Auf dem Bild aus "Salems Lot - Brennen muss Salem" ist Lewis Pullman als Ben Mears zu sehen. Er sitzt in einem Auto, blickt nachdenklich und leicht besorgt nach oben zu einer Person, die außerhalb des Wagens steht. Seine Haltung und der ernste Ausdruck deuten auf eine angespannten Moment hin. Im Hintergrund sind grüne Bäume und Büsche zu erkennen, was die Szene ruhig wirken lässt.
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Auf dem Bild zur Serie Carrie sieht man die gekrönte Carrie, gespielt von Sissy Spacek, auf ihrem Abschlussball. Sie trägt eine Tiara und hält einen Blumenstrauß mit rosafarbenen Rosen, während sie lächelnd neben ihrem Ballkönig steht. Im Hintergrund leuchtet ein großes "Senior Prom"-Schild in funkelnden Buchstaben. Die Szene wirkt harmonisch und festlich, mit einer Spur von Spannung, die für die düstere Handlung typisch ist.
Piotr Witowski in Augen zu und durch, Bruder

Salem’s Lot - Brennen muss Salem: Buch vs. Film – Unterschiede zwischen Stephen Kings Roman (1975) und der Film-Adaption (2024)

Mit „Salem’s Lot - Bren­nen muss Salem“ kommt an Hal­loween eine neue Stephen ­King-Adap­tion auf die deutschen Lein­wände. Um die Roman­vor­lage in einen zweistündi­gen Film zu pack­en, musste Regis­seur und Drehbuchau­tor Gary Dauber­man an vie­len Stellen kürzen und hat sich ein paar dra­matur­gis­che Frei­heit­en genom­men. Wir haben für Dich nochmal den Roman von 1975 gele­sen und ver­rat­en Dir, wie sich das Buch und der Film von Bren­nen muss Salem unterscheiden.

„Salem’s Lot“ (auf Deutsch: „Bren­nen muss Salem“) war eines der ersten Büch­er, die Stephen King je veröf­fentlicht hat. In dem Hor­ror-Roman aus dem Jahr 1975 ziehen ein Vam­pir­fürst und sein Gehil­fe in die fik­tive Stadt Jerusalem’s Lot und richt­en schreck­lich­es Unheil an. Wie auch in vie­len sein­er späteren Werke, lässt Stephen King das Böse in die Idylle ein­er schein­bar friedlichen Kle­in­stadt hereinbrechen.

Die neue Bren­nen muss Salem-Ver­fil­mung von Gary Dauber­mann ist in den USA seit dem 03. Okto­ber 2024 beim Streamin­gan­bi­eter HBO max ver­füg­bar. In Deutsch­land läuft der Hor­ror­film als Hal­loween-Spe­cial am 31. Okto­ber 2024 in den Kinos. Was Du von der Neu­ver­fil­mung Salem’s Lot - Bren­nen muss Salem im Ver­gle­ich zur Buchvor­lage erwarten kannst, erfährst Du hier.

Das Wichtigste zum Buch-Film-Vergleich von Brennen muss Salem im Überblick

  • Die Salem’s Lot-Geschichte musste stark gekürzt wer­den, um in einen zweistündi­gen Film zu passen.
  • Unter anderem fehlt im Film die gesamte Hin­ter­grundgeschichte rund um das soge­nan­nte Marsten-Haus.
  • Viele zen­trale Fig­uren wie Susan, Father Calla­han und Dr. Cody erlei­den in der Neu­ver­fil­mung ein anderes Schick­sal als im Buch.
  • Das Finale des Films unter­schei­det sich von dem im Buch in einem wichti­gen Punkt.

Den Trail­er zum neuen Film Salem’s Lot - Bren­nen muss Salem siehst Du hier:

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1) Der Salem’s Lot-Film von 2024: Story wurde stark gestrafft

Im Orig­i­nal hat der Roman Salem’s Lot mehrere Hun­dert Seit­en. Es ist prak­tisch unmöglich, diesen Stoff in einen zweistündi­gen Film zu pack­en. Daher ist klar, dass einige Hand­lungsstränge und Fig­uren nicht in der Adap­tion auf­tauchen kön­nen. In einem Inter­view hat Regis­seur und Drehbuchau­tor Gary Dauber­man einge­s­tanden, dass seine Ursprungsver­sion über drei Stun­den umfasste und um etwa 60 Minuten gekürzt wurde.

Stephen Kings Roman nimmt sich Zeit, um viele Stadtbewohner:innen vorzustellen und auf ihre Beziehun­gen und das ein oder andere dun­kle Geheim­nis einzuge­hen. Neben­fig­uren wie Bon­nie Sway­er, Dud Rogers oder Ruthie Crock­ett tauchen im Film von 2024 gar nicht auf oder wer­den nur am Rande erwäh­nt. Dafür fokussiert sich der Film ganz auf die Jagd nach dem Vam­pir Bar­low (Alexan­der Ward) und seinem Helfer Strak­er (Pilou Asbæk), die sich in der Stadt ein­genis­tet haben.

War­nung: Es fol­gen Spoil­er zum Buch und Film!

2) Die Vergangenheit des Marsten-Hauses wird im Film ausgelassen

Im Buch hat das Marsten-Haus eine zen­trale Bedeu­tung für die Sto­ry. In der Ver­gan­gen­heit hat hier das Marsten-Ehep­aar gelebt – die meiste Zeit sehr unauf­fäl­lig, bis Hubie Marsten eines Tages seine Frau ermordet und sich daraufhin im Schlafz­im­mer erhängt. Wie sich her­ausstellt, war Mr. Marsten in Mafia-Geschäfte ver­wick­elt, hat okkulte Rit­uale zele­bri­ert und Kon­takt zum ural­ten Vam­pir­fürsten Bar­low gepflegt. Die Protagonist:innen im Buch glauben, dass sich das Böse in manchen Orten fest­set­zt wie ein Schim­melpilz – das Haus wäre dem­nach ver­flucht. Später ziehen der Vam­pir Bar­low und sein Gehil­fe Stark­er natür­lich aus­gerech­net in dieses Haus.

Im Film wird die düstere Ver­gan­gen­heit des Haus­es nur kurz angedeutet. Der Rest der Vorgeschichte ist dem Schnitt zum Opfer gefallen.

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3) Im Film ist Bens Motiv für die Rückkehr nach Salem’s Lot unklar

In der Buchvor­lage besucht der Pro­tag­o­nist Ben Mears seine alte Heimat­stadt Salem aus einem ganz bes­timmten Grund: Als Kind musste er eine Mut­probe beste­hen und ist in das alte Marsten-Haus einge­brochen. Als er oben in das Schlafz­im­mer ging, erschien ihm die ver­weste Leiche des gehängten Hubie Marsten – lange, nach­dem das Haus aus­geräumt wurde. Der Schock dieses geis­ter­haften Erleb­niss­es trau­ma­tisierte Ben lange. Als erwach­sen­er Autor will er das ver­lassene Marsten-Haus anmi­eten, um darin einen auto­bi­ografis­chen Hor­ror-Roman zu schreiben.

Im Film ist von diesem Hand­lungsstrang nichts mehr übrig. Ben (Lewis Pull­man) erkundigt sich zwar nach dem Marsten-Haus, zeigt aber kein Inter­esse dort einzuziehen. Als Motiv für seine Rück­kehr sagt er lediglich, dass er nach dem Unfall­tod sein­er Eltern (der im Buch nicht passiert) seine alte Heimat aufar­beit­en will. So bleibt sein Bezug zum Haus unklar.

Laut dem Inter­view mit Dauber­man sollte der Film ursprünglich mit ein­er Rück­blende begin­nen, die Ben’s ver­stören­des Kind­heits-Erleb­nis im Marsten-Haus zeigt. Zum Bedauern des Regis­seurs musste der geplante Ein­stieg in den Film schließlich gestrichen wer­den, da die „Geis­tergeschichte” die „Vam­pirgeschichte” für das Pub­likum ange­blich ver­wässert hätte.

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4) So treten Susan Norton und ihre Familie im neuen Film auf

Sowohl im Buch als auch im Film entwick­elt sich zwis­chen Ben Mears und Susan Nor­ton (Maken­zie Leigh) eine Liebesgeschichte – die dann blutig endet. In der lit­er­arischen Vor­lage lassen die bei­den es nach ihrem Ken­nen­ler­nen langsam ange­hen. Ben geht mehrmals zu Susans Eltern zum Aben­dessen und es gibt einen Exfre­und, der Ben später aus Eifer­sucht attackiert.

Im Film geht alles etwas schneller: Die zwei haben ein Date im Autoki­no (eine Loca­tion, die im Buch nicht vorkommt), es gibt kein Tre­f­fen mit den Eltern und Susans Exfre­und wird nur kurz erwähnt.

Susans Vater ist in der Bren­nen muss Salem-Ver­sion von 2024 abwe­send. Ihre Mut­ter Ann Nor­ton (Debra Christof­fer­son) ist eine religiöse Fanatik­erin. Zwar ist Ann auch im Buch erzkon­ser­v­a­tiv und gegen die Beziehung ihrer Tochter mit Ben, im Film wird dies allerd­ings auf die Spitze getrieben, als sie durch­dreht und im Finale mit ein­er Schrot­flinte Amok läuft.

Susan fällt sowohl im Salem’s Lot-Buch als auch im Film dem Vam­pir Strak­er zum Opfer. Im Roman geschieht dies früher in der Geschichte. Hier ver­sucht sie auf eigene Faust das Marsten­-Haus zu erkun­den und trifft dabei auf den Jun­gen Mark Petrie (Jor­dan Pre­ston Carter). Bei­de wer­den von Strak­er gefan­gen genom­men, aber während Mark entkom­men kann, wird Susan zur Vam­pirin. Im Film geschieht dies erst kurz vor dem Ende. In bei­den Ver­sio­nen muss Ben Susan töten, indem er ihr einen Pflock durchs Herz rammt.

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5) Was mit Danny Glick passiert, wird im Film genau gezeigt

Die bei­den Brüder Dan­ny und Ral­phie Glick (Nicholas Crovet­ti und Cade Wood­ward) gehören zu den ersten Opfern von Bar­low und Strak­er. Als die zwei Kinder auf dem Weg durch ein Wald­stück zu ihrem Schul­fre­und Mark laufen, lauert ihnen der Vam­pirge­hil­fe Strak­er auf und schnappt sich Dan­ny, der daraufhin nicht mehr lebend gese­hen wird. In Stephen Kings Roman ist Dan­nys Ver­schwinden gruselig, atmo­sphärisch und geheimnisvoll. Was genau mit ihm geschieht bleibt unklar und erst im Ver­laufe der Geschichte wird ein­deutig, dass Strak­er hin­ter seinem Ver­schwinden steckt.

Im Film sind die Zusam­men­hänge hinge­gen von Anfang an erken­ntlich: Strak­er spricht die bei­den Jun­gen aus seinem Auto an. Als diese sich nicht auf ihn ein­lassen, ver­fol­gt er sie in den Wald und packt Dan­ny. Das Kind wird dann im Marsten-Haus dem Ober­vam­pir Bar­low übergeben, der sich auf ihn stürzt und ihn in einen Vam­pir ver­wan­delt.

6) Das Schicksal von Bens Verbündeten im Salem’s Lot-Film

Der Lehrer Matt Burke (Bill Camp) und der Arzt Dr. Cody sind im Roman wichtige Ver­bün­dete von Ben Mears im Kampf gegen die Vam­pire. Durch einen Herz­in­farkt wird Burke jedoch aus dem aktiv­en Geschehen gewor­fen und kann nur vom Kranken­bett aus helfen bis er schließlich seinem Infarkt erliegt. Im Film ist sein Schick­sal etwas drama­tis­ch­er gestal­tet: Er wird im Marsten-Haus getötet und endet – wie so viele andere – als Vam­pir.

Dr. Cody, der Arzt, der sich der Vam­pir­jagd anschließt, ist im Film eine Ärztin und wird von ein­er Frau (Alfre Woodard) verkör­pert. Während Dr. Cody im Buch ein­er Falle von Bar­low zum Opfer fällt, als er in einen trep­pen­losen Keller fällt, wird die weib­liche Film­fig­ur am Ende des Streifens von Susans Mut­ter erschossen.

7) Father Callahan überlebt den Vampirangriff nicht

Father Calla­han ist eine der zen­tralen Fig­uren in Bren­nen muss Salem und wird in der Roman­vor­lage nach einem Kampf mit Bar­low lebend, aber entwei­ht zurück­ge­lassen. Der Vam­pir, der aller­gisch auf Chris­tuskreuze reagiert, testet den Glauben des Priesters: Er fordert ihn auf, das Kreuz, das er vor sich hält, abzule­gen. Das hochge­hal­tene Kreuz und ein stark­er Glauben soll­ten aus­re­ichen, um den Vam­pir fernzuhal­ten. Der alko­holkranke Calla­han ist aber nicht in der Lage, dem Kreuz zu ver­trauen. Er zögert in sein­er Überzeu­gung und gibt dem Vam­pir damit die Ober­hand. Bar­low lässt Calla­han von seinem Blut trinken, was ihn zwar nicht zum Vam­pir macht, wodurch er aber seine Iden­tität als Priester ver­liert. Calla­han gibt daraufhin alles auf und ver­lässt die Stadt.

Im Film wird Calla­han (John Ben­jamin Hick­ey) jedoch offen­bar von dem Vam­pir getötet – zumin­d­est sieht man ihn nach dem Kampf blutüber­strömt am Boden liegen. Dies ist insofern bemerkenswert, da Father Calla­hans Geschichte in der Roman­welt von Stephen King nach Salem’s Lot fort­ge­führt wird. In der Buchrei­he „Der Dun­kle Turm“ tritt der Priester erneut auf, nach­dem er Jerusalem’s Lot ver­lassen hat.

8) Muss Salem am Ende doch nicht brennen?

Der deutsche Buchti­tel von Salem’s Lot ver­rät selt­samer­weise das Ende der Geschichte: Bren­nen muss Salem. Als der Vam­pir Bar­low über Nacht eine regel­rechte Vam­pirseuche aus­löst, ist die Kle­in­stadt Jerusalem’s Lot nicht mehr zu ret­ten. Zwar gelingt es Ben Mears und seinem einzi­gen über­leben­den Mit­stre­it­er, Mark Petrie, Strak­er und Bar­low zu töten, doch die gesamte Stadt ist bere­its von Vam­piren beherrscht, die immer mehr Men­schen durch einen Biss in den Hals zu Ihres­gle­ichen machen. Im Buch fliehen die bei­den zunächst zu zweit aus der ver­lore­nen Stadt. Kurz darauf kehren sie zurück, um ein Feuer zu leg­en und die Stadt für immer auszulöschen.

Zuschauer:innen des Films bleibt dieses flam­mende Finale ver­wehrt. Nach der let­zten Action-Szene im Autoki­no, die im Buch im Keller von Eva Millers Gasthaus stat­tfind­et, ver­lassen Ben und Mark zusam­men die Stadt und ste­hen ein­er ungewis­sen Zukun­ft entgegen.

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