Yord Fandar (Charlie Barnett), Jedi Padawan Jecki Lon (Dafne Keen) and Master Sol (Lee Jung-jae) haben alle Lichtschwerter in der Hand
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Star Wars: The Acolyte | Serienkritik – Ein frischer Wind in einem Sturm voller Langeweile

Ein bish­er unbekan­ntes Kapi­tel von „Star Wars“: Die neue Dis­ney+ Serie „Star Wars: The Acolyte“ spielt noch vor der Pre­quel-Trilo­gie und erzählt vom großen Auf­stieg der Sith zur Zeit der alten Repub­lik. Wir haben die ganze Serie für Dich gese­hen. In unser­er Serienkri­tik zu Star Wars: The Acolyte ver­rat­en wir Dir, welch­es Aben­teuer Dich darin erwartet und warum wir größ­ten­teils ent­täuscht – aber auch etwas ange­tan sind.

Nach­dem Serien wie „Andor“, „Obi-Wan“ und „The Man­dalo­ri­an“ mit ihren Geschicht­en zeitlich um die Orig­i­nal-Trilo­gie kreis­ten, ist Star Wars: The Acolyte etwas Beson­deres: Du reist zum ersten Mal sehr weit in der Zeit zurück, mehrere Jahrzehnte vor „Star Wars: Episode I – Die dun­kle Bedrohung“.

In unser­er Serienkri­tik zu den acht Fol­gen von Star Wars: The Acolyte erfährst Du, warum die Show viel Poten­zial hat­te und es let­z­tendlich kaum genutzt hat.

Der Trail­er zu The Acolyte ver­spricht jede Menge Span­nung rund um einen mys­ter­iösen Mord:

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Die Handlung von The Acolyte: Eine Mordserie zerreißt den Frieden

Um Dein Serien-Erleb­nis nicht zu schmälern, wer­den wir in der Kri­tik zu Star Wars: The Acolyte die Sto­ry-Beschrei­bung vage hal­ten. Eher wollen wir Dir ein Gefühl ver­mit­teln, wie es ist, diese Serie zu schauen.

Was Du den­noch zur Rah­men­hand­lung wis­sen soll­test: Lange bevor Imper­a­tor Pal­pa­tine und Darth Vad­er die Galax­is erobern, herrscht Frieden in der alten Welt. Die Jedi befind­en sich auf dem Gipfel der Macht und sor­gen für Recht und Ord­nung – bis eines Tages der Mord an einem aus ihren Rei­hen für Auf­se­hen sorgt. Eine Truppe aus Lichtschwertträger:innen soll dieses selt­same Ereig­nis aufk­lären, das nicht das erste bleiben wird.

Hier­bei trifft Jedi-Meis­ter Sol (Lee Jung-jae) auf seine alte Schü­lerin Osha (Amand­la Sten­berg), die den Orden ver­lassen hat und mit­tler­weile als Mechanikerin arbeit­et. Sol ist davon überzeugt, dass Osha dabei helfen kann, die Täter:innen zu stop­pen. Vor allem, weil der Mord mit ihrer Ver­gan­gen­heit in Verbindung ste­hen könnte.

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Spannende Kulissen, aber stolpernder Plot

Star Wars: The Acolyte behan­delt eine Epoche, über die wir nicht allzu viel wis­sen: Die Jahrzehnte vor dem Film Star Wars: Episode I – Die dun­kle Bedro­hung. Deswe­gen ist alles sehr neu und span­nend – jed­er Schau­platz, jed­er Charak­ter und jede Sit­u­a­tion – und sei es nur ein Jedi-Train­ing oder das Erkun­den eines Waldes. Dieser neue Wind ist eine regel­rechte Wohltat. Ein faszinieren­der Plan­et fol­gt auf den anderen, die Galax­is ist lebendig und aufre­gend, so haben wir uns das vorgestellt. Was also das Star Wars-Gefühl ange­ht, bleiben hier kaum Wün­sche offen.

Die Erzählweise von The Acolyte hat jedoch ein Manko: Die Szenen fol­gen schnell aufeinan­der, es kommt zu vie­len Wen­dun­gen, bei denen die Charak­tere minütlich plöt­zlich ihre Mei­n­ung ändern – und Aufträ­gen zus­tim­men und dann wieder nicht. Das ist manch­mal sehr unglaub­würdig und kün­stlich. Was wir sehen, ist großar­tig, aber wir fühlen nicht wirk­lich mit.

Es passiert viel, aber die Sto­ry von The Acolyte bleibt sehr dünn. Das große Rät­sel, das hin­ter allem ste­ht, ist von Anfang offen­sichtlich, sodass wir bei der finalen Auflö­sung nicht mehr über­rascht sind – im Gegen­satz zu den Fig­uren, die niemals damit gerech­net hätten.

Vernestra Rwoh (Rebecca Henderson) und Master Sol (Lee Jung-jae) in Star Wars: The Acolyte.

Eine dichte Sto­ry erwartet Dich in der neuen Star Wars-Serie. — Bild: ©2024 Lucas­film Ltd. & TM. All Rights Reserved.

Das Feuer ist bis zum Finale schnell verbraucht

Die ersten vier Fol­gen stellen alle Fig­uren, Plan­eten und Hand­lungse­le­mente vor und bauen eine große Span­nung für das Halb­fi­nale auf, das es wirk­lich in sich hat – sel­ten war Star Wars so bru­tal und düster.

Allerd­ings kommt danach nichts mehr Neues dazu und die Span­nungskurve fällt rasch wieder ab. Es gibt noch ein paar einzelne inter­es­sante Szenen und Kulis­sen, die wir so noch nie im Fran­chise gese­hen haben, beispiel­sweise einen Sith-Train­ingsstützpunkt, aber es ist deut­lich zu spüren, dass die Serie ab jet­zt nur noch schlep­pend auf ihr Ende zusteuert.

Ist die Serie der Auftakt für ein gewaltigeres Abenteuer?

Das Finale ist wie die Serie selb­st: Schnell, mit ein paar inter­es­san­ten Ansätzen verse­hen aber let­z­tendlich etwas unspek­takulär. Für eine Serie rund um die Sith bekommst Du fast gar nichts von ihnen zu sehen. Als ob das alles nur die langsam kochende Vor­bere­itung für etwas Größeres wäre, das erst später kommt. Und das ist enttäuschend.

Der frische Wind, neue Ideen, neue Ein­blicke, sie deuten sich über­all in den Szenen und Details an, aber let­z­tendlich bleiben sie im Hin­ter­grund, während sich im Vorder­grund nur die Dinge abspie­len, die wir ohne­hin schon ken­nen: Jedis, die zwis­chen den Plan­eten umher­reisen und immer wieder beto­nen, wie sehr sie sich doch für das Gute einsetzen.

Jedi Master Kelnacca (Joonas Suotamo) neben einem Jedi-Düsenschlitten.

Dieser Anblick darf nicht fehlen: Jedi Mas­ter Kel­nac­ca (Joonas Suo­ta­mo) neben einem Jedi-Düsen­schlit­ten. — Bild: ©2024 Lucas­film Ltd. & TM. All Rights Reserved.

Eine Lightversion von Star Wars

Star Wars: The Acolyte konzen­tri­ert sich sehr stark darauf, die Epoche vor Star Wars: Episode 1 – Die dun­kle Bedro­hung in alle Rich­tun­gen auszuleucht­en und sehr viele Charak­tere aufeinan­dertr­e­f­fen zu lassen. Die Wel­tenerkun­dung und der Kri­mi ste­hen im Vorder­grund. Prinzip­iell mögen wir das und wollen immer mehr sehen, aber das geht nicht ohne Abstriche ein­her. Im sel­ben Zug bedeutet das näm­lich, dass Du nicht allzu viele Action­szenen erwarten darf­st. Das Halb­fi­nale ist der Höhep­unkt der Action – und an dieses Lev­el kommt die Serie danach nie wieder heran.

Bei ein­er Fol­gen­länge von etwa 40 Minuten gibt es meis­tens nur einen wirk­lichen Höhep­unkt – und Kämpfe kom­men sehr sel­ten vor. Star Wars: The Acolyte ist eine Lightver­sion bish­eriger Star Wars-Aben­teuer und konzen­tri­ert sich mehr auf seine Geschichte. Es wirkt so, als ob die Serie mehr Macht hätte haben kön­nen, aber das Gaspedal eben nur halb durch­drückt. Warum auch immer.

Schauspielerische Leistungen

Lee Jung-jae bringt als Jedi-Meis­ter Sol eine bre­ite Palette sub­til­er Emo­tio­nen auf die Lein­wand: Sol ist väter­lich, san­ft, aber auch bes­timmt und doch unter­schwellig vielschichtiger als andere Charak­tere vielle­icht denken. Szenen mit ihm bilden das große Highlight.

Amand­la Sten­berg spielt zwei Charak­tere gle­ichzeit­ig: Osha, als auch ihre Schwest­er Mae. Osha gibt sich gütig und beson­nen. Mae ist kaltherzig und impul­siv. Das charak­ter­liche Poten­zial erschöpft sich sehr schnell und irgend­wann ver­hal­ten sich die bei­den Schwest­ern so iden­tisch, sodass wir sie kaum noch auseinan­der­hal­ten können.

Der Rest der Charak­tere bleibt (lei­der) im Hin­ter­grund. Gerne hät­ten wir mehr von der keck­en Jedi Jec­ki (Dafne Keen) oder dem tapfer­en Jedi Yord (Char­lie Bar­nett) gese­hen, die als Neben­charak­tere über­raschend inter­es­sante Dynamiken in die Szenen mitbringen.

Star Wars: The Acolyte in der Kritik – Unser Fazit

Star Wars: Acolyte hat mit seinem Sith-Hin­ter­grund viel Span­nung ver­sprochen, aber let­z­tendlich nicht viel daraus gemacht. Wir lieben die Wel­ten, Plan­eten und die vie­len, kleinen Details dieser Epoche, die wir so in anderen Serien nicht zu sehen bekom­men. Die Hand­lung ist irri­tieren­der­weise chao­tisch, obwohl sie eigentlich sehr dünn und vorherse­hbar ist. Nach acht Fol­gen haben wir viel auch Alt­bekan­ntes gese­hen, aber nur wenige Blicke auf das ver­lock­ende Böse erhaschen dür­fen. Die Rich­tung ist die richtige, aber das Tem­po und die Fahrweise lassen uns ent­täuscht zurück.

Star Wars: The Acolyte

Genre: Sci­ence-Fic­tion, Fantasy
Bun­desstart: 5. Juni 2024
Umfang: 8 Fol­gen
FSK: -
Regie: Leslye Head­land
Drehbuch: Leslye Head­land

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