Chris Pine in The Contractor
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

The Contractor in der featured-Filmkritik: Nicht jeder Auftrag sollte angenommen werden

Chris Pine heuert als Armee-Vet­er­an bei ein­er Söld­nertruppe an und soll einen schwieri­gen Auf­trag meis­tern, der nicht nur ihn in Gefahr bringt. Wir ver­rat­en Dir in unser­er „The Con­trac­tor“ - Filmkri­tik, ob sich der Gang ins Kino für Dich lohnt.

Sergeant James Harp­er (Chris Pine) wurde bei einem Aus­land­sein­satz ver­wun­det und ver­sucht seine Schmerzen mit Medika­menten unter Kon­trolle zu bekom­men. Allerd­ings geht er für die Pillen nicht zu einem Arzt, son­dern zu einem Dro­gen­händler, was ihn schließlich seine Armee-Kar­riere kostet. Er wird ohne Bezüge ent­lassen und muss for­t­an schauen, wie er seine Fam­i­lie ernährt. Die Schulden tür­men sich auf und so muss eine schnelle Lösung her. Prak­tis­cher­weise taucht just in dieser schwieri­gen Sit­u­a­tion James alter Armee-Kumpel Mike (Ben Fos­ter) auf und bietet ihm an, sich einem paramil­itärischen Söld­nerkom­man­do anzuschließen. Die genauen Hin­ter­gründe über den Auf­trag in Europa erläutert der Auf­tragge­ber Rusty Jen­nings (Kiefer Suther­land) zwar nicht, aber James ist auf diesen Job angewiesen. Unglück­licher­weise geht bei der Durch­führung nahezu alles schief und James wird zum Gejagten.

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The Contractor: Blasse Geschichte, blasse Charaktere

Die Geschichte um den gefal­l­enen Ex-Sol­dat­en James begin­nt erstaunlich ruhig und nahezu zäh. Lan­gat­mig wird erzählt, warum James aus der Armee geflo­gen ist und warum er den neuen Job annehmen muss. Lei­der bleiben die Charak­tere dabei recht far­b­los. Gillian Jacobs als James Frau Bri­anne oder auch Ben Fos­ter haben besten­falls nur Gas­tauftritte in der Geschichte, die zu stark auf den Hauptcharak­ter set­zt. Selb­st Kiefer Suther­land als Auf­tragge­ber mit zweifel­haftem Motiv wirkt fad. Sog­ar die zweite Hälfte des Films, die deut­lich straf­fer durchex­erziert wird, wirkt nicht zulet­zt durch schwache Charak­terze­ich­nun­gen und eine zu vorherse­hbare Sto­ry öde. Dabei hat­te die eigentliche The­matik dur­chaus Potential.

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Fehlende Tiefe in der Storyline

Dem Film zugrunde liegt näm­lich das schwierige The­ma mit dem Umgang von Vet­er­a­nen, die nach ihr Zeit bei der Armee oft nur sehr schw­er Fuß fassen. Diese drama­tis­che Kom­po­nente, die zu Anfang noch hier und da durch­blitzte, wird in der zweit­en Hälfte des Streifens durch ras­ante Action übertüncht. Auch wenn Chris Pine durch Berlin und Osteu­ropa jagt und zeitweise ein gewiss­es „Bourne“- oder „Jack Reach­er“- Feel­ing aufkommt, stört uns ins­ge­samt den­noch der fehlende Tief­gang in der Geschichte. Immer­hin set­zt Regis­seur Tarik Saleh auf Real­is­mus bei der Darstel­lung der Haupt­stadt. Berlin ist dreck­ig und das sieht man. Grau in grau spielt die Stadt eine erstaunlich wichtige Rolle und ist auf para­doxe Weise so ein­er der weni­gen Licht­blicke des Films.

Während die Geschichte ins­ge­samt wenig Tief­gang hat, bril­liert zumin­d­est Chris Pine als Pro­tag­o­nist des Films. — Bild: © 2022 LEONINE Dis­tri­b­u­tion GmbH

Chris Pines stoische Gelassenheit

Chris Pines stois­che Per­for­mance eines Ex-Sol­dat­en, den wed­er etwas über­raschen noch erschüt­tern kann, ist solide. Keine über­bor­dende Het­zerei von einem Ort zum anderen, kein Ego-Trip mit Schießwut. James über­legt erst ein­mal, bevor er han­delt. Das ist erstaunlich erfrischend und ger­ade in der ersten Hälfte des Films bril­liert Pine durch diese vorder­gründi­ge Beson­nen­heit und den kühlen Kopf. Das Prob­lem ist allerd­ings, dass nicht nur die solide Leis­tung von Pine stoisch ist, son­dern der gesamte Film. Regis­seur Saleh stützt sich dabei zu sehr auf seinen Hauptcharak­ter, ohne diesem viel Leben einzuhauchen und ver­säumt eine Geschichte zu erzählen, die auch nur im Ansatz inter­es­sant ist.

Unser Fazit

Abge­se­hen von der extremen Vorherse­hbarkeit, die Du eventuell schon in dem einen oder anderen Thriller gese­hen hast, stört uns am Film, dass er viel Poten­tial ver­schenkt. Die Charak­tere wirken alle­samt blass und auch die dur­chaus soli­den Action­szenen kön­nen nicht darüber wegtäuschen, dass es sich bei The Con­trac­tor eigentlich um ein Dra­ma han­delt. Dumm nur, dass auch dieses nicht richtig auserzählt wird und sich nicht entschei­den kann, was nun eigentlich wirk­lich das The­ma des Films sein soll. Dieser Auf­trag ist mal so richtig schiefgegangen.

The Contractor

Genre: Thriller
Bun­desstart: 14. April
Laufzeit: 103 Minuten
FSK: 16
Regie: Tarik Saleh
Drehbuch: J.P. Davis

Span­nende Filme mit Agen­ten, Söld­nern und einem gewis­sen Ver­schwörungsmo­ment haben es Dir ange­tan? Ver­rate uns in den Kom­mentaren Deinen Lieblings­film aus diesem Genre. 

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