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Ripley: Ende erklärt – kommt der Mörder davon?
Die Netflix-Miniserie „Ripley” entführt Dich in die dunklen Abgründe der gleichnamigen Buchreihe von Patricia Highsmith. In dieser begibt sich der Kleinkriminelle Tom Ripley auf seinem schicksalhaften Pfad aus Betrug, Täuschung und Mord. Während spannungsgeladenen Ereignissen drängt sich eine Frage immer mehr auf: Wird Ripley für seine kriminellen Machenschaften je zur Rechenschaft gezogen? Oder kann er ungestraft entkommen? Hier liest Du, inwieweit das fesselnde Finale eine überraschende Wendung bringt und dem der Buchreihe widerspricht – und wie das Ende zu verstehen ist.
Die Handlung der achtteiligen Serie beginnt, als der unscheinbare Tom Ripley als Aufpasser für den reichen Erben Dickie Greenleaf (Johnny Flynn) nach Italien geschickt wird. Doch was als oberflächliche Freundschaft beginnt, entwickelt sich schnell zu einer obsessiven Gier nach Dickies privilegiertem Leben.
In einem Moment der Raserei erschlägt Tom den ahnungslosen Dickie mit einem Ruder auf einem Boot. Damit setzt er eine Kette von Verbrechen in Gang.
Abstieg in die Dunkelheit und Meister der Täuschung
Um Zugang zu Dickies Vermögen zu erhalten, schlüpft Tom geschickt in die Identität seines Opfers. Inspektor Ravini (Maurizio Lombardi) nimmt die Ermittlungen auf. Dennoch gelingt es Tom, ihn und Dickies Umfeld mit seiner Doppelrolle als Dickie und Tom zu täuschen.
Allerdings deckt ein alter Freund von Dickie namens Freddie Miles Toms Versteckspiel auf, woraufhin Ripley ihn in der fünften Folge mit einem schweren Glasaschenbecher brutal ermordet.
Das überraschende Ende von Ripley erklärt
In einer schockierenden Wendung scheint Tom seine kriminellen Taten in der Serie zunächst erfolgreich vertuscht zu haben. Die Autoritäten und Dickies Familie akzeptieren die Erklärung, dass der wohlhabende Erbe Selbstmord begangen hat. Sogar als Dickies Geliebte Marge (Dakota Fanning) Verdacht schöpft, kann Tom ihre Zweifel zunächst zerstreuen.
Gegen Ende stattet Reeves Minot (John Malkovich, der Ripley im Film „Ripley’s Game” spielte) Tom mit einem neuen gefälschten Pass aus. Nun scheint Ripley als wohlhabender Timothy Fanshaw endgültig sein Luxusleben genießen zu können.
Doch in der letzten Szene der Serie liegt ein bemerkenswerter Hinweis: Ravini erhält ein Fotobuch von Marge, das ein Bild des echten Dickie Greenleaf enthält. Entsetzt stellt er fest, dass er den wahren Dickie nie zuvor getroffen hat, und spricht gar Ripleys Namen aus – ein Zeichen dafür, dass die Maske zu fallen beginnt.
Unterschiede zum Roman
Im Gegensatz zur Buchvorlage bleibt Ripleys wahre Identität in der Netflix-Serie nicht unentdeckt. Während im Roman seine Verbrechen im Dunkeln bleiben und er letztendlich Dickies Vermögen erbt, deutet die Serie an, dass Inspektor Ravini Ripleys Schwindel durchschaut hat.
Sollte es eine weitere Staffel von Ripley geben, würde sich vermutlich die Frage klären, ob Ravini in der Lage ist, den Meisterschwindler zur Strecke zu bringen. Bis dahin bleibt die Spannung: Wird der talentierte Mr. Ripley mit seiner neuen Identität als Timothy Fanshaw der Justiz ein Schnippchen schlagen und in Reichtum schwelgen? Oder holt ihn seine dunkle Vergangenheit doch noch ein?
Das Ende von Ripley erklärt: Diskussionen garantiert
Zweifellos bietet Andrew Scott als gerissener Betrüger den Zuschauern der Serie eine fesselnde Performance. Letztendlich stellt sich dabei durchgehend die moralische Frage nach Gerechtigkeit: Sollte ein skrupelloser Mörder wie Ripley wirklich davonkommen und im Luxus leben? Das Ende der Serie lässt die Zuschauer mit dieser provokanten Frage zurück und dürfte für anhaltende Diskussionen sorgen.
Ob in einer möglichen Fortsetzung oder durch die offenen Interpretationsmöglichkeiten des Endes – Ripley hat eines in jedem Fall erreicht: Die Story lässt die Zuschauer gebannt und ein Stück weit auch mit einer brennenden Ungewissheit zurück. Wird der Mörder wirklich davonkommen mit seinen Verbrechen? Siegt am Ende die Gerechtigkeit, und Ripley erhält seine gerechte Strafe? Ein faszinierendes psychologisches Kräftemessen bis zur letzten Minute – bei dem womöglich noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.