jigsaw in saw x
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Saw X | Kritik: Die glorreiche Rückkehr einer Horror-Ikone

Der skru­pel­lose Psy­chopath John Kramer alias Jig­saw beg­ibt sich auf einen gnaden­losen Rachefeldzug. Seine Vergel­tung wirst Du ab dem 30. Novem­ber im Kino in „Saw X“ mitver­fol­gen kön­nen – den wohl bös­es­ten Hor­ror­film des Jahres. Ob Dich der Streifen mit Schreck­en erfüllen wird, ver­rät Dir unsere Kri­tik zu Saw X. 

Vor rund 20 Jahren startete mit „Saw“ eine der lan­glebig­sten Hor­ror-Film­rei­hen aller Zeit­en. Trotz mäßiger Kri­tiken avancierte der Streifen rasch zum Geheimtipp unter Gen­re­fans. Es fol­gten diverse Fort­set­zun­gen, die den Splat­ter-Aspekt immer stärk­er in den Vorder­grund rück­ten. Der Auf­takt der Rei­he hinge­gen überzeugte mit ein­er bit­ter­bösen Raffinesse.

Nach dem Ver­such, die Rei­he zulet­zt mit „Saw: Spi­ral“ in eine neue Rich­tung zu lenken, liefert Dir Film­regis­seur Kevin Greutert mit Saw X nun einen Film, der den Fran­chise wieder zu alter Stärke ver­helfen soll. Ob das gelun­gen ist, erfährst Du in unser­er Kri­tik zu Saw X.

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Die Handlung von Saw X: Der Rachefeldzug eines krebskranken Psychopathen 

Das wichtig­ste vor­weg: Die Hand­lung von Saw X ist nach den Ereignis­sen des ersten Films ange­siedelt.  Soll­test Du zu den Kenner:innen der Rei­he zählen, dann darf­st Du Dich auf etliche Ref­eren­zen sowie humoris­tis­che Anspielun­gen freuen, die für einen net­ten kleinen Beigeschmack sor­gen und Dir so manch ein ver­schmitztes Grin­sen abgewin­nen könnten.

Da die Hand­lung von Saw X vor dem zweit­en Ableger spielt, kon­nten die Film­schaf­fend­en den in „Saw III“ ermorde­ten Haup­tan­ta­g­o­nis­ten der Rei­he auch ohne den Ein­satz von Rück­blenden oder Ton­ban­dauf­nah­men zurück­brin­gen. Die Rede ist natür­lich von John Kramer (Tobin Bell) alias Jigsaw.

john kramer in saw x

Da haben sich die Betrüger:innen mit John Kramer defin­i­tiv das falsche Opfer aus­ge­sucht. — Bild: © STUDIOCANAL

Auf­grund seines Hirn­tu­mors scheinen die Tage für John Kramer gezählt zu sein. Neue Hoff­nung schöpft der Serien­mörder, als er von ein­er Gruppe von Spezialist:innen in Mexiko erfährt. Diese behan­deln Kreb­serkrankun­gen auf eine in den USA nicht zuläs­sige Weise. Allerd­ings ent­pup­pt sich die gesamte Angele­gen­heit rasch als hin­terlistiger Betrug. Die Gruppe hat John Kramer eine gigan­tis­che Geld­summe ger­aubt, alles ste­hen und liegen gelassen und sich aus dem Staub gemacht. Doch die Hochstapler:innen wis­sen nicht, wen sie bet­ro­gen haben. Ehe sie sich verse­hen, find­en sie sich in einem mor­biden Spiel wieder, in denen ihre Über­leben­schan­cen äußert ger­ing ausfallen.

Saw X: Ein Perspektivwechsel nach neun Filmen

Wenn eine Film­rei­he neun Ableger vorzuweisen hat, müssen sich die Film­schaf­fend­en etwas ein­fall­en lassen, damit das zehnte Werk mit etwas Neuem überzeu­gen kann. Genau dies ist den Drehbuchau­toren Josh Stol­berg und Pete Goldfin­ger mit Saw X gelungen.

Denn während in den Vorgängern die Geschichte aus der Per­spek­tive der Opfer erzählt wird, begleitest Du bei dem neusten Werk John Kramer höch­st­per­sön­lich bei seinen per­fi­den Machen­schaften. Der alt­bekan­nte Antag­o­nist wurde hier schlichtweg zum Pro­tag­o­nis­ten befördert und das bringt nicht nur frischen Wind in die Saw-Gefilde, son­dern rückt endlich auch den eigentlichen Star der Rei­he in den Mittelpunkt.

Die geisteskranken Fallen eines Sittenrichters

Hat sich die zuvor geschilderte Prämisse von Saw X erst ein­mal ent­fal­tet, geht es im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte. In dem neusten Schock­er erwarten Dich ganze sieben Fall­en, die teils an bere­its bekan­nte Appa­rate von Jig­saw erin­nern und die alt­bekan­nte Scho­nungslosigkeit mit­brin­gen. Durch die über­triebene Insze­nierung, die sich vor allem aus den ekla­tan­ten Kam­er­a­zooms und der ner­ve­naufreiben­den musikalis­chen Unter­malung zusam­menset­zt, wird eine Affek­t­po­et­ik des absoluten Unbe­ha­gens kreiert. Bei den Folter­szenen trifft Ner­venkitzel auf ekel­hafte Gore-Effek­te. Für Fans des Splat­ter-Kinos hat Saw X dem­nach so manch eine Über­raschung parat. Mehr wollen wir an dieser Stelle auch nicht beschreiben, weil wir Dich natür­lich nicht spoil­ern wollen.

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An mor­biden Folterideen fehlt es John Kramer in Saw X defin­i­tiv nicht. — Bild: © STUDIOCANAL

Bei all den bru­tal­en Unmen­schlichkeit­en erhebt der Pro­tag­o­nist – im über­tra­ge­nen Sinne – den Fin­ger und wird zum wahren Morala­pos­tel: Seine Opfer wer­den nicht zu Unrecht in die Folter­fall­en ges­pan­nt und sind sein­er Mei­n­ung nach aus gutem Grund in dieser Sit­u­a­tion. Wie ein ver­quer­er Robin Hood, der an ein­er töricht­en Idee von Tugend­haftigkeit fes­thält, liefert Dir Jig­saw immer wieder Erk­lärun­gen, warum seine Tat­en gerecht­fer­tigt sind und nicht als Akt des Bösen abgestem­pelt wer­den kön­nen. Mit der pathetis­chen Musik im Hin­ter­grund ziehen diese Ansprachen das Geschehene und auch die Glaub­würdigkeit der Fig­ur ins Lächer­liche. Dadurch erhält der Film eine oft trashige Kom­po­nente. Auf diesen Aspekt hät­ten die Film­schaf­fend­en ruhig verzicht­en können.

Das Comeback von zwei Saw-Legenden

Auch wenn der Pro­tag­o­nist gele­gentlich etwas zu sch­ablo­nen­haft als Mörder mit Moral in Szene geset­zt wird, trägt Tobin Bell den Film nahezu alleine. Der mit­tler­weile 81-jährige Darsteller liefert Dir in Saw X eine Per­for­mance, die Dir ein paar neue Facetten der Fig­ur offen­bart und Lust auf mehr macht.

Außer­dem gesellt sich Shawnee Smith, die bere­its in vier Saw-Fil­men zu sehen war, als Jig­saws Pro­tegé Aman­da Young an seine Seite. Als Fan der Rei­he darf­st Du Dich dem­nach auf eine gelun­gene Wiedervere­ini­gung des Duos freuen.

Saw X in der Kritik: Unser Fazit 

Saw X bringt mit Tobin Bell als John Kramer nicht nur den Star der Rei­he zurück, son­dern wid­met ihm auch das Ram­p­en­licht. Die Geschichte wirkt gele­gentlich plump und ver­sucht Dich mit vorherse­hbaren Twists zu über­raschen. Abge­se­hen davon sowie den über­triebe­nen Moral­predigten von John Kramer haben es die Film­schaf­fend­en geschafft, einen wirk­lich bösar­ti­gen Hor­ror-Streifen in alt­bekan­nter Saw-Manier her­vorzubrin­gen. Saw X ent­pup­pt sich keineswegs als Meis­ter­w­erk und erfind­et auch nicht das Splat­ter-Genre neu, erfüllt aber defin­i­tiv seine Auf­gabe: Dich nach der zweistündi­gen Schock­pa­rade amüsiert aus dem Kinosaal zu entlassen.

Saw X

Genre: Hor­ror, Thriller
Bun­desstart: 30. Novem­ber 2023
Laufzeit: 118 Minuten
FSK 18: Ab 18 freigegeben
Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: Josh Stol­berg, Pete Goldfinger

Du bist ein wahrer Saw-Fan? Dann ver­rate uns gerne in den Kom­mentaren, was die Hor­ror­film-Rei­he Dein­er Mei­n­ung nach ausmacht! 

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