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Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – Wir erklären Dir das Ende
Seit dem 18. Dezember 2019 läuft „Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers” in den deutschen Kinos. Gerade im letzten Drittel des Films ist viel passiert. Du hast nicht alles davon verstanden? Wir erklären Dir das Ende der Skywalker-Saga.
Achtung, große Spoiler-Gefahr! Wie Du Dir vermutlich denken kannst, gehen wir in diesem Artikel auf das Finale von „Der Aufstieg Skywalkers” ein. Du solltest den Film komplett gesehen haben, ehe du weiterliest.
Zugegeben: Das Kino haben wir mit gemischten Gefühlen verlassen. In den ersten Stunden nach dem Film hat uns das Ende nicht sehr gut gefallen und mit vielen Fragen zurückgelassen. „Ein typisches Disney-Finale”, war die erste Reaktion. Hinter der Happy-End-Fassade steckt jedoch deutlich mehr: ein Abschluss, der völlig neue Möglichkeiten für künftige Star-Wars-Filme liefert, wie wir auch in unserer Kritik zu „Der Aufstieg Skywalkers” festhalten.
Wieso lebt Imperator Palpatine noch?
Bevor wir zum Ende kommen, gilt noch zu klären, wieso Imperator Palpatine überhaupt am Leben ist. In „Star Wars Episode 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter” wirft Darth Vader den Bösewicht immerhin in den Reaktorkern des Todessterns. Spätestens seit der Rückkehr des totgeglaubten Darth Maul wissen wir zwar, dass ein Sith so etwas überleben könnte. Doch in dem Film sehen wir, wie offenbar eine gewaltige Macht-Essenz aus dem Schacht stürmt. Ein Hinweis darauf, dass Palpatine das Zeitliche gesegnet hat – oder zumindest, dass sein Körper zerstört ist.
Der „Aufstieg Skywalkers” erklärt leider nicht eindeutig, wieso der Imperator immer noch am Leben ist. Am wahrscheinlichsten ist aber, dass er sich in einem Klon-Körper befindet. Im Film selbst sagt der Sith-Lord immerhin sehr deutlich, dass er in die Körper anderer Personen schlüpfen kann – zumindest, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Sein schwacher körperlicher Zustand wäre dann darauf zurückzuführen, dass der Klon-Vorgang bei machtbegabten Personen nicht fehlerfrei ist. Das dürften allein die ganzen Snoke-Kopien beweisen.
Vermutlich kann Palpatine tatsächlich nur in den Körper von einem Anhänger der dunklen Seite schlüpfen. Und davon gibt es in den neuen Star-Wars-Filmen außer ihm selbst eigentlich keinen. Wir erinnern uns: Kylo Ren ist zwischen der hellen und dunklen Seite hin- und hergerissen. Vermutlich hat Palpatine auch deshalb im Finale von Rey und damals von Luke Skywalker gefordert, dass sie ihn niederstrecken. Durch diese Tat wären sie zur dunklen Seite übergelaufen und er hätte Besitz von ihnen ergreifen können.
Wieso konnte Palpatine Rey nicht übernehmen?
Die Erklärung zu Palpatine führt uns zum nächsten Punkt: Letztendlich hat Rey ihn doch getötet, er konnte (mitsamt der Kraft aller Sith) aber dennoch nicht Besitz von ihr ergreifen. Vermutlich liegt das daran, dass sie die Geister aller verstorbenen Jedi auf ihrer Seite hatte, die sie vor einer Übernahme bewahrt haben.
An dieser Stelle könnten wir uns aber auch irren: Technisch gesehen hat sich der Imperator (erneut) mit seinen eigenen Machtblitzen beschossen – und dadurch selbst vernichtet.
Wieso bekommt der Widerstand plötzlich Hilfe?
Du magst Raumschiffe? Dann hast Du eine Sequenz in „Der Aufstieg Skywalkers” wohl besonders geliebt. Dem Widerstand kommt in der entscheidenden Schlacht eine wirklich riesige Armee zur Hilfe, um das gewaltige Geschwader an Sternzerstörern zu vernichten. Doch wo waren diese Schiffe eigentlich in „Episode 8”, als der Widerstand kurz vor der Auslöschung stand?
Die Erklärung gibt uns Poe im Film: Als sie zuletzt um Hilfe gerufen haben und keiner kam, gab es kaum Hoffnung und einen eigentlich aussichtslosen Kampf. Im Finale von „Episode 9” hat der Widerstand hingegen um Hilfe für einen aktiven Angriff gebeten. Das ist eine große Chance, die erste (und letzte) Ordnung endgültig zu besiegen. Deshalb sind dem Ruf zahlreiche Kämpfer und Zivilisten gefolgt.
Eine andere Erklärung wäre natürlich, dass Lando Calrissian so viel Charisma besitzt, dass er die halbe Galaxis einfach mit seinem Charme zum Kampf überredet hat – nun gut, so wirklich glauben wir nicht an diese Erklärung.
Warum konnte Kylo Ren Rey wiederbeleben?
Erinnerst Du Dich an den Grund dafür, wieso aus Anakin Skywalker letztendlich Darth Vader wurde? Der Jedi-Ritter wollte die dunkle Seite der Macht nutzen, um seine Frau Padmé vor dem Tod zu bewahren. Das hat bekanntlich nicht ganz funktioniert. Kylo Ren beziehungsweise Ben Solo ist es hingegen aber gelungen. Rey konnte ihren Großvater Palpatine zwar besiegen, doch die Anstrengung hat auch sie das Leben gekostet. Und er hat sie wiederbelebt.
Ben hat letztendlich gezeigt, dass es auch einen anderen Weg gibt, den Tod auszutricksen. Er hat sich selbstlos geopfert, um Rey zu retten. Damit hat er bewiesen, dass Palpatine falsch lag und es nicht unbedingt einen Anhänger der dunklen Seite benötigt, um Macht über Leben und Tod zu erhalten. Er hat einen besseren Weg gewählt als sein großes Vorbild Darth Vader – und dessen Fehler nicht wiederholt.
Mit dieser Tat hat Ben Solo sich zudem endgültig von den Sith verabschiedet und auf die helle Seite der Macht gestellt. Deshalb löst er sich auch auf, wie es bereits viele Jedi vor ihm taten (quasi ein „Aufstieg Skywalkers”). Über die Kuss-Szene vor seinem Tod sprechen wir an dieser Stelle nicht – nur so können wir sie vergessen. Ein Moment, der wohl bei keinem der Kinogänger in unserem Saal gut ankam.
Wieso heißt unsere Heldin nun Rey Skywalker?
Im Epilog von „Der Aufstieg Skywalkers” begibt sich Rey zur alten Hütte von Familie Lars – der Ort, an dem Luke Skywalker aufgewachsen ist. Hier vergräbt sie die Lichtschwerter von Leia und Luke. Als sie von einer Fremden nach ihrem Namen gefragt wird, gibt sie sich als Rey Skywalker aus. Das ist wohl die Szene, die dem Film seinen Namen gegeben hat.
Auf den ersten Blick klingt das wie ein typisches Disney-Happy-End. Allerdings steckt dahinter eine Botschaft. Da sie zur Palpatine-Blutlinie gehört, war es ihr eigentlich vorbestimmt, die nächste Imperatorin und ein Sith-Lord zu werden. Sie wählt hingegen den Nachnamen „Skywalker”, da sie ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt. Sie hat sich durch ihre Taten den Namen verdient, anstatt mit ihm geboren zu werden.
Rey ist Teil der hellen Seite der Macht, da sie sich so entschieden hat. Mit ihrem neuen Nachnamen sorgt sie für ein endgültiges Ende der Palpatine-Blutlinie und wählt ihre eigene Familie – die von Luke, Leia und Anakin. Außerdem dürfte eine gewisse Skywalker-Verwandschaft ohnehin bestehen: Es gibt viele Hinweise darauf, dass Anakin durch Großvater Palpatine selbst erschaffen wurde.
Was hat es mit dem gelben Lichtschwert auf sich?
Ganz am Ende hat eine Szene für viel Verwirrung gesorgt: Rey begräbt die Lichtschwerter von Luke und Leia. Das wirkt im ersten Moment, als hätte sie damit den Jedi-Orden endgültig begraben und diesem abgeschworen. Danach holt sie jedoch ihr eigenes Lichtschwert hervor – das eine gelbe Klinge besitzt.
Hier haben Disney und J. J. Abrams eine sehr interessante Wahl getroffen. Auf der einen Seite zeigt das Lichtschwert die Entwicklung von Rey: Sie hat ihre eigene Waffe gebaut – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Jedi-Ritter. Da es ihr erstes persönliches Lichtschwert ist, hat sie es passenderweise aus der Spitze ihres Stabs gefertigt. Wir schließen an der Stelle einmal aus, dass ihr Stab schon die ganze Zeit eine Klinge besaß.
Auf der anderen Seite ist die Farbe von ihrem Lichtschwert eine Botschaft. Gelb ergibt sich, wenn Du die Farben Rot und Grün mischt. Erstere Farbe kommt bei Lichtschwertern der dunklen Seite zum Einsatz. Grün ist bekanntlich eine Farbe der Jedi. Luke, Qui-Gon und Yoda nutzten etwa so eine Klinge. Das gelbe Lichtschwert könnte somit für das Gleichgewicht der Macht stehen. Rey hat die Prophezeiung letztendlich erfüllt, die eigentlich Anakin zugeschrieben wurde. Außerdem deutet der Film hier an, dass sie nun weder Jedi noch Sith ist.
Neue Möglichkeiten für das Franchise
Das Ende von „Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers” hat die Möglichkeit geschaffen, eine neue Ära für Machtnutzer einzuleiten, die sich nicht an den Regeln der Jedi oder Sith orientieren.
Rey Skywalker wählt vermutlich ihren eigenen Weg, auf dem sie die nächste Generation an jungen Machtnutzern ganz anders trainieren könnte, als es alle Jedi-Generationen zuvor taten. In kommenden Star-Wars-Filmen könnte es also mehr Fraktionen als nur Sith und Jedi geben, was viele Möglichkeiten für die Drehbuchschreiber eröffnet. Wie es mit dem Erbe der Skywalker-Saga weitergeht, erfahren wir aber vermutlich erst in einigen Jahren.
Noch mehr Star Wars gefällig? In unserem Übersichts-Artikel zum Special findest Du zahlreiche weitere spannende Texte aus einer weit entfernten Galaxis.
Wie hat Dir das Ende von „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers” gefallen? Hast Du einige Dinge anders als wir interpretiert? Schreibe uns einen Kommentar!
Titelbild: Disney