TV & Entertainment
“Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers“ in der featured-Filmkritik: Sith is the End
Das Ende ist da. Die Skywalker-Saga findet mit Episode IX ihren lang verdienten Abschluss. Warum der Film als Blockbuster überzeugt, nicht aber als Grand Finale, erfährst Du in der featured-Filmkritik zu Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers.
1977 startete mit Star Wars* der Krieg der Sterne, 2019 schließt sich ein wichtiges Kapitel seiner Geschichte. Nachdem für Episode VIII – Die letzten Jedi Regisseur Rian Johnson auf dem Regiestuhl Platz nahm, kehrt nun J.J. Abrams zur Reihe zurück. Und der packt direkt den Laser-Rotstift aus und redigiert den Vorgänger mit erhobenem Zeigefinger.
Palpatine: Die Letzte Ordnung
Das finstere Lachen des Imperators alias Darth Sidious alias Sheev Palpatine (Ian McDiarmid) dringt wieder durch die Galaxis. Knapp 30 Jahre nachdem ihn Darth Vader in den Reaktorschachten des zweiten Todessterns warf, siehe Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter, erhebt sich der totgeglaubte Sith-Lord aus der Finsternis und fordert von Kylo Ren, Rey zu töten. Ohne Rebellenwiderstand und mit geheimen Ressourcen des ehemaligen Imperiums, soll aus der Ersten Ordnung die Letzte Ordnung werden.
Rey begibt sich währenddessen mit ihren Freunden auf die Suche nach dem geheimen Unterschlupf des Imperators, um die Sith endgültig auszulöschen. Dabei beginnt sie zu zweifeln: an sich selbst und an ihrem Platz in der Galaxis.
“Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers“: Die UnOrdnung
Der Aufstieg Skywalkers muss einiges auf den vorherigen Episoden begradigen. Figuren kehren zurück, Romanzen haben sich scheinbar zwischen den Filmen erledigt und der Anteil der klamaukigen Momente wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich reduziert – zumindest gefühlt. Spoilern wollen wir an dieser Stelle nicht. Aber statt Küsse gibt es jetzt Schulterklopfer und das überrascht bisweilen. An anderer Stelle wird plötzlich erwähnt, dass das Lichtschwert eines Jedi zu achten sei und Respekt verdient; vielleicht ein Seitenhieb auf die berüchtigte erste Szene aus Die letzten Jedi, in der Luke sein Laserschwert wie Abfall über die Schulter wirft. Auch das Thema Snoke wird in den ersten Minuten von Episode IX abgehandelt und redigiert. Die ominöse Figur wurde bedeutungsschwanger in Episode VII eingeführt, um dann anschließend in Episode VIII recht klanglos zu versterben.
J.J. Abrams radiert wichtige Entscheidungen seines Regie-Vorgängers einfach aus oder erklärt sie noch einmal nach. Fast, als würde er die Abschlussarbeit eines Schülers korrigieren. Dieser Eindruck mag stärker sein, wenn man die drei Filme der Sequel-Trilogie nacheinander anschaut. Gelegenheitskinogänger stolpern vielleicht weniger darüber.
Neuordnung
Eine Saga wie Star Wars will gebührend abgeschlossen werden. Und vielleicht wünscht sich der ein oder andere Fan mit Der Aufstieg Skywalkers auch ein Best-of der schönsten Momente oder eine Zugabe beliebter Figuren. Darauf kannst Du lange warten.
Der Trailer verrät allerdings schon die Rückkehr von Billy Dee Williams als Schmuggler Lando Calrissian. Ein nettes Wiedersehen mit emotionalem, aber keinem inhaltlichen Mehrwert. Auch Leia Organa hat, trotz des Ablebens von Carrie Fisher im Jahr 2017, einige hochemotionale Filmmomente. Um das zu realisieren wurde, laut Moviepilot, unverwendetes Material aus Die letzten Jedi ins Skript hineingeschrieben. Das hat sich gelohnt. Der ein oder andere Macht-Geist - der Zustand, in den Jedi-Ritter übergehen, wenn sie sterben - lässt sich auch blicken; obgleich hier die Chance verpasst wurde, sich großzügig vor prägenden Gesichtern der Star Wars-Filme zu verneigen. Gut, nun soll Episode IX ja auch kein Alumni-Treffen verstorbener Jedis werden. Aber mit einer geschickten Verbeugung hätte der ein oder andere Charakterneuzugang vermieden werden können. Denn am Ende dieser Reise hätten wir uns vielleicht weniger neue Charaktere gewünscht und mehr Fan-Service. Anders: Noch mehr Fan-Service. Denn bei den Locations gibt es, dank Abstecher auf den Waldmond Endor oder auch den bekannten Wüstenplanet Tatooine, ausreichend Gelegenheit für Star-Wars-Nostalgie.
Star Wars: Alles in Ordnung
Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers ist wahrlich episch. Epische Laserschwert-Duelle wechseln sich mit epischen Verfolgungsjagden und epischen Explosionen ab. Das ist kurzweilig und macht Spaß. So richtig nach Abschluss will sich dieser Film aber nicht anfühlen. Vielleicht weil das Ende dieses Kapitels zwangsläufig so viele andere öffnet. Vielleicht aber auch, weil wir wissen, dass in Hollywood keine Figur tot bleibt, solange sich nur wenigstens ein Film mit ihr erzählen lässt.
Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers ein featured-Filmtipp, nicht nur für Star-Wars-Fans.
Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers
OT: Star Wars: Episode IX – The Rise of Skywalker
Genre: Science Fiction / Abenteuer / Space Opera
Bundesstart: 18. Dezember 2019
Laufzeit: 141 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren (elternbegleitet ab 6 Jahren)
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Chris Terrio, J.J. Abrams
Welche Episode der Weltraumsaga ist Dein Favorit? Wir empfangen Deine Gedanken in den Kommentaren.
Fotos: 2019 & TM Lucasfilm Ltd.