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Shutter Island: Das Ende erklärt – diese Frage lässt uns nicht los
Im Jahr 2010 ist „Shutter Island” mit Leonardo DiCaprio in die Kinos gekommen. Seitdem gilt der Film von Martin Scorsese als einer der besten Psychothriller aller Zeiten. Ein Grund dafür, dass Shutter Island uns so beeindruckt hat, ist das denkwürdige Ende. Was es mit dem Twist auf sich hat und welche Frage uns mehr als zehn Jahre später noch beschäftigt, liest Du hier.
Handlung: Worum geht es in Shutter Island?
Wir schreiben das Jahr 1954. Als eine Patientin aus einer psychiatrischen Anstalt für Schwerverbrecher auf der abgelegenen Bostoner Insel Shutter Island verschwindet, nehmen U.S.-Marshall Edward „Teddy” Daniels und sein Partner Chuck Aule die Ermittlungen auf. Ihnen wird schnell klar, dass auf der Insel einige dunkle Geheimnisse lauern.
Indizien deuten darauf hin, dass an den Insassen grausame medizinische Experimente durchgeführt werden. Außerdem sieht es so aus, als ob es einen Patienten gibt, der nirgends erfasst wurde. In einer solch düsteren und teils erschreckend grausamen Umgebung wird selbst Daniels von seiner Vergangenheit eingeholt: Er leidet an Flashbacks und immer stärker werdenden Kopfschmerzen, bis er langsam, aber sicher paranoid wird.
Shutter Island: Das Ende erklärt
Am Ende von Shutter Island steht alles Kopf. Der Chefarzt und sein vermeintlicher Kollege Aule eröffnen Daniels, dass er in Wahrheit kein Polizist ist, sondern der Patient Andrew Laeddis. Laeddis sei früher Marshall gewesen, befinde sich aber seit zwei Jahren auf der Insel in Behandlung. Die Ermittlungen seien in Wirklichkeit nur ein Rollenspiel gewesen. Aule, der sich als Psychiater Dr. Sheehan vorstellt, habe ihn dabei begleitet. Auf diese Weise sollte er als Patient die Möglichkeit bekommen, seine Wahnvorstellungen als abgespaltene Persönlichkeit auszuleben.
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Als Grund für die dissoziative Persönlichkeitsstörung geben die Ärzte ein schreckliches Trauma an: Laeddis habe seine Frau Dolores ermordet, nachdem die ihre drei gemeinsamen Kinder ertränkt hatte. Er habe sich schwere Vorwürfe gemacht, weil er seine Kinder nicht schützen konnte, und aus Verzweiflung einen Brand erfunden, bei dem seine Frau angeblich umkam. Das Kriegstrauma, unter dem Daniels zu leiden glaubte, sei ebenfalls nur Einbildung. In Wahrheit werde er auch in diesen dunklen Erinnerungen vom Tod seiner Familie heimgesucht.
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Grund für die Kopfschmerzen und anderen Beschwerden, unter denen Daniels litt, sei die Tatsache, dass er während des Rollenspiels keine Medikamente bekommen habe.
Daniels wehrt sich zunächst gegen die Enthüllungen, erkennt sie dann aber an und kommt damit seiner Heilung vermeintlich einen Schritt näher. Doch am nächsten Tag spricht er den Psychiater erneut als seinen Kollegen Aule an und zeigt damit, dass er wieder in seinen Wahn verfällt.
In der finalen Szene kommen Ärzte auf Laeddis zu. Er entdeckt chirurgische Instrumente und weiß, dass sie eine Lobotomie an ihm durchführen wollen. Er fragt: „Was wäre schlimmer: zu leben wie ein Monster, oder als guter Mann zu sterben?” und geht auf die Chirurgen zu. Als Sheehan ihn mit „Teddy” anspricht, reagiert er nicht.
Was bedeutet der letzte Satz von Laeddis?
„Was wäre schlimmer: zu leben wie ein Monster, oder als guter Mann zu sterben?” Das ist der Satz, der noch immer viele Zuschauer beschäftigt. Denn er lässt durchscheinen, dass Laeddis einen klaren Moment hat. Genau das macht seine Entscheidung für eine Lobotomie so tragisch.
In der Romanvorlage von Dennis Lehane rutscht der Patient in den letzten Momenten wieder in seine Teddy-Persona. Der Autor hat die Zeile dennoch abgesegnet und erklärte seine Sicht kurz nach Release des Films: „Ich glaube, in dem Moment, wie er da auf der Insel saß, hat er sich für eine halbe Sekunde erinnert, wer er ist. Und dann stellt er die Frage und lässt sie gleich wieder los. Das war mein Gefühl zu dem Zitat.”
Ob er mit seiner Interpretation richtig liegt? Wir wissen es nicht. Viele Fans diskutieren in Foren, ob Laeddis sich bei klarem Verstand und freiwillig seinem Schicksal ergibt, um nicht weiter mit seiner Vergangenheit hadern zu müssen.
Wie verstehst Du das Ende von Shutter Island? Verrate uns Deine Interpretation in den Kommentaren.
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