Elyas M'Barek in Tausend Zeilen
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Tausend Zeilen | Kritik: Besser als jede erfundene Geschichte

Michael Bul­ly Her­big nimmt sich ein­er der bekan­ntesten deutschen Fälschungsskan­dale an. Mit „Tausend Zeilen“ zeigt er Dir eine Schnitzel­jagd nach der Wahrheit. Ob Her­big damit einen Coup landet?

Lars Boge­nius (Jonas Nay) ist ein begabter und auf­streben­der Jour­nal­ist, der sich vor allem durch seine emo­tionalen Reporta­gen beim größten Mag­a­zin Europas, Die Chronik, einen Namen gemacht hat. Dank ihm ist das Print-Mag­a­zin wieder im Auf­schwung. Seine Sto­ries begeis­tern nicht nur die Leser­schaft, auch Jour­nal­is­mus-Preise belohnen seine Arbeit. Allerd­ings einen kann Bor­ge­nius nicht überzeu­gen: den freien Jour­nal­is­ten Juan Romero (Elyas M’Barek). Ihm erscheinen die Reporta­gen zu gut, um wahr zu sein. Bei der Zusam­me­nar­beit fall­en ihm immer mehr Ungereimtheit­en auf. Schließlich beschließt er der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei stößt er auf gewalti­gen Gegen­wind vom Mag­a­zin und natür­lich auch von Bor­ge­nius. Hart­näck­ig bleibt Romero an der Sache dran. Dabei dro­ht ihm nicht nur der Ver­lust des eige­nen Rufs …

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Tausend Zeilen: Eine Geschichte auf wahren Begebenheiten

2018 erschüt­terte ein Skan­dal die deutsche Medi­en­land­schaft: Claas Relotius, ein junger Reporter vom Mag­a­zin DER SPIEGEL, soll zahlre­iche sein­er hochge­priese­nen Reporta­gen entwed­er zum Teil oder sog­ar kom­plett erfun­den haben. Der freie Jour­nal­ist Juan Moreno kam ihm auf die Schliche. Kurz darauf veröf­fentlichte Moreno ein Buch über die Enthül­lung, worauf auch der Film von Michael Bul­ly Her­big beruht. Mit viel Humor, Charme und trotz­dem notwendi­ger Ern­sthaftigkeit wid­met er sich im Film dem Thema.

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Es darf gelacht werden

Die Geschichte wird auf zwei Ebe­nen erzählt: Auf der von Boge­nius und Romero ein­er­seits und durch die erfun­de­nen Reportage ander­er­seits. Du beg­ib­st Dich mit Romero auf Detek­ti­var­beit und ver­suchst her­auszufind­en, was an der Sto­ry ein­er pri­vat­en US-Elite-Ein­heit dran ist. Diese soll Jagd auf ille­gale Einwander:innen an der Gren­ze zu Mexiko machen. Nach und nach fall­en Romero Ungereimtheit­en auf. Immer wenn er ver­sucht, dies bei der Doku­men­ta­tion­s­abteilung oder den Chefredakteur:innen des Mag­a­zins anzubrin­gen, wird er abgewiegelt. Genau diese Momente sind dabei auf den Punkt inszeniert.

Jonas Nay als Lars Bogenius beim Magazin Chronik

Gelobt, gel­o­gen und gefall­en: der Geschicht­en­fälsch­er Lars Boge­nius wird von Jonas Nay gespielt. — Bild: Mar­co Nagel, Warn­er Bros.

Das sorgt dafür, dass Du mit­fühlst, als der stel­lvertre­tende Chefredak­teur der Abteilung Reportage (Michael Maertens) und der Leit­er des Mag­a­zins (Jörg Hart­mann) Romero klar machen wollen, dass Boge­nius ein­fach tolle Arbeit abliefert – im Gegen­satz zu ihm. Und das trotz der Tat­sache, dass Romero ihnen vor weni­gen Sekun­den sog­ar Beweise für dessen Fehlver­hal­ten auf den Tisch gelegt hat.

Ein echtes Traumduo

Tausend Zeilen funk­tion­iert vor allem so gut, weil die bei­den Haupt­darsteller polar­isieren. Jonas Nay als zurück­hal­tender Boge­nius, der durch seinen Charme und Manip­u­la­tion punk­tet, trifft auf Elyas M’Barek. Dieser ver­sucht als gestresster Fam­i­lien­vater von vier Kindern, lei­den­schaftlich der Wahrheit auf die Spur zu kom­men. Min­i­mal­is­mus im Schaus­piel von Nay ste­ht ein­er gewis­sen Rauheit von M’Barek gegenüber.

Elyas M'Barek in Tausend Zeilen

Elyas M’Barek gibt dem Jour­nal­is­ten Juan Romero ein Gesicht. — Bild: Mar­co Nagel, Warn­er Bros.

Zugegeben, wir haben uns in let­zter Zeit ein wenig an Elyas M’Barek sattge­se­hen, aber in der Rolle als Juan Romero haben wir endlich wieder­ent­deckt, warum er uns dur­chaus überzeu­gen kann. Ger­ade in Fil­men, in denen er einen rauen Charak­ter darstellt, der zu Chaos und Über­forderung neigt, wie beispiel­sweise auch in den „Fack ju Göhte“-Filmen, zeigt der Schaus­piel­er, welche Qual­itäten in ihm steck­en. Wir wün­schen uns defin­i­tiv mehr davon. Genau­so wie von Jonas Nay. Die fast über­he­bliche Mimik, die er auf das Gesicht von Boge­nius zaubert, passt per­fekt zum manip­u­la­tiv­en Charak­ter des Protagonisten.

Tausend Zeilen in der Kritik: Unser Fazit

Tausend Zeilen ist ein char­man­ter Film mit dem nöti­gen Ernst, den es braucht, um diesen obskuren Skan­dal filmisch zu adap­tieren. Wir fan­den es beson­ders gelun­gen, wie gut Michael Bul­ly Her­big humor­volle Ein­la­gen eingestreut hat, ohne dabei den Fokus zu ver­lieren. Der Streifen ist dabei span­nend und unter­halt­sam zugle­ich. Eine absolute Empfehlung, selb­st wenn Du bis­lang nur wenig vom Relotius-Skan­dal mit­bekom­men hast.

Tausend Zeilen

Genre: Dra­ma
Bun­desstart: 29. Sep­tem­ber 2022
Laufzeit: 93 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Michael Bul­ly Herbig
Drehbuch: Her­mann Florin, Juan Moreno

Filme, die auf wahren Begeben­heit­en beruhen, sind für Dich beson­ders span­nend? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welche wahre Geschichte Dich zulet­zt beson­ders gepackt hat. 

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