Suzume steht mit Sota als Stuhl vor einer Türe
© SUZUME Film Partners, 2023
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Suzume | Kritik: Japanische Traumabewältigung mit viel bunter Mystik

Magis­che Türen, hin­ter denen zwar eine fan­tastis­che Welt wartet, die aber trotz­dem lieber nicht geöffnet wer­den soll­ten: Damit beschäftigt sich der Ani­me-Film „Suzume“. Wir ver­rat­en Dir in unser­er Kri­tik zu Suzume, ob es sich lohnt, für den Streifen vor die Türe zu gehen.

Die Schü­lerin Suzume lebt ein beschaulich­es Leben in der japanis­chen Stadt Kyūshū. Als sie ger­ade mit dem Rad Rich­tung Schule braust, begeg­net ihr Sota, der Ruinen sucht. Suzume zeigt ihm den Weg und radelt zunächst weit­er. Schnell siegt ihre Neugi­er und sie fol­gt ihm zu dem ver­lasse­nen Ort. In den Ruinen angekom­men, ent­deckt sie eine freis­te­hende Tür, öffnet sie und erhascht einen kurzen Blick in eine ganz andere Welt. Dum­mer­weise lässt sich die Tür nur noch sehr schw­er schließen, denn ein riesiger Wurm wurde durch das Öff­nen freige­lassen und bedro­ht nun die ganze Welt. Sota kommt ihr zu Hil­fe und gemein­sam schließen sie die Tür. Zu früh gefreut: For­t­an öff­nen sich in ganz Japan solche Pforten. Sota und Suzume müssen dafür sor­gen, dass das Unheil nicht über das Land here­in­bricht. Dumm nur, dass Sota in einen Kinder­stuhl ver­wan­delt wurde…

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Suzume: Eine Reise mit einem ungewöhnlichen Begleiter

Nur Suzume und Sota kön­nen die Magie, die von den Türen und der sich dahin­ter befind­lichen Welt aus­ge­ht, sehen. Um alle verza­uberten Pforten zu find­en, macht sich die junge Schü­lerin mit aller­hand Neugi­er und erstaunlich viel Durch­set­zungsver­mö­gen auf die Reise quer durchs Land. Neben den mys­tis­chen Türen und dem gruseli­gen Wurm, geht es in Suzume vor allem um die Men­schen, die die Pro­tag­o­nistin auf ihrer Reise begeg­net. Japaner:innen haben offen­bar erstaunlich oft Ver­ständ­nis für ein Mäd­chen, das gemein­sam mit einem dreibeini­gen Kinder­stuhl durch das Land tin­gelt. Suzume find­et unter anderem neue, gle­ichal­trige Fre­undin­nen, kommt bei ein­er allein­erziehen­den Mut­ter mit Zwill­in­gen unter und erlebt ins­ge­samt viel Gastfreundschaft.

Sota als Stuhl mit 3 Beinen

Sota wird in einen Stuhl ver­wan­delt. Kehrt er schlussendlich in seine Men­schen­form zurück? — Bild: © SUZUME Film Part­ners, 2023

Fan­tastis­che Wesen wie eine kleine Katze, die eine äußerst wichtige Rolle spielt, tun ihr Übriges für die außergewöhn­liche Sto­ry. Sotas Ver­wand­lung in einen Kinder­stuhl ist zu Anfang zwar etwas gewöh­nungs­bedürftig, gibt aber der Pro­tag­o­nistin genug Raum, um wirk­lich als Haupt­per­son der Geschichte auftreten zu können.

Eine Katze mit großen Augen

Eine Katze mit großen Augen ist für Über­raschun­gen gut… — Bild: © SUZUME Film Part­ners, 2023

Nicht nur ein Fest für Japan-Fans 

Über­haupt wirbt der Ani­me-Streifen sehr für das ostasi­atis­che Land: Schönes Wet­ter, nette Men­schen, ein­druchsvolle Land­schaften und Städte. Wenn Du Japan-Fan bist, wirst Du den Film lieben. Aber auch wenn Du auf eine inter­es­sante und span­nende Geschichte stehst, wirst Du mit Suzume Deine Freude haben – obwohl sich der Film zum Ende hin ein wenig zieht. Ger­ade als wir dacht­en, dass die Geschichte eigentlich abgeschlossen ist, nimmt sie noch ein­mal Anlauf für eine Sto­ry nach der Sto­ry. Das wirkt ein wenig aufge­set­zt und zieht den Streifen lei­der etwas zu sehr in die Länge. Wir wären auch nach der ersten End­se­quenz glück­lich gewesen.

Traumabewältigung auf Japanisch

Neben der Traum­abe­wäl­ti­gung Suzumes, die schon früh ihre Mut­ter ver­loren hat und bei ihrer Tante aufwächst, beschäftigt sich der Film vor allem mit einem Trau­ma, dass (nicht nur) Japan bis heute beschäftigt: Erd­beben und noch konkreter der Ato­m­un­fall in Fukushi­ma. Drehbuchau­tor Mako­to Shinkai webt viele Aspek­te der Nuk­lear­katas­tro­phe von Fukushi­ma in seinen Film ein. Der gruselige Wurm sorgt beispiel­sweise für Erd­beben­war­nun­gen und ver­lassene Orte wie die Ruinen ver­pack­en bildlich, welche ökol­o­gis­chen Auswirkun­gen bis heute zu spüren sind. Erd­beben-War­nun­gen wer­den eingestreut und je nach Stärke der Erschüt­terung reagieren die Per­so­n­en im Film unter­schiedlich – sie sind entspan­nt oder eben besorgt, ohne panisch zu werden.

Du bist Fan von Mako­to Shinkais Filme? Hier bekommst Du einen Überblick über seine alten und neuen Streifen.

Suzume öffnet eine Türe

Die Ein­trittstüre in eine andere Welt – auch wenn dies nichts Gutes ver­heißt. — Bild: SUZUME Film Part­ners, 2023

Magie in bombastischer Optik

Der Film Suzume sieht optisch fan­tastisch aus. Der Film ist detail­re­ich gestal­tet und äußerst far­bre­ich, ohne dabei zu auf­dringlich zu sein. Bere­its als die Pro­tag­o­nistin die erste Türe öffnet und auf die andere Seite blickt, beweist Shinkai sein Gefühl für das Mys­tis­che. Ver­schlossen wer­den die Türen auch mit viel magis­chem und bun­tem Brimborium.

Lampions mit japanischen Schriftzeichen

Die Umge­bung ist wun­der­bar grafisch auf­bere­it­et. Da macht das Zuschauen Spaß! — Bild: © SUZUME Film Part­ners, 2023

Suzume: Unser Fazit

Suzume ist ein gelun­gener Ani­me-Streifen, der Dich begeis­tern wird, wenn Du Japan-Fan bist und gerne Filme mit mys­tis­chen Anklän­gen schaust. Wir fan­den das Ende, was eigentlich eine eigene Sto­ry war, etwas zu langge­zo­gen. Die grandiose Optik und die anson­sten gelun­gene Geschichte haben uns trotz­dem glück­lich gemacht. Übri­gens: Der Film lief bei der diesjähri­gen Berli­nale im Wettbewerb.

Suzume

Genre: Ani­ma­tion, Abenteuer
Bun­desstart: 13. April 2023
Laufzeit: 123 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Mako­to Shinkai
Drehbuch: Mako­to Shinkai

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