Poster von Army of the Dead
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Army of the Dead-Kritik: Hochglanz-Zombie-Action mit 90er-Jahre-B-Movie-Charme

Nach der Jus­tice League lässt es Zack Sny­der nun in „Army of the Dead“ bei Net­flix auch mit Zom­bies krachen. Doch hat der Film dem Genre über­haupt etwas hinzuzufü­gen? Und was sollte man von dem bluti­gen Las Vegas-Spek­takel über­haupt erwarten? Erfahre es in unser­er Kritik.

Mar­vels wuchtiger Sym­pa­thie-Bär Dave Bautista fett auf den Postern, der Jesus des DC-Fan­doms Zack Sny­der hin­ter der Kam­era und dazu noch zu aller (vor allem deutsch­er) Über­raschung Matthias Schweighöfer als blondge­lock­tes Exportgut: Schon im Vor­feld zum neuen Net­flix-Zom­bie-Reißer Army of the Dead dürften sich viele gefragt haben, was das wohl wer­den soll.

Die Antwort ste­ht nun zum Stream­ing bere­it, fällt aber vor allem in Anbe­tra­cht der plattge­trete­nen Pfade des Zom­bie-Gen­res etwas anders aus, als man es bei dem plaka­tiv­en Schau­platz des Glücksspiel-Eldo­ra­dos Las Vegas ver­muten würde. Denn Army of the Dead ist kein tief­gründi­ger Kom­men­tar auf die mod­erne Kon­sumge­sellschaft wie Dawn of the Dead, aber eben auch keine augen­zwinkernde Komödie wie Zom­bieland und Konsorten.

Dave Bautista in Army of the Dead

Zack Sny­der lässt Zom­bies auf Mar­vel-Star Dave Bautista los. — Bild: Netflix/ Clay Enos

Army of the Dead kannst Du wie zahlre­iche weit­ere Film-High­lights auch mit Deinem Net­flix-Account über Voda­fones GigaTV ansehen.

Die Handlung von Army of the Dead: Ein A-Team für die Zombie-Apokalypse

Alles begin­nt mit einem Blowjob und ein­er angeregten Diskus­sion über Ver­schwörungs­the­o­rien um Area 51. Der resul­tierende Clash zwis­chen dem Wagen eines liebestollen Pärchens und einem Kon­voi des US-Mil­itärs set­zt näm­lich in der Nähe von Las Vegas eines der best­ge­hüteten Geheimnisse der Regierung frei: Einen Superzombie.

Nur wenige Wochen später ist das nahegele­gene Spiel­er­paradies zum Ground Zero ein­er waschecht­en Untoten-Pan­demie gewor­den. Doch was in Las Vegas passiert, bleibt in Las Vegas. So wurde schnell reagiert und eine Sper­rzone inklu­sive dick­er Mauer um die Mil­lio­nen­metro­pole herum errichtet. Eine Atom­bombe soll nun in nur weni­gen Tagen die Stadt – und damit auch die darin umher­wank­enden Hirn­fress­er – voll­ständig von der Karte wischen.

Doch wo die einen ein Prob­lem sehen, wit­tern andere eine Chance. Der umtriebige Geschäfts­mann Bly Tana­ka (Hiroyu­ki Sana­da) fände es jeden­falls eine Schande, all das unbe­wachte Geld in den Tre­soren der Casi­nos in ein­er Atom­wolke zu Staub zer­fall­en zu sehen.

Bild aus Army of the Dead

Scott und seine Crew sollen ein Ver­mö­gen aus der zom­biev­erseucht­en Stadt ret­ten. — Bild: Netflix/ Clay Enos

Also schickt er ein Team um den erfahre­nen Ex-Sol­dat­en Scott Ward (Dave Bautista) in die gefährliche Sper­rzone, um die berühmt-berüchtigte Spiel­er­stadt um ihre let­zten Mil­lio­nen zu erle­ichtern. Bald müssen die Söld­ner jedoch fest­stellen, dass Zom­bies nicht die einzige unberechen­bare Vari­able in ihrem ohne­hin schon riskan­ten Plan sind. Denn nicht jed­er spielt hier mit offe­nen Karten…

Army of the Dead: Zombie-Wahnsinn mit B-Movie-Ernst

Auch wenn die knall­bunte Musikvideo-Ästhetik der Open­ing Cred­its zunächst einen anderen Ein­druck ver­mit­telt, prof­i­tiert Army of the Dead von der­sel­ben Herange­hensweise, die auch J.J. Abrams Weltkriegs-Zom­bie-Kracher Oper­a­tion: Over­lord aus dem Genre-Ein­er­lei her­vorhob: Einem angenehmen Ernst, egal wie abge­dreht die Ereignisse auch wer­den mögen.

Mit ver­rück­ten Ideen hält sich Zack Sny­der mit Sicher­heit nicht zurück, schließlich tum­meln sich in der rund zweiein­halb­stündi­gen Laufzeit neben den Stan­dard-08/15-Zom­bies auch Zom­bie-Tiger, Super­zom­bies mit Umhang zu Pferd und eine Zom­bie-Frau im beina­he schon an Won­der Woman erin­nern­den Out­fit herum.

Bild aus Army of the Dead

Army of the Dead nimmt sich trotz Zom­bie-Wahnsinn erfreulich ernst. — Bild: Netflix/ Clay Enos

Doch auch wenn ein iro­nis­ches Augen­zwinkern so immer durch­scheint, die Fig­uren und der Grund­ton­fall selb­st lassen nie einen Zweifel daran, dass es sich hier um eine ern­ste Sache han­delt. Auf diese Weise wirkt Army of the Dead in weit­en Teilen wie eine Vernei­gung an das B-Movie-Actionk­i­no der 90er-Jahre: Er ist sich sein­er Absur­dität dur­chaus bewusst – zieht sein Ding aber knall­hart und kom­men­tar­los durch.

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Alles, was Du vor­ab zu Army of the Dead wis­sen musst, find­est Du hier in unserem Artikel.

Der Cast: Ocean’s Eleven im Zombie-Las Vegas

Auch bei den Fig­uren lassen sich diese Anlei­hen klar erken­nen. Schon die Vorstel­lung des Söld­ner-Teams erin­nert dank der typ­is­chen Rekru­tierungsszenen an 90er-Ensem­ble-Block­buster wie Michael Bays Armaged­don, ver­sprüht dank dem Heist-Kon­text aber auch ordentlich Ocean’s Eleven-Vibes.

Von Scotts rechter Hand und poten­ziellem Love Inter­est Maria Cruz (Ana de la Reguera) über die bär­beißige, Zigar­ren rauchende Pilotin Mar­i­anne Peters (Tig Notaro) bis hin zu Tanakas mis­strauisch beäugtem Sicher­heitschef Mar­tin (Gar­ret Dil­lahunt): Her­aus kommt ein bunt zusam­mengewür­fel­ter Haufen, dessen Mit­glieder zwar nicht allzu viel Tiefe, dafür umso mehr Charak­ter, Charme und Wieder­erken­nungswert haben.

Ana de la Regurea in Army of the Dead

Bei der Zom­bie-Jäger-Truppe weiß man, woran man ist. — Bild: Netflix/ Clay Enos

Dass man mit diesem Trupp mit­fiebert, ist dabei vor allem dem starken Cast zu ver­danken. Denn das Drehbuch allein gibt den Schaus­piel­ern erwartungs­gemäß nicht ger­ade Shake­speare an die Hand. Das ist bei einem solchen Action­er natür­lich auch nicht nötig, trotz­dem hätte ein etwas stärk­er­er Fokus auf die Charak­ter­beziehun­gen späteren Szenen mehr Gewicht und Schlagkraft ver­lei­hen können.

Liefern ab: Dave Bautista und Matthias Schweighöfer

Zum Glück weiß aber ger­ade Mar­vel-Star Dave Bautista sein Lein­wand-Charis­ma voll auszunutzen. Man nimmt ihm den brum­mi­gen Ex-Sol­dat­en, der lieber sein Leben riskiert, als auch nur einen Tag länger Burg­er zu brat­en, in gle­ichem Maße ab, wie auch den schuld­be­lade­nen Vater, der ein­fach nicht weiß, wie er mit sein­er Tochter Kate (Ekka Pur­nell) reden soll.

Doch selb­stver­ständlich macht der Ex-Wrestler auch in den Action­szenen eine erstk­las­sige Fig­ur und ver­set­zt einen immer wieder in Erstaunen, welche Zer­störung dieser gewaltige Kör­p­er anricht­en kann.

Dave Bautista und Matthias Schweighöfer in Army of the Dead

Matthias Schweighöfer und Dave Bautista in Army of the Dead. — Bild: Netflix/ Clay Enos

Auch Matthias Schweighöfer, den man heutzu­tage eher aus spät­pu­bertären Mittvierziger-Komö­di­en ken­nt, kann sich in Army of the Dead dur­chaus behaupten. Und das, obwohl er als Safek­nack­er Lud­wig Dieter vom Drehbuch lediglich die zwei Klis­cheesch­ablo­nen „Deutsch­er“ und „Nerd“ zur Ver­fü­gung gestellt bekommt.

Ins­beson­dere im Zusam­men­spiel mit dem grim­mi­gen Söld­ner und Kreis­sä­gen-Enthu­si­as­ten Van­dero­he (Omari Hard­wick) entwick­elt Schweighöfer eine zwar eben­so reißbret­thafte, dadurch aber nicht min­der effek­tive Chemie. Die Kom­bi­na­tion aus merk­würdi­gem Nerd und knall­har­ter Kampf­sau wird eben auch in der Wieder­hol­ung nicht langweilig.

Den nöti­gen Biss gibt’s auch in Serie: Erfahre alles zu den besten Zom­bie-Serien bei Net­flix.

Army of the Dead: Blutige Action und grandiose Effekte

In Sachen Insze­nierung weiß Zack Sny­der ein­fach abzuliefern. Das beweist der Regis­seur mit Army of the Dead nur ein weit­eres Mal. Ob in ein­er atem­losen Schle­ich­pas­sage durch eine Horde von Zom­bies im Schlaf­modus oder in spek­takulären Action­se­quen­zen, in denen alles und jed­er zu explodieren scheint: Army of the Dead ist per­fek­tes Pop­corn-Kino, das in jedem Tem­po die Span­nungss­chraube anzuziehen weiß.

Omari Hardwick in Army of the Dead

In Army of the Dead gehts ganz schön bru­tal zu - so wie es sein muss. — Bild: Netflix/ Clay Enos

Dem Genre angemessen, fällt auch die Gewalt äußerst bru­tal und expliz­it aus, was durch die starken Effek­te nur umso unan­genehmer anzuschauen ist. Wer schwache Ner­ven hat, wird bei eini­gen der bluti­gen Gore-Ein­la­gen eher wegschauen müssen. Denn hier wer­den detail­liert Unterkiefer abgeris­sen und auch mal ein Kopf vom Zom­bie-Tiger zerfleischt.

Apro­pos Zom­bie-Tiger: Auch das Design der Zom­bies lässt in Army of the Dead nur wenig zu wün­schen übrig. Es mag auch ein wenig am Las Vegas-Set­ting liegen, so abwech­slungsre­iche Zom­bies gab es aber schon seit ein­er Weile nicht mehr. Ins­beson­dere die Super­zom­bies um deren Anführer:innen Queen (Athena Per­am­ple) und Zeus (Richard Cetrone) sind nicht nur richtig furchter­re­gend, son­dern haben dank ihrem „Intellekt“ und ihrer Darstel­lung ein­fach auch mal richtig Charakter.

Army of the Dead-Kritik: Das Fazit zu Netflix‘ Zombie-Actioner

Hirn aus, Fernse­her an und ein­fach zurück­lehnen: Zack Sny­ders Army of the Dead kom­biniert abge­dreht­en, blutig-spek­takulären Wahnsinn, Block­buster-Bilder und 90er-Jahre-B-Movie-Habi­tus. Und das macht richtig Spaß!

Zwar kommt das Drehbuch mit eini­gen Stolper­steinen und Ungereimtheit­en ein­her, das macht der gut aufgelegte Cast und die her­vor­ra­gende, wuchtig insze­nierte Action aber mehr als wett. Kein Meis­ter­w­erk des Gen­res, aber in jedem Fall ein wilder Ritt.

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