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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Resident Evil: Welcome to Raccoon City in der featured-Filmkritik – Under my Umbrella

Rac­coon City wird von Zom­bies über­ran­nt. Der­weil kommt eine Gruppe Über­leben­der den schlimm­sten Geheimnis­sen der Kle­in­stadt auf die Spur. Für wen die Neuau­flage der bekan­nten Hor­ror-Videospiel-Rei­he trotz Schwächen geeignet ist, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu „Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City“.

Wom­öglich kennst Du noch die Res­i­dent-Evil-Film­rei­he mit Mil­la Jovovich als Action­heldin Alice. Der aktuelle Film, Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City, ist ein Reboot und ignori­ert die Hand­lung der ersten Film­rei­he. Inhaltlich und stilis­tisch ori­en­tiert er sich stattdessen stärk­er an den ersten bei­den Teilen der Videospiel­rei­he. Und das macht sog­ar richtig Spaß – unter den passenden Umständen.

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Umbrella: Die Schirmherrschaft der Zombies

Nach­dem sie knapp fünf Jahre vom Radar ver­schwun­den war, kehrt Claire Red­field (Kaya Scode­lario) in ihre ungeliebte Heimat Rac­coon City zurück. Die mit­tler­weile fast aus­gestor­bene Kle­in­stadt war jahre­lang Sitz der zwielichti­gen Umbrel­la Cor­po­ra­tion. Die Region birgt noch immer die Geheimnisse des ver­meintlichen Phar­makonz­erns, die Claire aufdeck­en will. Dabei ahnt sie nicht, dass sich Rac­coon City zeit­gle­ich mit ihrer Rück­kehr in eine Zom­bie-Hölle ver­wan­delt. Über Umwege lan­det sie im fast leeren Polizeire­vi­er der Stadt und muss mit dem Polizeineul­ing Leon S. Kennedy (Avan Jogia) die Untoten bekämpfen.

Resident-Evil: Welcome to Raccoon City Claire Redfield und Leon S. Kennedy

Leon S. Kennedy (Avan Jogia) und Claire Red­field (Kaya Scode­lario) stellen sich dem Grauen. — Bild: © 2021 Con­stan­tin Film Ver­leih GmbH

Zeit­gle­ich ermit­telt der Rest ein­er Polizei-Spezialein­heit in einem Mord­fall, der sich in ein­er alten Vil­la am Rande der Stadt ereignete. Unter den Polizist:innen befind­et sich Claires Brud­er Chris Red­field (Rob­bie Amell). Der abge­brühte Cop muss bald fest­stellen, dass es weitaus schlim­mere Dinge gibt als Zombies.

Der Einsatztrupp von Chris Redfield

Chris Red­field (Rob­bie Amell) und sein Ein­satztrupp: beste­hend aus Brad Vick­ers (Nathan Dales), Jill Valen­tine (Han­nah John-Kamen) und Albert Wesker (Tom Hop­per, v.l.n.r.). — Bild: © 2021 Con­stan­tin Film Ver­leih GmbH

Resident Evil: Mit Überschwang zurück zu den Wurzeln

Regis­seur und Autor Johannes Roberts hat sich ganz schön viel vorgenom­men: Anstelle nur das erste Spiel der Res­i­dent-Evil-Rei­he zu adap­tieren, hat er sich gle­ich Teil 1 und 2 vorgeknöpft. Das birgt Vor- und Nachteile.

Der riesige Pool an Charak­teren, Hand­lung­sorten und Krea­turen ist defin­i­tiv ein Vorteil: Fig­uren wie Chris und Claire Red­field, Albert Wesker oder auch Orte wie die ver­rufene Spencer Vil­la genießen eben­so Kult­sta­tus wie Zom­biehunde oder schlim­mere Muta­tio­nen. All das find­en Fans der Videospiele auch in Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City wieder. Das geht sog­ar über den inhaltlichen Aspekt hin­aus bis zur Insze­nierung. Kam­er­ap­er­spek­tiv­en und ganze Schlüs­sel­mo­mente wer­den fast eins zu eins aus den Games über­nom­men – ohne es allerd­ings wie eine plat­te Kopie ausse­hen zu lassen. Für sich genom­men ist dieser Aspekt schon ein Kunstgriff.

Eben diese Fülle macht es dem Film aber auch fast unmöglich, irgen­deinen Aspekt der Geschichte befriedi­gend auszuerzählen. Schon die Sto­ry um Claire und Leon im ver­lasse­nen Polizeire­vi­er hätte prob­lem­los einen ganzen Film füllen kön­nen. So allerd­ings wirst Du plöt­zlich zum jew­eils näch­sten Hand­lung­sort gez­er­rt, ohne länger an einem Ort zu verweilen.

In let­zter Instanz kön­nten wir natür­lich mut­maßen, dass das pro­duzierende Stu­dio Con­stan­tin Film die wichtig­sten Fig­uren etablieren wollte, um sich ihnen in poten­ziellen Fort­set­zun­gen aus­giebiger zu wid­men – sofern Wel­come to Rac­coon City ein Erfolg wird.

Raccoon City: Dauerregen und Retro-Horror

Für seine Dialoge dürfte Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City keine Preise gewin­nen. Zu sel­ten gehen sie über eine reine Ein­führung hin­aus. Wer war wie lange weg? Wie heißen die Charak­tere? Wer ste­ht auf wen? Mehr Funk­tio­nen haben die Dialoge sel­ten. Schade, denn auf Seit­en der Schaus­pie­len­den gibt es mehr als genug Tal­ent. Darunter Haupt­darstel­lerin Kaya Scode­lario, bekan­nt aus der Maze-Run­ner-Film­rei­he, oder Han­nah John-Kamen alias Jill Valen­tine. Let­ztere spielte bei „Ant-Man and the Wasp“ Ava Starr/Ghost.

Inszena­torisch hinge­gen weiß Regis­seur Johannes Roberts genau, was er will. Unter ihm ist Rac­coon City eine entvölk­erte Kle­in­stadt im Dauer­re­gen; Zom­bies sind schlur­fende Men­schen­fress­er und Blut gibt es im Über­fluss. In einem Inter­view mit IGN erzählt Roberts über seine visuellen Vor­bilder, unter anderem die Filme des Regis­seurs John Car­pen­ter (Assault – Anschlag bei Nacht). Und in diesem Punkt unter­schei­det sich der neue Res­i­dent Evil ver­mut­lich am meis­ten von der bish­eri­gen Film­rei­he: Wel­come to Rac­coon City ver­ste­ht sich selb­st als ern­st­ge­mein­ter Hor­ror­film alter Schule. Dazu passt es, dass Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City seine stärk­sten Momente hat, wenn, ganz alt­modisch, eine Hand­voll Zom­bies durchs Bild schlur­fen. Im Gegen­zug überzeu­gen die com­put­era­n­imierten Mon­ster nicht immer. Die Com­put­er Gen­er­at­ed Imagery-Effek­te (CGI) sind für größere Mon­ster unglaub­würdig und unre­al­is­tisch dargestellt.

Resident Evil: Welcome to Raccoon City

Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City überzeugt vor allem mit zwei Punk­ten: einem tollen Cast, ange­führt von Kaya Scode­lario und einem liebevollen Stim­mungsmix aus klas­sis­chem Zom­biefilm und den Zwis­chense­quen­zen alter Res­i­dent-Evil-Spiele. Wer geschlif­f­ene Dialoge sucht, geht sicher­lich einen Saal weit­er. Für Fans solid­er und leicht über­stil­isiert­er Hor­rorkost ist der Wel­come to Rac­coon City aber eine sichere Bank.

Ein fea­tured-Filmtipp für Fans von Die Fürsten der Dunkel­heit (1987), From Beyond (1986), Seoul Sta­tion (2016), The Cra­zies (2010).

Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City
Orig­inalti­tel: Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City
Genre: Hor­ror / Action
Bun­desstart: 25.11.2021 (Kino)
Laufzeit: 107 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Regie: Johannes Roberts
Drehbuch: Johannes Roberts
Vor­lage: „Res­i­dent Evil“ und „Res­i­dent Evil II“ – Videospiel­rei­he von Capcom
Post-Cred­it-Scene Ja

Hast Du einen Lieblings­film aus der Res­i­dent-Evil-Rei­he? Oder gruselst Du Dich lieber bei den Games? Wir freuen uns auf Deine Kommentare.

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