit diesem kon­nte er die Zuschauen­den überzeugen.

Dass sein Stück auch als Kino-Adap­tion funk­tion­iert, hat er mit The Father bewiesen. Flo­ri­an Zeller schafft es darin, die Ein­dringlichkeit des Kam­mer­stücks auf die große Lein­wand zu ban­nen. Seine Leis­tung, die Momente der Ver­wirrung, Liebe, Wut und Frus­tra­tion einz­u­fan­gen, ist großar­tig. Natür­lich  ste­ht und fällt das auch mit den Darstel­len­den. Denn das The­ma des Dra­mas ist kein ein­fach­es und bet­rifft mit­tler­weile immer mehr Men­schen direkt oder indi­rekt: Demenz.

Anthony Hopkins, Florian Zeller (Regie) und Olivia Colman am Set von The Father

Antho­ny Hop­kins, Flo­ri­an Zeller (Regie) und Olivia Col­man am Set von The Father. — Bild: © TOBIS Film GmbH.

Verwirrung nicht nur beim Protagonisten

Es ist nicht leicht, sich in demen­zkranke Men­schen hineinzufühlen. Der Film zeigt klas­sis­che Symp­tome, wie beispiel­sweise Dieb­stahlver­dachtsmo­mente und Ver­wech­slun­gen von Per­so­n­en ein­drück­lich auf. Richtig beein­druck­en  – und dabei ver­wirren – wird Dich aber etwas anderes: Nicht nur Antho­ny ist sich oft­mals nicht sich­er, ob er sich wirk­lich in sein­er eige­nen Woh­nung befind­et und welch­er Tag ger­ade ist. Auch Du als Zuschauer:in kannst Dir oft­mals nicht sich­er sein, ob Du ver­stehst, wo in der Geschichte Du Dich ger­ade befind­est. Enge, labyrinthar­tige Erzäh­lun­gen wer­den kom­biniert mit Kulis­sen, die Dir ähn­lich vorkom­men. Beispiel­sweise Flure, Wand­far­ben und Anord­nun­gen von Möbeln. Wed­er Antho­ny noch Du wer­den sich sich­er sein, wann und wo ihr ger­ade seid. So gut umge­set­zt führt das dazu, dass Du Dir wenig­stens ansatzweise vorstellen kannst, wie frus­tri­erend und beängsti­gend es sein muss, so neben sich zu stehen.

Absolut brilliant: Anthony Hopkins und Olivia Colman

Antho­ny Hop­kins hat für diese Rolle seinen zweit­en Oscar als bester Haupt­darsteller gewon­nen. Kein Wun­der, denn seine Dar­bi­etung ist verblüf­fend gut. Mal ver­lei­ht er sein­er Rolle Charme, mal ste­ht ihm die pure Verzwei­flung ins Gesicht geschrieben. Wut, Angst und Unsicher­heit wech­seln sich im ras­an­ten Tem­po ab und sein Schaus­piel bleibt dabei authentisch.

Anthony (Anthony Hopkins) steht in seiner Londoner Wohnung

Antho­ny (Antho­ny Hop­kins) begin­nt, immer mehr an sich, seinen Lieb­sten, seinem Ver­stand und let­z­tendlich auch an sein­er Wahrnehmung zu zweifeln. — Bild: © TOBIS Film GmbH.

Aber nicht nur durch Antho­ny Hop­kins’ Leis­tung wirst Du mehr und mehr ver­ste­hen, wie schw­er es Antho­ny und sein­er Umge­bung fällt, mit der Sit­u­a­tion umzuge­hen. Auch Oscarpreisträgerin Olivia Col­man überzeugt mit ihrer Dar­bi­etung. Ger­ade durch ihre Mimik macht sie  die  Über­forderung und Verzwei­flung, die Antho­nys Tochter Anne durch­lebt, greif­bar. Zwar sind die weit­eren Darstel­len­den, inklu­sive Imo­gen Poots, auch solide und wichtig für die Insze­nierung, den Film tra­gen allerd­ings Hop­kins und Colman.

Anne (Olivia Colman) geht die Straße entlang.

Anne (Olivia Col­man) ste­ht vor einem schmerzhaften Dilem­ma: Wie soll sie damit umge­hen, dass ihr Vater alle Hil­fe ablehnt und wie kann sie mit guten Gewis­sen nach Paris ziehen? — Bild: © TOBIS Film GmbH.

Antho­ny Hop­kins glänzt nicht nur in diesem Dra­ma. Unsere Auswahl sein­er zehn besten Filme find­est Du hier:

Sir Antho­ny Hop­kins: Seine besten Filme

Unser Fazit: Ein Must-See-Drama, das manchmal nur schwer zu ertragen ist

Ger­ade weil Antho­ny Hop­kins so gut ist und es schafft, die Sit­u­a­tio­nen, die typ­isch für diese Krankheit sind, so ein­drück­lich herüberzubrin­gen, ist The Father manch­mal nur sehr schw­er zu ertra­gen. Der Film ban­nt auf die Lein­wand, was zunehmend mehr Men­schen im Alter bet­rifft. Ohne dabei zu sehr zu emo­tion­al­isieren oder ins Kitschige abzu­driften. Dabei bleibt Regis­seur Flo­ri­an Zeller immer nah dran und zeigt ein­fühlsam und ein­dringlich, wie auch die Men­schen um eine erkrank­te Per­son lei­den. Mit Abstand eines der besten Dra­men, die wir in der let­zten Zeit gese­hen haben. Dabei ist The Father nicht nur eine absolute Empfehlung wegen sein­er hochkaräti­gen Beset­zung, son­dern auch für das Konzept und die Umset­zung. Ein ver­di­en­ter Oscar-Gewin­ner, den Du Dir nicht ent­ge­hen lassen solltest.

The Father
Genre: Dra­ma
Bun­desstart: 26. August  2021
Laufzeit: 98 Minuten
FSK: ab 6 Jahren freigegeben
Regie: Flo­ri­an Zeller
Drehbuch: Flo­ri­an Zeller, Christo­pher Hampton

 Antho­ny Hop­kins gehört zu Deinen Lieblingss­chaus­piel­ern? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, in welch­er Rolle er Dich am meis­ten begeis­tert hat. 

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