The Crown Staffel 4 Kritik Cover
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

The Crown Staffel 4 – die Kritik: Wie überzeugend sind Margaret Thatcher und Lady Diana?

„The Crown“ gilt ohne Zweifel als eine der aufwändig­sten Net­flix-Serien. Doch sie ist viel mehr als das, denn bish­er bot sie vor allem geschichtlichen Tief­gang und beein­druck­ende Schauw­erte – zumin­d­est bis zum Ende der drit­ten Staffel. Kann auch The Crown Staffel 4 das Niveau hal­ten? Die Antwort erfährst Du hier in unser­er Kritik.

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The Crown erzählt die Lebens­geschichte von Queen Eliz­a­beth II., die in den ersten bei­den Staffeln von Claire Foy (Auf­bruch zum Mond) und ab der drit­ten Staffel von Oscarpreisträgerin Olivia Col­man (The Favourite – Intri­gen und Irrsinn) verkör­pert wird. Einge­bet­tet wird die Geschichte in den his­torischen Kon­text. So mutierte The Crown ab der ersten Folge zu ein­er span­nen­den His­to­rienserie, die tiefe Ein­blicke in die britis­che Gesellschaft, die Poli­tik und das Hofleben gewährt.

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The Crown Staffel 4: Gewohnt hochklassige Schauspieler

Ob Gold­en-Globe-Gewin­ner Michael C. Hall als John F. Kennedy oder Clan­cy Brown als Lyn­don B. John­son, großar­tige Schaus­piel­er gaben sich schon während der ersten drei Staffeln der Net­flix-Serie die Klinke in die Hand. Der hohe Anspruch von Show-Erfind­er Peter Mor­gan, der schon mit Die Queen einen preis­gekrön­ten Film über das englis­che Königshaus in Szene set­zte, ist auch in der vierten Staffel zweifel­los zu sehen. 

An der grund­sät­zlichen Aus­rich­tung der Serie hat sich nichts verän­dert. Nach wie vor ist The Crown ein bril­lant pro­duziertes His­to­rien­dra­ma mit vie­len Seifenop­er-Ele­menten. Was sich hin­ter den Mauern des Buck­ing­ham Palasts und auf den zahlre­ichen Pri­vat­grund­stück­en der königlichen Fam­i­lie wirk­lich abspielt, darüber müssen Mor­gan und seine Autoren allerd­ings nach wie vor auch hin und wieder spekulieren. Die ein oder andere ver­mut­lich über­drama­tisierte Szene find­et sich dementsprechend auch in The Crown Staffel 4. Kein Wun­der also, dass die Roy­als dem Pro­jekt immer skep­tisch gegenüber standen. 

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Brisantes Thema: Wie überzeugend ist Emma Corrin als Prinzessin Diana?

Die Dra­matik lässt auch in der vierten Staffel von The Crown nicht lange auf sich warten. In gewohn­ter Manier betritt Eliz­a­beth II. die Szener­ie und reit­et im Rah­men ein­er Mil­itär­pa­rade durch das Bild. Durch­schnit­ten wird die Showein­lage mit Bildern von Protesten aus Irland, wo die Bevölkerung eine Vere­ini­gung Nordir­lands mit der Repub­lik Irland und damit die Befreiung von den Briten fordert.

Der poli­tis­che Rah­men für die vierte Staffel ist damit gesteckt und set­zt gegen Ende der 1970er-Jahre ein. Die Ern­sthaftigkeit der Lage kon­trastiert das anschließende Din­ner der königlichen Fam­i­lie, die sich über die Bettgeschicht­en ihres Kro­n­prinzen Charles (Josh O‘Connor) amüsiert. Der bän­delt aktuell mit der jun­gen Lady Sarah Spencer (Iso­bel Ead­ie) an. Auf deren Anwe­sen kommt es zufäl­lig zu ein­er Begeg­nung mit Sarahs jün­ger­er Schwest­er Diana (Emma Corrin).

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15.11.20

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Spätestens hier wird es richtig inter­es­sant. Schließlich wagen sich die Serien­mach­er mit Lady Diana an eine glob­ale Ikone her­an. Doch Schaus­pielerin Emma Cor­rin (Pen­ny­worth) ent­pup­pt sich schon in den ersten Szenen als per­fek­te Wahl für diese Rolle. Das einst so schüchterne Mäd­chen wird von der Britin her­vor­ra­gend verkör­pert. Dabei ist sie dem realen Vor­bild zusät­zlich auch noch wie aus dem Gesicht geschnitten.

Wer nun aber eine Glo­ri­fizierung von Diana angesichts ihres Kult­sta­tus erwartet, wird ent­täuscht. Denn The Crown ist sich nicht zu schade, auch die dun­klen Seit­en des royalen Lebens zu zeigen. Die Mager­sucht von Diana wird genau­so the­ma­tisiert wie die Ehep­rob­leme mit Charles. Beein­druck­end gelingt Cor­rin dabei der Wech­sel vom naiv­en und lebens­fro­hen Mäd­chen zur depres­siv­en und desil­lu­sion­ierten Frau.

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Gillian Anderson wird zum Glanzpunkt von Staffel 4

Der wahre Star der vierten Staffel ist aber Gillian Ander­son (Akte X: Die unheim­lichen Fälle des FBI) als Mar­garet Thatch­er. Schon ab der ersten Szene zieht die Serien­heldin der 90er mit ihrer Bild­schirm­präsenz alle Blicke auf sich. Ihre Verkör­pe­rung der britis­chen Pre­mier­min­is­terin, die schon während der Ereignisse der vierten Staffel ihren Ruf als „Eis­erne Lady“ etablierte, gehört zu den absoluten Höhep­unk­ten der Serie – was angesichts der über­ra­gen­den schaus­pielerischen Leis­tun­gen umso bemerkenswert­er ist.

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Change is com­ing. 15th November.

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Ander­son gelingt es mit ihrer Darstel­lung, der in der Öffentlichkeit eiskalt auftre­tenden Thatch­er eine men­schliche Kom­po­nente hinzuzufü­gen. In Momenten, in denen sie vor der Queen ihre Trä­nen nicht zurück­hal­ten kann oder mit ihrer Tochter um deren Anerken­nung stre­it­et, weckt das tat­säch­lich große Gefüh­le beim Publikum.

Die Queen gegen Margaret Thatcher

Mith­il­fe ein­er gewis­sen Komik etabliert The Crown gerne immer wieder den Kon­trast zwis­chen der Königs­fam­i­lie und der Eis­er­nen Lady. Während Eliz­a­beth II. und ihre Fam­i­lie repräsen­ta­tiv­en Pflicht­en und den Freuden des Landlebens zuge­tan sind, empfind­et Thatch­er die Jagd und die alber­nen Spiele der Roy­als als pure Zeitver­schwen­dung. Also drückt sie sich gerne mal vor dem Pro­gramm, was wiederum bei Prinzessin Mar­garet (Hele­na Bon­ham Carter) auf großes Miss­fall­en stößt.

Gillian Anderson in The Crown Staffel 4

Die Gegen­sätze wer­den auch an anderen Stellen deut­lich. Schon beim ersten Tre­f­fen der Queen und der Eis­er­nen Lady betont Let­ztere, dass Frauen nicht für hohe Ämter gemacht seien – grotesk angesichts dessen, dass zwei Frauen genau in diesem Moment die bei­den höch­sten Ämter Großbri­tan­niens bek­lei­den. Die Queen quit­tiert diese Äußerung nur mit einem sub­til angedeuteten Schmunzeln.

Sie wird verkör­pert von Olivia Col­man, der es in der vierten Staffel gelingt, die stois­che Aura der Köni­gin mit kleinen gefühls­be­ton­ten Nuan­cen zu verse­hen. So erlangt das Pub­likum zumin­d­est angedeutete Blicke in die Gefühlswelt der Queen.

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“Above Her There Is Only God“ 15.11.20

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Dies kommt in Szenen zum Tra­gen, in denen sie ihre vier Kinder tre­f­fen will, um her­auszufind­en, welch­es denn nun ihr Lieblingskind sein kön­nte. In Momenten, in denen ihr Mann Philip (Tobias Men­zies) sie dann damit aufzieht, dass sie sich ein­fach nicht entschei­den könne. Immer dann sehen wir, wie die Fas­sade der Köni­gin den Men­schen hin­ter dem Amt hin­durch­scheinen lässt.

Beson­ders wird dies auch im Zusam­men­spiel mit ihrem Sohn Charles deut­lich. Josh O’Connor (Les Mis­érables) spielt den Thron­fol­ger eben­falls bril­lant. Der Ver­lust eines geliebten Men­schen wiegt schw­er auf ihm. Als er sich dann auch noch Vor­würfe seines Vaters anhören muss, ist Charles Trauer, Wut und Ergeben­heit zugle­ich anzuse­hen. Wir blick­en O’Connor lange ins Gesicht. In Ein­stel­lun­gen wie diesen zeigt sich die schaus­pielerische Klasse des Briten wieder und wieder.

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Redundanzen und Seifenoper

Doch auch die vierte Staffel von The Crown ist trotz des über­ra­gen­den Casts nicht per­fekt. Wie schon in der vorheri­gen Staffel offen­baren auch die neuen Fol­gen einige Schwächen im Drehbuch. So wirken die bere­its erwäh­n­ten Gegenüber­stel­lun­gen der Queen und der Eis­er­nen Lady zunächst beein­druck­end. Kein Wun­der, denn die Präsenz der Schaus­pielerin­nen über­ragt eben alles. Allerd­ings wieder­holt sich diese Bild­sprache im weit­eren Ver­lauf der Staffel und wirkt dadurch teil­weise erzwungen.

Das gilt auch für andere Hand­lungsstränge. So erwäh­nt Mar­garet Thatch­er gegenüber der Queen, dass ihr Sohn Mark (Fred­die Fox) ganz klar ihr Lieblingskind sei. Dies wird kurz darauf beim Aben­dessen der Fam­i­lie Thatch­er gle­ich mehrfach verdeut­licht, wenn Mark sich über das Essen beschw­ert oder für Tochter Car­ol (Rebec­ca Humphries) nur ein klein­er Schluck Wein übrig bleibt. Hier wäre weniger stel­len­weise doch mehr gewesen.

Zudem darf trotz der her­vor­ra­gen­den Qual­ität von The Crown nicht vergessen wer­den, dass es sich den­noch um eine His­to­rienserie mit ein­deuti­gen Seifenopern-Ele­menten han­delt. Zu schnell gerät dies in Vergessen­heit und die dargestell­ten Ereignisse abseits der realpoli­tis­chen Geschehnisse wer­den als authen­tisch wahrgenom­men. Ob Charles und Camil­la Park­er Bowles (Emer­ald Fen­nell) sich tat­säch­lich mit fast schon masochis­tisch anmu­ten­den Tele­fonat­en gegen­seit­ig folterten, bleibt eben doch ein Geheimnis.

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The Crown Staffel 4 Kritik: Das Fazit

Let­ztlich überzeugt auch die vierte Staffel von The Crown fast kom­plett. Das liegt vor allem an den neuen Charak­teren Diana und Mar­garet Thatch­er, die her­vor­ra­gend in Szene geset­zt und verkör­pert wer­den. Damit bleibt die Serie ihrer Tra­di­tion treu, his­torisch sig­nifikan­ten Per­sön­lichkeit­en genü­gend Raum zur Ent­fal­tung zu geben.

Das geht aber teil­weise auf Kosten der wahren Haupt­fig­uren, die im Glanz der Cast-Neulinge etwas verblassen. Allerd­ings bleiben dies Kla­gen auf hohem Niveau. Denn kaum eine andere Net­flix-Serie bietet derzeit einen so gekon­nten Mix aus his­torisch­er The­matik und dra­matur­gis­ch­er Span­nung.  Die vierte Staffel von The Crown ist also defin­i­tiv ein weit­eres Must-Watch auf Netflix.

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Das geht aber teil­weise auf Kosten der eigentlichen Haupt­per­so­n­en, die im Glanz der Cast-Neulinge etwas verblassen. Allerd­ings ist das Meck­ern auf hohem Niveau. Denn kaum eine andere Net­flix-Serie bietet derzeit einen so gekon­nten Mix aus his­torisch­er The­matik und dra­matur­gis­ch­er Span­nung.  Die Vierte Staffel von „The Crown“ ist defin­i­tiv ein Must-Watch auf Netflix.

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