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Spider-Man: No Way Home in der featured-Filmkritik – Pompöser Blockbuster mit Retro-Bonus
Die Welt ist geschockt: Hinter der Maske von Spider-Man steckt Peter Parker! Seitdem das bekannt ist, ist für den College-Schüler nichts mehr, wie es war und so bittet er den Magier Doctor Strange um Hilfe. Doch etwas geht schief und eine Scharr Schurken findet ihren Weg auf die Erde. Hier kommt die spoilerfreie featured-Filmkritik zu „Spider-Man: No Way Home“.
Nach dem Trailer und ersten Ausschnitten aus Spider-Man: No Way Home erwarten Fans vor allem ein Wiedersehen mit Gegenspielern aus vergangenen Spider-Man-Filmen. Eines vorweg: Wir hatten eine schöne Zeit beim Wiederentdecken alter Bekannter.
Spider-Man 3: Schurken, die vom Himmel fallen
Teil zwei der Trilogie „Spider-Man: Far From Home“ endete mit einem Cliffhanger: Der Bösewicht Mysterio (Jake Gyllenhaal) enthüllt der Öffentlichkeit, dass Peter Parker (Tom Holland) Spider-Man ist. An diesem Punkt setzt Spider-Man: No Way Home nahtlos an.
Peters Demaskierung betrifft nicht nur ihn selbst. Auch seine große Liebe MJ (Zendaya), sein bester Freund Ned (Jacob Batalon) und seine Tante May (Marisa Tomei) werden von den Behörden und anderen Interessierten geradezu bedrängt. Um das Chaos zu stoppen, wendet sich Peter an den Meister der mystischen Mächte, Doctor Strange (Benedict Cumberbatch). Dieser soll die Menschen auf magische Weise vergessen lassen, wer die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ist.
Peter ist unentschlossen, stört damit den Zauberspruch und die Magie wirbelt das Multiversum auf. Plötzlich verwüsten Superschurken aus anderen Realitäten – beziehungsweise anderen Filmen – New York City. Darunter Doctor Octopus (Alfred Molina), Sandman (Thomas Haden Church) und Green Goblin (Willem Dafoe) aus der Trilogie von Sam Raimi; sowie Electro (Jamie Foxx) und die Echse (Rhys Ifans) aus den Filmen von Marc Webb. Schnell muss Peter feststellen, dass es für dieses Problem keine einfache Lösung gibt.
Goblins, Oktopusse und ein Topf voll schöner Erinnerungen
Marvels aktuelles Zauberwort lautet „Multiversum“ – also das Konzept paralleler Realitäten, in denen Varianten bekannter Marvel-Figuren zeitgleich existieren. Für Dich als Film-Fan bedeutet das, dass in Zukunft die Figuren einer Marvel-Filmreihe problemlos in einer anderen auftauchen können. Das passiert auch in No Way Home. Alles, was es dazu braucht, sind bunte Blitze und Doctor Strange, der beiläufig etwas von eben jenem Multiversum erzählt. Wir können nur erahnen, wie dankbar diese Möglichkeit für die Drehbuchautoren Chris McKenna und Erik Sommers sein musste. Es wirkt so, als hätten sie Freude daran gehabt. Denn die Auftritte dieser ikonischen Spider-Man-Charaktere sind spielerisch und sie zögern nicht davor, ihre ursprünglichen Filme zu zitieren. Entsprechend entfaltet sich die volle Portion Spider-Man-Nostalgie vor allem, wenn Du folgende Spider-Man-Filme gesehen hast:
- Spider-Man (2002)
- Spider-Man 2 (2004)
- Spider-Man 3 (2007)
- The Amazing Spider-Man (2012)
- The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (2014)
No Way Home: Keine Zeit für Erklärungen
Spider-Man: No Way Home hält sich nicht lange mit den Hintergrund-Geschichten seiner Multiversum-Schurken auf. Das Wissen wird vorausgesetzt. Hast Du das nicht, könnte Dich die Flut an Charakteren überfordern oder sogar langweilen. Wenn Du aber eingefleischter Spider-Man-Fan bist, dann sollte Dein Herz an so mancher Stelle Purzelbäume schlagen. Denn es erwartet Dich in den knapp zweieinhalb Stunden eine große Portion Nostalgie und Erinnerungen. Zum Beispiel an Alfred Molinas unfassbaren Charme, wenn er als Doc Octopus mit seinen mechanischen Tentakeln redet. Sagt Dir nix? Siehst Du, das meinen wir!
No Way: Logiklöcher und die Magie, um sie zu ignorieren
Ein Tipp: Hinterfrag’ nicht das Drehbuch, wenn Du Spaß am Film haben willst. Denn die Motivation und die Entscheidungen einiger Charaktere könnten Dir so mache Fragezeichen in die Augen zaubern. Der Faktor „Unvernunft“ ist generell eine starke Triebfeder in Spider-Man: No Way Home. So auch bei Doctor Strange. Er ist als Zauberer zu sehr vielem fähig, etwa Teleportieren, Fliegen oder in die Zukunft schauen – vernünftig sein scheint nicht dazu zu gehören. Das soll aber alles gar nicht so dramatisch klingen. Der Mittelpunkt der Geschichte, nämlich Peter und dessen Suche nach einem Platz im Leben, funktioniert sehr gut – trotz aller Stolpersteinchen in der Story.
Home: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung
So wie schon zahlreiche Spider-Man-Versionen aus den Filmen und Comics vor ihm muss auch Tom Holland als Spider-Man feststellen, dass aus großer Kraft große Verantwortung folgt. Dieser Grundkonflikt und die tragische Note gehören seit jeher zu der Figur dazu. Zwischen all dem Action-Gewitter, buntem Magie-Mumpitz und Tränen-Tiraden kehrt nun auch dieser Spider-Man zurück zu seinen Wurzeln. Jenen Wurzeln, in denen er einsehen und sich eingestehen muss, dass es verdammt schwer sein kann, ein guter Mensch zu sein. Darsteller Tom Holland spielt seinen Peter Parker unverwechselbar gut, zerbrechlich und zerrissen. Dabei zieht Holland seiner Figur nun vollends das Gewand der fröhlichen Naivität aus, mit denen er durch „Homecoming“ und „Far From Home“ geschwungen ist und tauscht es gegen wesentlich düstere und vielleicht auch erwachsene Züge ein.
Unser Fazit zu Spider-Man: No Way Home – Ein featured-Filmtipp
Spider-Man: No Way Home ist zweifelsfrei einer der Blockbuster des Winters. Vielleicht liefert Regisseur Jon Watts sogar einen der besten Marvel-Filme der letzten zehn Jahre ab – auch, wenn er sich manchmal etwas zu viel auf Fan-Hype und Retro-Kultur verlässt. Darüber hinaus gibt der Film einen Eindruck davon, was in Marvels-Multiversum möglich ist. Und das macht verdammt viel Lust auf mehr. In Summe erwartet Dich mit Spider-Man: No Way Home ein Film, der mindestens gute Superheld:innen-Action liefert und im allerbesten Fall Spider-Man-Fans vollends befriedigt.
Spider-Man: No Way Home | |
Originaltitel: | Spider-Man: No Way Home |
Genre: | Superheld:innen / Action |
Start: | 15.12.2021 (Kino) |
Laufzeit: | 148 Minuten |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Regie: | Jon Watts |
Drehbuch: | Chris McKenna, Erik Sommer |
Vorlage: | „Spider-Man“, Comicfigur von Marvel Comics |
Post-Credit-Szene: | Mid-Credit; Post-Credit |
Wenn Du Hunger auf mehr Spider-Action im Multiversum hast, dann wirf doch mal einen Blick in unsere Vorschau zu Spider-Man: Across the Spider-Verse (Part Eins).
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