Barney Ross (Sylvester Stallone).
© EX4 Productions, Inc. 2022
From
Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

The Expendables 4 | Kritik: Der Anbruch einer neuen Action-Ära?

Seit ihrem let­zten Lein­wan­dauftritt sind ganze neun Jahre ver­gan­gen, doch nun sind sie zurück. In unser­er Filmkri­tik zu „The Expend­ables 4“ ver­rat­en wir Dir, warum sich das Come­back der sprüchek­lopfend­en Truppe als absoluter Tota­laus­fall ent­pup­pt und wie es um die Zukun­ft der Action­rei­he steht.

Mit „The Expend­ables“ hat Sylvester Stal­lone 2010 eine Action­rei­he ins Leben gerufen, die die größten Stars des Gen­res vor der Kam­era vere­int. Neben Stal­lone selb­st kon­ntest Du in den ersten drei Fil­men Hol­ly­wood-Größen wie Arnold Schwarzeneg­ger, Har­ri­son Ford, Mel Gib­son, Jet Li, Bruce Willis, Jean-Claude Van Damme und sog­ar Chuck Nor­ris bei ihren tödlichen Mis­sio­nen begleit­en. Nun beschert Dir „Act of Valor“-Regisseur Scott Waugh mit The Expend­ables 4 ein neues Aben­teuer mit den schießwüti­gen Alther­ren. Ob uns der Streifen gefall­en hat, erfährst Du in unser­er Filmkri­tik zu The Expend­ables 4.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

The Expendables 4: Eine neue (aber altbekannte) Mission 

Während das titel­gebende Team von Söldner:innen im drit­ten Film noch aus ein­er Vielzahl an Damen und Her­ren bestand, ist die Grup­pierung in The Expend­ables 4 ein wenig geschrumpft. Anführer Bar­ney Ross (Sylvester Stal­lone) erhält einen Auf­trag von einem ein­sti­gen Wegge­fährten und ver­sam­melt die alt­bekan­nten Pri­vat­sol­dat­en Lee Christ­mas (Jason Statham), Gun­ner Jensen (Dolph Lund­gren), Toll Road (Randy Cou­ture) sowie die Neuzugänge Easy Day (50 Cent) und Galan (Jacob Sci­pio). Ihr Ziel: Die von Suar­to Rah­mat (Iko Uwais) ange­führte Ter­ro­ror­gan­i­sa­tion daran zu hin­dern, nuk­leare Sprengköpfe abzuschießen und damit einen Weltkrieg auszulösen.

Auch wenn The Expend­ables 4 mit einem neuen Auf­trag daherkommt: Eine der­ar­tige Prämisse wirkt alt­back­en und diese Art von Geschichte dürftest Du bere­its leicht abge­wan­delt in etlichen Action­fil­men gese­hen haben. Vor allem als „James Bond“- oder „Mis­sion: Impos­si­ble“-Fan dürfte Dir dieses Bedro­hungsszenario über­aus bekan­nt vorkom­men. Im Ver­lauf der Hand­lung erwarten Dich zudem einige „Über­raschun­gen“, die größ­ten­teils recht vorherse­hbar sind und ziem­lich plump wirken. Um nicht zu Spoil­ern, ver­rat­en wir Dir hier nichts Genaueres dazu. Aber wenn man ehrlich ist: Nie­mand geht für die Sto­ry in einen Expend­ables-Film. Statt ein­er aus­gek­lügel­ten Hand­lung set­zt das Fran­chise viel mehr auf die Star-Pow­er, kla­maukige Sprüche und wenig zim­per­liche Action, sodass man daher über die wenig über­raschende Geschichte leichter hin­wegse­hen kann.

Altbackene Action mit den üblichen Genre-Mankos 

Soll­test Du bere­its einen Expend­ables-Film gese­hen haben, weißt Du, dass es in den Action-Krachern ordentlich zur Sache geht. Mit Aus­nahme vom drit­ten Teil haben alle Ableger der Rei­he eine FSk-18-Freiga­be in Deutsch­land erhal­ten. Das heißt, dass Dich auch in The Expend­ables 4 erneut ziem­lich bru­tale Gewal­teska­paden erwarten. Denn die kon­flik­t­freudi­gen Söld­ner zeigen wenig Gnade und im Ver­lauf der 103 Minuten lan­den diverse Klin­gen und Kugeln in diversen Körpern.

Während die Action ins­beson­dere in den ersten zwei Fil­men – The Expend­ables (2010) und „The Expend­ables 2“ (2012) – noch wuchtig und brachial war, wirken die Kämpfe in The Expend­ables 4 mit­tler­weile ein wenig abge­droschen und nicht mehr so mitreißend wie zuvor. Die Pro­duzen­ten Kevin King-Tem­ple­ton und Les Wel­don ver­ri­eten jüngst in einem Inter­view, dass das hohe Alter der Darsteller:innen zu Anpas­sun­gen bei den Action-Sequen­zen geführt hat und das merkt man eini­gen Szenen deut­lich an. Extrem viele Schnitte und steife Bewe­gun­gen nehmen der Action schlichtweg den Wind aus den Segeln.

Barney Ross (Sylvester Stallone) & Easy Day (50 Cent)

Bar­ney Ross (Sylvester Stal­lone) & Easy Day (50 Cent) in „The Expend­ables 4”. — Bild: © EX4 Pro­duc­tions, Inc. 2022

Für einige Sequen­zen haben sich die Film­schaf­fend­en ein paar kreative Absur­ditäten ein­fall­en lassen, die etwas Spaß aufkom­men lassen – wie zum Beispiel eine Ver­fol­gungs­jagd auf mit Maschi­nengewehren bestück­ten Motor­rädern über ein Schiff – doch oft­mals wirkt die Action zu gener­isch und gehet­zt. Durch die wack­li­gen Bilder ver­lierst Du aber schnell den Überblick und kannst den tur­bu­len­ten Machen­schaften der Söld­ner teils nur mit Anstren­gung fol­gen. Action-High­lights wie „John Wick: Kapi­tel 4“ und „Mis­sion: Impos­si­ble – Dead Reck­on­ing Teil Eins“ haben dieses Jahr bere­its demon­stri­ert, wie selb­st super chao­tis­che Sit­u­a­tio­nen grandios einge­fan­gen wer­den kön­nen. Bei The Expend­ables 4 fehlt von ein­er der­ar­tig kun­stvollen Insze­nierung lei­der jegliche Spur.

Billige Effekte trotz hoher Produktionskosten

Als wirk­lich katas­trophal erweisen sich jedoch die visuellen Effek­te in The Expend­ables 4. Obwohl das Pro­duk­tions­bud­get des vierten Ablegers mit 100 Mil­lio­nen US-Dol­lar (umgerech­net 93,37 Mio. Euro) eben­so hoch war wie bei den zwei Vorgängern, führt der Streifen mit seinen Effek­ten zu einem gewalti­gen Stirn­run­zeln. Manche Flugzeugszenen erin­nern an eine Zwis­chense­quenz aus einem Videospiel und wenn beispiel­sweise ein Helikopter auf einem Frachter lan­det, fehlt nur noch die Schnur, die das Flugge­fährt als Attrappe ent­tarnt. Der­ar­tige Momente wirken extrem lächer­lich und reißen Dich prompt aus der Immersion.

Eine neue Ära wird eingeleitet

Wenn Du ein Fan der Action­rei­he bist, dann wird es Dich sich­er freuen, dass Sylvester Stal­lone in The Expend­ables 4 mit seinen mit­tler­weile stolzen 77 Jahren die Führung an seinen langjähri­gen Kol­le­gen Jason Statham übergibt. Der vierte Ableger leit­et eine neue Ära ein und soll den Auf­takt ein­er neuen Expend­ables-Trilo­gie bilden, die wom­öglich noch ein Spin-off mit weib­lichen Action-Stars her­vor­brin­gen kön­nte. Kevin King-Tem­ple­ton und Les Wel­don sagten im zuvor erwäh­n­ten Inter­view zumin­d­est, dass sie solange Expend­ables-Filme pro­duzieren wer­den, bis die Fans keine Lust mehr auf die Action­rei­he haben.

Die neue EXPENDABLES-Crew vereint (v.l.n.r.): Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture), Easy Day (50 Cent), Lash (Levy Tran) und Galan (Jacob Scipio).

Die neue Expend­ables-Crew vere­int (v.l.n.r.): Gun­nar Jensen (Dolph Lund­gren), Toll Road (Randy Cou­ture), Easy Day (50 Cent), Lash (Levy Tran) und Galan (Jacob Sci­pio). — Bild: © EX4 Pro­duc­tions, Inc. 2022

The Expendables 4 in der Kritik: Unser Fazit

Sollte die Expend­ables-Rei­he fort­ge­führt wer­den, wäre es schön, wenn sich die Film­schaf­fend­en mehr auf die ihnen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Vorzüge ver­lassen wür­den. Als Parade­beispiel sei hier die Mar­tial-Arts-Exper­tise von Tony Jaa und Iko Uwais genan­nt. Da haben die Filmemacher:innen bere­its zwei über­aus erfahrene Kampfkün­stler am Set und darüber das Stunt-Team von Jack­ie Chan als Unter­stützung gewin­nen kön­nen, doch die Fähigkeit­en von Tony Jaa und Iko Uwais wer­den im Film nur sehr sparsam einge­set­zt. Wenn die Crew schon eine Geheimwaffe in Form von zwei Super­tal­en­ten an Bord hat, sollte sie diese auch würdig einsetzen.

Decha (Tony Jaa)

Decha (Tony Jaa) in „The Expend­ables 4”. — Bild: © EX4 Pro­duc­tions, Inc. 2022

Unser Faz­it:  The Expend­ables 4 ent­pup­pt sich als absoluter Tota­laus­fall. Die Action wirkt alt­back­en, die Kämpfe abge­droschen und nicht mehr so mitreißend wie in vorheri­gen Teilen. Katas­trophale visuelle Effek­te run­den den Streifen ab. Statt ein­er aus­gek­lügel­ten Hand­lung set­zt das Fran­chise merk­lich auf seine Star-Beset­zung. Wenn Du aber bru­tale Action magst und nicht zu großen Wert auf die Sto­ry legst, oder ein­fach wis­sen möcht­est, wie die Expend­ables-Rei­he weit­erge­ht, dann kön­nte Dir der vierte Teil den­noch gefallen.

The Expend­ables 4 

Genre: Action
Bun­desstart: 21. Sep­tem­ber 2023
Laufzeit: 103 Minuten
FSK: Ab 18 freigegeben
Regie: Scott Waugh
Drehbuch: Kurt Wim­mer, Tad Dag­ger­hart, Max Adams

Du bist ein wahrer Sylvester Stal­lone-Fan? Dann ver­rate uns gerne in den Kom­mentaren, welche Filme mit der Action-Leg­ende zu Deinen absoluten Favoriten zählen. 

Das könnte Dich auch interessieren