Schauspieler John David Washington
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Saw X
Ein Mann mittleren Alters, mit fragendem Blick und gesenkter Brille.
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The Creator: Das Ende des Sci-Fi-Thrillers erklärt

Kün­stliche Intel­li­genz und men­schliche Exis­tenz in einem glob­alen Machtkampf ver­strickt: In diesem Block­buster geht es um alles – und um unser Ver­hält­nis zu KI. Hier find­est Du das Ende von „The Cre­ator” erk­lärt.

The Cre­ator wird von der Kri­tik als visionäres Sci-Fi-Epos gefeiert. Der Film von Regis­seur Gareth Edwards („Rogue One”) bietet auf alle Fälle pralles Actionk­i­no, bildge­waltige Effek­te und eine Sto­ry, die wie die Faust aufs Auge zu ein­er aktuellen Diskus­sion passt, die seit Monat­en Men­schen und Medi­en beschäftigt.

Das Ende von The Creator erklärt

The Cre­ator spielt in ein­er nicht näher beze­ich­neten Zukun­ft, in der sich ein Teil der Men­schheit einen erbit­terten Krieg mit kün­stlichen Intel­li­gen­zen liefert. Halb Los Ange­les liegt nach einem Atom­schlag in Trüm­mern. Ver­ant­wortlich für die Attacke ist, so sieht es die US-Regierung, die KI.

Das Imperi­um und mit ihm der soge­nan­nte West­en schlägt mit­tels der gigan­tis­chen Raum­sta­tion NOMAD zurück, die jeden Fleck auf der Erde mit Rake­te­nan­grif­f­en überziehen kann. In Asien tick­en die Uhren allerd­ings anders: Dort leben Bevölkerung und die zahlre­ichen KI-Geschöpfe in friedlich­er Koex­is­tenz.

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Ange­blich soll der mys­ter­iöse KI-Architekt Nir­ma­ta eine mächtige Waffe entwick­elt haben, die die gesamte Men­schheit aus­löschen kön­nte. US-Elitesol­dat Joshua (John David Wash­ing­ton) soll Entwick­ler und Waffe aus­find­ig machen und eli­m­inieren.

So begin­nt die Hand­lung in The Cre­ator, deren Ver­lauf einige Fra­gen aufwirft. Haben wir erst mal das Ende von The Cre­ator erk­lärt, dürften einige dieser Fra­gen beant­wortet sein.

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Wer ist The Creator?

The Cre­ator, also der Schöpfer, ist eine Schöpferin. Es ist Joshuas ver­schol­lene Ehe­frau Maya (Gem­ma Chan). Die KI-Exper­tin, damals schwanger, kam offen­bar vor fünf Jahren bei einem Angriff der US-Stre­itkräfte ums Leben.

Maya hat­te eine Mis­sion: die Gemein­schaft der KI-Wesen vor den men­schlichen Angreifern beschützen. Daher entwick­elte sie einen Plan, NOMAD zu zer­stören. Dazu arbeit­ete sie an der näch­sten Stufe der KI-Evo­lu­tion: der biol­o­gisch-tech­nis­chen Verbindung von Men­sch und Mas­chine.

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Sie erschuf Alphie, ein KI-Wesen mit men­schlich­er DNA ihres unge­bore­nen Kindes. Alphie (Madeleine Yuna Voyles) ist in diesem Sinne das gemein­same Kind von Maya und Joshua. Und Alphie ent­pup­pt sich tat­säch­lich als eine Art Waffe: Sie erscheint so men­schlich, ver­let­zlich und ein­fühlsam, dass Sol­dat Joshua rasch eine enge Bindung zu dem KI-Kind auf­baut und seinen ursprünglichen Auf­trag ignori­ert.

Obwohl seine Vorge­set­zten behaupten, dass dieses Kind die Exis­tenz der Men­schheit gefährdet und Joshua den Befehl erteilen, es zu töten, schützt er Alphie. Er ver­set­zt sie in den Stand-by-Modus und ver­hil­ft ihr damit zur Flucht.

Schauspielerin Madeleine Yuna Voyles

Ein ganz beson­deres Kind: Alphie (Madeleine Yuna Voyles). — Bild: pic­ture alliance/ASSOCIATED PRESS

Maya und Joshua, im Tode vereint

Mit Alphie ver­bun­den ist auch eine sehr emo­tionale Episode ganz am Schluss des Films. Nach der Zer­störung von NOMAD gibt es nur noch eine Ret­tungskapsel an Bord. Sie ist zu klein für zwei Per­so­n­en.

Joshua über­lässt selb­st­los dem Kind den ret­ten­den Platz. Der Men­sch opfert sich für eine (halbe) Mas­chine, nicht die Mas­chine sich für den Men­schen.

Das an sich ist schon eine bemerkenswerte Umkehrung des üblichen Ver­hält­niss­es zwis­chen Men­sch und KI, die unserem heuti­gen Ver­ständ­nis nach ja nichts weit­er als ein Hand­langer für seine men­schlichen Instruk­toren sein soll.

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Und die Gle­ich­stel­lung zwis­chen den bei­den Exis­ten­z­for­men geht noch weit­er. Bevor Joshua die lebenser­hal­tenden Geräte abschal­tet, um die im Koma liegende Maya friedlich ster­ben zu lassen, überträgt er ihr Bewusst­sein auf eine Fest­plat­te.

Nach dem Abschied von Alphie trifft er auf ein KI-Wesen, das Maya ähn­lich sieht. Er trans­feriert das Bewusst­sein sein­er ver­stor­be­nen Frau auf die KI und erlebt so noch einige sehr gefüh­lvolle und intime Momente mit Maya. Oder doch nur mit ein­er Mas­chine?

Die US Army und ihre Vergangenheit

Regis­seur Gareth Edwards entwirft in The Cre­ator eine eben­so ver­störende wie ver­lock­ende Vision kün­stlich­er Intel­li­genz in naher Zukun­ft. Die Anspielun­gen auf jün­gere Kon­flik­te aus unser­er Zeit­geschichte sind dabei überdeut­lich.

Der US-Mil­itärap­pa­rat kommt in seinem Film nicht gut weg. Die Mil­itärs ver­nicht­en rig­oros alles, was sich den Inter­essen des Lan­des in den Weg stellt. Dabei sind sie unfähig, eigene Fehler zu erken­nen und zu kor­rigieren.

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Die US-Stre­itkräfte hin­ter­lassen in Asien eine Schneise der Ver­wüs­tung. Wenn Reis­felder und Dör­fer in Flam­men ste­hen, wer­den Erin­nerun­gen an die Schreck­en des Viet­namkriegs wach. Als Joshua von seinem Offizier los­geschickt wird, die mys­ter­iöse Geheimwaffe zu zer­stören, ist auch der Irakkrieg gemeint.

Einst zog die US Army mit der Behaup­tung gegen den irakischen Dik­ta­tor Sad­dam Hus­sein in den Krieg, dieser hätte eine Massen­ver­nich­tungswaffe im Arse­nal. Das stellte sich später als Lüge her­aus. Es war nur ein Vor­wand, die Panz­er rollen zu lassen.

Der Atom­schlag im Film auf Los Ange­les ist eben­falls Teil ein­er Lügen­erzäh­lung. Denn er ist nicht, wie von Mil­itär und Poli­tik behauptet, von kün­stlichen Intel­li­gen­zen aus­ge­führt wor­den, son­dern auf men­schlich­es Ver­sagen zurück­zuführen.

Wie menschlich können Maschinen sein?

Men­schen sind in The Cre­ator wie Maschi­nen, auch das gehört zum Ende erk­lärt: Wenn sie näm­lich mit einem gewalti­gen Ver­nich­tungsap­pa­rat wie NOMAD rück­sicht­s­los über fremde Län­der, Men­schen und andere Wesen her­fall­en. Maschi­nen wiederum kön­nen men­schlich­er sein als ihre Schöpfer, denn sie wollen in Frieden leben und haben kein­er­lei Aggres­sionspoten­zial.

Das ist das Bild, das The Cre­ator von KI entwirft. Nicht zufäl­lig lässt der Regis­seur sog­ar KI-Wesen in bud­dhis­tis­chen Mönch­skut­ten auftreten, was ele­mentare Fra­gen aufwirft: Wie men­schlich kön­nen Maschi­nen sein? Müssen wir KI Gefüh­le und Empathie, gar Selb­st­bes­tim­mung zugeste­hen?

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Und was unter­schei­det uns dann noch von ein­er Mas­chine? Diese Fra­gen sind auch im Kino nicht neu, Film­fans ken­nen sie spätestens aus “Blade Run­ner” von 1982. The Cre­ator beant­wortet sie nicht, liefert aber Hin­weise. Und eine Vision, wie es mit dem Ver­hält­nis Mensch/Maschine weit­erge­ht.

Ein Blick in die Zukunft

Mit Alphie erre­icht kün­stliche Intel­li­genz ein ganz neues Lev­el der Entwick­lung. Das KI-Kind ist einzi­gar­tig. Es ist nicht ent­standen als bloße Ansamm­lung von Codes, son­dern eine Verknüp­fung von men­schlich­er DNA und Chips.

Alphie ist die Brücke zwis­chen Men­schen und KI. Gäbe es ein der­ar­tiges Wesen, würde es unser Ver­ständ­nis von KI kom­plett über den Haufen wer­fen. Wir hät­ten es mit ein­er neuen Spezies zu tun.

Der Film sug­geriert, dass diese Entwick­lung möglich und sog­ar wün­schenswert sei: The Cre­ator erk­lärt am Ende die KI zum besseren Men­schen. Und noch mehr: Weit­ere Inno­va­tio­nen kön­nten nicht bloß den Welt­frieden nach KI-Wesen-Art sich­ern, son­dern sog­ar den Tod selb­st besiegen.

Das Tool dazu ist im Film eine Fest­plat­te: Darauf spe­ichert Joshua das Bewusst­sein sein­er ster­ben­den Frau, um es später via KI-Wesen aufleben zu lassen. Im Prinzip ist Maya damit unsterblich. Nur Joshua lei­der nicht, der stirbt beim Unter­gang der NOMAD.

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