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The Consultant: Das Ende der Amazon-Serie erklärt
Christoph Waltz spielt in der Amazon-Serie einen Unternehmensberater, der ein Angebot macht, das kein Boss ablehnen kann. Du fragst Dich nach den acht Folgen der ersten Staffel, was hinter der Story steckt? Hier findest Du das Ende von „The Consultant” erklärt.
The Consultant: Der Berater, der Unsterblichkeit verspricht
Der Berater Regus Patoff (Christoph Waltz) hat ein fast unschlagbares Argument, mit dem er Unternehmer:innen von seiner Dienstleistung überzeugt: Er verspricht ihnen Unsterblichkeit. Damit bekommt er auch den jungen Spieleentwickler Sang herum, der mit seiner Firma Compware in Schwierigkeiten steckt.
Patoff ist ungewöhnlich gut über seinen Klienten informiert. So weiß er, dass Sang wegen der Lage seines Unternehmens derart verzweifelt ist, dass er bereits einen Selbstmordversuch unternahm. Patoffs Angebot: Er werde Compware wieder erfolgreich machen – und so den Namen des Firmengründers und genialen Spieleentwicklers Sang unsterblich.
Dafür verlangt Patoff kein Geld, aber einen sehr hohen Preis: das Leben des Unternehmers. Wenige Tage nach Vertragsabschluss ist Sang tot und Patoff leitet das Unternehmen. Und damit beginnen für die Mitarbeiter:innen der Firma wahrhaft höllische Tage. Nicht nur Chef-Programmierer Craig (Nat Wolff) und Kreativ-Koordinatorin Elaine (Brittany O’Grady) fragen sich, wer Regus Patoff ist – und was er eigentlich vorhat.
Das Ende von The Consultant erklärt
Wer Regus Patoff ist, bleibt bis zum Ende von The Consultant offen – die Serie erklärt zwar etliche Details, lüftet aber keineswegs das große Geheimnis um den Hauptcharakter. Einige Fakten lassen sich dennoch zusammentragen.
Am Ende verlässt Regus Patoff das Unternehmen, denn sein Job ist erledigt. Mit dem neuen Spiel „Mr. Sang’s Jungle Odyssey” hat Compware einen Hit gelandet. Als Elaine am Tag nach der Premierenfeier des neuen Games an ihren Arbeitsplatz kommt, ist Patoffs Zimmer leer und sie findet ihren Namen an der Tür. Sie ist die neue Chefin.
Dafür hat sie ihre ursprünglichen Überzeugungen geopfert und ihr Leben umgekrempelt. Von der sympathischen und mitfühlenden Mitarbeiterin hat sie sich zur skrupellosen Diva entwickelt – Elaine tritt nun in die Fußstapfen des gewissenlosen Patoff.
Sie inszeniert eine illegale und ethisch höchst fragwürdige PR-Kampagne für das Spiel und ist sogar bereit, ihren Ex-Freund zu verraten und der Polizei auszuliefern. Zudem hintergeht sie ihren Kollegen Craig, indem sie die Lorbeeren für das von ihm entwickelte Spiel einheimst.
So war es von Anfang an von Patoff geplant: Er stachelte den Wettbeerb unter den Mitarbeiter:innen an, um einen neuen Boss zu finden. Im Fokus hatte er Craig und Elaine. Aber Craig offenbart in Patoffs Augen eine entscheidende Schwäche: Er ist nicht bereit, moralische Bedenken dem beruflichen Erfolg unterzuordnen.
So befreit er eine von Patoff entführte Frau, statt sie ihrem ungewissen Schicksal zu überlassen. Craig reagiert also menschlich – und scheidet damit im Rennen um den Top-Job aus. Am Ende wird er sogar für sein Verhalten bestraft: Seine Verlobte Patti verlässt ihn, manipuliert von Patoff.
Wer oder was ist Regus Patoff?
Eine Theorie lautet: Regus Patoff ist ein Roboter, eine Art künstliche Intelligenz auf zwei Beinen. Craig sucht im Internet nach Hinweisen auf den Berater, findet aber keinerlei Spuren auf seine Existenz. Patoff scheint auch keinen Wohnsitz zu haben und so gut wie nie zu schlafen.
Er agiert stets sehr kühl und eckig, denkt und handelt scheinbar vollkommen rational. Zudem besteht Patoff im Kern aus Metall. Craig findet heraus, dass sich der Berater ein Skelett aus Gold hat anfertigen lassen. Nachdem Patoff durch den Glasboden in die Lobby von Compware gestürzt ist, findet Craig einen abgetrennten Zeh des Beraters. Dieser enthält keinen Knochen, sondern Gold.
Aber es gibt auch viele Indizien, die gegen die Roboter-Theorie sprechen. Warum isst und trinkt Patoff? Der Berater hat sogar ein Faible für Süßes: Besonders gern lässt er sich Gebäck und Softdrinks bringen. Und wozu fließt in einem Roboter Blut? Der vermeintlich tote Patoff ist am Morgen nach dem Sturz verschwunden, lediglich eine Blutspur bleibt von ihm übrig.
Eine weitaus interessantere Theorie lautet: Patoff ist der Teufel höchstpersönlich – und ist gekommen, um für Chaos und Gewalt zu sorgen. Sein Beratervertrag offeriert Unsterblichkeit, der Preis dafür ist der Tod. Das ist ein klassischer Teufelspakt.
Patoff reagiert übrigens ablehnend, als er erfährt, dass Craig eine Katholikin heiraten will. Die Kirche ist ihm ganz klar ein Dorn im Auge. Am Ende hinkt er – als hätte er einen Pferdefuß, wie er dem Teufel zugesprochen wird.
Die Figur scheint zudem übersinnliche Fähigkeiten zu haben: Sie manipuliert die Menschen um sich herum nach Belieben. Craigs Verlobte etwa gerät regelrecht in seinen Bann, ist ihm willenlos ausgeliefert.
Crying at „Lacking in more ways than one” 🫠 pic.twitter.com/a9cU5aFTPP
— The Consultant (@nowscreamingpv) February 26, 2023
Und Patoff ist ein sehr traditioneller Typ. Er arbeitet nicht am PC, er zieht Bleistift und Papier vor. Das würde ein Roboter wohl kaum machen, aber ein Mann mit Jahrtausenden von Berufserfahrung schon. Patoff wirkt wie eine Maschine und tritt wie der Teufel auf – und er ist mehr als das.
The Consultant ist eine scharfe Abrechnung mit Methoden und Auswüchsen des westlichen Wirtschaftssystems. Der Berater ist der Erzkapitalist, der seine Möglichkeiten bis zum Äußersten dehnt. Er drangsaliert und schikaniert seine Mitarbeiter:innen, setzt sich über rechtliche sowie moralische Grenzen hinweg und ordnet alles dem Erfolg des Unternehmens unter.
Auch die Bedürfnisse seiner Kund:innen sind ihm letztlich vollkommen egal: Mr. Sang’s Game ist zwar ein überragender Erfolg, aber er ist letztlich selbstzerstörerisch. Die Spieler:innen erreichen nie das letzte Level mit dem goldenen Ei als virtuelle Belohnung. Frustriert geraten sie in Wut und verletzen sich dabei selbst.
Nur einer löst das Rätsel des letzten Levels: ein kleiner Junge, der auf Geheiß von Patoff den Firmengründer Sang erschoss. Der Tod ist ein lohnendes Geschäft, allerdings nur für wenige und nur für kurze Zeit. So lange, bis das nächste Produkt auf den Markt kommt, das alle anderen verdrängt. Anders ausgedrückt: Der Kapitalismus zerstört sich selbst.