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Respect in der featured-Filmkritik: Ein würdiges Biopic über die Queen of Soul
Aretha Franklin ist eine Ikone der Soul-Musik und wurde mit ihrem eingängigen Song „Respect“ weltberühmt. Im gleichnamigen Film schlüpft Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson in die Rolle der Legende. Gelingt es ihr, eine der größten Stars der Musikgeschichte glaubhaft zu spielen?
Bereits als Kind hatte Aretha Franklin (Kinderdarstellerin: Skye Dakota Turner) eine Stimme, die nicht nur Verwandte und den Freundeskreis beeindruckte. Früh beginnt sie im Kirchenchor der Gemeinde, die ihr Vaters C.L. Franklin (Forest Whitaker) als Pastor leitet, zu singen. Ihr Talent wird gefördert und bereits mit 18 Jahren unterzeichnet die Sängerin (Erwachsenendarstellerin: Jennifer Hudson) ihren ersten Plattenvertrag bei einem großen Label. Ihre Karriere geht steil nach oben, aber Arethas Aufstieg wird vor allem durch die Männer an ihrer Seite bestimmt: Sowohl ihr Vater als auch später ihr Ehemann Ted White (Marlon Wayans) versuchen, die Sängerin zu bevormunden. Aretha erhebt aber nicht nur gegen die beiden ihre Stimme, sondern auch gegen Rassendiskriminierung.
Respect: Jennifer Hudson wurde von der Queen of Soul ausgewählt
Dass Jennifer Hudson eine begnadete Sängerin ist, bewies sie bereits mit zahlreichen Hits und Alben. Aber auch ihr schauspielerisches Talent kann sich sehen lassen. Das hat wohl auch Aretha Franklin bemerkt, denn die Queen of Soul bestimmte Hudson als Hauptdarstellerin für Respect. Die Wahl war definitiv eine gute Entscheidung, denn die Schauspielerin schafft es gerade in Momenten, in denen ihre Rolle Unsicherheit ausstrahlen soll, zu überzeugen. Und davon gibt es viele Szenen, denn Franklins Leben war alles andere als einfach. Ein schweres Kindheitstrauma bildet einen traurigen Schlüsselmoment für das Mädchen und prägt ihren weiteren Lebensweg. Respect bewegt sich in immer weitläufigeren Kreisen um dieses Thema und die daraus resultierenden Beziehungen: Die zu ihrem dominanten Vater oder zu ihrem gewalttätigen Ehemann.
Musik als Weg aus der Gewaltspirale
Die Unterdrückungen sowie die Dämonen, wie sie von Aretha im Film bezeichnet werden, werden von Jennifer Hudson eindringlich und dabei nicht überzeichnet gespielt. Gerade in ihrer Mimik sind der Schmerz und die Unsicherheit mehr als deutlich zu erkennen und es dauert bis weit in die zweite Hälfte des Films, bis sich Aretha aus den toxischen Beziehungen lösen kann. Aufblühen können Franklin und natürlich auch Hudson in ihrer Rolle gleichermaßen als Sängerinnen. Sobald die Schauspielerin zu den ersten Tönen ansetzt, vermittelt sich deutlich, wie befreiend dieses Gefühl beim Singen für Franklin gewesen sein muss. Stimmgewaltig und nah am Original überzeugt Jennifer Hudson auch dabei.
Einblicke in das bewegte Leben einer Soul-Legende
Regisseur Liesl Tommy und die beiden Drehbuchautorinnen Tracey Scott Wilson und Callie Khouri arbeiten sich klassisch stringent an Aretha Franklins Lebensgeschichte ab. Dabei setzen sie wichtige Stationen, wie der Wechsel von einem großen zu einem deutlich kleineren und zu ihr passenden Label, gekonnt in Szene. Die Momente, in denen die Sängerin vor einem riesigen Publikum ihrer Stimme freien Lauf lässt, sind kraftvoll und toll in Szene gesetzt. Es sind aber gerade die intimeren Augenblicke, die Respect besonders sehenswert machen: Wenn Aretha gemeinsam mit ihren Schwestern an neuen Songs arbeitet, entfalten sich sowohl Hudsons Spiel sowie die Entwicklung des Films am besten.
Themen wie Arethas unermüdlicher Kampf gegen Rassendiskriminierung haben genauso viel Raum wie ihre Rückkehr zu ihren Gospel-Ursprüngen. Mal trifft sie auf Martin Luther King (Gilbert Glenn Brown), mal wird bildstark erzählt, wie sie an verschiedenen Veranstaltung als Menschenrechtsaktivistin auftritt und sich stark gegen die Unterdrückungen von People of Color macht. Diese Sequenzen werden eingeflochten, in die Biografie, ohne dabei zu sehr hervorzustechen.
Unser Fazit zu Respect
In den über zwei Stunden Film gibt es kaum einen Moment, der Langeweile aufkommen lässt. Wie auch, bei so einem intensiven und bewegtem Leben. Respect ist ein Film, der nicht nur für Fans der Queen of Soul interessant ist. Auch, wenn Du ein richtig gutes Biopic zu schätzen weißt, ist der Film ideal: Respect ist keine öde Biografie, sondern schafft es durch die stringente Erzählweise und den tollen Cast, Dich über zwei Stunden bei Laune zu halten.
Respect
Genre: | Biografie |
Bundesstart: | 25. November |
Laufzeit: | 146 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Liesl Tommy |
Drehbuch: | Tracey Scott Wilson, Callie Khouri |
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