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Sci-Fi trifft auf Crime: Diese Filme und Serien zeigen Dir das Verbrechen der Zukunft
Kriminalfälle machen die besten Geschichten. Aber wie wird die Verbrecherjagd der Zukunft aussehen? Wir stellen Dir die fünf besten Filme und Serien, bei denen Science-Fiction und Crime verschmelzen.
Science-Fiction-Geschichten regen unsere Fantasie an: Wie werden wir in der Zukunft leben? Welche technologischen Wunderwerke werden wir schaffen? Wir sind laufend dabei, uns weiterzuentwickeln, unsere Kulturen nehmen mit dem technischen Fortschritt ständig neue Formen an. Das bedeutet auch, dass sich soziale Normen, Wertvorstellungen und Regeln ändern – und damit ebenso das Verbrechen. Wie komplex unsere Vorstellung von Moral und Technologie sein kann, beweisen diese fünf Titel.
Blade Runner – Träumen Androiden von Mord?
Los Angeles, September 2019: Die Gassen sind düster und verregnet. Fliegende Autos schwirren an den glitzernden Wolkenkratzern der Megacorporations vorbei. Ridley Scotts „Blade Runner“ von 1982 ist nicht nur stilprägend für das Genre des Cyberpunks, sondern auch eine fesselnde Kriminalgeschichte.
In dieser Version der Zukunft haben die Menschen Androiden geschaffen, die so perfekt sind, dass sie nur durch Profis als solche erkannt werden. Rick Deckard (Harrison Ford) ist einer davon. Als Blade Runner identifiziert er Replikanten und jagt sie, wenn sie außer Kontrolle geraten. Eines der moralischen Probleme, die sich ihm stellen ist, dass diese Kunstwesen oft gar nicht wissen, dass sie keine echten Menschen sind.
Welche Gesetze gelten für solche menschengleichen Maschinen? Kann man sie einfach erschießen, wenn sie einem Menschen schaden oder muss man ihnen Empathie entgegenbringen?
Diese Fragen stammen ursprünglich von Philip K. Dick, der die Romanvorlage für Blade Runner, „Do Androids Dream of Electric Sheep?“, geschrieben hat. Dick ist einer der einflussreichsten Köpfe der modernen Science-Fiction und war Ideengeber für viele abgedrehte „Was-Wäre-Wenn“-Szenarien. Er selber war von alternativen Realitäten überzeugt und glaubte, dass wir in einer Computersimulation leben – Jahrzehnte bevor „Matrix“ diese Idee massentauglich machte.
Minority Report – Darf man das Urteil vor der Tat vollstrecken?
„Minority Report”, verfilmt 2002 von Steven Spielberg, ist eine weitere Sci-Fi-Crime-Geschichte nach einer Vorlage von Philip K. Dick. In dieser Version der Zukunft haben manche Menschen hellseherische Fähigkeiten. Diese sogenannten Precogs werden dazu eingesetzt, Verbrechen aufzuklären, bevor sie überhaupt geschehen. John Anderton (Tom Cruise) ist als Polizist felsenfest davon überzeugt, dass es absolut richtig ist, Menschen aufzuspüren und zu verhaften, die erst in Zukunft einen Mord begehen werden. Zumindest ist er das, bis er selbst von den Precogs als zukünftiger Mörder prophezeit wird.
„ID:Invaded“ – Reise ins mörderische Unbewusste
In diesem Anime, der 2020 gestartet ist, werden die Elemente eines Krimis wie Puzzleteile auseinandergenommen, umgedreht und wieder zusammengefügt. Hier verfügen die Ermittler über das Unterbewusstsein des Verbrechers und seine Mordabsicht, kennen aber den Täter nicht.
Für die Mordaufklärung taucht der Detektiv Akihito Narihisago in einen Es-Brunnen ein. Ein virtueller Ort, der aus Gedankensplittern zusammengesetzt ist, die man am echten Tatort mit einem speziellen Gerät gesammelt hat. Die aus den Splittern erzeugte Simulation spiegelt dabei das Innenleben und die Mordabsicht des Täters wider. Je nach Gedankensplittern findet sich Narihisago an teils absurden Orten wieder: Auf einem Turm, umgeben von Wasserfällen und unter Scharfschützenbeschuss oder an einer in Einzelteile zerlegten Stadt. Jede Umgebung liefert neue Hinweise auf die Psyche eines Täters und hilft ihn letztendlich zu überführen.
Bei „ID:Invaded“ geht es um das emotionale Innenleben des Detektiven Narihisago, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt und von dort aus Serienkillern das Handwerk legen muss.
„Altered Carbon“ – Mord mit wechselndem Personal
In der Welt von „Altered Carbon“, über 360 Jahre nach unserer Zeit, haben die Menschen eine Technologie gefunden, die sie praktisch unsterblich machen kann. Ihre Identität und Persönlichkeit lassen sie sich einfach auf einen Chip – genannt Stack – kopieren. Dieser kann in jeden beliebigen Körper eingesetzt werden. Wenn jemand altert, braucht er seinen Stack bloß in einen neuen Körper einzusetzen und kann einfach als junger Mensch weiterleben.
Klingt prima, ist in der Realität langfristig aber nur von Superreichen umsetzbar, die so über Jahrhunderte ihren Reichtum und ihre Macht immer weiter ausbauen können. Einer von dieser Wohlhabenden heuert den Söldner Kovacs an, um einen Mord aufzuklären – und zwar den an sich selbst in einem früheren Körper. Kovacs ist selber in der Vergangenheit einem Verrat zum Opfer gefallen, gerade in einem frischen Körper aufgewacht und muss sich in der superfuturistischen Welt erst einmal zurechtfinden.
Die Netflix-Serie, die auf einer Romanreihe von Richard K. Morgan basiert, behandelt unter anderem die Problematik die entsteht, wenn eine reiche Klasse Zugriff auf neue Technologien bekommt und so die soziale Ungleichheit noch weiter voran treibt. Und im Hinblick auf den Krimi-Faktor ist es natürlich spannend, einen Mord in einer Welt aufzuklären, in der alle ihre Körper wie Jogginganzüge wechseln können.
„Dredd“ – Ich bin das Gesetz!
Warum sollte man herumschnüffeln, Zeugen befragen und Beweise sammeln, wenn es auch ganz einfach mit Gewalt geht? Judge Dredd hat in der dystopischen Megacity One das Gesetz selbst in der Hand – und in der anderen eine große Knarre. Die Judges hier sind Polizisten, Richter und Vollstrecker in einem – was praktisch ist, wenn man schnellen Prozess machen will, aber schlecht, wenn es um Menschenrechte geht. „Judge Dredd“ ist ursprünglich eine Comicreihe aus England, die satirisch Law-and-Order-Politik aufs Korn nimmt – und dabei nicht an Blut spart.
Der Comic wurde 1995 einmal mit Sylvester Stallone verfilmt, ist aber schnell in Vergessenheit geraten. „Dredd“ von 2012 hingegen ist ein von der Kritik gefeiertes Actionspektakel, das Du Dir definitiv geben solltest, wenn Dir nach Precogs, Replikanten, traumatischen Gedankensplittern und gechippten Körperanzügen der Kopf raucht und Du etwas Schlagfestes brauchst.
Welche Zukunftsvision findest Du am spannendsten? Teile Deine Ansichten in den Kommentaren mit.