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The Politician bei Netflix: Politische Unkorrektheit in Serie
Am 27. September startet die völlig abgedrehte Polit-Satire-Serie The Politician bei Netflix. Warum das politisch unkorrekte Projekt von Glee-Schöpfer Ryan Murphy mit Hollwood-Star Gwyneth Paltrow zu den absoluten Netflix-Highlights 2019 zählt, verraten wir hier.
Satire gehört angesichts der aktuellen politischen Verhältnisse ohne Zweifel zu den besten Möglichkeiten, auf Missstände und fatale Entwicklungen hinzuweisen. Im humoristischen Gewand kann eine Botschaft manchmal auch die größten Kritiker überzeugen. Erfolgsserien wie Veep oder Parks and Recreation gehen als positive Beispiele voran.
Nun versucht sich mit The Politician eine weitere Satire-Serie an einem heiklen Thema: Dem US-amerikanischen Wahlkampf. Was bereits in House of Cards teilweise groteske Züge annahm, treiben die Showrunner Murphy, Ian Brennan und Brad Falchuk ab dem 27. September bei Netflix auf die Spitze.
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The Politician: Schöpfer Ryan Murphy als Netflix-Hoffnungsträger
Dass The Politician dem Streaming-Anbieter am Herzen lag, bewies Netflix schon Anfang 2018. Damals lieferte sich der Konzern einen regelrechten Bieter-Krieg mit anderen Branchenriesen und setzte sich gegen Amazon und Hulu durch. Im Zuge des Deals wechselte auch Produzent Murphy von FOX zu Netflix.
Und der Streaming-Anbieter dürfte heilfroh sein, Murphy an sich gebunden zu haben. Denn was auch immer der US-Amerikaner anfasst, wird zu Gold. In der Vita des 53-Jährigen stehen Erfolgsserien wie Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis, Glee, American Crime Story, American Horror Story, die LGBTQ-Dramaserie Pose, die Polizeiserie 9-1-1 und die Buchverfilmung Eat, Pray, Love.
Der Deal zwischen Netflix und Murphy beschert dem Produzenten über die nächsten Jahre eine geschätzte Summe zwischen 250 und 300 Millionen US-Dollar. Kein Wunder, dass das TIME Magazine ihm im September 2019 ein Cover widmete. In Planung sind bereits weitere Serien wie Ratched auf Basis des Romans Einer flog über das Kuckucksnest mit Superstar Sharon Stone (Basic Instinct) und Hollywood mit The Big Bang Theory-Star Jim Parsons.
Entsprechend hoch liegt die Messlatte dementsprechend auch für The Politician.
The Politician: Die Handlung
The Politician erzählt die Geschichte des verwöhnten Schülers Payton Hobart (Ben Platt), dem seit seinem siebten Lebensjahr klar ist, dass er eines Tages Präsident der Vereinigten Staaten sein wird. Zunächst muss aber das lästige Schulleben in Kalifornien gemeistert werden.
Die Wahl zum Schulsprecher nimmt für Payton dabei eine ganz besondere Stellung ein …
Dort setzt sich Payton für die unscheinbare Infinity (Zoey Deutch) als Berater ein. Doch als sich sein Schützling unglücklich über Homosexuelle äußert, lässt Payton Infinity wie eine heiße Kartoffel fallen. Kurzum entscheidet sich der ehrgeizige Jungspund, selbst zur Wahl anzutreten und will um jeden Preis von seinen Mitschülern gewählt werden. Um. Jeden. Preis.
Allerdings bekommt Payton eine Menge Gegenwind bei seinem Vorhaben: Die vermeintlichen Freunde erweisen sich als skrupellos, Mutter Georgina (Gwyneth Paltrow) verlangt von ihrem Sohn nur das Allerbeste und das perfekt gepflegte Image muss auch noch aufrechterhalten werden.
Infinity will nach wie vor Schulsprecherin werden und mit der ebenfalls skrupellosen Astrid (Lucy Boynton) bekommt Payton noch eine weitere Gegenspielerin.
The Politician - die Besetzung: Kult-Stars und Newcomer im Cast
Ben Platt als politisches Genie Payton Hobart
Die Hauptrolle des Schülers Payton Hobart übernimmt in The Politician Ben Platt. Der US-Amerikaner blickt mit seinen 26 Jahren bereits jetzt auf eine lange Broadway-Karriere zurück, verdient seine Brötchen nebenbei als Musiker und stand für Teenie-Kultfilme wie Pitch Perfect vor der Kamera.
Parallel zu The Politician arbeitet Platt an einem spannenden Hollywood-Projekt mit. Regisseur Richard Linklater (Boyhood) inszeniert mit Merrily We Ride Along eine Musical-Verfilmung, deren Dreharbeiten sich über 20 Jahre erstrecken werden und vor kurzem anliefen. Platt übernimmt dabei eine Hauptrolle.
Über seine Rolle als Payton sagte Platt gegenüber der New York Times:
Ich denke, er hat einen Instinkt für das Gute. Aber er ist auch unglaublich selbstsüchtig und egoistisch und sein Hauptziel ist es, etwas aus sich zu machen, aber nicht unbedingt aus den richtigen Gründen.
Gwyneth Paltrow als Helikopter-Mutter Georgina Hobart
Oscargewinnerin Gwyneth Paltrow (Avengers: Endgame) spielt Paytons Adoptivmutter Georgina Hobart, die nur das Beste für ihren Sohn will. Natürlich unterstützt sie ihren Nachwuchs, wo es nur geht. Doch was passiert, wenn Payton sein Ziel nicht erreichen sollte?
Paltrow ist mit The Politician-Showrunner Falchuk liiert, den sie bei ihren Gastauftritten in der Musical-Serie Glee kennengelernt hatte. Zuletzt war die 46-jährige US-Amerikanerin hauptsächlich als Pepper Potts an der Seite von Iron Man-Darsteller Robert Downey Jr. in einigen Marvel-Filmen zu sehen.
Ansonsten nahm sie während der letzten Jahre kaum Aufträge an. Umso gespannter dürfen Fans sein, ob die zweifelsohne hochbegabte Schauspielerin weiter mit der Crème de la Crème Hollywoods mithalten kann.
Glee hat es übrigens auch in unsere Liste der ultimativsten Teenie-Serien aller Zeiten geschafft.
Jessica Lange als kaltschnäuzige Großmutter Dusty Jackson
Apropos Crème de la Crème Hollywoods: Dazu zählt auf jeden Fall auch Jessica Lange (American Horror Story), die Dusty Jackson in The Politician verkörpert. Dusty ist die abgebrühte Großmutter von Infinity Jackson (Zoey Deutch), die wiederum als größte Konkurrentin von Payton bei der Schülersprecher-Wahl auftritt.
Lange gewann in ihrer beachtlichen Karriere unglaublich viele Preise, darunter zwei Oscars, fünf Golden Globes und drei Emmys.
Zuletzt war sie als Satanisten-Geister-Mutter Constance Langdon in der ersten und achten Staffel von American Horror Story zu sehen. Bald wird sie wieder mit The Politician-Schöpfer Murphy zusammenarbeiten – denn der dreht für Netflix ein Biopic über Hollywood-Ikone Marlene Dietrich, in der Lange die Hauptrolle übernehmen wird.
Hollywoodsternchen Zoey Deutch als Infinity Jackson
Schon vor zwei Jahren zählte Zoey Deutch (Vampire Academy) zu den vielversprechendsten Newcomern Hollywoods. Die hohen Erwartungen hat die heute 24-Jährige voll und ganz erfüllt.
Im kultigen Film The Disaster Artist war sie als Klassenkameradin von James Franco (Spider-Man) zu sehen und tritt im kommenden Zombieland-Sequel in einer Nebenrolle auf.
In The Politician übernimmt Deutch ihre erste Serien-Hauptrolle als Payton-Konkurrentin Infinity Jackson.
Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Lea Thompson (Switched at Birth), die in den 1990er-Jahren mit der ABC-Sitcom Caroline in the City Erfolg hatte und im Zeitreise-Klassiker Zurück in die Zukunft als Mutter von Marty McFly ihre wohl bekannteste Rolle bekleidete.
Lucy Boynton als weitere Payton-Rivalin Astrid Sloan
Lucy Boynton sorgte jüngst mit der Netflix-Thriller-Serie Gypsy an der Seite von Naomi Watts (King Kong) für Aufsehen, nachdem sie bereits mit zwölf Jahren im biographischen Drama Miss Potter ein fantastisches Debüt hingelegt hatte.
Die Tochter eines britischen Reisejournalisten wuchs in London auf und ist als Freddy Mercury-Partnerin Mary Austin im Queen-Biopic Bohemian Rhapsody zu sehen.
In The Politician bekleidet Boynton die Rolle von Astrid Sloan, ebenfalls eine erbitterte Rivalin von Payton bei der Wahl zum Schulsprecher.
Dylan McDermott und January Jones als bekannteste Gastschauspieler
Die prominentesten Gaststars in The Politician sind Dylan McDermott (American Horror Story) und January Jones (Mad Men), die bisher unbekannte Rollen übernehmen.
McDermott gehört zu den Hollywood-Veteranen im Cast. Der trockene Alkoholiker versuchte sich zuletzt an Drama-Serien wie Stalker und Dark Blue, die relativ schnell wieder abgesetzt wurden.
Als verrückter Wissenschaftler Dr. Ben Harmon in American Horror Story überzeugte McDermott aber auf ganzer Linie.
Jones, die sich privat für den Schutz von Haien einsetzt und nach der Geburt ihrer Tochter ihre Plazenta aß, schaffte 2007 mit ihrer Rolle als Betty Draper in der Erfolgsserie Mad Men den internationalen Durchbruch.
Auf der Kinoleinwand trat sie als Emma Frost in X-Men: Erste Entscheidung auf, spielte 2014 allerdings ihre vorerst letzte Filmrolle im Drama Good Kill – Tod aus der Luft.
The Politician Staffel 2: Was bisher bekannt ist
Netflix ließ sich bei der Bestellung von The Politician nicht lumpen und verpflichtete die Showrunner direkt für zwei Staffeln. Wir dürfen uns also auf jeden Fall auf mehr Folgen von The Politician freuen.
Fest steht bereits, dass Staffel zwei von The Politician eine neue Geschichte erzählen wird. Ben Platt wird dann wieder als Payton Hobart am Start sein und seinen nächsten Wahlkampf ausfechten.
Je nachdem, wie Staffel eins endet, könnte für Payton in Staffel zwei vielleicht der nächste Schritt folgen. Denkbar wäre eine Wahl zum Verbindungspräsidenten oder Studentensprecher am College – vorausgesetzt, der Wahlkampf zum Schulsprecher läuft erfolgreich. Wir drücken jetzt schon die Daumen.