Leonardo DiCaprio und Michelle Williams in Shutter Island
© picture alliance / Mary Evans Picture Library
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Shutter Island: Das Ende erklärt – diese Frage lässt uns nicht los

Im Jahr 2010 ist „Shut­ter Island” mit Leonar­do DiCaprio in die Kinos gekom­men. Seit­dem gilt der Film von Mar­tin Scors­ese als ein­er der besten Psy­chothriller aller Zeit­en. Ein Grund dafür, dass Shut­ter Island uns so beein­druckt hat, ist das denkwürdi­ge Ende. Was es mit dem Twist auf sich hat und welche Frage uns mehr als zehn Jahre später noch beschäftigt, liest Du hier.

Handlung: Worum geht es in Shutter Island?

Wir schreiben das Jahr 1954. Als eine Pati­entin aus ein­er psy­chi­a­trischen Anstalt für Schw­erver­brech­er auf der abgele­ge­nen Boston­er Insel Shut­ter Island ver­schwindet, nehmen U.S.-Marshall Edward „Ted­dy” Daniels und sein Part­ner Chuck Aule die Ermit­tlun­gen auf. Ihnen wird schnell klar, dass auf der Insel einige dun­kle Geheimnisse lauern.

Indizien deuten darauf hin, dass an den Insassen grausame medi­zinis­che Exper­i­mente durchge­führt wer­den. Außer­dem sieht es so aus, als ob es einen Patien­ten gibt, der nir­gends erfasst wurde. In ein­er solch düsteren und teils erschreck­end grausamen Umge­bung wird selb­st Daniels von sein­er Ver­gan­gen­heit einge­holt: Er lei­det an Flash­backs und immer stärk­er wer­den­den Kopf­schmerzen, bis er langsam, aber sich­er para­noid wird.

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Shutter Island: Das Ende erklärt

Am Ende von Shut­ter Island ste­ht alles Kopf. Der Che­farzt und sein ver­meintlich­er Kol­lege Aule eröff­nen Daniels, dass er in Wahrheit kein Polizist ist, son­dern der Patient Andrew Laed­dis. Laed­dis sei früher Mar­shall gewe­sen, befinde sich aber seit zwei Jahren auf der Insel in Behand­lung. Die Ermit­tlun­gen seien in Wirk­lichkeit nur ein Rol­len­spiel gewe­sen. Aule, der sich als Psy­chi­ater Dr. Shee­han vorstellt, habe ihn dabei begleit­et. Auf diese Weise sollte er als Patient die Möglichkeit bekom­men, seine Wah­n­vorstel­lun­gen als abges­pal­tene Per­sön­lichkeit auszuleben.

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Als Grund für die dis­sozia­tive Per­sön­lichkeitsstörung geben die Ärzte ein schreck­lich­es Trau­ma an: Laed­dis habe seine Frau Dolores ermordet, nach­dem die ihre drei gemein­samen Kinder ertränkt hat­te. Er habe sich schwere Vor­würfe gemacht, weil er seine Kinder nicht schützen kon­nte, und aus Verzwei­flung einen Brand erfun­den, bei dem seine Frau ange­blich umkam. Das Kriegstrau­ma, unter dem Daniels zu lei­den glaubte, sei eben­falls nur Ein­bil­dung. In Wahrheit werde er auch in diesen dun­klen Erin­nerun­gen vom Tod sein­er Fam­i­lie heimgesucht.

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Grund für die Kopf­schmerzen und anderen Beschw­er­den, unter denen Daniels litt, sei die Tat­sache, dass er während des Rol­len­spiels keine Medika­mente bekom­men habe.

Daniels wehrt sich zunächst gegen die Enthül­lun­gen, erken­nt sie dann aber an und kommt damit sein­er Heilung ver­meintlich einen Schritt näher. Doch am näch­sten Tag spricht er den Psy­chi­ater erneut als seinen Kol­le­gen Aule an und zeigt damit, dass er wieder in seinen Wahn verfällt.

In der finalen Szene kom­men Ärzte auf Laed­dis zu. Er ent­deckt chirur­gis­che Instru­mente und weiß, dass sie eine Lobot­o­mie an ihm durch­führen wollen. Er fragt: „Was wäre schlim­mer: zu leben wie ein Mon­ster, oder als guter Mann zu ster­ben?” und geht auf die Chirur­gen zu. Als Shee­han ihn mit „Ted­dy” anspricht, reagiert er nicht.

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Was bedeutet der letzte Satz von Laeddis?

„Was wäre schlim­mer: zu leben wie ein Mon­ster, oder als guter Mann zu ster­ben?” Das ist der Satz, der noch immer viele Zuschauer beschäftigt. Denn er lässt durch­scheinen, dass Laed­dis einen klaren Moment hat. Genau das macht seine Entschei­dung für eine Lobot­o­mie so tragisch.

In der Roman­vor­lage von Den­nis Lehane rutscht der Patient in den let­zten Momenten wieder in seine Ted­dy-Per­sona. Der Autor hat die Zeile den­noch abge­seg­net und erk­lärte seine Sicht kurz nach Release des Films: „Ich glaube, in dem Moment, wie er da auf der Insel saß, hat er sich für eine halbe Sekunde erin­nert, wer er ist. Und dann stellt er die Frage und lässt sie gle­ich wieder los. Das war mein Gefühl zu dem Zitat.”

Ob er mit sein­er Inter­pre­ta­tion richtig liegt? Wir wis­sen es nicht. Viele Fans disku­tieren in Foren, ob Laed­dis sich bei klarem Ver­stand und frei­willig seinem Schick­sal ergibt, um nicht weit­er mit sein­er Ver­gan­gen­heit hadern zu müssen.

Wie ver­stehst Du das Ende von Shut­ter Island? Ver­rate uns Deine Inter­pre­ta­tion in den Kommentaren.

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